Zusammen mit der alten Gärtnerweisheit, dass das Unkraut der Kultur weicht, liegt doch darin die Erkenntnis, dass es kein Glyphosat braucht. Brauchte es auch nicht, bevor es erfunden wurde. Ist nur bequemer und erspart Nachdenken.hias90 hat geschrieben:Dann hast du nach einmaliger Anwendung und Aussaat eine schöne geschlossene Grasnarbe, die das vorhandene Unkraut in Zukunft unterdrücken wird.
Wenn da ein konventioneller Rapsacker war sind da eh vorwiegend Unkräuter drauf die sich in Mähwiese und Weide nicht halten können. Wenn du zu früh und zu oft mit den Pferden draufgehst werden stets offene Stellen sein und das brauchen diese Unkräuter. Wenn die Bewirtschaftung passt ist das Zeug bald verschwunden.
Ich bin übrigens kein absoluter Gegner von Glyphosat und kann mir Fälle vorstellen wo ich es sogar selber anwenden würde. z.B. um Gehölzstubben in Trockenmauern abzutöten, oder da, wo mehrere Sträucher durcheinanderwachsen und man eine davon erhalten will, diese aber konkurrenzschwach ist und ebenfalls mit ausgerissen würde. Dazu arbeite ich aber nicht mit der Spritze, sondern mit einem Pinsel, und die Giftbrühe wird mit Wasserfarbe angefärbt, damit man sieht was schon behandelt wurde.
Eine kleine Flasche habe ich in 15 Jahren kaum angebraucht und die Flächen des Nachbarn, der nicht zimperlich damit ist, sehen nicht besser aus.
Es ist damit ähnlich wie mit Antibiotika: Gezielt und punktuell angewendet kann es viel Gutes bringen, Breitbandanwendung und "viel hilft viel" ist ein grosses Übel. Meist wird die Anwendung betriebswirtschaftlich gerechtfertigt. Kurzfristig passt diese Rechnung, langfristig ist es ein Schuss in den eigenen Ofen.
Im Rebbau hat man dank exzessiver Herbizidanwendung nicht etwa keine Unkräuter mehr, sondern resistente Amaranthus-Arten und dergleichen.

