noch eine obstpresse

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natrium24
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noch eine obstpresse

#1

Beitrag von natrium24 » Sa 2. Feb 2013, 13:12

hallo,

da ich erstmal mit wickeltisch bauen, windel wechseln und flasche geben beschäftigt war/bin :holy: nun nach langer zeit wieder ein projekt von mir:

ist auch eine obstpresse, jedoch nicht so eine schönes teil wie die von Philipp :daumen: sonder sozusagen die "kleinkalibervariente". da ich nur mit so um die 30 liter saft je ansatz und insgesamt maximal so um die 200 liter im jahr arbeite hab ich keine hydraulik genommen sonder nur eine einfache gewindestange (die ich aber noch gegen trapetzgewinde austausche). dem entsprechend eine einfacher gestaltete rahmenkonstruktion und keine paketpresse sonderen ein einfacher presskorb. wie man an den fotos sieht eigentlich alles aus abfall und schrott zusammengebaut. ist viellicht für den einen oder anderen interessant, da die kosten praktisch null sind und der bauaufwand sich arg in grenzen hält (bzw. sich wegen windeln wechseln halten musste). bewährt hat es sich bestens -lecker hagebuttenwein, lecker schleewein- wenn zeit ist gibts noch farbe und eine ordentliche saftwanne unter dem Presskorb.

mal schnellzusammengeschweißt
presse01.jpg
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hagebuttenwein ca. 25 l saft
presse02.jpg
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detail presskorb
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syldron
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Re: noch eine obstpresse

#2

Beitrag von syldron » Sa 2. Feb 2013, 14:51

Also das Stahlband um die Holzleisten des Presskorbes sieht mir irgendwie etwas schwach dimensioniert aus. Da kommt ein ungeheurer Druck drauf. Ich hab letztes Jahr mit einer geliehenen handelsüblichen Korbpresse gearbeitet, und damit auch noch geringere Mengen hergestellt als das, was du vorhast. Ganz ehrlich: danach war mir klar, dass ich eine hydraulische Packpresse brauche. Der Wirkungsgrad bei Korbpressen ist nicht so hoch und wird auch immer geringer, je grösser die Presse ist. Am Ende ist sogar das Gewinde abgeschert, und die Kurbelei war richtig Schwerstarbeit.

Bin gespannt was du für Erfahrungen damit machen wirst.
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Philipp A.
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Re: noch eine obstpresse

#3

Beitrag von Philipp A. » So 3. Feb 2013, 22:45

Hi,

ist doch ganz hübsch für kleine mengen :daumen:

Viel Spass beim kurbeln :pft:

Gruß

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emil17
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Re: noch eine obstpresse

#4

Beitrag von emil17 » Di 5. Feb 2013, 08:29

Ich würde bei einem Selbstbauprojekt nicht mit gewöhnlichen Gewindestangen arbeiten, weil diese aufgrund der Gewindegeometrie und der Stahlqualität nicht dafür gemacht sind. DIese Gewinde sind selbsthemmend und haben hohe Reibungsverluste.
Da es heute für wenig Geld Hydraulik-Wagenheber zu kaufen gibt, geht es damit viel einfacher - auch das lästige Hochdrehen der Spindel nach dem Druck entfällt. Man kann den Wagenheber einfach auf die Pressplatte unter das Joch stellen.
Eine Spindel mit Mutter in passender Geometrie und Stärke wird dich mehr kosten. Manchmal findet man welche aus alten Hobelbankzangen, aber da fragt sich, ob sie lange genug sind.
Ein gebrauchter Hydraulik-Wagenheber ist, wenn er dicht ist, einem neuen vorzuziehen, weil bei neuen Hebern der Hydraulikzylinder oft nur unter einiger Last ganz zurückgeht, was beim Entfernen des Hebers aus der Presse nach Druckentlastung etwas lästig ist. Bei alten Hebern geht der Zylinder nach Öffnen der Ablasschraube oft unter dem Eigengewicht schon zurück.
Als Abhilfe kann man im Pressenjoch da, wo der Zylinder von unten drückt, eine kleine Bohrung anbringen, durch welche man den Zylinder nach Druckentlastung mit einem Stift soweit runterdrücken kann, dass sich der Heber entfernen lässt.

