Wie siehts aus mit "ungesunden" Lebensmitteln

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Landfrau
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Re: Wie siehts aus mit "ungesunden" Lebensmitteln

#71

Beitrag von Landfrau » Mo 2. Dez 2013, 13:36

Hab grad gelernt, dass Bauern Ferkeln, die schlecht fressen, Cola ins Futter tun.
Soll die Futteraufnahme um 20 Proz erhöhen.

Schätze mal, dass Cola (und anderer Müll) beim Menschen ähnlich wirken - die Fresslust steigern.
Zucker wird ja auch sonst als futteraufnahmeförderndes Mittel eingesetzt ;-).

Wer ständig unzufrieden mit dem Essen ist "eigentlich bin ich satt, aber ich könnt jetzt irgendwas essen, ich weiß nur nicht was" oder gierig, der lebt und ernährt sich nicht nach des Menschen Maß. .

Dass viele hier Verbesserungsbedarf verspüren, dokumentiert eindrücklich die unendliche Menge an Büchern sowohl übrs Abnehmen, übers "richtig Essen" und übers Kochen. Wüssten die Menschen wie (einfach) es geht, bräuchten sie auch nicht alle paar Jahre ne neue absurde Modewelle zwischen Molekularküche und Paläontologenkost und würden sich die "erledigten" KOstformen nicht als ALtpapier in den Second - Hand - Buchläden stapeln (Trennkost Mikrowelle, Apfelessig....).

L.
Den Inhalt einer Botschaft bestimmt der Empfänger :-)

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smörrebröd
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Re: Wie siehts aus mit "ungesunden" Lebensmitteln

#72

Beitrag von smörrebröd » Mo 2. Dez 2013, 14:19

Wahre Worte, Landfrau!!! :nick:

Da muss gar nicht so viel gebastelt und schon gar nicht neu erfunden werden.

Ich habe mal gelesen, wie Zucker oder Margarine (diese beiden nur als Horror-Beispiele) hergestellt werden - So etwas würde sich kein anderes Lebewesen ausdenken. Kein anderes Lebewesen hat mit Übergewicht zu kämpfen - warum wohl...
Viele Grüsse,
Sandra

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greymaulkin
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Re: Wie siehts aus mit "ungesunden" Lebensmitteln

#73

Beitrag von greymaulkin » Mo 2. Dez 2013, 16:03

Na, es geht ja eigentlich nicht um Übergewicht sondern um die unbändige Lust auf "Ungesundes", die sich nicht oder nur schwer im Zaum halten lässt.
Und ich finde nach wie vor, daß das keine Katastrophe ist. Jedes Weidetier lässt das Gras Gras sein, wenn sich ein paar Falläpfel in Reichweite befinden.
Es ernährt sich ja nicht überwiegend davon. Genauso ist es doch kein Problem, wenn ein Mensch sich heißhungrig auf ungesundes Futter stürzt, sofern er sich im Übrigen ausgewogen ernährt.
Wenn die Hormone überschießen, der Blues einen niederdrückt, oder fehlendes Sonnenlicht im Verein mit nasskaltem Nieselnebel ...egal, dann muß fettiges, ungesundes, zuckriges Zeug her. Und dann ist auch alles wieder gut. Nachdem ich ein paar glückseelige Tage mit meiner Riesenschachtel belgischer Pralinen verbracht habe, war mir logischerweise latent übel, aber meine Seele oder was immer das ist, was nach Schokolade giert, war glücklich. Und sicher habe ich in dieser Zeit weniger Kalorien in Form von gesunder Nahrung zu mir genommen. Ist das sooo schlimm? Nein. Letzte Praline weg. Gesunde ausgewogene Kost wie immer.
Erst wenn sich ein Mensch ausschließlich von junk food ernährt, dann hat er ein Problem, das in fachkundige Hände gehört.
Solange es noch Schokolade legal zu kaufen gibt und ich mir das leisten kann, sie käuflich zu erwerben, kann ich prima neben mir stehen und Witze darüber reißen, wenn mich der Heißhunger überkommt. Und ja, ich kann dann auch einen Ausflug zur nächsten offenen Tankstelle unternehmen, wenn die Attacke Sonntag abends um 20:34 Uhr stattfindet.

