Immer schneller und immer schlechter

Empfehlungen, Kritik, Hinweise
Benutzeravatar
Theo
Beiträge: 2869
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 11:08
Wohnort: SW-Deutschland

Re: Immer schneller und immer schlechter

#11

Beitrag von Theo » Mo 3. Jan 2011, 22:41

Olaf hat geschrieben:Frage OT: Welches Geschlecht hat peak oil im Deutschen?
Ach so, hatte ich nicht gelesen. Dann ist meine Frage gegenstandslos.
Olaf hat geschrieben:Der Zustand unseres Bildungssystem hat mich wesentlich beeinflußt, über eine zumindest partielle Selbstversorgung nachzudenken. DIe Vorstellung, dass "die" mal unsere Rente verdienen (oder als Ingenieure überspitzt "die Welt retten") sollen, ängstigt mich mehr als jede peak oil.
Naja, Angst... :aeh:
Ist ja noch etwas hin...
Aber die Entwicklung ist wohl vorhersehbar: Einerseits weiß man, dass das Elternhaus für die Entwicklung und damit Bildung die entscheidende Rolle spielt, andererseits vermehren sich eher diejenigen "ordentlich", die ihren Kindern nicht so viel mitgeben können (außer vielleicht ein überdimensioniertes Selbstbewußtsein :schaf_1: :fypig: ). Und auch die wenigen Kinder aus der Mittelschicht sind zunehmend den ADHS-Medien ausgesetzt und lesen weniger. Also wird es relativ wenige junge Leute geben, die eine gute Ausbildung haben und damit auch was anfangen können. Von diesen wenigen werden sicherlich einige im Ausland ihr Glück versuchen.

Hier übrigens noch was Schönes zur Bildung:
Wir sind Kultur
Gruß
Theo

Live Free or Die

Landfrau

Re: Immer schneller und immer schlechter

#12

Beitrag von Landfrau » Di 4. Jan 2011, 12:03

Ist auch, aber nicht nur eine Frage der guten Ausbildung.

Nicht grundlos klagen viele Betriebe über "nicht ausbildungsfähige Schulabsolventen" und überlegen, das nullte Lehrjahr einzuführen, damit die jungen Leute lernen, mit messer und Gabel zu essen und Guten Morgen zu sagen und jeden Tag pünktlich zu erscheinen ;-).

Da kommt vorher noch was.
Elternhaus, "Kinderstube" hieß das früher.

Das bedeutet, ein intaktes Sozialleben vorgelebt zu bekommen, wo man nicht auseinanderrennt, wenn es klemmt, sondern füreinander als Paar und für die NAchkommen verantwortlich ist und respekt- und liebevoll handelt.
Wo jedem klar ist, dass man etwas tun muss, wenn man etwas will, dass Ressourcen begrenzt sind, aber erworben werden können.
Dass es Rituale und Regeln gibt, die das Miteinander vereinfachen, wenn man sich dran hält.
Dass es Grenzen gibt, die manchmal einengen, aber auch Halt und ORientierung bieten. Wie soll ein Mensch, der immer nur bepampert wurde, einst akzeptieren, dass die Welt sich auf einmal nicht mehr nur um ihn dreht?
Die hierfür notwenidige Disziplin müssen zunächst die Eltern aufbringen. Erst dann die Kinder.

Nun ist Disziplin aber ganz furchtbar aus der Mode und wenn MAma nun gerade keine Meinung dazu hat, ihrem Kind wegen einer Grenzüberschreitung kraftzehrend eigene Energie entgegenzusetzen, lernt dieses ganz fix, wie es Mama und Papa immer wieder asutricksen kann.

Da sind Kinder genau wie Tiere - was ich überhaupt nicht herabsetzend meine.

Das Individuum ist immer auf seinen Vorteil bedacht. Und wenn das Kleine zweimal geübt hat, sich mit Geplärre vor Papas Ärger auf Mamas Arm in Sicherheit zu bringen, wird es das Gelernte auch zukünfig zur Anwendung bringen.

