Der Fuchs war da

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Zacharias
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Re: Der Fuchs war da

#151

Beitrag von Zacharias » Mo 9. Dez 2013, 14:51

Hallo Bärbel,

wie bitter das ist kann ich gut nachempfinden, habe es ja selbst oft genug erlebt. In der ersten Zeit auf dem derzeitigen Grundstück war es bei mir auch der Marder. Als er Selbstmord in meiner Regentonne begangen hat, hat er mir nicht leid getan. Seit der Anschaffung einer Dämmerungsklappe hat sich dieses Problem zumindest gelöst. Marder sind aber absolute Einzelgänger. Wenn "euer" Marder wirklich so nah lebt, dass er nicht in Frage kommt, dann war es aber auch kein anderer Marder. Also entweder der nahe oder ein anderes Raubtier.
Nach dem letzten Angriff habe ich auch aufgeben wollen. 4 Wochen haben wir wochenends in fremden Eiern rumgestochert, die nach nichts geschmeckt haben. Dann hat mir mein Schatzi einen großzügigen Etat zur Verfügung gestellt, mit dem ich zumindest das Gehege aufrüsten konnte.
Eine Falle habe ich auch gekauft, aber noch nicht eingesetzt, weil ich eben auch nicht wusste wohin dann mit dem Tier. Aussetzen finde ich auch nicht so die Ideallösung, weil ich dann möglicherweise anderen den Schaden zufüge. Inzwischen habe ich den Jäger darauf angesprochen. Er fängt mir den Fuchs sobald es kälter wird und erschießt ihn dann. Wie steht denn euer Jäger dazu?
Grüße,
Birgit

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Re: Der Fuchs war da

#152

Beitrag von Spottdrossel » Mo 9. Dez 2013, 17:47

:troest:
Das ist wirklich übel, vor allem, wenn nur gemeuchelt wurde, scheinbar ohne Sinn.
Jäger ansprechen halte ich auch für die eleganteste Lösung, ein Kollege hatte mal mit Lebendfalle + Salami "seinen" Marder vom Dachboden gefangen und dann aber so lange zur Besichtigung behalten, bis das arme Vieh (für ihn völlig unverständlich) am Streß gestorben ist :bang: .
Dann lieber eine fach/waidmännische Lösung.
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Re: Der Fuchs war da

#153

Beitrag von Rallymann » Mo 9. Dez 2013, 21:01

Ist schon ne komische Sache mit dem Raubzeug :)

Wir haben ja auch unseren Marder hier im Gebälk, aber ausser ein paar Eierschalen, die man da oben findet, lässt er alles lebende in ruhe.
Jungkaninchen immer draussen und nie Verluste. Hühner. Zumindest 3 davon sitzen nachts im Gebälk und in fast 2 Jahren keines verschwunden. Die Gänse sind sowieso immer draussen und auch da nichts. Auch die Enten nehmen nicht ab, obwohl da mal die eine oder andere die Nacht nicht im Stall verbringt. Die kreisen über Haus und Hof, landen dann auf Nachbars Pferdekoppel und denken nicht daran, wenns dunkel wird rein zu kommen.
Keine Verluste durch Mader in 4 Jahren hier. Also von hier aus betrachtet, kann ich mir den Marder als Übeltäter irgendwie nicht vorstellen.

Blöd ist ja auch, dass durch das wegfangen töten oder was auch immer, das Revier frei ist und umgehend neu besetzt wird.
Revierbildende Tiere jagen auch in ihrem Revier und lassen andere darin nicht zu.
Füchse haben wir hier ja auch, aber die kommen nicht auf den Hof. Könnte am Geruch der Hunde liegen :hmm:

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Re: Der Fuchs war da

#154

Beitrag von DJ1980 » Mo 9. Dez 2013, 21:35

Ich kann mir immer noch nicht erklären, oder besser gesagt, ich will es nicht glauben, das ein Marder sich durch ein Gitter beißt und dann Gänse killt! Zumal Gänse groß und stark sind, im Gegensatz zum Marder. Habe auch gehört, das Gänse ab einer bestimmten Rudelgröße sogar in der Lage sind, hunde und Füchse zu vertreiben.

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Re: Der Fuchs war da

#155

Beitrag von Sabi(e)ne » Mo 9. Dez 2013, 23:04

Aber sicher doch.
Normalen Kükendraht beißen Marder und Fuchs locker durch, und
Zumal Gänse groß und stark sind, im Gegensatz zum Marder. Habe auch gehört, das Gänse ab einer bestimmten Rudelgröße sogar in der Lage sind, hunde und Füchse zu vertreiben.
Nein - wir hatten dreißig Gänse, 10 Tage vorm Schlachttermin, und ab dem ersten Schnattern und sehr lauter Panik brauchten wir vielleicht 3 Minuten, um nach unten zu rennen, Lampe und Stiefel an, und den 15jährigen Hund loszulassen.
In max. 5 Minuten hat der Marder 6 oder 7 Gänse gekillt oder so schwer verletzt, daß nur noch das Beil helfen konnte.
Das muß ich ganz, ganz bestimmt NICHT nochmal haben - bei mir kommt alles außer den Hunden nachts in den Stall - Marder-und Fuchs-sicher.

