Brot

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krabbe
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Re: Frage an alle erfahrenen Brotbäcker

#71

Beitrag von krabbe » Mo 25. Nov 2013, 02:31

Die Diamant scheint mir ein kleines Schmuckstückchen zu sein. Allerdings sollte man den Aufwand des händischen Mahlens nicht unterschätzen. Da braucht man schon sehr viel mehr Zeit zu. In so fern wäre das nichts für mich. Allerdings habe ich für fast alle elektrischen Geräte ein "Backup" was ohne Strom funktioniert. aber im normalen Alltag fehlt bei mir oft die Zeit. Also rationalisiere ich was geht, um dann doch noch sehr viel selber zu machen.

Das mit dem frei geschobenen Brot ist mir nicht schlimm. Wie Zaches es schon gesagt hat, es geht in der Form fixer. Und wenn man die Brote noch mal ohne Form in den Ofen gibt, bekommen sie eine Schöne Kruste.

Was die Gärzeit angeht :Zaches, du sagst dass ein Sauerteigbrot 2-4 Tage dauert. Hm. Am Anfang habe ich dem Teig immer sehr viel Zeit gelassen. Nur das die Brote uns dann zu sauer wurden. Jetzt lasse ich sehr viel kürzer Zeit und es klappt hervorragend. 1. Ansatz 5-6 Stunden; 2. Ansatz 4-5 Stunden. Dann kommen Gewürze dazu nochmal richtig schön kneten (bei Weizen) und ab in die Form. Nochmal 4-5 Stunden und dann ab in den Backofen. Macht bei mir mit Backen im schlimmsten Fall dann 18 Stunden und wird in einem Tag gemacht. Allerdings bekommt der Teig relativ viel Wärme, eben weil wir es lieber etwas milder im Geschmack haben. Aber es bilden sich rein geschmacklich nicht nur Hefen, die es ja gerne wärmer haben. Ich glaube ich muss mal die Temperatur messen.
Jetzt frage ich mich wo der Unterschied herkommt zwischen 2-4Tagen und 1 Tag? :hmm:

Gestern habe ich so 3 X 1,2Kg Brote gebacken. Eben das erste angeschnitten Hmmm. Leicht säuerlich, schön aufgegangen. Die Bäckerin war allerdings verliebt - mir ist wohl etwas zu viel Salz rein gerutscht. :pfeif: Naja, gibbet halt diesmal keine salzige Butter...

Schade, das du so weit weg bist für mich. Den Brotbackkurs mit den Sinnen würde ich bei euch gerne mal machen. Das beste Rezept nutzt halt nix, wenn man kein Gespür für den Teig und das Backen hat. Jedenfalls nicht bei Sauerteig.
lg Andrea

Landfrau
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Re: Frage an alle erfahrenen Brotbäcker

#72

Beitrag von Landfrau » Mo 25. Nov 2013, 14:40

Frya,

zu deiner Eingangsfrage:

- Typenmehle kann man selber nicht herstellen

- Typenmehle sind aber der entscheidende Kniff beim Brotbacken, Schon 5 Prozent eines anderen mehltype im teig können den Charakter komplett verändern. Hatte ich auch nicht gedacht, aber inzwischen habe ich 5 Typenmehle in der Backstube zuzüglich der Vollkornmehle und Schrote, die ich selber mahle.

- Außer Pumpernickel und einigen anderen Schrotbroten braucht man immer Typenmehle, wenn man charakterstarke brotSORTENen herstellen will. Die "Haus"brotsorte aus frischgemahlenem Roggen habe ich jahrzehntelang gebacken, aber erst mit den Typenmehlen wurde die Schallmauer durchbraichen.

Weitere Klugschnackerei:

- Weizen soll nach dem Mahlen 4 Wochen ruhen, damit sich Enzyme abbauen, die die Backfähigkeit beeinträchtigen. Weiß aber kaum jemand und bei Typenmehlen ist dies eh immer gegeben.....

- Da du dir die Mühe machst, ein Backhaus zu heizen, wirst du mehrere Brote auf einmal backen. Hast du die notwendige Teigmenge schon mal hergestellt, nicht nur verfeinert? Schrotbrote müssen tw. 2 Stunden lang intensiv (!) geknetet werden, früher machten das Männer, barfuß im Backtrog, heute wird man eine Knetmaschine bemühen. Habe gerade eine gekauft für diesen Zweck, mit 2000 W Motorleistung. Mit den Armen schaffe ich vermutlich keine 30 Watt über ne Stunde, die Maschine hat also etwa das 70 - fache!!!!

- Empfehlen tue ich den ploetzblog, bäcker süpke, ketex und pöt im Internet.

Viel Erfolg beim Brotbacken - das ist eine wunderbare Welt zu entdecken und mit dem Holzbackofen noch ein Grund mehr zu Stolz und Freude!

L.
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stoeri
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Re: Frage an alle erfahrenen Brotbäcker

#73

Beitrag von stoeri » Mo 25. Nov 2013, 16:03

Hallo Freunde,

und genau solche Brote wie diese " immer geling Brote" mag ich nicht. http://vollwertkochbargelsenkirchen.blo ... vegan.html
Auch die Kastenbrote in den Bioläden schmecken mir nicht die fischeln bzw schmecken immer leicht nach Lebertran und sind so babberd.

