Ich habe eine Ente geschlachtet!

Was halt nirgendwo passt
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Rallymann
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Re: Ich habe eine Ente geschlachtet!

#11

Beitrag von Rallymann » So 10. Nov 2013, 14:51

Abhängen oder liegen ist eigentlich egal.
Wir hängen unsere wenns kalt ist immer im Wirtschftsgebäude auf.
Ist es dort zu warm, kommen sie in den Kühlschrank.

Ich für meinen Teil habe auch eine tiefe Bindung zu unseren Tieren und es macht die Sache schwerer.
Manche die Nutztiere halten, lassen diese Tiere nicht zu nah an sich rann, weil eben diese Tiere zum essen angeschafft
wurden. Also wird bei mir jedes Tier so behandelt wie z.B der Hund. Auch wenn die liebgewonnenen Karnickel dann geschlachtet werden und es mir dadurch schwerer fällt.

Ich achte auf gute Unterbringung, gutes Futter, viel Auslauf.
Eben Alles für das wohl der Tiere zu tun, um ihnen ein Maximum an Lebenqualität zu geben.

Ich habe mir einmal geschworen, dass ich an dem Tag kein Fleisch mehr esse, an dem ich eben dieses Leben nicht nehmen kann.

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Re: Ich habe eine Ente geschlachtet!

#12

Beitrag von Wiwi » So 10. Nov 2013, 15:31

Sabi(e)ne hat geschrieben:
Ja, ich weiß, die "alten Hasen" lächeln jetzt müde, aber für mich war es halt was Besonderes.
Nein, lächeln tun sie nicht - und es ist immer was besonderes - man nimmt ein Leben, um selbst weiterzuleben.
Genauso denke ich auch ,
Hier wurde bis vor etwa 15 Jahre für Familie, Nachbarn und Bekannte um die 10 Schweine, dutzende von Kaninchen, Hühner, Truthühner und Gänse und manchmal auch ein Schaf oder einen Bock geschlachtet. Die Tiere hatte ich meistens eigenhändig großgezogen und fettgemacht und nachher eigenhändig geschlachtet aber nie ohne Respekt. Wehrend dem Leben habe ich die Tiere so gut wie möglich versorgt und habe sie nie aus vergnügen getötet oder mich mehr Mann gefühlt weil ich da die Macht über Leben und Tot hatte. Schade dass die Tiere sterben mussten aber bei mir hatten die Tiere wenigstens ein besseren und stressfreieres leben als in die Fleischindustrie.

Gruß, Wilfried.

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Rallymann
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Re: Ich habe eine Ente geschlachtet!

#13

Beitrag von Rallymann » So 10. Nov 2013, 16:11

Schade dass die Tiere sterben mussten

Gruß, Wilfried
Ich denke, dass der tot eines überfahrenen Tieres am Strassenrand schade ist.

Der tot eines Tieres, dass als Nahrung dient ( egal ob für Mensch oder Tier) ist von Mutter Natur so gewollt.
Für ein Tier bestehen die anderen Tiere aus Artgenossen, Fressfeinden und Nahrung.

Man könte also sagen, dass das schlachten eines Tieres bedeutet, es seiner Bestimmung zuzuführen, denn das ist es was sich Mutter Natur gedacht hat, als sie die Nahrungskette erfunden hat.
Ralf

Benutzer 1612 gelöscht

Re: Ich habe eine Ente geschlachtet!

