Der "jagdfreie" Kanton Genf

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Rallymann
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Re: Der "jagdfreie" Kanton Genf

#111

Beitrag von Rallymann » So 9. Feb 2014, 15:03

spellon hat geschrieben:Es geht erstmal um die Flächen, die heute von Weidevieh oder Mähmaschinen von der Verbuschung freigehalten werden
Ein Teil hiervon könnte dann für pflanzlichen Anbau verwendet werden (aber nicht wieder Monokulturen, sondern ECHT biologisch, d.h. gemischt und mit Rücksicht auf die Artenvielfalt).
Die nicht mehr benötigten Flächen könnten , wie gesagt weiter gemäht werden, , aber zB. nur 1mal jährlich. Das wird ja auch heute schon auf manchen Naturschutzflächen gemacht. Mit der Sense mähen wäre dabei in vielen Bereichen besser als mit Traktor.
Außerdem werden auch heute schon , wie du selbst sagst, Tiere nur zur Beweidung eingesetzt. Mit "Wildtieren" meine ich außer den vorhandenen auch vom Menschen eingesetzte Tiere, die sich selbst versorgen.
Hört sich doch erstmal gut an.

Aber einem Bauern ne Sense in die Hand drücken und ihn etliche Hektar mähen lassen geht nicht.
Der muss sein Vieh ernähren. Ich geb zu, ungedüngte Magerwiesen, die nur einmal im Jahr gemäht werden sind das beste, was man seinen Tieren antun kann.
Leider muss die Gülle irgendwo hin und von 2x mähen auf einmal reduzieren ergibt halben Ertrag. Alternativ dazu brauch der Bauer also die doppelte Fläche. Bei einer Verdopplung der Weidefläche halbieren sich die Naturflächen, ist also auch nicht gut.
Das Heu würde doppelt so teuer, weil halber Ertrag und die Pferdehalter wären dann auch angefressen.
Das ist jetzt eine Zwickmühle und die Wirtschaftlichkeit (der Bauer muss leben) ist da noch nicht mal eingerechnet.
Das könnte also nur mit Staatlich gesponserten Flächen geschehen, oder nem hobbymäßigen Kleinbauern zugemutet werden.

Keine 500 Meter von meinem Hof gibts ehemalige Weiden. Die nennen sich jetzt Ausgleichsflächen.
Die müssen Brachliegen und dürfen nicht mehr genutzt werden. Die Wiese wird immer höher, es wachsen Birken und Eschen darauf, verbuscht langsam und ist nicht wirklich toll. Hier darf die Natur Natur sein.
Dennoch bleiben die Feldhasen auf dem Feld nebenan, Reh und Fasan sind auch nebenan zu sehen, denn auf den Weiden und Pferdekoppeln gibts kein altes Gras, sondern nur das leckere junge Gras. Aufhalten tun die sich auch an den Rändern der Pferdekoppeln, die Baum/Buschbestand haben.

Imho ist das irgendwie ne tote Fläche und es wird Jahre dauern, bis das mal ein Wäldchen wird.
Zur Zeit jedenfalls herrschen dort wenige Gräser vor, die nicht schmecken und da Pflanzen gerne andere Pflanzen verdrängen, wird sich so schnell nichts daran ändern.

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Re: Der "jagdfreie" Kanton Genf

#112

Beitrag von spellon » So 9. Feb 2014, 17:15

Klarstellung:
Mein obiger Vorschlag bezieht sich auf das Modell einer völlig veganen Landwirtschaft - nur um zu beweisen dass diese möglich wär.

In der heutigen Situation werden nur einzelne Flächen nicht genutzt. Hier sollte man gleich festlegen, was daraus werden soll.
Man kann sie einmal jährlich mähen, und das Mähgut nutzen.
Man kann sie allmählich verbuschen lassen.
Oder: nicht mähen und 1mal pro Jahr alle sich dort ansiedelnden Jungbäume ausgraben und diese umpflanzen (ZB. an den Rand der Fläche)
Das wäre die ökologisch sinnvollste Behandlung. So können Gräser und Stauden in die Höhe wachsen. Im Winter können die abgestorbenen Pflanzen Tieren einen Unterschlupf bieten. Solche naturbelassenen Staudenwiesen sieht man sehr selten.

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Tanja
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Re: Der "jagdfreie" Kanton Genf

#113

Beitrag von Tanja » So 9. Feb 2014, 17:50

spellon hat geschrieben:Mein obiger Vorschlag bezieht sich auf das Modell einer völlig veganen Landwirtschaft - nur um zu beweisen dass diese möglich wär.
Ich verstehe Deine Beiträge immer weniger. Was willst Du eigentlich damit erreichen?

Wenn Du eine vegane Landwirtschaft betreiben willst, dann tu es doch einfach. Aber selbst, wenn Du dann damit glücklich wirst und alles so läuft, wie Du es Dir vorstellst, folgst Du damit einer Lebens- und Ernährungsweise, die der Großteil der Menschen nun mal nicht anstrebt.
Tanja

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Re: Der "jagdfreie" Kanton Genf

#114

Beitrag von Adjua » So 9. Feb 2014, 18:10

Seit ich selbst mal versucht habe, ein Feld anders als mit Hacke und Sense zu bearbeiten, bin ich nicht mehr so der Fan von Bäumchen am Feldrand :rot: Gerätschaften müssen nämlich irgendwo wenden ...