Ist aber sicher Geschmacksache.
herzliche Grüße
Erika mit Lux und Ricky im Herzen

Wenns nur olle so waradn, wia i sei soiad.

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Re: Frage an alle erfahrenen Brotbäcker

#74

Beitrag von Landfrau » Mo 25. Nov 2013, 17:58

Stoeri,

dass man im Bioladen kulinarische Höhepunkte kaufen kann, hat auch niemand behauptet, oder ;-)?
Schon der Geruch dieser Läden verdibt (mir) den Appetit, nach müffeligen Vorräten und muffeliger Moral.

Nee, Gutes kriegt man nur durch Selbermachen hin. Allerdings sollte man sich erlauben, ideologische Grenzen fallenzulassen. "Frisch gemahlen" oder "Vollkorn" ist nicht immer das "beste" Mehl, weder backtechnisch noch geschmacklich.

Neben den richtigen Mehlen sind die geeignete Teigführung und - bearbeitung sowie die Backtechnik von Belang.

Eine reproduzierbare Brotqualität ist dann durchaus von Vorteil, wenn andere an den eigenen backwerken teilhaben - nicht jeder möchte jede Woche ein neues Experiment auf dem Brotteller haben. Was der Partner des Hobbybäckers vllt. erduldet, das bemängeln Kinder Gott sei dank sehr offen und sollten auch noch Kunden da sein - nu, einen Kunden kann man nur einmal verlieren :-).

Aber das war ja nicht das Thema .... .

Nu, tolle Brote selber zu machen, ist so schwer nicht.
Die volle Breite der Brotbackkunst eröffnet sich erst, wenn man auch die Kunst des Müllers zu achten weiß.

L.
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Re: Frage an alle erfahrenen Brotbäcker

#75

Beitrag von krabbe » Mo 25. Nov 2013, 19:27

:eek: in was für Läden geht ihr beiden den?

In meinem Bioladen riecht es weder müffelig noch gibt es dort eine müffelige Moral. Und gutes Brot gibt es dort auch. In Kastenform oder freigeschoben, je nach Bäcker.

Und nein, ich finde nicht alles wo Bio draufsteht klasse und alles was konventionell ist schlecht. Nur umgekehrt wird so ein pauschales Urteil leider auch nicht wahrer.
lg Andrea

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Re: Frage an alle erfahrenen Brotbäcker

#76

Beitrag von Benutzer 662 gelöscht » Mo 25. Nov 2013, 21:24

Hallo Freyja,
Als gute Quelle für den Einkauf von Mehl und Schrot kann ich Dir die Mühle in Burg, gleich hinter dem Hafen links, empfehlen.
Seid einiger Zeit haben die auch vernünftige Öffnungszeiten für ihren Verkauf, Montags zu aber dafür Samstags bis in den Nachmittag.
Wenn Du Deine Behälter mitbringst bekommst Du das Mehl dort auch "lose".

Grüße in die Nachbarschaft,
Kleinerklaus

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stoeri
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Re: Frage an alle erfahrenen Brotbäcker

#77

Beitrag von stoeri » Mo 25. Nov 2013, 21:29

Hallo Landfrau,
- Weizen soll nach dem Mahlen 4 Wochen ruhen, damit sich Enzyme abbauen, die die Backfähigkeit beeinträchtigen. Weiß aber kaum jemand und bei Typenmehlen ist dies eh immer gegeben.....
nein das wußte ich nicht, DANKE!

Meine Brote,
Kartoffelbrot und Kraftbrot
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herzliche Grüße
Erika mit Lux und Ricky im Herzen

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Re: Frage an alle erfahrenen Brotbäcker

#78

Beitrag von Benutzer 662 gelöscht » Mo 25. Nov 2013, 21:35

hallo Stoeri,

schönes Bild, das macht hunger!
ich geh jetzt meinen Sauerteig wecken!

Kk

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Re: Frage an alle erfahrenen Brotbäcker

#79

Beitrag von Narrenkoenig » Di 26. Nov 2013, 00:06

und mit dabei die Gute Butter aus dem Hause Müllermilch. Ohne jetzt ideologisch werden zu wollen, aber ich meide Produkte von Herrn Müller.

Grüße

Robert
Ich bin zur Vernunft gekommen,
leider war sie grad nicht da.

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Re: Frage an alle erfahrenen Brotbäcker

#80

Beitrag von Freyja » Di 26. Nov 2013, 08:59

Hallo Landfrau,
den Tip mit dem Ruhen des Weizenmehls werde ich in jedem Fall beherzigen.
Und der Einwand mit der großen Teigmenge ist berechtigt und in der Tat noch ein Problem. Für meine ersten Testläufe kann ich auch meinen Ofen in der Küche nutzen. Der hat auch eine Backröhre, sogar mit Thermometer. Allerdings ist die sehr klein. Da gehen nur 2 Brote rein. Da der aber im Winter täglich die Küche heizt, könnte ich ja auch täglich backen. Den großen Backofen heizen wir nur zum Samstag. Dann mache ich aber auch alles da drin - Brote, Sonntagsbarten, Kuchen.... Im Sommer ist das dann besser. Denn bei unserem großen Grundstück gibts so viel zu tun, da hätte ich nicht die Zeit täglich zu backen.

Und ein Hallo zurück in die Nachbarschaft Kleinerklaus: Nach Burg werde ich bestimmt mal fahren und mir etwas Probemehl besorgen.

LG und einen schönen Tag an alle!

Fryja

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