Der "jagdfreie" Kanton Genf
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Manfred
Re: Der "jagdfreie" Kanton Genf
Da werft ihr wieder vieles wild durcheinander.
Das europäische Reh z.B. war nie eine Art, die in Herden vor Prädatoren weiträumig zog.
Und es war auch nie Steppenbewohner, sondern hat seit jeher Waldrandzonen und die periodisch entstandenen Waldlichtungen bewohnt und sich erst relativ spät das Offenland erschlossen, vermutlich als Kulturfolger.
Der Mensch siedelt in Mitteleuropa je nach Region seit ca. 30.000 Jahren und ist seither auch Hauptprädator der meisten Wildarten.
Ihn jetzt plötzlich als außerhalb einer romantisierenden Naturvorstellung stehend sehen zu wollen, ist schon sehr weit hergeholt.
Und selbstverständlich erlegen Jäger mit Priorität kranke Tiere und solche, die sichtbar in schlechtem Zustand sind. Das ist, um unnötiges Leid der kranken Tiere zu vermeiden, sogar in der Schonzeit erlaubt und erwünscht. Davon gibt es aber Ausnahmen. z.B. den Wolf. Den muss man aus rechtlichen Gründen leiden lassen, auch wenn er sichtbar schwer verletzt oder schwer krank (Räude etc.) ist.
Auch wird, der Natur folgend, überwiegend in der Jugendklasse eingegriffen. Nach den Schwarzwild-Managementempfehlungen sollen 70%, teilweise sogar 80% der Strecke aus Frischlingen bestehen. Natürlich gelingt das nicht immer. Und vielen Jägern tun die Frischlinge auch leid (wer tötet schon gerne putzige Tierbabys) und sie schießen sie lieber etwas älter, nach dem Farbwechsel.
Auch beim Reh besteht ein großer Streckenanteil aus halbjährigen Jungtieren. Die noch jünger zu schießen macht wenig Sinn. Die Beute soll ja auch sinnvoll zu verwerten sein.
Schon Lustig, wie sich die Moden "Tier-" und "Naturschützer" ändern.
In meiner Kindheit wollten sie noch Bambi vor dem bösen Jäger retten, heute fordern sie Wald vor Wild und den prioritären Abschuss in der Baby-Klasse. Und die Vernunft liegt weiter irgendwo dazwischen.
Das europäische Reh z.B. war nie eine Art, die in Herden vor Prädatoren weiträumig zog.
Und es war auch nie Steppenbewohner, sondern hat seit jeher Waldrandzonen und die periodisch entstandenen Waldlichtungen bewohnt und sich erst relativ spät das Offenland erschlossen, vermutlich als Kulturfolger.
Der Mensch siedelt in Mitteleuropa je nach Region seit ca. 30.000 Jahren und ist seither auch Hauptprädator der meisten Wildarten.
Ihn jetzt plötzlich als außerhalb einer romantisierenden Naturvorstellung stehend sehen zu wollen, ist schon sehr weit hergeholt.
Und selbstverständlich erlegen Jäger mit Priorität kranke Tiere und solche, die sichtbar in schlechtem Zustand sind. Das ist, um unnötiges Leid der kranken Tiere zu vermeiden, sogar in der Schonzeit erlaubt und erwünscht. Davon gibt es aber Ausnahmen. z.B. den Wolf. Den muss man aus rechtlichen Gründen leiden lassen, auch wenn er sichtbar schwer verletzt oder schwer krank (Räude etc.) ist.
Auch wird, der Natur folgend, überwiegend in der Jugendklasse eingegriffen. Nach den Schwarzwild-Managementempfehlungen sollen 70%, teilweise sogar 80% der Strecke aus Frischlingen bestehen. Natürlich gelingt das nicht immer. Und vielen Jägern tun die Frischlinge auch leid (wer tötet schon gerne putzige Tierbabys) und sie schießen sie lieber etwas älter, nach dem Farbwechsel.
Auch beim Reh besteht ein großer Streckenanteil aus halbjährigen Jungtieren. Die noch jünger zu schießen macht wenig Sinn. Die Beute soll ja auch sinnvoll zu verwerten sein.
Schon Lustig, wie sich die Moden "Tier-" und "Naturschützer" ändern.
