Und weiter geht's - gestern waren wir bei Band1, Seite 52 oder so, und heute hatte ich viel Zeit im Wartezimmer

und das Buch sieht sehr bunt aus mit den ganzen post-its.
Ich gestehe, daß ich fast 40 Seiten Chemie pur nur quergelesen habe - dazu fehlt mir das Studium, muß ich ehrlich zugeben.
Die Bücher sind auch eher ein Sammelsurium seiner Schriften - der Verleger schrieb im Vorwort, daß allein die Bibliographie schon zwei eigene Bände wären.
Es gibt also keinen stringenten Faden a la "These/Antithese/Synthese".
Die Daten für eine ausgewogene Pflanzenernährung:
Hydrogen 10% (das ist z.B. das H2 aus H2O, also die Wasserstoffbrücken bei den Säuren)
Calcium 60-70%
Magnesium 10-20% (in einigen Pflanzen nur 7-15%)
Kalium 2-5%
Natrium 0,5-5,0%
andere Kationen ca. 5%.
Die nächsten 4 Seiten gehen über den Unsinn, Dünger müßten unbedingt wasserlöslich sein.
Es ist deshalb Unsinn, weil der nächste große Regen alles wegschwemmt, und dann die Flüsse und das Meer belastet.
Sein Credo ist "unlöslich, aber verfügbar".
Das hört sich erst mal merkwürdig an, relativiert sich im nächsten Kapitel, was heißt "Saurer Boden ist nützlich, nicht schädlich".
Er ist deshalb nützlich, weil die Pflanze Säure an den Boden abgibt im Austausch gegen eigentlich unlösliche Elemente.
Seinen Boden neutral zu machen ist ein sehr, sehr schwerer Fehler.
Er betont auf den folgenden Seiten, daß z.B. sehr fein gemahlener Kalkstein nur ein kurzes Feuerwerk an Fruchtbarkeit gibt, was dann schnell wieder vorbei ist.
Aus seinen Versuchen ergibt sich als optimale Korngröße 2mm und größer - das hält für 2 Jahre.
Feine Mehle sind nur eine Instant-Lösung - das gilt ebenso für Urgesteinsmehl. Gröber wäre langfristig besser.
Das ist quasi wie heutzutage FastFood gegen richtiges Essen
Er sagt auch, daß es besser ist, den Kalkstein schon ein Jahr vor der eigentlichen Kultur zu düngen, und Stickstoff, Phosphat, und alles andere auch deutlich unter Saattiefe einzupflügen, damit die Pflanzenwurzeln auch tiefer noch was zu futtern finden (sehr vereinfacht gesagt).
Die nächsten 20 Seiten sind wieder reine Chemie
Darin und danach betont er nochmals, daß es wesentlich einfacher ist, die nötigen Nährstoffe in den Boden einzubringen, als an Pflanzen- oder Tier- oder Menschenkrankheiten mit viel Aufwand zu schrauben.
Also nicht das Kobalt in der Leckschale für die Rinder, sondern das Kobalt auf den Acker, wo das Futter für die Rinder wächst, als Beispiel.
Dann hat wenigstens auch der Mensch was davon, der das Fleisch dieser Kühe ißt.
Das waren die nächsten 60 Seiten - und es wird noch hochinteressant, weil Pflanzen ja nicht nur so vor sich hinwachsen, sondern das Ziel jeder Pflanze ist ja Samenbildung und Vermehrung.
Dafür braucht es aber im Boden die Grundstoffe für die Proteinbildung - und die sind für die Pflanzen teuer und aufwendig.
Was ich schon immer sagte, Zucker und KH gibt es in der freien Wildbahn billig an jeder Ecke, aber Eiweiß ist selten und aufwendig.
Morgen geht es genau darum - Proteingehalt.
(sorry, wenn das alles jetzt nicht viel Sinn zu ergeben scheint, aber wer ein bißchen mit Biolandbau zu tun hat, sollte auch aus dieser groben Beschreibung seine Schlüsse ziehen können.)
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)
Words are no substitute for actions...