Hallo fuxi:)
Das ist für mich die eigentliche und urspüngliche "artgerechte Menschenhaltung".
das f.lux habe ich auch schon seit einiger Zeit, vor ein paar Monaten habe ich irgendwann mitten in der Nacht mal f.lux ausgeschaltet und hatte dann die Normalbeleuchtung - weia, da brannten die Augen!
Hab hier noch ein paar Sätze/Auszüge übersetzt:
Das Wort "Depression" wird von Außenstehenden oft als bei allen Menschen vorkommende Traurigkeit interpretiert, eine Depression hat aber gravierende Auswirkungen auf den Betroffenen und wird oft als Folter, Todeskampf, "nicht auszuhalten" empfunden.
Um zu überleben, brauchten unsere Vorfahren die "Kampf-oder-Flucht-Reaktion". Sprich, wenn mir ein Raubtier gegenüber steht muss ich auf jeden Fall voll aufdrehen und entweder angreifen oder sehr schnell flüchten, um zu überleben.Diese Reaktion wird in unserer heutigen Gesellschaft sehr oft hervorgerufen, er nennt sie aber auf uns bezogen "Ausser Kontrolle geratene Stress-Reaktion" ("Runaway Stress Response"), sprich wir haben diese für den Körper/die Psyche sehr belastende Reaktion ständig, obwohl wir uns nicht in Gefahr befinden. Dies kann zu Depressionen, Schlafproblemen, Hirnschäden, Immunsystemfehlfunktionen und entzündlichen Prozessen im Körper ("Inflammation") führen.
Depression - eine Krankheit, die aufgrund der Lebensweise entsteht - Von 2000 untersuchten Mitgliedern eines naturnah/steinzeitähnlich lebenden Stammes in Papua-Neuguinea hatte nur einer eine Depression (ca. ein Hunderstel von dem was bei uns normal ist). Normale Traurigkeit oder Trauer, weil z.B. ein Familienmitglied gestorben ist, gab es auch da, aber keine andauernden Zustände von Depression (hab noch andere Vorträge von ihm gesehen, wo er dazu mehr sagt, hier spricht er es nur kurz an). Aus eigener Erfahrung: Die glücklichsten, unbeschwertesten Menschen, die ich je erlebt habe, hatten vermeintlich nichts, ein Hüttchen aus Pflanzen, die in der Umgebung wachsen, einen kleinen Acker mit Kassava (stärkehaltiges Wurzelgemüse) und das Meer mit den Fischen. Streit, Trauer, usw. gab es da vielleicht auch, aber es machten alle einen leichten, unbekümmerten, grundsätzlich zufriedenen Eindruck.
Wir sind nicht für ein Leben gebaut ("never designed for"), bei dem man "ständig sitzend", "in Gebäuden", "sozial isoliert", mit viel Fast Food und wenig Schlaf und insgesamt im Vergleich zum Leben unserer Vorfahren gehetzt/überreizt/rasend existiert und agiert ("frenzied pace of modern life").
Um da was zu verbessern, sollte man seinen Lebenswandel umstellen:
Körperliche Aktivität (2-3 x 30 min pro Woche sich deutlich belasten, sodass man ausser Atem ist, aber nicht völlig erschlagen - so laufen, als ob man den Bus noch kriegen will z.B.), hat Auswirkungen auf Dopamin und Serotonin, antidepressiv, anti-aging, man ist auch mental fitter.
Omega 3-Fettsäuren von Fischen, die von Pflanzen haben wenig Auswirkungen auf neurologische Prozesse. Unsere Vorfahren hatten noch ein Verhältnis von Omega3 und Omega 6-Fettsäuren von 1:1 bis 1:2, das war ideal. Der Durchschnittsami liegt heute bei 1:17. Omega 6-Fettsäuren wirken entzündlich und depressionsauslösend, Omega 3-Fettsäuren entzündungshemmend und anti-depressiv (=die Fette wirken unterschiedlich auf den Körper und die Neurologie). 1000-2000mg (=1-2Gramm) EPA (wichtiger als DHA) aus nicht ranzigem ("smells fishy") Fischöl ist seine Empfehlung, deutlich mehr, als normalerweise empfohlen wird.
Sonnenlicht, am besten innerhalb einer Stunde nach dem wach werden sich entweder direktem Sonnenlicht oder einer mindestens 10.000-Luxlampe aussetzen
Ausreichend Schlaf. Bin mir nicht sicher, ob das in einem anderen Vortrag von ihm vorkam, 45min vor dem schlafen gehen das Licht ausmachen und maximal noch Kerzenlicht soll beim einschlafen helfen. Mindestens 7-8h am Tag, immer zur gleichen Zeit aufstehen und schlafen gehen, im Bett nur schlafen, nirgendwo anders schlafen als im bett, kein Kaffee 10h vor dem Schlafen gehen, sich darauf einstellen, dass jetzt Schlafenszeit ist und man müde ist und ruhen wird.
"Anti-Grübel Aktivitäten": Sich bewusst werden, dass man grübelt/sich im Kreis dreht, bewusst entscheiden, dies zu beenden und den Fokus auf andere Tätigkeiten richten
Mehr Zeit miteinander: Unsere Vorfahren konnten ohne die Hilfe des ganzen Clans kaum überleben, heute haben die Hälfte aller Amerikaner keine nahen Freunde und es fehlt das Gefühl, irgendwo wirklich dazu zu gehören. Wenn man Zeit mit "seinen Liebsten" verbringt, setzt das die ausser Kontrolle geratene Stress-Reaktion ausser Kraft, unsere Vorfahren haben so den ganzen Tag verbracht.
Bei den Leute, die auf der Warteliste für diese Behandlung waren, hatten 15% eine Besserung ihrer Symptome. Bei den Patienten, die die Behandlung durchführen konnten, erfuhren über 75% eine deutliche Besserung der Symptome (wenn ich das richtig verstanden habe, soll "deutlich" wohl soviel heissen wie "mehr als 50% der Symptome verschwunden").
Hallo Ina:)
ina maka hat geschrieben:Jens hat geschrieben:Man rennt da auf einem Laufband und läuft ... nirgendwo hin, genau das sagt einem auch das Gehirn ("You're not going anywhere!") und deswegen hören auch alle nach kurzer Zeit wieder auf

das ist cool - mir geht es so bei fast jeder "normalen" Arbeit..... kein instinktives "ich hab was erreicht"
Bei mir macht es einen Riesenunterschied, ob ich das Ergebnis sehe, oder ob es abstrakt ist - wenn ich nicht sehe, was es gebracht hat, fühlt es sich unterschwellig frustrierend an. Marktstand aufbauen, verkaufen, wieder abbauen und schauen, was es gebracht hat oder z.B. Geschirr spülen sind besser, als Anträge aufs Gebrauchsmuster ausfüllen z.B.;-)
LG, Jens