Der "jagdfreie" Kanton Genf
Re: Der "jagdfreie" Kanton Genf
Ich rede hier von den Jägern allgemein, denn Manfred verteidigt diese ja auch pauschal. Und unter diesen sind wohl viele, die sonst keinen Bezug zur Natur haben. --Sicher muss man da von Fall zu Fall unterscheiden.
Persönlich hab ich ebenfalls auf dem elterl. Kleinbauernhof viele Biotope (Hecken, Wildniszonen, Streuobstwiese) angelegt. Das wurde ein Anziehungspunkt für Tiere aller Art. Auch Rehe kamen gerne, doch immer wieder hört man Schüsse --und dann sind sie weg...
Rehverbiss an Jungbäumen gab es auch, aber in erträglichem Ausmaß.
(Jetzt werden leider durch Erbfolge einige meiner Biotope zerstört, das ist ein unglaublicher Frevel - seit ca. 2 Jahren bin ich nur damit befasst, rein juristisch zu retten, was zu retten ist...)
Persönlich hab ich ebenfalls auf dem elterl. Kleinbauernhof viele Biotope (Hecken, Wildniszonen, Streuobstwiese) angelegt. Das wurde ein Anziehungspunkt für Tiere aller Art. Auch Rehe kamen gerne, doch immer wieder hört man Schüsse --und dann sind sie weg...
Rehverbiss an Jungbäumen gab es auch, aber in erträglichem Ausmaß.
(Jetzt werden leider durch Erbfolge einige meiner Biotope zerstört, das ist ein unglaublicher Frevel - seit ca. 2 Jahren bin ich nur damit befasst, rein juristisch zu retten, was zu retten ist...)
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Manfred
Re: Der "jagdfreie" Kanton Genf
Ich weiß schon, wieso ich die Jagd verteidige.
Komme gerade von draußen.
Hier einige Bilder des Wildschweinschadens, den ich heute Nachmittag entdeckt habe. Auf meiner Wiese und einer direkt angrenzenden Nachbarfläche.
100 m weiter hinten einem Streifen Wald noch mal eine ganze Fläche.
Insgesamt haben die Sauen in den letzten Nächten dort ca. 1 ha Grünland umgedreht.
Wer von den Jagdgegnern hier möchte den Schaden bezahlen?
Sind nur einige hundert Euro für das Planieren, die Neuansaat und den Ertragsausfall beim ersten Schnitt.






Komme gerade von draußen.
Hier einige Bilder des Wildschweinschadens, den ich heute Nachmittag entdeckt habe. Auf meiner Wiese und einer direkt angrenzenden Nachbarfläche.
100 m weiter hinten einem Streifen Wald noch mal eine ganze Fläche.
Insgesamt haben die Sauen in den letzten Nächten dort ca. 1 ha Grünland umgedreht.
Wer von den Jagdgegnern hier möchte den Schaden bezahlen?
Sind nur einige hundert Euro für das Planieren, die Neuansaat und den Ertragsausfall beim ersten Schnitt.






Re: Der "jagdfreie" Kanton Genf
Das ist ja ein Argument direkt aus der Realität ! Trotzdem - ich würde die Fläche anders nutzen, evtl. aufteilen und umzäunen (langfristig mit Hecken, kurzfristig mit Elektrodraht). -
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Manfred
Re: Der "jagdfreie" Kanton Genf
Und ich dachte, du fragst nach keiner Bankverbindung...
Hab grad mal grob auf den Flurkarten nachgemessen.
Die 3 betroffenen Flurstücke haben zusammen ca. 1400 m Umfang.
Abgesehen davon, dass ich noch nie eine Wildschweindichte Hecke gesehen habe:
Rechne mal die Wirtschaftlichkeit deine vorgeschlagenen Maßnahmen vor, inkl. Unterhaltskosten und Ertragsminderung.
Und wo soll das Wild hin, wenn mal alle Flurstücke Wilddicht eingezäunt sind?
Da wäre es doch einfacher, wir Zäunen gleich die Nationalparks ein und schießen alles Wild außerhalb ab oder vergiften es oder so?
Hab grad mal grob auf den Flurkarten nachgemessen.
Die 3 betroffenen Flurstücke haben zusammen ca. 1400 m Umfang.
