Der "jagdfreie" Kanton Genf
Re: Der "jagdfreie" Kanton Genf
Um´s klarzustellen: es geht hier um gesetzliche Regelungen. Man kann nicht den Haltern von Tieren verbieten , "ihre" Tiere zu töten, solange die Tierhaltung erlaubt ist. Man kann aber sehr wohl verbieten, Wildtiere zu töten. Und ich wäre für ganz viele jagdfreie Zonen...
- Rallymann
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Re: Der "jagdfreie" Kanton Genf
Würde man das machen, was denkst du würde dann passieren?spellon hat geschrieben: Man kann aber sehr wohl verbieten, Wildtiere zu töten. Und ich wäre für ganz viele jagdfreie Zonen...
Zumindest beim Hochwild würde eine Vermehrung stattfinden, weil der natürliche Feind fehlt. Für diesen Fall hat Mutter Natur die Seuchen und Krankheiten erfunden (siehe Schweinepest, Räude usw) Der Jäger ersetzt den Wolf/Bären usw und reguliert den Bestand.
Mal abgesehen davon, dass die Tierchen dann elendig an Krankheiten zugrunde gehen, würde z.B Schalenwild in Überpopulation den Wald so schädigen, dass wir dann vieleicht nur noch Steppe und keinen Wald mehr hätten.
Ich finde es löblich sich dem Schutz von Tieren zu verschreiben. Das ehrt dich, aber du solltest erst das ganze erfassen und dir dann eine Meinung bilden. Wenn ich gegen die Biebel bin, sollte ich den Schinken trotzdem gelesen haben, um auch die andere Seite zu verstehen.
Stell dir vor, du machst einen Waldspaziergang und findest dauernd verendete Tiere die an Seuchen gestorben sind und das nur weil du die Jagd verboten hast. Kein schönes Gefühl
- Little Joe
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Re: Der "jagdfreie" Kanton Genf
... das ist das, was die meisten Jäger dir erzählenRallymann hat geschrieben:Der Jäger ersetzt den Wolf/Bären usw und reguliert den Bestand.
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.
Re: Der "jagdfreie" Kanton Genf
Das wäre allenfalls ein Argument, wenn es darum ginge, Wildtiere wie Nutztiere halten zu wollen. Davon ist aber keine Rede.spellon hat geschrieben:Da besteht aber doch ein großer Unterschied. Bei den Tieren die vom Menschen gehalten werden handelt es sich vorrangig um gezüchtete Arten, die in der Natur so nicht vorkamen. Sie wurden ja so gezüchtet dass sie möglichst viel Ertrag bringen, und jedes einzelne Tier existiert nur aus diesem Grund (bis auf Ausnahmen). MMn. sind diese Tiere auch mehr an die "Unfreiheit" angepasst als Wildtiere, die in Gatter gesperrt werden.
Klar, was denn noch? Gegen so viel Unlogik ist beim besten Willen kein Ankommen.spellon hat geschrieben:Darum sollte man nicht sagen, das Tier in menschlicher Haltung habe das gleiche Recht (auf Leben) wie das Wildtier. Wenn man diese Einschränkung für gehaltene Tiere nicht akzeptiert, sollte man MMn. gleich die Tierhaltung verbieten.
Dann sei halt dagegen. Ich bin dafür, die Jagd zu erhalten. Aus all den Gründen, die hier über mehrere Seiten hinweg dargelegt wurden und gegen die Du nicht ein einziges Argument hast vorbringen können - außer Deinen Glauben an die verschiedene Wertigkeit des Lebens, sofern Du den für ein Argument hältst. Ich werde mich nach wie vor über Wildfleisch freuen, wenn ich bei Gelegenheit mal welches bekomme. Und es guten Gewissens essen, denn das Tier hatte bis zum Abschuss ein gutes Leben. Für mich das wichtigste Kriterium beim Fleischverzehr.spellon hat geschrieben:Um´s klarzustellen: es geht hier um gesetzliche Regelungen. Man kann nicht den Haltern von Tieren verbieten , "ihre" Tiere zu töten, solange die Tierhaltung erlaubt ist. Man kann aber sehr wohl verbieten, Wildtiere zu töten. Und ich wäre für ganz viele jagdfreie Zonen...
Tanja

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Re: Der "jagdfreie" Kanton Genf
Würd ich auch so unterschreibenLittle Joe hat geschrieben:... das ist das, was die meisten Jäger dir erzählenRallymann hat geschrieben:Der Jäger ersetzt den Wolf/Bären usw und reguliert den Bestand.
Natürlich schnappen die sich nicht vorrangig die kranken und schwachen ( wie in der Natur) aber ich denke doch, dass eine Bestandsregulierung stattfindet.
Der Jäger, von dem wir unser Wild beziehen, gehört einenm Hegering an. Dort wird nach Abschussplan gejagd, der ja Festgelegt ist.
Und bei Wildschweinen z.B. kommen da wenig Kapitale sondern meist Überläufer (12-24 Monate glaub ich) zum Abschuss.
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Manfred
Re: Der "jagdfreie" Kanton Genf
Ich wäre sehr dafür, einen der Nationalparks in D komplett einzuzäunen und darin ein Biotop für Jagdgegner einzurichten.
Dann können sie einfach mal vorleben, wie man sich das vorzustellen hat. Natürlich muss auf der Fläche eine flächenmäßig angemessene Nahrungs- und Rohstoffmenge erzeugt werden.