#14

Beitrag von Benutzer 1612 gelöscht » So 10. Nov 2013, 16:26

Abhängen oder liegen ist eigentlich egal
Danke, sie liegt also im Kühlschrank ab und heute kommen keine Gäste...
Der tot eines Tieres, dass als Nahrung dient ( egal ob für Mensch oder Tier) ist von Mutter Natur so gewollt.
Für ein Tier bestehen die anderen Tiere aus Artgenossen, Fressfeinden und Nahrung.
Der Mann, dem die Ente gehörte, sagte vorher zu mir, das sei eine Mularde (?), die sei unfruchtbar und vermehre sich ja sowieso nicht.
Und ich sagte: Hä? Das ist doch egal! Ich denke, er wollte mir mit dem Satz das Töten leichter machen, von wegen "die nutzt sonst eh zu nix".
Ich frage mich: Wäre es besser/sinnvoller, nur Tiere zu schlachten, die sozusagen zu sonst nichts mehr taugen? Aber diese Ente existierte ja nur, damit sie mal zu Essen wird. Das hieße in der Konsequenz, keine "Nutztiere" erzeugen zu dürfen.
Allerdings ist mir der Gedanke ans Schlachten von Lamm, Kalb, Ferkel unangenehm, nicht weil es Säugetiere, sondern weil es Kinder sind...

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Rallymann
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Re: Ich habe eine Ente geschlachtet!

#15

Beitrag von Rallymann » So 10. Nov 2013, 17:07

Allerdings ist mir der Gedanke ans Schlachten von Lamm, Kalb, Ferkel unangenehm, nicht weil es Säugetiere, sondern weil es Kinder sind...
Das kommt bei uns auch nicht in Frage.
Allerdings sieht das die Natur auch wieder anders, da ja die Jungen einer jeden Art für Fressfeinde am leichtesten zu erbeuten sind.
Ich frage mich: Wäre es besser/sinnvoller, nur Tiere zu schlachten, die sozusagen zu sonst nichts mehr taugen?
Das würden dann unfruchtbare, alte und kranke Tiere sein.
Oder eben Hybridformen, die darauf gezüchtet wurden. Klingt nicht gut.

Ich denke mal, dass es keinen Unterschied macht, ob ein Tier nun fruchtbar ist oder nicht.
Der Tod kommt nunmal zu jedem und selbst wenn wir ein Tier nicht schlachten, wird es eines Tages sterben, aber wegen Alter oder Krankheit nicht mehr als Nahrung dienen.
Ich hatte das schonmal irgendwo geschrieben: Wir entscheiden nicht über Leben und Tod,sondern nur über den Zeitpunkt des unvermeidbaren.
Ralf

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Re: Ich habe eine Ente geschlachtet!

#16

Beitrag von Olaf » So 10. Nov 2013, 19:07

Wir entscheiden nicht über Leben und Tod,sondern nur über den Zeitpunkt des unvermeidbaren.
Ein schöner Satz, Ralf.
Murat ist seit 3 Stunden im Ziegenhimmel, und es kommt mir jetzt, nach der fast schon routinierten Arbeit grad hart an. Wir haben ihm für eine halbe Minute den Kopf an einem Baum fixiert, und er hat, voller Vertrauen in mich, alles widerstandslos über sich ergehen lassen. Das Bild werd ich grad nicht los....
Ansonsten hab ich das erstmalig mit Gänsekonni zusammen gemacht, und für die erste Phase noch den Sohn meiner Frau dazugeholt. Und es ging ruhig, schnell und präzise. Wir brauchen uns nichts vorwerfen....gern mach ich das trotzdem nicht. Und zukünftig nur noch mit Konrad oder meiner Frau, die sich das auch schon einmal zugemutet hat.
Bei den beiden fühle ich den nötigen Respekt vorm Tier, und das hilft irgendwie.
Ohnehin:
Nur die Vorstellung, wie es den Viechern ergangen sein muss, die wir im Supermarkt gesichtslos fertig portioniert kaufen macht, dass ich das ertragen kann.
LG
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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Re: Ich habe eine Ente geschlachtet!

#17

Beitrag von Rallymann » So 10. Nov 2013, 19:21

Ich kann dir nachfühlen, ehrlich.
Unser Ziegenbock war auch so vertrauensvoll und es wäre mir schwer gefallen ihn zu schlachten.
Meine Frau sagte zu mir, dass sie weis, dass ich es tun würde. Selbst wenn ich mich danach übergeben müsste.
Deßhalb hatte sie dann darauf verzichtet. Ich hatte ihn von klein auf und er war mehr Freund als essen ( war auch nicht zum essen angeschaft) hatten Mutter und 2 Kitze wegen der Milch.
Der ging zwischen den Hunden bei Fuß mit uns spatzieren, machte rennend seins Kapriolen und rammte auch schonmal im übereifer den Hund übern Haufen. Ich kann mir also gut vorstellen wie dir jetzt zu mute ist.