Abgesehen davon, dass ich noch nie eine Wildschweindichte Hecke gesehen habe:
Rechne mal die Wirtschaftlichkeit deine vorgeschlagenen Maßnahmen vor, inkl. Unterhaltskosten und Ertragsminderung.
Und wo soll das Wild hin, wenn mal alle Flurstücke Wilddicht eingezäunt sind?
Da wäre es doch einfacher, wir Zäunen gleich die Nationalparks ein und schießen alles Wild außerhalb ab oder vergiften es oder so?
Re: Der "jagdfreie" Kanton Genf
In deinem Anliegen weniger Widschaden zu haben stimme ich dir zu. Nur bist du dir sicher, daß du das richtige verteidigst, wenn du mit der Jagd auch das derzeitige Jagdsystem verteidigst?Manfred hat geschrieben:Ich weiß schon, wieso ich die Jagd verteidige.
Wobei, unsere Obstwiese auch ab und an Wildschwein Spuren zeigt (wenn bislang noch nie so massiv). Nachdem ich beim Pflanzloch ausheben letzten Winter die Engerling-Population dort gesehen habe, sehe ich deren Besuche jedoch nicht mehr nur negativ.
- Narrenkoenig
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Re: Der "jagdfreie" Kanton Genf
Im Laufe dieser frühen Epochen wurden Wild und auch Haustiere die einen Schaden angerichtet haben durchaus auch vor Gericht gestellt und nach den gleichen Grundsätzen wie ihre 2 beinigen Mitbewohnern der Gemarkung be- und verurteilt.spellon hat geschrieben:Das Jagdrecht beruht auf einem Tierverständnis aus früheren Epochen. Das Tier wird nur als Objekt gesehn, der Mensch dagegen als Krone der Schöpfung---
Tiere als Objekt ist eine Sache die erst in der Neuzeit im Zivilrecht aufgekommen ist, vom Strafrecht sind sie seit einiger Zeit nicht mehr erfasst.
Grüße
Robert
Ich bin zur Vernunft gekommen,
leider war sie grad nicht da.
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Re: Der "jagdfreie" Kanton Genf
Ich denke an ersterem ist was drann.Fred hat geschrieben:In deinem Anliegen weniger Widschaden zu haben stimme ich dir zu. Nur bist du dir sicher, daß du das richtige verteidigst, wenn du mit der Jagd auch das derzeitige Jagdsystem verteidigst?Manfred hat geschrieben:Ich weiß schon, wieso ich die Jagd verteidige.
Wobei, unsere Obstwiese auch ab und an Wildschwein Spuren zeigt (wenn bislang noch nie so massiv). Nachdem ich beim Pflanzloch ausheben letzten Winter die Engerling-Population dort gesehen habe, sehe ich deren Besuche jedoch nicht mehr nur negativ.
Jagd als Nutzung von Resourcen, Erhaltung von Wildbeständen, und Schutz der Landschaften macht Sinn.
Das Jagdsystem als solches allerdings, ist ne andere Sache und könnte Reformen vertragen. Bei Naturvölkern ist es so, dass die jungen kräftigen Männer zur Jagd gehen und die alten am Feuer sitzen. Ich geb zu, wenn ich heute einen Jäger sehe, denke ich bei mir: Opa du gehörst mit deinen Enkeln auf ne Parkbank und solltest Enten im Park füttern, aber nicht mit nem Ballermann in den Wald. Früher war die Jagd eine königliche Angelegenheit. Hochwild für den Hochadel und Niederwild für den niederen Adel. Damals machten die Wildhüter, die Treiber und Hunde die Arbeit, trieben das Wild in Gatter und der Adel konnte drauf los Ballern. Die Dercksarbeit im Anschluss machten wieder andere. Davon ist noch heute viel übrig. Hochrangige, Staatsmänner, Politiker, Industrieelle usw.
Auf ner Gesellschaftsjagd werden wohl mehr Geschäftsabschlüsse getätigt als auf einem Golfplatz. Allein das Recht hier bei uns eine Waffe besitzen und tragen zu dürfen, macht die Sache schon wieder etwas für "Auserwählte". Jagd ist teuer und somit wieder etwas elitäres. Warscheinlich ist das auch der Grund warum Jagdgegner wenig ausrichen können. Der vorsitzende Richter geht bestimmt auch zur Jagd
Vieleicht sollte wir hier differenzieren, zwischen Jagd und Jagdsystem.
