Futterkosten für ein Pferd
Futterkosten für ein Pferd
Was kostet eigentlich so ein normal großes Pferd pro Monat an Futter? Gehen die Futterkosten gegen Null in den Monaten, wo Gras auf der Weide wächst? Mir erzählte jemand, grünes junges Gras im Frühjahr sei nicht gut für die Pferde.
			
			
									
									
						- Little Joe
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Re: Futterkosten für ein Pferd
Nur Futter? 
2 Rundballen Heu im Monat (bei uns 60€ incl. Anlieferung) in den Weidemonaten komm ich mit gut einem hin, wobei ich Futterweiden hab, wo sie portioniert Wiese bekommen und auch nur für max 4 Std. am Tag. Ansonsten haben sie die Hauswiese zum toben, wälzen und was Pferde halt so tun.
Wasser
Pro Pferd ein Mineralbrikett am Tag da kosten 144Stk 67 €
im Winter morgens und abends eine Handvoll Möhren
			
			
									
									2 Rundballen Heu im Monat (bei uns 60€ incl. Anlieferung) in den Weidemonaten komm ich mit gut einem hin, wobei ich Futterweiden hab, wo sie portioniert Wiese bekommen und auch nur für max 4 Std. am Tag. Ansonsten haben sie die Hauswiese zum toben, wälzen und was Pferde halt so tun.
Wasser
Pro Pferd ein Mineralbrikett am Tag da kosten 144Stk 67 €
im Winter morgens und abends eine Handvoll Möhren
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.
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				greymaulkin
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Re: Futterkosten für ein Pferd
Unsere drei Stuten bekommen z.Zt. Heulageballen, ca.300kg, á 45,- €, hält ca. 4 Tage. Zusätzlich morgens jede 4 trockene Brötchen (Müllsack voll kostet 3,-€) und 3 Äpfel (kostenlos, haben wir aus eigener Ernte eingelagert). Mineralleckstein zur freien Verfügung wie die Heulage. Mineralfutter gibt es nur für hochtragende und säugende Stuten. Aufgestallt erhalten sie Heu satt (ca 2 Ballen á 12kg )und ebenfalls Leckerchen aus der Hand. Manchmal gibt es auch statt Äpfeln eben Möhren oder mal ne Banane. Wiese zur freien Verfügung bekommen sie erst nach der Heuernte Anfang Juli, davor Wiese zugeteilt stundenweise, dann plus Heu zur freien Verfügung.
Die abgesetzten Fohlen bekommen Heu satt zur freien Verfügung. Zusätzlich morgens 1 Scheffel Gerste und ca 75 g Mineralfutter jedes in seinem Eimer. Daneben natürlich noch all die Leckerchen, die in so einem Fohlenleben eben tagtäglich auftauchen.
Wenn die Pferde arbeiten müssen, gibt es natürlich Kraftfutter in Form von Gerste, das lässt sich aber so nicht in Zahlen ausdrücken, es kommt halt auf die Arbeit an.
Das Auge des Besitzers füttert mit.
Gruß, Bärbel und Harald
			
			
									
									
						Die abgesetzten Fohlen bekommen Heu satt zur freien Verfügung. Zusätzlich morgens 1 Scheffel Gerste und ca 75 g Mineralfutter jedes in seinem Eimer. Daneben natürlich noch all die Leckerchen, die in so einem Fohlenleben eben tagtäglich auftauchen.
Wenn die Pferde arbeiten müssen, gibt es natürlich Kraftfutter in Form von Gerste, das lässt sich aber so nicht in Zahlen ausdrücken, es kommt halt auf die Arbeit an.
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				greymaulkin
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Re: Futterkosten für ein Pferd
Ach so, ja, die Hochdruckballen Heu machen wir selber, die kosten bei uns sonst so ungefähr 1,60 bis 2,00 €, je nachdem wie die Heuernte ausfällt.
			