Fehlt dann, wie heute meist, auch noch das Korrektiv durch die Großfamilie und NAchbarn samt deren Kindern, wächst da ein geübter MAnipulator seiner ganz keinen Welt heran, der bös auf die Nase fällt, wenn auf einmal was von ihm gefordert wird.

Vllt seh ich das zu schwarz.

Hier herum gibt es eine Menge junge Leute, die ich für sehr intakt halte.
Aber deren Eltern haben auch keine Flausen von Selbstverwirklichung im Kopf und dafür eine Oma im Haus.

LAndfrau

Benutzeravatar
Theo
Beiträge: 2869
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 11:08
Wohnort: SW-Deutschland

Re: Immer schneller und immer schlechter

#13

Beitrag von Theo » Di 4. Jan 2011, 13:17

Landfrau hat geschrieben:Vllt seh ich das zu schwarz.
Wohl nicht:
"Ich beobachte die erste Beziehungsstörung, dass man Kinder als Partner sieht, als Massenprozess seit Anfang der 90er Jahre. Die Beziehungsstörung, dass man von Kindern geliebt werden soll, seit acht bis zehn Jahren. Und es gibt seit vier, fünf Jahren eine noch viel gravierendere Beziehungsstörung: die Symbiose, in der der Erwachsene mit dem Kind verschmilzt."
Winterhoff
Gruß
Theo

Live Free or Die

Benutzeravatar
Buchsbaum
Beiträge: 63
Registriert: Do 5. Aug 2010, 12:49

Re: Immer schneller und immer schlechter

#14

Beitrag von Buchsbaum » Di 4. Jan 2011, 14:02

Landfrau hat geschrieben:Das bedeutet, ein intaktes Sozialleben vorgelebt zu bekommen, wo man nicht auseinanderrennt, wenn es klemmt, sondern füreinander als Paar und für die NAchkommen verantwortlich ist und respekt- und liebevoll handelt.
:daumen: Kann das nur voll und ganz unterstreichen. Wir haben z.B. als Eltern immer versucht vorzuleben und ich muß inzwischen sagen, es hat funktioniert. Übrigens nicht nur in der Familie, sondern auch im Betrieb mit den Mitarbeitern. Außerdem haben wir eine dem Kind angepasste Schulbildung angestrebt, nicht die maximal mögliche.
Landfrau hat geschrieben:Vllt seh ich das zu schwarz.

Hier herum gibt es eine Menge junge Leute, die ich für sehr intakt halte.
Glaube nicht, daß Du das zu schwarz siehst. Ich beobachte auch immer mehr Eltern-Planeten, die um Ihre kleinen Sonnen kreisen
Gruß aus Baden
Peter

"So lange das Reissverschlußverfahren an Baustellen nicht klappt, sehe ich keine Hoffnung für den Weltfrieden"

Benutzeravatar
guenther
Beiträge: 692
Registriert: Mi 1. Sep 2010, 21:34
Wohnort: SW-england

Re: Immer schneller und immer schlechter

#15

Beitrag von guenther » Di 4. Jan 2011, 14:28

mit schwarzsehen hab ich auch kein problem :haha:

die eltern sind jedoch wie die kinder nur opfer der konsumgesellschaft

schoene neue welt. :pfeif:

lg.guenther

Benutzeravatar
guenther
Beiträge: 692
Registriert: Mi 1. Sep 2010, 21:34
Wohnort: SW-england

Re: Immer schneller und immer schlechter

#16

Beitrag von guenther » Di 4. Jan 2011, 14:39

da faellt mir noch ein:

aelter werden tut man zwangslaeufig.

aber erwachsenwerden schaffen nur die wenigsten (etwa 0,00? % :lol: )

das hat naemlich mit schulbildung (intellekt) nur ganz am rande was zu tun. :opa:

lg guenther

Grunling

Re: Immer schneller und immer schlechter

#17

Beitrag von Grunling » Di 4. Jan 2011, 16:40

Aber erwachsenwerden schaffen nur die wenigsten
Ich übe mich da auch noch drin...
Ich meine Erwachsen werden beginnt damit zu erkennen, dass die eigenen Eltern auch nur Menschen sind. Das sind keine Götter oder automatisch gute Vorbilder. Erwachsen sein bedeutet eben nicht wie seine Eltern zu werden. Eigene Wege gehen bedeutet nicht seine Eltern zu entehren. Erwachsen werden heißt Verantwortung über das eigene Leben zu übernehmen. (Später vielleicht auch über das Leben Anderer.)