Hier muss man unterscheiden.Wobei, unsere Obstwiese auch ab und an Wildschwein Spuren zeigt (wenn bislang noch nie so massiv). Nachdem ich beim Pflanzloch ausheben letzten Winter die Engerling-Population dort gesehen habe, sehe ich deren Besuche jedoch nicht mehr nur negativ
Auf meiner Streuobstwiese ist das auch nicht tragisch. Bei Manfred, der für seine Tiere Futter brauch, ist das schon ärgerlich.
Stell dir vor du hast einen Laden von dem du lebst. Anstelle von Wildschweinen kommen bei dir Kiddys und zerdeppern ein paarmal im Jahr die Scheiben.
Wetten du ärgerst dich
Ansonsten hab ich Spellons Rat mal beherzigt und mich auf diversen Websites der Antijagd mal umgesehen.
Erschreckend was man da so lesen kann.
Eine Seite gibt Tipps, wie man den Jägern das Leben schwer machen kann.
Als Naturfreund soll man darauf achen, dass die aufgestellten Schilder, bei einer Jagd, nicht selbstgemacht sind sondern den Regeln der Verkehrszulassung unterliegen. Wenn man einen Jäger mit Waffe im Wald sieht, soll diese geknickt sein, weil das tragen einer gespannten Waffe verboten ist. Sofort Polizei rufen. Daran kann man sehen wie DUMM die sind. Wenn ich nen 8mal57 Mauser Karabiner habe, brauch in zum knicken ne Eisensäge
Und um der Sache die Krone aufzusetzen, wird dem lesenden "Tierschützer" geraten sich auf den Websites der Verkäufer von Jagdzubehör in den AGBs umzusehen und nach Fehlern selbiger zu suchen. Das Internetrecht schreibt korrekte AGBs vor und wenn nur ein Satz falsch formuliert ist, kommt gleich ein Abmahnanwalt, der erstmal nen 1000er verlangt.
WIe kann ich als Mensch, dessen IQ auch nur etwas höher ist, als der eines Toastbrotes, diese Vereinigungen mit meinem Geld unterstützen??
Oder auch nur ansatzweise deren Ansichten vertreten??
Diese Art von Bandagen, mit denen die kämpfen sind pervers und das absolut letzte. Da halt ich es mit Grönemeyer, der da singt: Meine Faust will unbedingt in sein Gesicht
Re: Der "jagdfreie" Kanton Genf
Kommentar:Manfred hat geschrieben:Und ich dachte, du fragst nach keiner Bankverbindung...
Hab grad mal grob auf den Flurkarten nachgemessen.
Die 3 betroffenen Flurstücke haben zusammen ca. 1400 m Umfang.
Abgesehen davon, dass ich noch nie eine Wildschweindichte Hecke gesehen habe:
Rechne mal die Wirtschaftlichkeit deine vorgeschlagenen Maßnahmen vor, inkl. Unterhaltskosten und Ertragsminderung.
Und wo soll das Wild hin, wenn mal alle Flurstücke Wilddicht eingezäunt sind?
Da wäre es doch einfacher, wir Zäunen gleich die Nationalparks ein und schießen alles Wild außerhalb ab oder vergiften es oder so?
Diese fragen kann ich jetzt auch nicht abschließend beantworten, sondern nur ansatzweise.
1. Die Wildschweine stellen in manchen Regionen wohl ein besonderes Problem sar, sie sollten aber nicht mit anderen Wildtieren "in einen Topf" geworfen werden, um damit die ganze Jagd zu rechtfertigen. Auch im Kanton Genf werden Wildschweine ja gesondert behandelt.
Trotzdem lehne ich persönlich auch die Jagd auf diese Tierart ab,
Es wird zB. ja immer wieder festgestellt, dass diese sich infolge der Jagd CHAOTISCH verhalten und vermehren. Wer weiß, vielleicht RÄCHEN sie sich auch durch solche Schäden am Menschen
2.Auf den Fotos ist für mich nicht erkennbar was dort angebaut wird. Heu? Viehfutter ?