			
									
									
						Re: Futterkosten für ein Pferd
Ob ein Großpferd mit der Weide als alleinige Futterquelle klar kommt, hängt von der Größe und Beschaffenheit der Weide ab. Eine gute Weide (Trittfesten Graßnarbe, gepflegt, gedüngt) von 1/2ha bis 1ha ernährt in den Tieflagen 2Pferde über den Sommer. Bei Moorweiden und Hochland benötigt man mehr Fläche oder muss mit Heu zufüttern. Die Weidezeit beginnt für Pferde in der Regel im April/Mai. Je nach Witterung und Pferderasse auch schonmal später. Ponies sollten erst gegen Mitte/Ende Mai auf die Weiden. Frühes Gras ist meist sehr Zuckerhaltig und hat wenig Balaststoffe. Diese Futterumstellung von Heu auf Gras kann zu Hufrehe (Hufverschlag) führen, die potentiell tötlich Enden kann. Die Horkapsel der Huf löst sich vom Hufbein (Knochen) und das Pferd muss (je nach schwere der Erkrankung) tierärztlich betreut werden oder gar erlöst werden.
Je nach Jahr geht die Weidezeit zwischen August und November zu Ende. Das heißt im Schnitt sind von den 12Monaten im Jahr 7 mit Heu zu überbrücken. Ein Pferd benötigt 1,5-2kg Heu pro 100kg Lebendgewicht pro Tag. Ein Großpferd wiegt irgendwas zwischen 500 und 800kg. Ein Rundballen wiegt je nach Durchmesser und Pressgrad zwischen 200-300kg.
PS.: Immer dran denken, Pferde sind Herdentiere. Also immer in zwei Pferden denken.
			
			
									
									
						Je nach Jahr geht die Weidezeit zwischen August und November zu Ende. Das heißt im Schnitt sind von den 12Monaten im Jahr 7 mit Heu zu überbrücken. Ein Pferd benötigt 1,5-2kg Heu pro 100kg Lebendgewicht pro Tag. Ein Großpferd wiegt irgendwas zwischen 500 und 800kg. Ein Rundballen wiegt je nach Durchmesser und Pressgrad zwischen 200-300kg.
PS.: Immer dran denken, Pferde sind Herdentiere. Also immer in zwei Pferden denken.
Re: Futterkosten für ein Pferd
Bis vor kurzer Zeit hatte ich auch ein Pferd. Die 1,70 große Warmblut-Stute stand mit einem Wallach zusammen in einem Offenstall. Die Weide war insgesamt einen knappen ha groß auf eher lehmigem Boden, aber mit wenig bis garkeiner Düngung. Jeden Sommer kauften wir Heu und Stroh direkt ab Feld in Kleinballen. Diese Lieferungen kosteten uns jährlich so knappe 600€. Wir mußten im März auch mal Heu nachkaufen, entweder zwei Großballen Heu oder zwei Pferdehänger voll Kleinballen, für so ungegefähr 80€.
Dann noch Mineralfutter-Reformin plus, 10 Kilo reichten für mindestens 6 Wochen und kosteten ca.12€. Hafer holten wir frisch gequetscht direkt von einem Bauern, 1 Zentner für 13€, reichte meist mindestens 3 Wochen. Meine alte Stute bekam über den Winter noch Mash dazu, ein 20 Kilo Sack für 18 € reichte aber für 8 Wochen.
Das Futter ist eigentlich garnicht so teuer, wie allgemein viele Leute behaupten. Ein mittelgroßer Hund von 25-30 Kilo kostet monatlich bis zu 50 €, eine Katze bis zu 30 €.
 
Zweimal jährlich kam ein Bauer um den Mist zu holen, er verlangte jeweils 100 € für den Abtransport 
 
Dann hatten wir einen neuen Zaun bauen müssen, 2500€ sind viel Geld.
Ach so, hab die Pacht noch vergessen, für die eine größere Weide kamen noch 90 €/Jahr dazu.
			