Dann können sie einfach mal vorleben, wie man sich das vorzustellen hat. Natürlich muss auf der Fläche eine flächenmäßig angemessene Nahrungs- und Rohstoffmenge erzeugt werden.
Re: Der "jagdfreie" Kanton Genf
Ja, das sehe ich auch so, daß da Theorie und Praxis weit auseinanderklaffen. Einmal weil die Wolf/Bär neben der Jagdt auf Jungtiere um ihren eigenen Aufwand zu optimieren in einer Population immer erst die schwachen, alten oder kranken Tiere schlagen, und damit einen wichtigen Selektionsdruck Richtung gesunder Population ausüben, wie es ein Jäger nicht kann.Little Joe hat geschrieben:... das ist das, was die meisten Jäger dir erzählenRallymann hat geschrieben:Der Jäger ersetzt den Wolf/Bären usw und reguliert den Bestand.
Dann gibt es noch den Faktor, der zur Weidestrategie des holistic Management geführt hat. Da die Pflanzenfesser von den Raubtieren ständig in Bewegung gehalten werden, wird ein Gebiet zwar mal stark beweidet, aber nur kurz , und wenn die Tiere weiterziehen um ihren Feinden auszuweichen, können sich die Pflanzen wieder erholen. Dies funktioniert jedoch nicht mit menschlichen Jägern, die per Automobil überraschend überall im Wald auftauchen, oder mal eine Drückjagdt machen.
Ich denke daß dieser Effekt erklären kann, weshalb in Wolfsgebieten sich der Wald erholt, während die Jagdtstrecken kaum geringer ausfallen, dafür selbst die Jäger bestätigen, daß der Tierbestand insgesamt gesünder ist.
Re: Der "jagdfreie" Kanton Genf
Das nenne ich mal einen clever gewählten PR-Vergleich. Da haben die doch tatsächlich Portionshähnchen mit 1kg angesetzt. würden sie die Tiere länger leben lassen (was subtil in der Meldung ja kritisiert wird), so liese sich die Zahl einfach halbieren,( Lohmann wüsste bestimmt noch weiter). Mann könnte ja auch mit dem Schlachtgewicht ausgewachsener Zucht-Bullen rechen, aber dann könnte man weder deren Lebenszeit kritisieren, noch würde man auf spektakuläre Millionenzahlen kommen.Manfred hat geschrieben:Gestern habe ich irgendwo gelesen, dass 2013 in Deutschland 28.000 Tonnen Wildfleisch aus heimischer Jagd verzehrt wurden.
Würde man das z.B. durch Masthähnchen ersetzen, dann müssten 28.000.000 Hähnchen mehr in irgendwelchen Mastställen hocken und hätten dort nicht länger als 4 Wochen zu leben.
Bin selbst zwar kein Freund von Wild, sehe aber kein Problem darin das Fleisch zu nutzen, finde es sogar sinvoll, aber bitte nicht solche Vergleiche, wo Hirsche in Brathändel umgerechnet werden (Oder wie immer man die grausigen, Portionshänchen an den Grillwägen nennt, um die ich schon wegen meiner Nase einen Bogen mache).
Re: Der "jagdfreie" Kanton Genf
Antwort:Tanja hat geschrieben: Dann sei halt dagegen. Ich bin dafür, die Jagd zu erhalten. Aus all den Gründen, die hier über mehrere Seiten hinweg dargelegt wurden und gegen die Du nicht ein einziges Argument hast vorbringen können - außer Deinen Glauben an die verschiedene Wertigkeit des Lebens, sofern Du den für ein Argument hältst. Ich werde mich nach wie vor über Wildfleisch freuen, wenn ich bei Gelegenheit mal welches bekomme. Und es guten Gewissens essen, denn das Tier hatte bis zum Abschuss ein gutes Leben. Für mich das wichtigste Kriterium beim Fleischverzehr.
Zu allen Argumenten pro-Jagd gibt es Gegenargumente, die kann man nicht in 3 Sätzen darstellen.
Was die Wertigkeit der Tiere betrifft, steht es jedem frei , alle als gleichwertig anzusehen.
Es geht hier nur um die Frage des Eingriffsrechts des Menschen ! I
Hat der Mensch bei Wildtieren das gleiche Eingriffsrecht wie bei Haus- und Nutztieren ? Hierzu sag ich: nein !
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Re: Der "jagdfreie" Kanton Genf
Tatsache ist, dass zumindest hier in Deutschland der Begriff Natur für alles grüne verwendet wird.spellon hat geschrieben: Hat der Mensch bei Wildtieren das gleiche Eingriffsrecht wie bei Haus- und Nutztieren ? Hierzu sag ich: nein !
Wild schadet dem Wald, genau wie Wild dem Maisfeld schadet. Wir haben keine Natur in dem Wild einfach so leben kann.
Der Wald ist auch nur ein Acker, der bewirtschaftet wird. Vom Waldbauern. Er pflanzt und erntet.
Hirsch Reh usw sind Steppenbewohner, die nur durch uns Menschen in den Wald getrieben werden. Ja auch durch dich, wenn du dich in der "Natur" bewegst. Nun ist es aber so, dass der deutsche Wald je nach Jahreszeit, das nahrungsärmste Gebiet ist, dass wir hier haben. Monokulturen, Durchforstet und aufgeräumt. Dem Wild bleibt nichts anderes übrig, als an die Bäume zu gehen und dem Bauern zu schaden. Wenn jemad die ein paar Rehe in den Garten stellt, die dann dein Gemüse fressen (von dem du leben musst) wärst du nicht mehr so freizügig was Wild angeht.