In meiner Kindheit wollten sie noch Bambi vor dem bösen Jäger retten, heute fordern sie Wald vor Wild und den prioritären Abschuss in der Baby-Klasse. Und die Vernunft liegt weiter irgendwo dazwischen.
Re: Der "jagdfreie" Kanton Genf
Wieso hast Du die denn dann nicht vorgebracht?spellon hat geschrieben:
Zu allen Argumenten pro-Jagd gibt es Gegenargumente, die kann man nicht in 3 Sätzen darstellen.
Weil Du den Menschen als der Natur nicht zugehörig erklärst. Und das ist nunmal falsch.spellon hat geschrieben:
Es geht hier nur um die Frage des Eingriffsrechts des Menschen ! I
Hat der Mensch bei Wildtieren das gleiche Eingriffsrecht wie bei Haus- und Nutztieren ? Hierzu sag ich: nein !
Der Mensch gehört in den Kreislauf der Natur, wie alle anderen Tiere und Pflanzen. Dass er sich über die Maßen stark vermehrt hat und dem Planeten und seinen Mitgeschöpfen heftig zusetzt, ist richtig. Allerdings sind nicht ausgerechnet die paar Jäger und andere Menschen das Problem, die noch genau das tun, was ihrer angestammten Rolle innerhalb der Natur entspricht, sondern das Problem sind Industrie, Ballungszentren und Ausbeutung der natürlichen Ressourcen. Je naturferner Menschen leben, desto mehr Schaden verursachen sie. Und desto weniger sind sie in der Lage, die Gesamtzusammenhänge zu erkennen. Dieses Problem dadurch zu beheben, ausgerechnet die sich nicht wie Schädlinge verhaltenden Menschen durch Verbote künstlich aus den noch halbwegs intakten Ökosystemen zu entfernen, würde den gegenteiligen Effekt erzielen, den Du Dir anscheinend dadurch erhoffst.
Das wäre als wenn ein Arzt bei einem Patienten Partien erkrankter Haut zu heilen versucht, indem er auf den gesunden Hautpatien die Mikroorganismen bekämpft, die sich nicht entartet verhalten und dort zu einem gesunden Milieu beitragen. Das ist ein total falscher und schädlicher Ansatz. Anstatt das künstlich zu verändern, was noch dem natürlichen Auftrag entsprechend funktioniert, müssen vielmehr die kranken Elemente renaturalisiert werden.
Tanja

Re: Der "jagdfreie" Kanton Genf
Dass du hier Jäger als Teil eines natürlichen Gleichgewicht hinstellst entspricht dem märchenhaften Bild , das diese selbst über sich verbreiten. Es gibt ja nun Tausende Beweise dafür, dass die Jagd nicht in dieser Motivation erfolgt und dass sie das Gleichgewicht mehr stört als es ohne Jagd der Fall wäre.
Es stimmt dass vor allem die Eingrffe des Menschen in die Natur zu Störungen des Glechgewichts geführt haben. Die vorrangige Aufgabe müsste sein, die Landschaft zu "reparieren" - aber ohne Jagdgewehr.
Um Wildschäden zu vermeiden könnte man viele Maßnahmen ergreifen.
Auch in Haus und Garten muss man sich ja vor Tieren schützen , doch vorbeugend ohne gleich alle umzubringen.
Das Töten sollte nur als letztes Mittel in Frage kommen.
Vor allem sollte die Nahrungsgewinnung nicht mehr der Grund für die Jagd sein.
Es stimmt dass vor allem die Eingrffe des Menschen in die Natur zu Störungen des Glechgewichts geführt haben. Die vorrangige Aufgabe müsste sein, die Landschaft zu "reparieren" - aber ohne Jagdgewehr.
Um Wildschäden zu vermeiden könnte man viele Maßnahmen ergreifen.
Auch in Haus und Garten muss man sich ja vor Tieren schützen , doch vorbeugend ohne gleich alle umzubringen.
Das Töten sollte nur als letztes Mittel in Frage kommen.
Vor allem sollte die Nahrungsgewinnung nicht mehr der Grund für die Jagd sein.
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Manfred
Re: Der "jagdfreie" Kanton Genf
Spellon, gegen argumentlose Glaubensätze (du hast bisher keinen einzigen Beleg erbracht, nur Behauptungen aufgestellt) kann man nicht andiskutieren.
