Bienengesundheit

Sabi(e)ne
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Bienengesundheit

#1

Beitrag von Sabi(e)ne » Mo 23. Sep 2013, 23:10

Ich hatte heute ne Idee, die ich hier gern als Original-Posting hier ablegen möchte, zur Copyright-Wahrung (just in case....):
heute abend hatte ich mal wieder ne Idee.

Wenn sämtliche wilde Völker in Imkerhand abrauchen, wenn sie in normale Beuten gesetzt werden, dann liegt der Unterschied zweifelsfrei am Habitat.

Wenn aus Ami-Land zig Arten von Kommensalen berichtet werden (hab das Buch noch nicht), ist es Bienenmord, wenn sie ohne die leben müssen.

Bienen haben kein internes Immunsystem wie wir Säuger - daraus folgt, daß jede "schöne nagelneue Beute" eine Wüste ist, und das Volk entsprechend darin ziemlich ungeschützt ist.
Die nächste Folgerung ist, daß man tatsächlich einen tiefen geschlossenen absichtlichen Gemüllboden bauen müßte, um diesen Kommensalen das Überleben zu garantieren.

5-10cm müßten reichen, um ein lebendiges Immunsystem zu erreichen - Böden tauschen oder auch nur reinigen oder Beuten ausbrennen wäre dann komplett kontraproduktiv.

Da kommt dann auch der Bücherskorpion ins Spiel - er wird nicht der einzige Predator der Milben sein - da müssen noch viel mehr andere Arten unterwegs sein, egal ob Insekten oder Hefen oder Viren oder sonstige Kleinstlebewesen.
Nur achtet darauf keiner, weil ja Gemüll Abfall ist und beseitigt werden muß
Ich glaube nicht, daß Bücherskorpione die Lösung sind im Volk - eher tiefer im Gemüll.

Wir reden hier von Biosystemen unterhalb des Bienenhorizonts - dazu gibt es m.W. KEINE einzige Studie.
Die Zeidler haben doch damals auch kein Gemüll bis zur Sterilität ausgeräumt, oder?

Ich denke, daß unsere Betrachtung von Bienenvölkern noch viel zu hoch angesetzt ist - wir müssen dringend weiter unten in der Nahrungskette gucken.

Macht man einen menschlichen Darm chemisch keimfrei, wird der Patient keinen Monat überleben....

Ich denke, daß wir nur die Bienen und Milben ansehen, und alles darunter völlig negieren - aber genau das, was wir nicht sehen, ist das Entscheidende.

Und jetzt bin ich gespannt, was ihr dazu meint.

LG, Sabine
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Manfred

Re: Bienengesundheit

#2

Beitrag von Manfred » Mo 23. Sep 2013, 23:53

Hab ich dir vor längerer Zeit schon mal vorgeschlagen. Da meintest du noch, die Idee sei Mist.
:lol:

Ich glaube immer noch dran, dass der Bodensatz in so einem künstlichen Baumloch hilfreich sein könnte, wenn er denn richtig ausgeführt ist, also nicht Fäulnis, sondern Rotte bewirkt. Wie eine gute Tiefstreumatratze in einem Stall.
Neulich erst wieder bei Salatin gelesen. Der schwört für seine Küken-Aufzuchtställe auch auf Tiefstreu, weil darin durch die Bakterien natürliche Antibiotika gebildet werden etc.
In Rinderställen bewährt es sich auch in Form von Tiefstreu oder Tiefboxen.
Und Bauernhofkinder sind ebenfalls gesünder als andere.
Warum soll es bei Bienen nicht funktionieren?

Sabi(e)ne
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Re: Bienengesundheit

#3

Beitrag von Sabi(e)ne » Di 24. Sep 2013, 08:35

:lol: @Manfred: Ich lerne halt langsam :rot:
(es liegt eher daran, daß man als Imker "immer den Boden schön sauber halten" eingetrichtert bekommt, und das irgendwann auch nicht mehr zu hinterfragen wagt :pfeif: )
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Re: Bienengesundheit

#4

Beitrag von Sabi(e)ne » Di 24. Sep 2013, 09:35

@Manfred: wie baut man gut rottende Tiefstreu in einem nagelneuen Stall auf?
Bei den Bienis wäre das Problem, daß sie ja außer bei Darmseuche nur außerhalb des Stocks abkoten, also nix mit "Beimpfung" durch die Bienen. :hmm:
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Manfred