Gruß, Bärbel

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smörrebröd
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Re: Wie siehts aus mit "ungesunden" Lebensmitteln

#74

Beitrag von smörrebröd » Mo 2. Dez 2013, 16:53

greymaulkin hat geschrieben:Jedes Weidetier lässt das Gras Gras sein, wenn sich ein paar Falläpfel in Reichweite befinden.
Was ist denn an Falläpfeln ungesund? Nur weil sie süss sind, würde ich sie noch lange nicht mit Industriezucker in einen Topf werfen.

Aber natürlich hast Du Recht - wir sind hier viel zu sehr in das Gewichts-Thema abgedriftet. Das war ja nicht die Frage.

Schön, wenn Du nach einem "Anfall" auch wieder längere Zucker-Pausen machen kannst. Ich konnte das nicht. Bedenke die vielen versteckten Zucker und das Auszugsmehl (wenn man nicht alles von Grund auf selber macht). Ich war wirklich ein Junkie und kann deswegen über das Thema nicht lachen.

Ich lese auch heraus, dass viele wissen, wie schädlich Zucker ist und das Thema lieber wegschieben oder belächeln statt alles umzustellen und sich anhören zu müssen, dass man "ungesellig" und kompliziert geworden ist. Es ist kein lustiger Weg. Halt so, wie mit dem Rauchen aufzuhören.
Viele Grüsse,
Sandra

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Nightshade
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Re: Wie siehts aus mit "ungesunden" Lebensmitteln

#75

Beitrag von Nightshade » Mo 2. Dez 2013, 17:52

greymaulkin hat geschrieben: Nachdem ich ein paar glückseelige Tage mit meiner Riesenschachtel belgischer Pralinen verbracht habe, war mir logischerweise latent übel, aber meine Seele oder was immer das ist, was nach Schokolade giert, war glücklich. Und sicher habe ich in dieser Zeit weniger Kalorien in Form von gesunder Nahrung zu mir genommen. Ist das sooo schlimm? Nein. Letzte Praline weg. Gesunde ausgewogene Kost wie immer.
Na schön, sadistisch kann ich auch sein.

In der verdorbenen Stadt kann man jetzt herumwandern und da eine Kürbissuppe in frischem Brot speisen.... 5 Meter weiter eine Crepe mit Maroni und Schokocreme.... gleich daneben zierliches Teegebäck.... gebrannte Mandeln....Bratäpfel.... Maronispieße.... Apfel-Zimt-Brezel....Lebkuchen..... Striezel-Krampusse mit Rosinenäuglein....Kiachln mit süßer Fülle....usw, usw, usw., usw.

Supermärkte räumen die sonst versteckte Backwarenabteilung nach vorne, verbilligen Mehl, Zucker, Mandeln etc, bauen ansprechende Stände mit exotischen Gewürzen, Zuckersternchen, Schokostreusel etc. Eine Auswahl an Kochbüchern hilft den ganz Dummen auf die Sprünge.

Da ich immer noch Unmengen Äpfel am Baum habe, kann ich die Apfel-Zimt-Orgien daheim fortsetzen, wo dann alles danach riecht.

In der Arbeit kommt jetzt die Zeit, wo man ständig einen Teller kriegt und die Aufforderung: "Hast du schon mein Früchtebrot probiert?" Ich tanze aus der Reihe, ich kaufe vor der Weihnachtspause einen kleinwinzigen Baum und lege Bauernbrot, Wurzelspeck, Pasteten darunter. Ich bin dann nämlich wieder älter und andere sollen auch an ihrem frühzeitigen Exitus arbeiten, gemeinsam mit mir. Selbstmord mit Messer und Gabel ist nicht die schlechteste Methode.

