Permakultur im Nordosten ?

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kraut_ruebe
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Re: Permakultur im Nordosten ?

#101

Beitrag von kraut_ruebe » Mi 10. Jul 2013, 23:04

klar :)

ein bissl richtet es sich natürlich auch wie der winter bei einem aussieht. bei mir ist der winter eher kurz, aber kalt ist es hier auch leider - so mit minus 10 bis minus 15 muss ich auf kurzen strecken rechnen, mit etwas pech hats alle paar jahre auch mal mehr.

den meisten erfolg was ausdauer/selbstausaat anlangt hab ich mit alten sorten. ich denk auch dass viele sorten nur deshalb noch nicht ganz weg sind weil sie sich selbst drübergerettet haben.

was gut übern winter kommt und vollkommen allein vor sich hinwächst ist ewiger kohl, ewige zwiebel, etagenzwiebel, rockenbolle, wilder knoblauch, weingartenknoblauch, andenlauch, schnittknoblauch und dann hab ich noch so ein eher kleines etagenzwiebelchen welches richtig schön blau blüht, das macht sich auch seit jahren gut.

der andenlauch ist mir leider im frühjahr kaputtgegangen, der stand zu feucht. der winter hat ihm nix gemacht, das war nur der falsche platz. alle anderen von den diversen lauch/zwiebel-gewächsen standen besser und wenn sie sich weiter brav vermehren können die einen gutteil oder vielleicht sogar mal alles an meinem bedarf decken.

mit kohl hab ich ausser dem ewigen kohl noch keine besonderen erfahrungen. möcht ich aber noch ausprobieren.

kartoffel violetta macht sich auch gut. die sät sich aus und die kleinen welche im boden bleiben treiben auch von alleine aus. dieses jahr hab ich noch ein paar andere sorten eingekauft und werd mal sehen ob das klappt wenn ich da gezielt welche drin lasse.

wildtomaten und manchmal auch 'normale' tomaten sind auch brav, da sind heuer einige aufgegangen von allein. ich hab jedes jahr irgendwelche die von alleine kommen. das läuft etwas unregelmässig, war aber immer unbeabsichtigt. diesmal lass ich absichtlich früchte dran und schau mal ob das was bringt.

dies jahr versuch ich mich an der wintererbse. die wird im oktober ausgesät und ist im mai reif, ich werd ein paar liegen lassen - wenn kein getier sie wegfrisst sollten/könnten die dann ja im winter drauf wieder keimen.

rosmarin hält die sorte 'arp' bei mir dem winter stand. banane die m. basjoo und die m. sikkimensis. dreiblättrige zitrone und milchorange geht bei mir auch.

hirschhornwegerich, rote melde und erdbeerspinat mag ich auch gern. die kommen zuverlässig wieder, ich muss nur sehen wo, denn die wandern hin wo sie wollen.

bei erdbeeren taugt die sorte 'weisse ananas' zum verwildern. die macht keine ausläufer, sondern wird immer dicker und buschiger und ertagreicher.

es gibt bestimmt mehr, so auf die schnelle hab ich sicher was vergessen. falls du was bestimmtes wissen willst, dann immer her mit den fragen :)

(kartoffelturm bzw. bei mir mehr kartoffeltonne hat voriges jahr bei mir gut funktioniert, auch heuer hab ich meine tonne wieder besetzt. wenn ich nicht vergesse mach ich diesmal ein paar fotos von der ernte)
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Picassa

Re: Permakultur im Nordosten ?

#102

Beitrag von Picassa » Do 11. Jul 2013, 06:56

Spencer, Kraut-Rübe, tauscht euch ruhig weiter hier im Forum (statt über PN) aus, ist sehr interessant, dies mitzulesen :hhe:

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doradark
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Re: Permakultur im Nordosten ?

#103

Beitrag von doradark » Do 11. Jul 2013, 10:42

Picassa hat geschrieben:Spencer, Kraut-Rübe, tauscht euch ruhig weiter hier im Forum (statt über PN) aus, ist sehr interessant, dies mitzulesen :hhe:
:daumen: find ich auch. wir wollen doch alle was lernen :engel:

Sanne
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Re: Permakultur im Nordosten ?