Und früher war vieles möglich, nämlich unter Einsatz von Handarbeit (ausgeführt von schlecht bezahlten Erwachsenen und unter massivem Einsatz von Kinderarbeit). Das wollen wir doch nicht wieder einführen, selbst wenn's um die lieben Tierlein geht, oder?

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Rallymann
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Re: Der "jagdfreie" Kanton Genf

#115

Beitrag von Rallymann » So 9. Feb 2014, 18:40

Oder: nicht mähen und 1mal pro Jahr alle sich dort ansiedelnden Jungbäume ausgraben und diese umpflanzen (ZB. an den Rand der Fläche)
Das wäre die ökologisch sinnvollste Behandlung. So können Gräser und Stauden in die Höhe wachsen. Im Winter können die abgestorbenen Pflanzen Tieren einen Unterschlupf bieten. Solche naturbelassenen Staudenwiesen sieht man sehr selten.
In einer Biotoppflege sicher eine Maßnahme.

Nur wer soll das machen und wie soll man damit was verdienen?
Hier geht es doch um landwirtschaftlich genutzte Flächen, die dem Landwirt ein Einkommen verschaffen sollen.

Bezogen auf die von mir genannten Ausgleichsflächen geht das auch nicht, da dort jeglicher Eingriff untersagt ist.

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Re: Der "jagdfreie" Kanton Genf

#116

Beitrag von spellon » So 9. Feb 2014, 19:00

Sind denn die Zusammenhänge nicht klar ?

Doch es geht um Brachflächen und ökolog. Vorrangflächen
Jetzt wird schon seit Jahrzehnten die industrielle Landwirtschaft kritisiert. Genau deshalb werden Ausgleichsflächen gefordert und auch von der Agrarpolitik gefördert. Die EU-Mittel sollen mehr an Umweltschutz gekoppelt werden. Also die Landwirte bekommen dafür Geld. Das ist die Ausgangslage.
Jetzt geht es um die Frage wie diese Flächen am besten behandelt werden. Und vielleicht so, dass hierbei auch noch etwas Selbstversorgung aus der Fläche möglich ist (Wildobst , Äste u.a.). Vorschläge siehe oben.

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Re: Der "jagdfreie" Kanton Genf

#117

Beitrag von spellon » So 9. Feb 2014, 19:08

Adjua hat geschrieben:Seit ich selbst mal versucht habe, ein Feld anders als mit Hacke und Sense zu bearbeiten, bin ich nicht mehr so der Fan von Bäumchen am Feldrand :rot: Gerätschaften müssen nämlich irgendwo wenden ...

Und früher war vieles möglich, nämlich unter Einsatz von Handarbeit (ausgeführt von schlecht bezahlten Erwachsenen und unter massivem Einsatz von Kinderarbeit). Das wollen wir doch nicht wieder einführen, selbst wenn's um die lieben Tierlein geht, oder?

Hier geht es um BRACHflächen , um Ökoflächen . nicht um Nutzflächen.
Statt diese vollkommen verbuschen zu lassen, könnte man diese von Jungbäumen freihalten indem man diese an die Ränder pflanzt. Mit dem Traktor braucht dort niemand reinzufahren.

Manfred

Re: Der "jagdfreie" Kanton Genf

#118

Beitrag von Manfred » So 9. Feb 2014, 19:13

@Spellon:
Mach dir mal ein paar Gedanken darüber, wie viel Forst- und Landwirtschaftsfläche inzwischen außerhalb von Deutschland für den deutschen Bedarf bewirtschaftet wird und was das ethisch und ökologisch bedeutet. Und dann bring das in Einklang mit deinen Stilllegungsfantasien. Wenn hier irgendwo ein Quadratmeter bracht liegt, dann liegt das nicht am mangelnden Bedarf, sondern an der mangelnden Wirtschaftlichkeit ohne Außenschutz.

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Re: Der "jagdfreie" Kanton Genf

#119

Beitrag von spellon » So 9. Feb 2014, 19:17

Tanja hat geschrieben:
spellon hat geschrieben:Mein obiger Vorschlag bezieht sich auf das Modell einer völlig veganen Landwirtschaft - nur um zu beweisen dass diese möglich wär.
Ich verstehe Deine Beiträge immer weniger. Was willst Du eigentlich damit erreichen?

Wenn Du eine vegane Landwirtschaft betreiben willst, dann tu es doch einfach. Aber selbst, wenn Du dann damit glücklich wirst und alles so läuft, wie Du es Dir vorstellst, folgst Du damit einer Lebens- und Ernährungsweise, die der Großteil der Menschen nun mal nicht anstrebt.
Verärgert:
Meine Argumente sind erstmal nur GEGENargumente gegen die Behauptung, dass es ohne Tierhaltung nicht geht. Man muss erstmal die Theorie klären, um dann die Richtung zu ändern.

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Re: Der "jagdfreie" Kanton Genf

#120

Beitrag von spellon » So 9. Feb 2014, 19:22

Manfred hat geschrieben:@Spellon:
Mach dir mal ein paar Gedanken darüber, wie viel Forst- und Landwirtschaftsfläche inzwischen außerhalb von Deutschland für den deutschen Bedarf bewirtschaftet wird und was das ethisch und ökologisch bedeutet. Und dann bring das in Einklang mit deinen Stilllegungsfantasien. Wenn hier irgendwo ein Quadratmeter bracht liegt, dann liegt das nicht am mangelnden Bedarf, sondern an der mangelnden Wirtschaftlichkeit ohne Außenschutz.
Bist du in der CSU? Die wollen auch möglichst wenig Okoflächen.

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