Als Anhänger einer rein vegetarischen Permakultur würde nach meinem Modell die ganze Tierfutter-Produktion wegfallen. Man bräuchte dann weniger Flächen, und diese könnte man MMn. schon wildschweindicht bekommen.
Gibt´s denn keine Beispiele für wildschweindichte Umzäunungen ? ( Rinderweiden werden ja auch großflächig abgezäunt)
3.Von der Agrarpolitik sind jetzt mehr ökologische Vorrangflächen vorgesehen. Ich bin nicht auf dem Laufenden inweit diese jetzt vorgeschrieben werden.
Jedenfalls sollte man wieder mehr Brachflächen anlegen, auf denen auch Wildtiere Vorrang haben, bzw. auf denen sie die Nutzung nicht stören.
Man könnte sich Brachflächen mit Obstbäumen, Eichen , Nussbäumen und anderen Futterpflanzen für Wildtiere vorstellen.Der Mensch könnte dort gemeinsam mit Tieren ernten, aber nicht alles...
Re: Der "jagdfreie" Kanton Genf
Rallymann:
Wer sich die Mühe macht gegen das riesige Heer der Jäger etwas Widerstand zu leisten, der hat sehr wahrscheinlich einen höheren IQ als diejenigen , die im Herr mitmarschieren .
Wer sich die Mühe macht gegen das riesige Heer der Jäger etwas Widerstand zu leisten, der hat sehr wahrscheinlich einen höheren IQ als diejenigen , die im Herr mitmarschieren .
- Rallymann
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Re: Der "jagdfreie" Kanton Genf
Ja lasst uns alle Wiesen/ Streuobstwiesen abschaffen und Mais,Soja, Getreide Monokulturen schaffen.Als Anhänger einer rein vegetarischen Permakultur würde nach meinem Modell die ganze Tierfutter-Produktion wegfallen. Man bräuchte dann weniger Flächen
Diese sollten wir dann noch einzäunen und so dem Wild die Äsung unmöglich machen. Das sperrt sie dann im Wald ein und wir sehen ihr verhungern nicht. Spart dann auch die Jagd.
Stell ich mir schön vor, wenn dann nach der Ernte das ganze Land ne braune kahle Brachfläche ist und so langsam vor sich hin errodiert. Man könnte dann selbst hier in Deutschland Since Fiktion Filme drehen, die ne Mondlandschft zeigen.
Würde auch ne menge Arbeitsplätze schaffen, wenn nach Regenfällen der Schlamm dann ganze Dörfer unter sich begräbt.
Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten würden sicher auch in unseren Vorgärten überleben und der Feldhase wäre dann eben Waldhase
Glaube Manfred muss als Biobauer sein Futter selbst erzeugen und die gezeigte Fläche (Wiese)dient wohl der Futtermittelgewinnung.
Wie gesagt.Rallymann:
Wer sich die Mühe macht gegen das riesige Heer der Jäger etwas Widerstand zu leisten, der hat sehr wahrscheinlich einen höheren IQ als diejenigen , die im Herr mitmarschieren .
Ich hab mich umgesehen auf Antijagd usw.
Mein Fazit:
Dein Wiederstand findet Virtuell statt und die Jäger sind im Wald.
Ein Blick in die Antijagdforen reicht um dort zu lesen, dass sich die User selbst darüber im Klaren sind, dass sie nix erreichen.
Die Foren sind kaum besucht und schlafen vor sich hin. Anfragen wo es belebtere Antijagdforen gibt werden mit Ratlosigkeit beanwortet. Über derartigen Widerstand lacht sich die Jägerschaft schlapp.
Wenn ich so die Beiträge dort lese, werd ich das Gefühl nicht los, ein paar Kids vor mir zu haben, deren Tierliebe und Naturverständniss darauf beruht, im beheizten Zimmerchen vor dem PC zu sitzen und deren Wissen aus Tiersendungen und Foren bestehen. Uns ist langweilig und wir wollen gegen irgend etwas sein, weil wir uns für was besonderes halten.
Dort findet sich schnell ein Rädelsführer, dem die anderen huldigen und seine Meinung (meist falsch) schön weiter verbreiten.
Wenn nur genug den gleichen Schwachsinn verbreiten, wird es schon richtig sein.
Wenn ich mir dann euer Trüppchen so vorstelle