Und liebe Kinder... Erwachsen sein heißt alles andere als ein langweiliges Leben ohne Spaß führen zu müssen. Diese Verantwortung und Entscheidung liegt bei euch allein.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Immer schneller und immer schlechter

#18

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 4. Jan 2011, 16:55

hallo!

Ich finde es unfair, die ganze Schuld den Eltern zu geben - als "Mutter" oder "Vater" wird man heute mit einer Unmenge (teilweise widersprüchlichen) Expertenmeinungen bombadiert und jeder behauptet, er habe die Lösung! :motz:

Dabei wird das wichtigste gerne vergessen: die "Elterninstinkte" und dass das Zusammenleben mit Kindern ein Zusammenleben ist und kein Militärlager und auch kein Streichelzoo, hmmm....

Jean Liedloff kann das besser erklären - wen es interessiert:

Zusammenfassung einer Vortragsreihe, die Konsequenzen von "Konsequenzen" und wer übernimmt die Führung?

liebe Grüße!

Grunling

Re: Immer schneller und immer schlechter

#19

Beitrag von Grunling » Di 4. Jan 2011, 17:18

Ich finde es unfair, die ganze Schuld den Eltern zu geben - als "Mutter" oder "Vater" wird man heute mit einer Unmenge (teilweise widersprüchlichen) Expertenmeinungen bombadiert und jeder behauptet, er habe die Lösung! :motz:
Eltern sind eben doch auch nur Menschen.;) Mir ging es nicht um die Schuldfrage.. Sondern um die gelebten Tatsachen aus Sicht vieler Kinder. Und das betrifft Kinder aus allen sozialen Schichten mit und ohne Experten.

roland
Beiträge: 1404
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 21:09

Re: Immer schneller und immer schlechter

#20

Beitrag von roland » Mi 5. Jan 2011, 15:49

ina maka hat geschrieben:Ich finde es unfair, die ganze Schuld den Eltern zu geben -
Wenn Du das Wort Schuld mit Ursache ersetzt (im Kopf!!) dann wird es leichter, drüber zu reden. :)
Denn es is was wares dran, das die Ursache der Probleme auch in den Elternhäusern zu suchen ist - auch!! nicht nur.
nu könnte man auch hier wieder die Ursachen suchen, warum Eltern sich verhalten, wie sie es tun. Bringt aber wenig, finde ich und ist auch nur zur Rechtfertigung notwendig. Lieber versuchen, das eigene verhalten ohne Schuldgefühle zu betrachten und u.U. verändern. Das kann jeder nur bei sich selbst tun, also bitte nich die schuhe anderer Eltern anziehen.

Ich bin auch der Meinung, das die komplett praxisferne Ausbildung deutlich um sich greift. Ich arbeite im Bereich Versuch/Konstruktion/Qualitätsicherung (Maschinenbau) - da kommen immer wieder Junge Leute, die Ihre Praxsissemester machen. Und natürlich fertig augebildete. Die Bandbreite schwankt von hervorragenden Theoretikern (positiv gemeint) über gute Praktiker bis zu -naja, denen wo halt nur der Titel da is ;) .
Das liegt aber nicht an der verkürzten Ausbildung sondern an den Zielsetztungen der selben und der Motivation der Absolventen. Wenns nur um den Abschluss und nicht um den Erwerb von neuem Wissen geht, dann kommt genau das raus.

Roland

Antworten

Zurück zu „Bücher und andere Medien“