Kräutermauer auf gepflastertem Untergrund

[sabine65]

In meinem großen Garten hatte ich eine Kräutermauer und habe damit nur gute Erfahrungen gemacht. Für die Pflanzen war es genial und es haben sich, obwohl miiten in landwirtschaftlicher Wüste gelegen, viele Tiere angesiedelt, von denen ich nicht mal ahnte, dass es es sie hier überhaupt noch gibt
Leider habe ich das Land verloren und bin nun dabei das kleine Grundstück rund um mein Haus zu nutzen. Leider ist vor dem Haus ein gepflasterter PKW-Stellplatz, von dem die Steine nicht, bzw. nur mit riesigem Aufwand entfernt werden können. Zur Westseite hin wäre Platz für eine Kräutermauer. Überall lese ich aber nur von Kräutermauern und -spiralen, die Verbindung zum natürlichen Boden haben und bin sehr am zweifeln, ob meine Mauer auf der angedachten Fläche überhaupt machbar und sinnvoll ist.
Hat da jemand Erfahrung??

[Little Joe]

glaub schon, dass das geht, es gibt ja auch Hochbeete auf betoniertem Untergrund. Warum meinst du sollte das nicht funktionieren`?

[65375]

Und wenn Du nur wenige Steine entfernst? Also Löcher in den Belag machst?

[sabine65]

Danke, das ging aber schnell!!
Steine raus nehmen geht gar nicht. Die Fläche ist z.t. betoniert, z.T. mit großen Steinen gepflastert, die ineinader greifen. Besser müßte man wohl sagen: Der Boden läßt sich nicht freilegen, wenn man nicht mit schwerem Gerät, nahezu unerschöpflichen Körperkräften, bzw. genug Geld für eine Baufirma ausgestattet ist.

Meine Bedenken sind eher diffus: Bei starkem Regen, wie er hier bisweilen vorkommt, hat das Wasser nur bis zur Mauerbasis die Möglichkeit zu versickern, wird in der Folge nicht die Erde ausgewaschen? Und wie ist das mit dem Austausch von Nährstoffen und der Aufnahme von Feuchtigkeit aus dem Boden? Und werden eventuell die Winterfesteeigenschaften negativ beeinflusst? 'Wie ist das mit sich hoffentlich ansiedelnden Tieren? Regenwürmer z.B. haben sich aus dem Boden hochgearbeitet, das dürfte ja hier eher nicht gehen...

Vielleicht gibt´s noch andere Dinge, diezu berücksichtigen wären.

Ach ja, allzu hoch wir die Mauer auch nicht (max. kniehoch); mehr Steine habe ich leider nicht.

[kraut_ruebe]

wenn ne kräutermauer vorn und hinen ne mauer und mittig drin erde + pflanzen ist (suchmaschinenbilder liefern nix eindeutiges, das wär jetzt meine vorstellung davon), dann hast du bei festem untergrund und kniehöhe sowas wie grosse balkonblumenkästen.

austausch mit dem boden unterhalb ist da maximal bei ritzen im untergrund möglich, was vermutlich kaum ins gewicht fallen wird. deswegen müsstest du da auch für abzug sorgen, sodass bei regen sich das wasser nicht in der kräutererde staut.

tierchen habens dann ein bissl schwerer, und durchfrieren wird das in sehr kalten wintern sicher auch.

[Thomas/V.]

Hallo!

Ein paar wenige Steine oder zumindest ein paar Löcher als Wasserabzug müßte man doch ohne schweres Gerät aus dem Pflaster entfernen/bohren können.
Einen Pickhammer kann man sicherlich mal im Baumarkt ausleihen. Damit könnte man ein paar Steine rausbrechen.
Wenn die Mauer gebaut wird, muß ja sicher Mutterboden aufgefüllt werden, wenn da was wachsen soll. Da dürften Regenwürmer und anderes Getier drin sein.
Ein bissl Kompost sollte auch noch mit rein gemischt werden. Dann hat man genügend Bodenflora, um zu starten.
Sollte es absolut nicht machbar sein, ein paar Löcher zu machen, dann müßte unten rein irgendeine Drainage-Schicht, die das Wasser durch die Mauer nach außen ableitet. Grober Kies unten rein, darüber feiner Kies und ein Vliesstoff darauf, der verhindert, das der Kies mit der Zeit zugeschwemmt wird.
Die unterste Mauerschicht muß dann natürlich genügend Abzugslöcher/-spalten haben, damit das Wasser nach vorn abfließen kann.

[Benutzer 2354 gelöscht]

seitliche Löcher werden reichen, durchfrieren wird die Mauer auch wenn sie Anschluß an den Boden hat. Wie hoch soll die Mauer werden ? aus Pflanzsteinen ? oder richtig gemauert ?

[Picassa]

Gegen das Durchfrieren:
vielleicht hauptsächlich einjährige Kräuter verwenden, und mehrjährige in ihren Töpfen eingraben, um sie später im Haus überwintern zu lassen... ginge das?

[sabine65]

Danke, Ihr bringt mich wirklich weiter!

Durchfrieren wird sie sowieso, egal ob mit oder ohne Bodenkontakt; für "normalen" Salbei etc. ist das, denke ich, nicht so das Problem, weil der übliche Gartenboden ja auch friert. Oder wurzeln die so tief, dass sie in nicht gefrorene Bodenzonen kommen müssen, um zu überleben?
Ganz empfindliche Pflanzen, wie z.B. Zitronenverbene, hole ich ja eh ins Haus.

Und Tiere? Würmer, Kröten oder so? Brauchen die Zugang zu tieferen Bodenschichten?

Den Balkonkastenvergleich finde ich sehr hilfreich; unten komme ich nicht weiter, aber wenn ich auf einer Längsseite im unteren Bereich mehrere Steine auslasse, stattdessen mit Erde oder Kies fülle und eine Drainageschicht aus Kies am Boden streue, reicht das als Abzug?

Ach ja, ich habe noch einen Haufen alte Ziegel, die will ich verwenden. Mit Ziegeln habe ich auch meine vorige Kräutermauer "gemauert" (in die Fugen kommt kein Beton), und das ging prima. Ich denke, die Menge reicht für Kniehöhe.