Statt dem Hydraulikwagenheber kann man sich auch eine Zahnstangenwinde besorgen, damit ist das Kurbeln dann angenehmer. Allerdings sind die Dinger in akzeptabler Qualität ziemlich schwer.


Beim Saft machen finde ich es sehr angenehm, wenn man fix arbeiten kann. Gewöhnlich muss man nach dem ersten Druck die Presse öffnen und den Presskuchen umarbeiten und dann nochmal pressen. Da man sowieso immer die Hände voll Saft hat, ist es wichtig, dass sich die Presse einfach und rasch bedienen will, es sei denn man hat genung Personal.

Den Rahmen würde ich einbrennlackieren lassen, Obstsaft und Wasser ist rohem Eisen nicht zuträglich.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

derPIRAT

Re: noch eine obstpresse

#5

Beitrag von derPIRAT » Mo 15. Jul 2013, 16:48

Moin,

wäre es eigentlich nicht besser, das Obst zu einer professionellen Obstpresse zu bringen. Es kostet ja nicht so viel und man hat auch die Sicherheit, einer gewissen Qualtität. Bei Selbstgemacht ist dies sicher nicht immer der Fall, oder was meint ihr?

Benutzer 146 gelöscht

Re: noch eine obstpresse

#6

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Mo 15. Jul 2013, 17:54

1. wenn man nicht sehr große Mengen Äpfel anliefert, bekommt man i.d.R. beim Lohnkeltern nicht den Saft der eigenen Äpfel.
2. ich würde zu jeder Zeit den selbst gekelterten Saft dem aus der Lohnkelterei vorziehen - geschmacklich und gefühlsmäßig, wenn Du verstehst... ;)
3. das Wort "selbst" in Selbstversorgung hat `was mit selbst machen zu tun, Grund: siehe 2.

Benutzer 3370 gelöscht

Re: noch eine obstpresse

#7

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Di 14. Jan 2014, 14:39

derPIRAT hat geschrieben:.... professionellen Obstpresse.....gewissen Qualtität. Bei Selbstgemacht ist dies sicher nicht immer der Fall,... ?
Welche Qualität meinst du mit "gewisse" :)

wie soll sich die Qualität beim Kaltpressen von Säften verändern? wenn:

* Die Geräte sauber sind
* Das Obst, das selbe ist von dem man den Saft erhält (was beim Lohnpressen mit sicherheit nicht so ist, außer man presst 10.000 Liter, da sind dann die ertsen 100 Liter vom Vorgänger aber der Rest von einem selbst.
* Das einzig, dass vieleicht anders ist, ist die Menge Saft die man bekommt, die dürfte etwas höher sein als mit einer "Blutdruckpresse" und die Geschwindigkeit mit der der Saft gewonnen wird.

Ich habe eine Kleine ( 40 Liter )
P9110078.JPG
und eine große Presse (120 Liter)
Birnensaft03.jpg
Der Saftgewinnunterschied ist deutlich durch den höheren Druck den die große Presse bringen kann.

Ach ja das mit dem Metallband für den Korb finde ich genial (wenn es hält) das Ausputzen meines nicht teilbaren Presskorbes (kleine Presse) ist echt mühsam. Der andere ist teilbar :)
Birnensaft05.jpg

Und für alle die es interessiert hier gibt es noch ein Video von unserem Birnensaftpressen
http://www.youtube.com/watch?v=WG_9TNuQ6Xs
Pressen ist ein Event !!

Manfred

Re: noch eine obstpresse

#8

Beitrag von Manfred » Do 3. Apr 2014, 13:53

Bin zufällig über die Obstpresse von bystron gestolpert:

http://www.bystron.cz/mov.php?d=drtic_jablek

Kostet ca. 1000 Euro (vermutlich netto).

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