Olaf hat geschrieben:Denn es ist auch jeder Hundebesitzer verpflichtet, die Hinterlassenschaften seines Tieres zu beseitigen und muß ein Bußgeld zahlen, wenn er das nicht tut (und erwischt wird).
OK, die Praxis zeigt, dass das nicht (ausreichend) funktioniert und erhebliche Aufwendungen nach sich zieht.
Der Rest ist Paragraphenreiterei.
Die Gemeinden brauchen dafür Geld, irgendwoher müssen sie es holen. Sollen die jetzt eine allgemeine Gehwegssteuer einführen? Oh, das gäbe ein Geschrei, schlimmer als bei der GEZ....(Ich geh gar nicht auf die Strasse, kauf alles im Internet! / Ich zahl das doch schon mit der Kfz-Steuer!). Oder die Grundsteuern erhöhen? Ohoh, es ginge ein Aufschrei durchs Forum.
Steuern waren schon immer etwas willkürlich, und irgendwer sieht sich / ist immer im Nachteil.
Im übrigen hat die Steuer in diesem Falle auch tatsächlich eine steuernde Funktion, indem es den vermeintlichen Hundeliebhaber davon abhält, sich gleich 10 Hunde anzuschaffen. Deswegen gibts keine Mengenrabatte sondern wird teurer.
Ich ahn schon, wss jetzt kommt: " Was geht die das an, ich kann soviel Hunde halten wie ich will!"
Kann man ja auch, ist dann aber nen Luxus, der auch bezahlt sein will. Und auch nicht jeden Nachbarn erfreuen dürfte.

Also, obwohl ich selbst 'nen Hund habe kann ich Dich da verstehen, Olaf, ganz ehrlich. Ich sehe auch vieles zwiespältig, weil es auf die Masse gesehen schon wirklich langsam zu einem Problem wird, sogar hier im noch eher ländlichen Raum.
Aber: unter der Prämisse "Hundekot" Steuern zu erheben müßte faktisch dann z.B. für mich bedeuten, daß ich von der Steuer befreit werden müßte. Denn hier im Dorf gibt es nicht einen einzigen Beutelspender, geschweige denn Abfalleimer, noch wird sonstwie in irgend einer Form Hundekot beseitigt oder etwas für Hunde/Hundebesitzer getan. Und das dürfte in allen kleinen Ortsteilen der Stadt der Fall sein. Im Haupt-Ort, dem wir angeschlossen sind, da stehen einige Beutelspender an relevanten Stellen rum (ist ja auch 'ne Touristadt). Aber das war's dann auch schon, was die Stadt diesbezüglich tut. Hundewiesen oder dergleichen? Fehlanzeige, irgendwas FÜR Hunde gibt es hier in der ganzen Region nirgendwo.
Als ich meinen Hund angemeldet habe hab ich gefragt, wie es denn mit den Tüten gehandhabt würde, und warum es in meinem Dorf keine Spenderkästen gäbe. Ich kannte das von meiner Vor-Gemeinde so, daß man da jederzeit auf's Rathaus gehen und sich einen Packen Beutel holen konnte.
Im "neuen" Rathaus mußte die Dame erstmal rumtelefonieren und bekam dann schließlich vom Bauhof die Antwort, daß ich mir die Tüten an der Rheinpromenade ziehen könne. Ja, super. Soll ich da jedesmal hinfahren und den Spender leeren, oder wie?!
Das ist im Grunde auch gar nicht so mein Hauptanliegen gewesen, denn die Kohle für die Beutel hab ich schon noch und kauf mir halt welche. In Wald und Flur außerhalb des Dorfes werden die eh nicht gebraucht, aber im Ort benutze ich sie.
Aber es ist einfach nicht korrekt, die Ortsteile so gar nicht einzubeziehen, aber im Namen der Kacke Steuern zu kassieren und sich dann zu wundern, wenn überall die Haufen auf den Gehwegen rumliegen. Mich regt das nämlich als Hundebesitzer ebenfalls auf, wenn überall mitten auf dem Weg was rumliegt und ich pausenlos die Augen auf den Boden heften muß, um da nicht reinzutreten. Das macht hier keiner weg und ich bin die einzige, die hier mal mit'nem Tütchen heimkommt. Oder die sind so 'schlau' und schmeißen gefüllte Beutel an den Wegesrand oder ins Gebüsch
Ich war übrigens erstaunt darüber, daß die Amts-Dame so gar nicht Bescheid wußte, und auf meine Nachfrage bestätigte sie mir, daß ich tatsächlich die erste war, die überhaupt danach gefragt hatte. Daran kann man auch mal sehen, wie wichtig dieses Thema den meisten Hundebesitzern zu sein scheint.