			
									
									
						Dann noch Mineralfutter-Reformin plus, 10 Kilo reichten für mindestens 6 Wochen und kosteten ca.12€. Hafer holten wir frisch gequetscht direkt von einem Bauern, 1 Zentner für 13€, reichte meist mindestens 3 Wochen. Meine alte Stute bekam über den Winter noch Mash dazu, ein 20 Kilo Sack für 18 € reichte aber für 8 Wochen.
Das Futter ist eigentlich garnicht so teuer, wie allgemein viele Leute behaupten. Ein mittelgroßer Hund von 25-30 Kilo kostet monatlich bis zu 50 €, eine Katze bis zu 30 €.
Zweimal jährlich kam ein Bauer um den Mist zu holen, er verlangte jeweils 100 € für den Abtransport
 
 Dann hatten wir einen neuen Zaun bauen müssen, 2500€ sind viel Geld.
Ach so, hab die Pacht noch vergessen, für die eine größere Weide kamen noch 90 €/Jahr dazu.
Re: Futterkosten für ein Pferd
Unsere beiden Pferde standen den Sommer über jeweils während der Nacht auf der größeren Weide, und tagsüber an ihrem Offenstall mit Zugang zur kleinen Weide. Während der Zeit der Scheiss-Stechfliegen-Bremsen Zeit gingen sie nie aus dem schützenden Schatten des Stalls, bzw. des Vordachs hinausauf die Wiese. Und an vielen Tagen sind diese Biester bis 21h unterwegs und piesaken die Pferde. Sie bekamen also tagsüber immer noch zusätzlich ein volles Heunetz, weil der Pferdebauch ja nie länger als 3/4 Stunden leer sein soll.Renysol hat geschrieben:Was kostet eigentlich so ein normal großes Pferd pro Monat an Futter? Gehen die Futterkosten gegen Null in den Monaten, wo Gras auf der Weide wächst? Mir erzählte jemand, grünes junges Gras im Frühjahr sei nicht gut für die Pferde.
Die Futterkosten kann man eigentlich nur über's Jahr ausrechnen, daraus dann den Monatsschnitt ziehen.
Über die Sommerzeit, bei ganztägiger Sommerweide, sind die Futterkosten sicher nicht bei Null. In die Berechnung gehört der Preis für die Pacht, dann noch die Kosten für Zaunreparaturen, Weidezaun-Gerät, Dünger, Abschleppen, Mulchen. Nicht zu vergessen natürlich die Kosten für Wasserleitung/Brunnen, Pumpe, Tränkebecken, Wasserfass. Oder auch noch zusätzlich für einen Unterstand/Schutzhütte.
Zu dem jungen frischen Gras: da hattest du ja bereits Antworten bekommen. Ich pers. bin der Meinung, daß man Großpferde im April über jeweils ein paar Stunden ans frische Gras gewöhnt, und dann ab ungefähr 1.Mai ganztägig raus mit ihnen. Frisches Gras ist mit Sicherheit viel besser als altes Heu. Frisches Grünfutter enthält lebenswichtige Vitamine und andere Vitalstoffe. Wir freuen uns doch auch im April auf frische Kräuter.
Re: Futterkosten für ein Pferd
Renysol, 
die Motivation deiner Frage kenne ich nicht, möchte aber die Erfahrungen mir bekannter Tierärzte und Hufschmiede zum Besten geben und auch meine Erfahrung mit anderen Teiren:
Die Futterkosten sind - wie hoch auch immer - kalkulierbar.
Gern vergessen wird, zum Leid der Tiere, die Pflege eben der Hufe und alle sonstigen gesundheitskosten.
Die werden in der Kalkulation "kann ich mir ein Pferd leisten" nämlich entweder vergessen oder zu gering angesetzt.
Das Leid trägt das Tier.
Es gibt inwischen sogar schon eine "Pferdeklappe", wo Menschen ihre zu teuer gewordenen Tiere anonym abgeben können, insbesondere die, die laut Equidenpass nicht schlachttauglich sind.
Damit sie nicht zu Lasagne werden.
Was aber mMn noch das geringere SChicksal ist gegenüber der Variante,
als Herden-, Flucht- und Steppentier in EInzelhaft mit gammelnden Hufen auf einer zerlatschten Minikoppel zu verrotten.
Das haben die Tiere nicht verdient.
L.
			