Was genau hält dich davon ab, zusammen mit all den anderen Jagdgegnern in D ein großen Stück Land zu kaufen und euer Konzept dort vorzuleben? Du musst ja nicht mal selbst da wohnen, sondern einfach nur deinen Beitrag leisten.
Nicht, dass das noch keiner versucht hätte. Siehe z.B. die Zustände bei UL oder im Oostvaardersplassen, wo die Versuche sogar ohne die Anforderung nennenswerter Nahrungs- und Rohstoffproduktion kläglich scheitern, aber wer nicht lernfähig ist, muss halt selbst auf die Nase fallen.
Der Grüngürtel von Genf (der ja nicht mal Jagdfrei ist) und irgendwelche italienischen Hochgebirgsnationalparks ohne Landwirtschaft, wo der Winter die Steinböcke reguliert und die Aasfresser sie aufräumen bevor wieder Touristen durchstapfen, sind nun mal eine praktikablen Beispiele für den Umgang mit Wild in einer Kulturlandschaft.
Was genau hält dich davon ab, zusammen mit all den anderen Jagdgegnern in D ein großen Stück Land zu kaufen und euer Konzept dort vorzuleben? Du musst ja nicht mal selbst da wohnen, sondern einfach nur deinen Beitrag leisten.
Nicht, dass das noch keiner versucht hätte. Siehe z.B. die Zustände bei UL oder im Oostvaardersplassen, wo die Versuche sogar ohne die Anforderung nennenswerter Nahrungs- und Rohstoffproduktion kläglich scheitern, aber wer nicht lernfähig ist, muss halt selbst auf die Nase fallen.
Der Grüngürtel von Genf (der ja nicht mal Jagdfrei ist) und irgendwelche italienischen Hochgebirgsnationalparks ohne Landwirtschaft, wo der Winter die Steinböcke reguliert und die Aasfresser sie aufräumen bevor wieder Touristen durchstapfen, sind nun mal eine praktikablen Beispiele für den Umgang mit Wild in einer Kulturlandschaft.
Re: Der "jagdfreie" Kanton Genf
"Tausende Beweise" sosospellon hat geschrieben:Dass du hier Jäger als Teil eines natürlichen Gleichgewicht hinstellst entspricht dem märchenhaften Bild , das diese selbst über sich verbreiten. Es gibt ja nun Tausende Beweise dafür, dass die Jagd nicht in dieser Motivation erfolgt und dass sie das Gleichgewicht mehr stört als es ohne Jagd der Fall wäre.
Auch, wenn es Dir nicht gefallen mag: Der Mensch ist, Evolution hin oder her, immernoch ein Raubtier aus Fleisch und Blut, das, wie alle Geschöpfe dieses Planeten, seinen Trieben folgend anderes Leben nimmt, um sich zu ernähren. Sich einzureden, dass dem nicht so sei, entspricht wohl viel eher einem Märchenbild.
Aber, wie Manfred schon sagte, gegen Glaubenssätze wie die Deinigen zu argumentieren ist müßig. Also, glaube doch einfach weiter, was Du willst.
Tanja

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Re: Der "jagdfreie" Kanton Genf
Ich sprach da glaube ich von Hochwild und nicht nur von Rehwild.Da werft ihr wieder vieles wild durcheinander.
Das europäische Reh z.B. war nie eine Art, die in Herden vor Prädatoren weiträumig zog.
Und es war auch nie Steppenbewohner, sondern hat seit jeher Waldrandzonen und die periodisch entstandenen Waldlichtungen bewohnt und sich erst relativ spät das Offenland erschlossen, vermutlich als Kulturfolger.
Der Mensch siedelt in Mitteleuropa je nach Region seit ca. 30.000 Jahren und ist seither auch Hauptprädator der meisten Wildarten.
Aber wie du schon sagtest: Lichtungen. Ob Steppe oder Lichtung war für mich in diesem Zusammenhang egal. Gemeint war: Kein reiner Waldbewohner. Äsung gibts nunmal mehr ausserhalb des Waldes. Ganz zu schweigen vom Rotwild. Mit dem Geweih lebt keiner freiwillig im Wald. Und dennoch leben sie im Wald. Auch weil der Mensch sie dazu treibt.
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Manfred
Re: Der "jagdfreie" Kanton Genf
Ja. Rotwild als großräumig ziehende Offenlandart sich sicher ein Spezialfall.
