Also ich will jetzt hier mal was klar stellen:
Wenn man einen Waldgarten anlegen möchte bedeutet das noch lange nicht, dass man auf seinen "normalen" Gemüsegarten mit einjährigen Gemüsepflanzen (Tomaten, Kartoffeln, Bohnen, Paprika, Kürbisse, Soja usw)verzichten muss.
Im Gegenteil, man kann beides machen den "normalen" Gemüsegarten kann man dort anlegen, wo eine freie Fläche ist, denn einjährige Gemüsepflanzen brauchen immer viel Licht.
Den Waldgarten kann man dann drumherum anlegen. Schließlich will man ja auch Obst. Und dorthin, wo man dann die Obstbäume anpflanzen würde, dort kann man doch dann auch gleich einen Waldgarten mit Obstbäumen auf der obersten Schicht, Beerensträucher auf der mittleren Schicht und mehrjährige Gemüsepflanzen auf der untersten Schicht.
Die mehrjährigen Pflanzen kann man schon im Frühjahr ernten, wenn die Bäume noch keine Blätter haben und somit bekommen sie auch genügend Licht zum wachsen.
Der Waldgarten soll den "normalen" Gemüsegarten nicht verdrängen sondern ergänzen in der Periode wo man halt noch keine Erträge im Gemüsegarten hat.
Der Waldgarten soll nicht den Gemüsegarten verdrängen, sondern eher die Getreideäcker, die voll mit Giftchemie sind und immer weniger Nährstoffe enthalten und der Bodenerosion mangels abdeckung gnadenlos ausgeliefert sind.
Früher wurden noch Fruchtfolgen eingehalten, heute baut man jedes Jahr auf der gleichen Fläche die selbe Sorte an und versucht dass dann mit Kunstdüngern nochmal gut zu machen. Das ist alles andere als nachhaltig. Diese Methode hat jetzt ein paar Jahrzehnte guten Ertrag gegeben. Aber das wird sich noch ändern, spätestens dann, wenn die Böden alle ausgelaugt sind und keine Nährstöffe mehr enthalten. Und dann stehen wir alle da und wissen nicht weiter.
Da ist es doch besser, sich im voraus schon mal über ne alternative Bewirtschaftungsmethode nachzudenken. Ich will damit nicht sagen, dass ich schon alle Lösungen parat habe. Laut dem Waldgärtnerbuch ist es möglich, dass wir mit Obstbäumen (Nussbäumen, Kastanienbäumen, Apfelbäumen, Kirchbäumen, Birnenbäumen, Reneklodenbäume, Pflaumenbäume uvm das ganze Jahr durch ernten könnten, da bei jeder Sorte es hunderte verschiedene Arten gibt, die zu unterschiedlichen Zeiten Früchte tragen.
Das funktioniert aber alles nur für Selbstversorgung, nicht für Massenproduktion.
Erst waren wir Jäger und Sammler, dann gingen wir über die Landwirtschaft über. Wer weiss, vielleicht schaffen wir ja jetzt den Übergang zum Gärtner und Sammler
Und zum Thema "Gärtnern ohne umgraben". Ich denke dass ist ein sehr wichtiges Thema.
Mir ist niemand bekannt , der gerne umgrabt. Meiner Meinung ist das umgraben auch daran Schuld, dass so viele in die Städte abgewandert sind. Die meisten wollen halt nicht mehr körperlich hart arbeiten, und das ist auch verständlich. Die Leute haben keine Lust mehr im Alter einen kaputten Rücken und mit Krückstöcken rumzulaufen, weil sie sich ihr Leben lang abgerackert haben.
Deshalb wurden ja auch die Maschinen und Traktoren erfunden, damit sie uns die harte Arbeit abnehmen. Aber in wircklichkeit, haben sie uns nicht mehr mehr Arbeit abgenommen, sondern es uferte in eine absolute Überproduktion aus. Und auch immer mehr Leute erkennen, dass die Traktoren die Böden kaputt machen und verdichten.
Ich denke, es ist wichtig viel Erfahrungen mit "Gärtnern ohne umgraben zu sammeln" und auch an anfänglichen Fehlern nicht den Mut verlieren. Viel zu viele Leute verbinden mit auf dem Land wohnen und Gärtnern immer noch mit harter und dreckiger Arbeit.
Gärtnern ohne Umgraben könnte da ein Ansatz sein, dass nochmal viele aus den Städten wieder zurück zum Land kommen und wieder Freude an Gartenarbeit und eigener Nahrungsproduktion finden.
Wer sich für das Thema Waldgärten interessiert, dem empfehle ich folgendes Buch:
http://www.amazon.de/gro%C3%9Fe-Handbuc ... =8-1-spell
Wir müssen die Veränderung sein, die wir in der Welt sehen wollen.
Mahatma Ghandi