Re: Bienengesundheit

#5

Beitrag von Manfred » Di 24. Sep 2013, 10:56

Da bin ich auch etwas unschlüssig.
Im ersten Ansatz würde ich es mit einer Schaufel halb verrottetem Kompost mit hohem C-Anteil versuchen.
Da sollten dann auch gleich einiges an brauchbarem Leben drin sein.
Die Frage ist halt, wie man den Kompost am Leben erhält. Der braucht ja immer wieder etwas Feuchtigkeit (grad im warmen Stock) und Nachschub an Futter.
Evtl. könnte man es mit einem Boden mit einigen Wasser-Ablauflöchern (wie bei einem Blumentopf) und einem seitlich eingeführten Tropfschlauch zum Bewässern versuchen (Mit Flasche dran, oder eine Art Mini-Dachrinne von oben rein leiten?)
Und den Kompost umrühren (Belüftung) und Füttern könnte man bei Arbeiten am Stock.
Oder man baut für den Kompost eine Schublade an, wie bei Kleintierkäfigen. Die müsste halt dicht schließen, damit die Bienen nicht zu viel Zeit darauf verwenden, jede Ritze zuzukleistern.

:hmm:

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Re: Bienengesundheit

#6

Beitrag von kraut_ruebe » Di 24. Sep 2013, 14:16

die natürliche behausung der bienen sind hohle baumstämme, das was in so ner baumhöhle am boden liegt wär dann wohl das richtige - kleinste holzteilchen, ev. ein paar blätter, vielleicht das eine oder andere tote käferl. minimengen. so richtig rotten wird das eher nicht, bei der verrottung entstehen auch gase, die glaub ich nicht im stock sein sollten. (?)

wasser dringt in den baum eher nicht ein. in der natürlich behausung hat die biene aber einen hohen luftfeuchtegrad, zumindest sagt das dieses euch sicher eh bekannte werk hier aus: http://upetd.up.ac.za/thesis/submitted/ ... tation.pdf
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Re: Bienengesundheit

#7

Beitrag von Waldläuferin » Di 24. Sep 2013, 14:44

Sabi(e)ne, wie sieht es denn in den Klotzbeuten unten drin aus?

Kraut_rübe: Pollen, Bienenteile, Wespenteile, sonstige Kleintiere wie Asseln...
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Re: Bienengesundheit

#8

Beitrag von Sabi(e)ne » Di 24. Sep 2013, 15:46

Danke, Rübchen, das kannte ich noch nicht. :engel:
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Re: Bienengesundheit

#9

Beitrag von Bunz » Mi 25. Sep 2013, 06:23

Tut mir leid, aber ich kann Euch nicht folgen.
Die Bienen koten außerhalb der Beute ab. Wäre es sinnvoll, koteten sie innerhalb ab. :)
Und auch das Rindvieh scheißt in der Natur mal hierhin, mal dahin. Tiefstreu entsteht durch Stallhaltung, ist also was Künstliches.
Hm.
lg
Bunz
Der Weg zur Gesundheit führt durch die Küche und nicht durch die Apotheke.
Sebastian Kneipp

Manfred

Re: Bienengesundheit

#10

Beitrag von Manfred » Mi 25. Sep 2013, 07:44

@Bunz:
Es geht ja nicht um die Kacke selbst, sondern um das durch sie entstehende Leben und Kleinklima.
Wenn das Rind- und anderes Vieh draußen unterwegs ist, steht es auf belebtem Boden.
Im Stall steht es auf leblosem Beton.

Und wenn die Bienen in unseren Breiten von Natur aus in hohlen Bäumen und Felsspalten nisten, dann finden sich unten in den Höhlen und Spalten Ansammlungen belebten organischen Materials.
Jetzt ist die Frage: Wie kann man diese Ansammlung imitieren und den Bienen die Umgebung zu bieten, an die sie evtl. durch jahrtausendelange Evolution angepasst sind und die sie in den fast sterilen Beuten heute nicht mehr finden?
Alles nur eine These, die es zu überprüfen gilt. Das Ergebnis der Überprüfung ist ja offen. Es kann auch rauskommen, dass der "Dreck" mehr Nachteile als Vorteile hat.

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