			
									
									die Motivation deiner Frage kenne ich nicht, möchte aber die Erfahrungen mir bekannter Tierärzte und Hufschmiede zum Besten geben und auch meine Erfahrung mit anderen Teiren:
Die Futterkosten sind - wie hoch auch immer - kalkulierbar.
Gern vergessen wird, zum Leid der Tiere, die Pflege eben der Hufe und alle sonstigen gesundheitskosten.
Die werden in der Kalkulation "kann ich mir ein Pferd leisten" nämlich entweder vergessen oder zu gering angesetzt.
Das Leid trägt das Tier.
Es gibt inwischen sogar schon eine "Pferdeklappe", wo Menschen ihre zu teuer gewordenen Tiere anonym abgeben können, insbesondere die, die laut Equidenpass nicht schlachttauglich sind.
Damit sie nicht zu Lasagne werden.
Was aber mMn noch das geringere SChicksal ist gegenüber der Variante,
als Herden-, Flucht- und Steppentier in EInzelhaft mit gammelnden Hufen auf einer zerlatschten Minikoppel zu verrotten.
Das haben die Tiere nicht verdient.
L.
Den Inhalt einer Botschaft bestimmt der Empfänger :-)
						- Little Joe
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Re: Futterkosten für ein Pferd
Landfrau hat geschrieben:Die Futterkosten sind - wie hoch auch immer - kalkulierbar.
Gern vergessen wird, zum Leid der Tiere, die Pflege eben der Hufe und alle sonstigen gesundheitskosten.
Die werden in der Kalkulation "kann ich mir ein Pferd leisten" nämlich entweder vergessen oder zu gering angesetzt.
 deshalb meine Frage :
  deshalb meine Frage : Little Joe hat geschrieben:Nur Futter?
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.
						Re: Futterkosten für ein Pferd
Danke für alle Antworten.
Dass Pferde von frischem Gras krank werden können, wollte mir nicht einleuchten, da sie ja Millionen von Jahren klarkommen mussten, ohne dass sie jemand davon ferngehalten hat. Aber ich verstehe nun, dass es wohl eine Gewöhnung des Verdauungstraktes ist.
Statt Heu füttern habe ich gestern übrigens gehört, dass genauso wie ich Weizengras für Saft anbaue, es auch Anlagen gibt, in denen Gerstengras bzw. Sprossen auch im Winter gezogen werden, mit denen die Futterkosten ungefähr auf die Hälfte sinken, und es auch noch supergesund für die Pferde ist.
			
			
									
									
						Die ursprüngliche Motivation war der Spruch: "Papa, ich will ein Pferd." Ist aber abgewehrt und nach der Beschäftigung mit dem Thema und widersprüchlichen Aussagen interessiert es mich nun einfach mal aus Neugier, auch mal von echten Pferdebesitzern zu hören, wie es ist.Landfrau hat geschrieben:Renysol,
die Motivation deiner Frage kenne ich nicht, möchte aber die Erfahrungen mir bekannter Tierärzte und Hufschmiede zum Besten geben und auch meine Erfahrung mit anderen Teiren:
Dass Pferde von frischem Gras krank werden können, wollte mir nicht einleuchten, da sie ja Millionen von Jahren klarkommen mussten, ohne dass sie jemand davon ferngehalten hat. Aber ich verstehe nun, dass es wohl eine Gewöhnung des Verdauungstraktes ist.
Statt Heu füttern habe ich gestern übrigens gehört, dass genauso wie ich Weizengras für Saft anbaue, es auch Anlagen gibt, in denen Gerstengras bzw. Sprossen auch im Winter gezogen werden, mit denen die Futterkosten ungefähr auf die Hälfte sinken, und es auch noch supergesund für die Pferde ist.