Dennoch die richtige Entscheidung von dir.

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Re: Ich habe eine Ente geschlachtet!

#18

Beitrag von fuxi » Mo 11. Nov 2013, 19:02

@Stadtgärtner
Jetzt bist du ein echter Mann ... äh, Moment :mrgreen:
Nein, ernsthaft, danke, dass du uns daran hast teilhaben lassen. Ich fand das bei mir auch einen ganz wichtigen Moment. Zusätzlich hat sich meine Wertschätzung für Fleisch (bzw dafür, dass da ein Tier für gestorben ist) vervielfacht. Ich achte noch viel mehr darauf, dass ich wenn irgendmöglich niemals Fleisch wegwerfen muss.
Sabi(e)ne hat geschrieben:Wer das nicht kann, sollte dann wirklich konsequent vegan leben, aber nicht andere Leute den fiesen Job machen lassen, und dann selbst normal essen.
Sehe ich ebenso.
Stadtgärtner hat geschrieben:ich fühle mich als Teil eines Kreislaufs.
Und das fühlt sich seltsam richtig an...
:daumen:
Olaf hat geschrieben:die Vorstellung, wie es den Viechern ergangen sein muss, die wir im Supermarkt gesichtslos fertig portioniert kaufen macht, dass ich das ertragen kann.
Ich fütter ja meinen Katzen (unter anderem) billiges Hühnerklein und Hühnerflügel und was da stellenweise für Verletzungen zu sehen sind, die eindeutig vor dem Tod aber nur kurz vor dem Tod (also im Schlachthof) passiert sind, bereitet mir echt Übelkeit.
We have normality. Anything you still can’t cope with is therefore your own problem.

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Re: Ich habe eine Ente geschlachtet!

#19

Beitrag von Little Joe » Mo 11. Nov 2013, 19:57

fuxi hat geschrieben:Ich achte noch viel mehr darauf, dass ich wenn irgendmöglich niemals Fleisch wegwerfen muss.
:daumen: :daumen:

... was mir vorm ersten Schlachten nicht so klar war, dass ich danach Fleisch noch bewußter esse. Dachte eigentlich, ich hätts vorher schon getan, aber die Beziehung zu Fleisch als Nahrungsmittel verändert sich nachhaltig. Seit dem gibt es ganz bewusst Tage mit einer Fleischmalzeit und ansonsten konsequent fleischlos. Versteht ihr was ich meine :hmm:
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

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Re: Ich habe eine Ente geschlachtet!

#20

Beitrag von Spottdrossel » Mo 11. Nov 2013, 20:05

Hier steht wieder einiges, was in die "weisen Worte" passen würde.
Ich denke, unabhängig vom Kindchenschema ist halt das Zusammenleben vorher das "Problem". Da könnte man sich noch so sehr vornehmen, daß die Viecher nicht zur Familie gehören, trotzdem merkt man irgendwann, Huhn Nr. 7 ist besonders vorwitzig oder man hat oft über Sau Nr. 2 gelacht...
Im HüFo habe ich von Leuten gelesen, die aus diesen Gründen "auf Gegenseitigkeit" schlachten. Kann ich irgendwie nachvollziehen, obwohl das auch nicht davor bewahrt, das künftige Essen sympathisch zu finden, wie Entchen Gabi.
Echt unlogisch, daß kaum "unsympathische" Viecher auf dem Speiseplan stehen, da wäre einiges leichter.
(und ich Weichei hatte schon Skrupel, als ich fürs Gänschen eine Weinbergschnecke "vorgeknackt" hatte... :roll: )
Hühner sind auch nur Menschen...
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