#104

Beitrag von Sanne » Do 11. Jul 2013, 12:23

stimme ich zu, bitte im Forum
danke
Wenn du einen Garten und dazu noch eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts mangeln.
Cicero

Manfred

Re: Permakultur im Nordosten ?

#105

Beitrag von Manfred » Do 11. Jul 2013, 12:34

Alles Spanner hier. lol
:mrgreen:

In dem verlinkten Video kann ja auch nicht wirklich die Rede von einem selbstlaufenden Kreislauf sein.
Der Garten ist ja relativ frisch angelegt und wird täglich gepflegt. Auch ist in so einem frischen Garten das Unkrautproblem noch nicht so groß.
Gerade in so einem Staudengarten breiten sich bei mangelnder Pflege gerne problematische Wurzelunkräuter wie die Brennnessel aus. Die passt zwar auch in die Permakultur, aber halt nicht flächendeckend.
Und dem Arbeitszeitvorteil in der Pflege muss man den Arbeitszeitnachteil bei der Ernte und Verarbeitung gegenüberstellen.
Ein Salatkopf ist schnell abgeschnitten und küchenfertig gemacht.
Eine Schüssel voll einzelner Blätter pflückt sich schon deutlich zeitaufwändiger.
Und wenn man das Zeug dann kocht, wird die Zahl der nötigen Blätter noch um einiges größer.
Die üblichen Gartengemüsearten eigenen sich meist wenig zur Integration in solche Dauerkulturen. Deshalb sieht die Literatur dafür oft einen eigenen Gartenbereich vor, oder sie werden in Kombination mit Tierhaltung angebaut. Die Tiere sorgen dann für offenen Boden, auf dem die weniger kampfesstarken Gemüse regelmäßig neu eingesät werden können.
Wer keine entsprechenden Viechers hat, muss halt selbst das Viech geben. So wie in dem Video. Da wurde ja auch überall zwischendrin von Hand in Reihen normales Gemüse eingeschoben.

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Spencer
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Re: Permakultur im Nordosten ?

#106

Beitrag von Spencer » Do 11. Jul 2013, 16:05

:michel:

juhuuu... jetzt sind wir genau da, wo ich hin wollte

Danke erst mal an kraut_ruebe. Genau das hab ich gesucht. :daumen:

Aber auch an die "Spanner", es zeigt doch das wir gemeinsame Interessen haben.

Auch Manfred sein Kommentar passt doch gut zum Thema.

@ Manfred - Das war so mit das einzige Video was ich gefunden habe, wo man mal einen "Permagarten" komplett anschauen kann.

Mir ist auch klar, das es ohne Mitwirken von meiner Seite aus nichts werden kann.
Nur hab ich halt nicht die Zeit täglich ein wenig zu erledigen. Dafür aber mal am Wochenede einen ganzen Tag oder so.
Ich will auch nicht den höchstmöglich zu erzielenden Ertrag erreichen.
Sondern schon so, das ich sage.. diese und jene Pflanzen lasse ich gedeihen und freue mich wenn ich dadurch die Sorten erhalten kann und wenn für uns dadurch noch ein Teil gesunder Ernährung abfällt, dann ist das ein gewollter und gern angenommener Nebeneffekt aber nicht der Hauptgrund.

Ich hoffe ihr versteht was ich sagen will :lol:

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Re: Permakultur im Nordosten ?