Wenn ich damals auch so ein gut eingespieltes Hundeteam wie heute gehabt hätte, wäre das wohl eher nicht passiert.

Ich glaub gern, daß bei verpaarten Gänsen der Ganter alles Gans-mögliche tut, um seine Frau und Kinder zu retten, aber das ist eine ganz andere Situation wie bei einer Herde Mastgänse, da gibt es diesen Verteidigungsreflex nicht.
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Re: Der Fuchs war da

#156

Beitrag von Spottdrossel » Mo 9. Dez 2013, 23:13

Außerdem ist halt "Bewaffnung" und Beweglichkeit ungleich verteilt.
Wir finden einen angepißten Ganter beeindruckend, wenn man aber die entsprechenden Zähne + Routine hat, sieht das schon anders aus.
Ich hatte hier bisher auch mehr Glück als Verstand - an anderen Stellen im Dorf gab es regelmäßig Verluste, bei der Schwägerin ist der Marder auch durch den Draht an die Wachteln.
Vermutlich endet die Glückssträhne, wenn da mal ein Neuer kommt und ein Erfolgserlebnis hatte.
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Re: Der Fuchs war da

#157

Beitrag von Sabi(e)ne » Mo 9. Dez 2013, 23:27

Hunde sind bei Mardern der beste Schutz - wir haben bei SchwieMu im Dachboden die stinkigste Hundedecke überhaupt da oben reingepackt, und oh Wunder (oder zufälliges zeitliches Zusammentreffen) - danach war Ruhe.
Bei Füchsen kann - muß aber nicht - eine knappe Ablenkungsfütterung helfen - das ist in D aber verboten.
Man könnte ja auch mal freundlich mit dem Jagdpächter über den Fuchsdruck reden, bei einem Bekannten hat der Hinweis auf "nicht genug Weihnachtsgänse für alle Bestellungen" sehr geholfen, jedenfalls für den Rest des Winters.
(wird die Population intensiv bejagt, steigt die Welpenanzahl im nächsten Jahr direkt. :holy: )
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Re: Der Fuchs war da

#158

Beitrag von DJ1980 » Di 10. Dez 2013, 08:51

Ich glaub gern, daß bei verpaarten Gänsen der Ganter alles Gans-mögliche tut, um seine Frau und Kinder zu retten, aber das ist eine ganz andere Situation wie bei einer Herde Mastgänse, da gibt es diesen Verteidigungsreflex nicht.
Ja, gut, ich denke, das es warscheinlich wirklich massive Unterschiede zwischen den, ich sag mal, "Reinrassigen, normalen" Gänsen und den überzüchteten Mastgänsen gibt. Is bei Hühnern ja auch so.
Trotzdem krass. Sowas hab ich in vielen Jahren noch nie erlebt, und wir haben schon ewig nen Marder.

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Re: Der Fuchs war da

#159

Beitrag von Spottdrossel » Di 10. Dez 2013, 12:22

DJ1980 hat geschrieben:

Ja, gut, ich denke, das es warscheinlich wirklich massive Unterschiede zwischen den, ich sag mal, "Reinrassigen, normalen" Gänsen und den überzüchteten Mastgänsen gibt. Is bei Hühnern ja auch so.
Ich dachte immer, das Huhn wäre ein Tier, was sich so mit die meisten natürlichen Verhaltensweisen erhalten hat, trotz manchmal wenig förderlicher Lebensbedingungen?
Oder meintest Du dieses 4 m hohe Urzeitvogelvieh? ;)
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Re: Der Fuchs war da

#160

Beitrag von greymaulkin » Di 10. Dez 2013, 15:50

DJ1980 hat geschrieben:Ich kann mir immer noch nicht erklären, oder besser gesagt, ich will es nicht glauben, das ein Marder sich durch ein Gitter beißt und dann Gänse killt! Zumal Gänse groß und stark sind, im Gegensatz zum Marder. Habe auch gehört, das Gänse ab einer bestimmten Rudelgröße sogar in der Lage sind, hunde und Füchse zu vertreiben.
Also, ein Fuchs war´s nicht. Denn dazu ist das Loch viiiel zu klein. Und ein Rudel war´s ja nicht mehr, nur der Zuchtstamm. Und ja, der Ganter und seine Erstfrau waren reinrassige Diepholzer, die Zweitfrau die Witwe vom Pommernganter. Ich denke, sie hatten auch im dunklen Stall in der Enge keine Chance.
Ich weiß auch nicht, ob es "unser" Marder war oder nicht, nach der letzten Marderangriffswelle hatten wir ja Jahre der Ruhe :aeh:

Wir werden ein entsprechendes Gespräch mit unserem Jäger führen. Schade, Marder sind nämlich schöne Tiere. Manchmal finde ich es richtig schwer, Selbstversorger zu sein und mich mit solchen Entscheidungen beschäftigen zu müssen.

Gruß, Bärbel

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