Ich bemerke übrigens bei meinen zuag´rasten Gläubigen, dass sie für Christkindlmärkte zu haben sind. Sehr sogar. Glaube ist offenbar eine Sache, Maronicreme eine andere.

Das Schlaraffenland ist HIER.

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Re: Wie siehts aus mit "ungesunden" Lebensmitteln

#76

Beitrag von Spottdrossel » Mo 2. Dez 2013, 18:17

greymaulkin hat geschrieben:Na, es geht ja eigentlich nicht um Übergewicht sondern um die unbändige Lust auf "Ungesundes", die sich nicht oder nur schwer im Zaum halten lässt.
Und ich finde nach wie vor, daß das keine Katastrophe ist. Jedes Weidetier lässt das Gras Gras sein, wenn sich ein paar Falläpfel in Reichweite befinden.
Unser bester Junk- und Cholestrindetektor ist der Küchengeier - er versucht uns hartnäckig einzureden, daß wildlebende Sittiche in Neuseeland selbstverständlich täglich Bacon fressen, und wenn er mal ein Stück Wurstpelle erwischt, müssen wir uns schon richtig anstrengen, um ihm das Teil wieder abzujagen.
Ob der Umsatz an Ernährungsliteratur jetzt tatsächlicher Bedarf ist oder nur eingeredet?
Gerade wenn ich manche amerikanischen Bücher sehe, wo mühsam versucht wird, sich das Essen wieder zu "erlauben", habe ich den Eindruck, daß da schon massive Störungen bestehen. Essen nur mit schlechtem Gewissen halte ich für mindestens so schädlich wie gedankenloses essen.
Nebenbei bemerkt: Streß fördert auch den Bedarf nach Süßem. Nicht umsonst fangen die LKW-Fahrer an zu kauen, wenn sie müde werden.
Statt nur auf die fehlende Disziplin zu schauen, müßte man auch mal überlegen, ob nicht das Umfeld (Arbeit, familiäre Belastung, keine Arbeit usw.) die Lust (bzw. den Bedarf) nach ungesundem Zeugs fördert.
Hühner sind auch nur Menschen...
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Re: Wie siehts aus mit "ungesunden" Lebensmitteln

#77

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 2. Dez 2013, 19:00

smörrebröd hat geschrieben:Was ist denn an Falläpfeln ungesund?
Alkohol??

Ich weiß nicht alle sind schon am Gären - aber ich denke, die Weidetiere fressen auch (oder gerade?) diese....
"Schönes" Fallobst essen wir auch gerne! ;)

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smörrebröd
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Re: Wie siehts aus mit "ungesunden" Lebensmitteln

#78

Beitrag von smörrebröd » Mo 2. Dez 2013, 22:34

ina maka hat geschrieben:Alkohol??
Achgott - Ich hatte jetzt folgendes vorausgesetzt:

ungesund = unnatürlich (meine Definition!)

Ich glaube nicht, dass der natürliche Gärvorgang in Früchten schädlich sein kann - Sonst würden die Tiere doch gar nicht rangehen, oder? Im Gegensatz zu uns haben die dach noch funktionierende Instinkte, oder nicht?
Viele Grüsse,
Sandra

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Re: Wie siehts aus mit "ungesunden" Lebensmitteln

#79

Beitrag von Tanja » Mo 2. Dez 2013, 22:40

smörrebröd hat geschrieben:Im Gegensatz zu uns haben die dach noch funktionierende Instinkte, oder nicht?
Oder nicht. :aeh:

Tanja

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Re: Wie siehts aus mit "ungesunden" Lebensmitteln

#80

Beitrag von kraut_ruebe » Mo 2. Dez 2013, 22:51

*lol* das ist immer wieder süss zu sehen :lol:

ich hab im rahmen der psychoedelen pflanzenkunde gelernt, dass es ein natürliches verlangen des menschen sei sich auch mal zu berauschen bzw. einen bewusstseinsveränderten zustand herbeiführen zu wollen. warum sollts bei den tieren anders sein :)
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

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