#107

Beitrag von Bhanta » Do 11. Jul 2013, 19:54

Hallo :) . Ich weiss ja, dass meine Pflanzen nicht sonderlich interessant fuer euch sind, dennnoch wollte ich einmal ein Bild aus meinem Waldgarten zeigen. Man kann naemlich Rattan, Tea, Longan, Siam Trumpet, Bohnen, Thai Kuerbis, Forest Pepper, Pineapple, Coffee and Banana auf kleinstem Raum erkennen. Diese Nutzpflanzen vermehren sich wirklich permanent allein- und das seit und in vielen weiteren Jahren (hier eben auch rund ums ganze Jahr). Mein Eingreifen beschraenkt sich lediglich auf das Eindaemmen ihrer Ausbreitung. Ich benutze ungern das Wort Permakutur. Ein neuer Begriff nur fuer einen Prozess, den die Natur uns seit Ewig vorgibt. Nur das Eingreifen und die erhoehten Anforderungen an die Nahrungsbereitstellung sind neu. Nicht falsch verstehen: Ich habe nichts gegen permaculture. Im Gegenteil, denn der Sinn des Kreislaufes (der Selbstvermehrung und des gegenseitigen Naehrstoffaustausches) ist ideal. Mich erzuernen halt nur die tausenden Unternehmen, die mit diesen "Diploma" auch noch Geld verdienen. Ich weiss gar nicht, wie viele Gaerten und Nutzwaelder (im Sinne der Ernaehrung von Mensch+Tier) ich auf dem Papier anderer Leute entworfen habe und die seit langem im wahresten Sinne des Wortes Fruechte tragen. Haette ich jemals Geld verlangt, wuerde ich mich heute schaemen, denn es geht um unser aller Wohlbefinden und das kann man sich nicht erkaufen. LG, Bhanta.
rattan, tea, longan, siam trumpet, beans, pompkin, forest pepper, pineapple, coffee and banana.JPG
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Re: Permakultur im Nordosten ?

#108

Beitrag von kraut_ruebe » Do 11. Jul 2013, 23:12

Manfred hat geschrieben: Ein Salatkopf ist schnell abgeschnitten und küchenfertig gemacht.
Eine Schüssel voll einzelner Blätter pflückt sich schon deutlich zeitaufwändiger.
das stimmt schon. man merkt die arbeitserleichterung beim zuchtgemüse bei der ernte und der verarbeitung deutlich.

dafür fällt die vorbereitung eines pflanzbeetes, die voranzucht bzw. aussaat und das päppeln der kleinen weg. giessen ist bei mir auch kein thema bei den ausdauernden, und die ausfallsquote ist angenehm gering wenn das zeugs mal etabliert ist.

was auch noch dazukommt: die selbstaussaaten bzw. die ausdauernden (auch wildgemüse und un/wildkräuter) sind meist um einiges früher zu ernten. da macht mir der mehraufwand der beschaffung oder des zubereitens wenig aus, die freude drüber dass es schon verfügbar ist überwiegt mir da.
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Re: Permakultur im Nordosten ?

#109

Beitrag von Spencer » Fr 12. Jul 2013, 08:42

@ Bhanta - Immer wieder herrlich dieses satte Grün auf deinen Bildern.

Ich gebe Dir in dem Punkt völlig Recht, das mit dem Begriff Permakultur mal wieder, wie eigentlich mit allem, Geld gemacht wird. Das kennen wir doch aus unserer Gesellschaft. Ich persönlich würde es mir ganz stark verkneifen, ein Wochenende irgendwo durch die Natur zu latschen für viel Geld, mir was anzuhören, was ich auch selbst lesen kann und dafür ein Stück Papier zu bekommen wo mir irgend ein Zertifikat bescheinigt wird ;)

Aber das Wort Permakultur ist nun mal einfacher als wenn wir jedes mal schreiben würden "..in meinem Garten den ich versuche in einem natürlichen Kreislauf......................................"

Ich glaube auch das ECHTE Permakultur nur von der Natur geschaffen werden kann. Also wo absolut kein Eingreifen notwendig ist. Aber wie kraut_ruebe schon schreibt. Wir Menschen sind ja auch ein Teil der Natur. Und nur wenn wir in die Büsche kacken und dadurch den Busch düngen, haben wir "eingegriffen" :lol:

Manfred

Re: Permakultur im Nordosten ?

#110

Beitrag von Manfred » Fr 12. Jul 2013, 09:27

@Spencer: Das ist aber dein Verständnis von Permakultur und nicht das der Wortschöpfer. Das muss man immer wieder mal hervorheben. In Permanent Agriculture steckt auch Agriculture und das beinhaltet ganz klar die Tätigkeit des (auch als Teil der Natur zu sehenden) in der Permakultur lebenden Menschen.
Jetzt kommt vermutlich gleich Bernhard (Hallo? Lange nix mehr von dir gehört?) und schreibt, dass sich der Begriff Permakultur auf die Planungstechnik beziehe. Das sehe ich aber nicht so und stehe damit evtl. auch allein. So bastelt sich jeder die Welt, wie er sie will. :mrgreen:

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