Richtig ziehen können sie kaum noch, wegen unserer Verkehrswege und Siedlungen (daher auch die Notwendigkeit der Wintergatter in den Alpen) und weil sie außerhalb der Rotwildkerngebiete unerwünscht sind, wegen der hohen Schäden im Forst.
Ich wohne ja nur wenige km vom Thüringer Rotwildkerngebiet entfernt. Außerhalb der von den Bundesländern festgelegten Kerngebiete (auf der Karte rot umrandet) gilt in 8 Bundesländern ein Abschussgebot. Sprich in der Jagdzeit soll dort alles Rotwild erlegt werden, um die Ausbreitung der Bestände zu verhindern. Die Kerngebiete sind überwiegend Gegenden mit viel Wald und extensivem Grünland.
http://www.rothirsch.org/_img/projekte/ ... _KLEIN.jpg
Die Waldeigentümer wollen sie nicht, weil sie die Bäume fressen, schälen und fegen. Die Bauern wollen sie nicht, weil sie die Ernten auf den Feldern und Wiesen fressen. Ohne die Jäger wären sie evtl. längst ausgerottet worden. Gerade die "bösen" Trophäenjäger sorgen in einigen Kerngebieten für gute Jagdpachteinnahmen (bzw. bei den Staatsforsten für Einnahmen aus bezahlten Abschüssen), so dass die Schäden im Wald relativiert werden.
Richtig ziehen können sie kaum noch, wegen unserer Verkehrswege und Siedlungen (daher auch die Notwendigkeit der Wintergatter in den Alpen) und weil sie außerhalb der Rotwildkerngebiete unerwünscht sind, wegen der hohen Schäden im Forst.
Ich wohne ja nur wenige km vom Thüringer Rotwildkerngebiet entfernt. Außerhalb der von den Bundesländern festgelegten Kerngebiete (auf der Karte rot umrandet) gilt in 8 Bundesländern ein Abschussgebot. Sprich in der Jagdzeit soll dort alles Rotwild erlegt werden, um die Ausbreitung der Bestände zu verhindern. Die Kerngebiete sind überwiegend Gegenden mit viel Wald und extensivem Grünland.
http://www.rothirsch.org/_img/projekte/ ... _KLEIN.jpg
Die Waldeigentümer wollen sie nicht, weil sie die Bäume fressen, schälen und fegen. Die Bauern wollen sie nicht, weil sie die Ernten auf den Feldern und Wiesen fressen. Ohne die Jäger wären sie evtl. längst ausgerottet worden. Gerade die "bösen" Trophäenjäger sorgen in einigen Kerngebieten für gute Jagdpachteinnahmen (bzw. bei den Staatsforsten für Einnahmen aus bezahlten Abschüssen), so dass die Schäden im Wald relativiert werden.
Re: Der "jagdfreie" Kanton Genf
Hier nochmals ein Hinweis auf den anti-jagd.blog.de
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Re: Der "jagdfreie" Kanton Genf
Jetzt versteh ich auch warum von deiner Seite nix kommt, dass auf unsere Argumentation eingeht.
Wenn ich mir irgend ne Seite aus dem Netz heraus suche und deren militante Parolen nachplappere, kann ich auch nicht auf Argumente reagieren. So ist das, wenn man alles was man so liest, einfach nachplappert, ohne zu hinterfragen.
Wenn ich mir irgend ne Seite aus dem Netz heraus suche und deren militante Parolen nachplappere, kann ich auch nicht auf Argumente reagieren. So ist das, wenn man alles was man so liest, einfach nachplappert, ohne zu hinterfragen.
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Manfred
Re: Der "jagdfreie" Kanton Genf
Weil es gerade so schön passt.
Anbei mal wieder eine Beleg dafür, welche Art Menschen Herr Remmel in seinem Ministerium um sich schart.
Dr. Martin Woike ist im Ministerium Abteilungsleiter für Forst und Naturschutz.
§ 35 Beamtenrechtsrahmengesetz scheint in NRW keine Gültigkeit zu haben.
Anbei mal wieder eine Beleg dafür, welche Art Menschen Herr Remmel in seinem Ministerium um sich schart.
Dr. Martin Woike ist im Ministerium Abteilungsleiter für Forst und Naturschutz.
§ 35 Beamtenrechtsrahmengesetz scheint in NRW keine Gültigkeit zu haben.
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- 140124 Brief MA_Scha an Remmel.pdf
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