65375 hat geschrieben:
Meiner Seelenruhe hat es gut getan, mir vorzustellen, DASS ihm was schlimmes passiert! Setz Dich nicht noch mehr unter Druck, indem Du Dir nicht erlaubst, auch Böses zu denken. Es entlastet ungemein!
Es gab vor und nach der Trennung viele, viele schlimme Szenen, auch mit Polizei, die mich übelst verspottet hat.
Ich hab viel an schwere Bratpfannen gedacht in dieser Zeit. Eine Frau mit ähnlichen Problemen hatte eher einen Hang zu Messern. Wenn Du Bilder findest, die Deinem Temperament entsprechen und zu Deiner Situation passen, verabschiede Dich von Deinem schlechten Gewissen - die Gedanken sind frei!
Na aber bitte wirklich nicht!!!
Ich erinnere mich nur zu gut an die geflüsterten Hasstiraden meiner Mutter, an die Blicke, die sie in der Küche auf die Messer geworfen hat! Sie ist so übergequollen von Hass auf ihren Ehemann, dass förmlich eine schwarze Wolke um sie war. Oh, sie dachte natürlich, dass sie eh unbeobachtet ist und die Kinder eh nichts merken.
Nach zwei Jahren Scheidungshorror wären wir Kinder verflucht froh gewesen, sie für immer aus den Augen zu haben und beim Vater zu bleiben. Wir hatten Angst vor ihr, vor diesen aufgestauten Messergedanken! Der Vater ist auch nicht recht bei Trost, krankhafte Eifersucht und Neigung zum Machogehabe, wenn er keine Grenzen gesetzt kriegt klassische Eheleut eben, er der Herr des Haushalts, sie das kleine Frauchen. Aber immerhin warf er keine komischen Blicke auf Messer.
Ich brauch diese Frau bis zum heutigen Tage nicht, die ist seit den Messergedanken nicht mehr normal. Diese Gedanken und Blicke führen heute ein Eigenleben, auch wenn sie sich mit dem Vater versöhnt hat. (Der Psychologe, bei dem ich mich damals ausgeheult habe, vermutete anhand meiner Schilderungen übrigens eine Psychose.)
Irgendwann damals hab ich im Stillen um die Frau geweint, die meine Mutter war. Die ist aber schon lange fort, wurde durch die hassflüsternde, Messer anstarrende Irre ersetzt. Seither ist meine Mutter nur mehr eine Pflicht für mich, bei ihrem physischen Ableben werde ich nicht trauern.
Das arme Kleinkind, das sowas aushalten muss!
Wir waren immerhin fast erwachsen und konnten heimlich zu öffentlichen Stellen gehen, wo es kostenlose psychologische Hilfe gab.
Die älteren Kids können heutzutage vielleicht zum Beratungslehrer/Schulpsychologen gehen, wenn es an ihrer Schule einen gibt. Aber was tut ein Kleines, das seine eigenen Ängste noch nicht richtig erfassen und sich nicht selber helfen kann?
Konzentrier dich darauf, dass du dein Leben wieder auf die Reihe kriegst. Das wirst du kaum schaffen, wenn du Hassgedanken wälzt.
Durchblutungsstörungen, Bauchweh usw. sind Stresssymptome, das haben auch Leute, die z.B. schwere Angst um den Job und die Existenz haben. Es geht weg, wenns wieder aufwärts geht.
Mach nicht zweimal den gleichen Fehler. In Zukunft bestehe auf getrennten Wohnungen/Wohnbereichen, eigene Vollzeitarbeit, getrennte Finanzen, eine vom Partner unabhängige Sexualität.