Leben in einer Jurte

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Re: Leben in einer Jurte

#91

Beitrag von freiheit » Fr 5. Jul 2013, 19:29

joa, hab ich auch mal ne zeit gemacht. da gabs keine probleme. ist halt auch ein gartengrundstück mit nur einem nachbarn und keine ganze kolonie :) aber jurtereal61 möchte ja lange und vorallem legal in der Jurte leben, mit Gartenhaus wär dann wieder ein Teilrisiko

art
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Re: Leben in einer Jurte

#92

Beitrag von art » Fr 5. Jul 2013, 19:36

Soweit ich vom Claudius weiss ( das ist der mit den Jurtendörfern ) ist es nichtmal dort astrein legal und der hat eigene Projekte dafür. Ein Restrisiko, dass Behörden aufdringlich werden bleibt immer.

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Re: Leben in einer Jurte

#93

Beitrag von freiheit » Fr 5. Jul 2013, 19:39

das stimmt! wirds in deutschland auch nie werden, genausowenig wie im wagen zu leben. dabei gibts auch nen haufen wagenplätze die über pachtvertrag und duldung bei der jeweiligen stadt nie hinauskommen werden.

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Re: Leben in einer Jurte

#94

Beitrag von JurteReal61 » Fr 5. Jul 2013, 19:42

@ art
nein, es geht mir nicht nur darum billiger zu wohnen, sondern anders zu leben. Aber in meiner Situation ist das nicht umsetzbar, ohne weniger Geld zu brauchen. Eine Jurte ist wie ein Zelt nicht schalldicht. Du hörst die Vögel draußen. Du schränkst Dich ein. Du überlegst, was wirklich wichtig ist. Du begrenzt den Raum, um vielleicht mehr inneren Raum zu finden. Etwas ähnliches hast Du in Deinem früheren Beitrag beschrieben:
art hat geschrieben:Das Wohngefühl in einem solcherart ausgestatteten Tipi ist wirklich sehr beeindruckend und auch sehr komfortabel...
Man muss also puristisch veranlagt sein, eine gewisse Liebe zur Natur haben und es sollte einem ausserdem egal sein was andere über einen denken, dann ist so ein Leben machbar und kann eine Befreiung sein. Ich selber denke schon ein paar Jahre lang in diese Richtung, hab es aber bisher nicht umgesetzt... und dauernd geht irgendwas kaputt. Irgendwann mal gehst du dann einen Wanderweg auf eine Berghütte, sitzt auf uralten Holzbänken, siehst in die Sonne und fragst dich, warum du jetzt glücklicher bist als meistens ... ??
Deshalb bin ich überzeugt, dass Leute die ernsthaft darüber nachdenken, wie man alternativ leben könnte, keine Spinner sind, sondern eher Realisten.
Aber es muß auch lebbar sein. Und da braucht vielleicht jeder etwas anderes. :)

@ freiheit "aber jurtereal61 möchte ja lange und vorallem legal in der Jurte leben, mit Gartenhaus wär dann wieder ein Teilrisiko"
ja, genau! Früher hab ich auch in allen möglichen Situationen gelebt (WG´s, Studentenwohnheim, Schwesternwohnheim, Wohnungen von Leuten, die nach Naxos probeausgewandert sind) und wenns nicht mehr ging, hat man sich eben was anderes gesucht. Aber das möchte ich so nicht mehr.

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Re: Leben in einer Jurte

#95

Beitrag von art » Fr 5. Jul 2013, 20:02

Ich bin der Meinung dass es eine kritische Masse gibt, deshalb finde ich es gut wenn sich gleichartig denkende Menschen zusammenschliessen. Beispiel FKK: das ist eigentlich verboten, weil einem Nackten sofort eine sexuelle Absicht unterstellt wird. Das hat aber zehntausende Menschen nicht daran gehindert, trotzdem ohne Stoff baden zu gehen und so wurde es langsam geduldet. Die Behörden gehen einfach den Weg des geringsten Widerstandes. Einen festzunehmen oder sogar einzusperren - danach kräht kein Hahn - aber bei hunderten lässt sich das nicht mehr so ohne weiteres durchsetzen. Letztes Monat sind gut 50 Leute nackt mit dem Fahrrad durch Wien gefahren und die Polizei sah zu und regelte den Verkehr. Es setzte im Lauf der Jahre auch ein Umdenken bei denen ein, die nach wie vor textil baden. Man sieht es nicht mehr als Gefahr, wenn ein Kind vielleicht mal einen Schniedelwutz oder einen blanken Busen sieht, sondern begreift langsam dass sich Kinder umso unproblematischer entwickeln, je weniger Tabus und Geheimnisse es gibt. Ohne eine kritische Masse an Menschen, die sich um Gesetze weniger kümmert, würden wir vielleicht heute noch ein Kleid welches deutlich über den Knöcheln endet, als sexuelle Aufforderung wahrnehmen. Wir sind das Volk und wir haben auch die Macht, allerdings nur dann wenn wir auf bestehende Regeln pfeifen. Wenn du alleine bist, kann dich das in grössere Schwierigkeiten bringen, aber je mehr Menschen ähnlich denken und zusammenarbeiten, desto unumgänglicher wird es für die sogenannten Amtspersonen, dem Druck nachzugeben.

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Re: Leben in einer Jurte

#96

Beitrag von JurteReal61 » Fr 5. Jul 2013, 20:24

Jetzt habe ich mal in einem Forum für Baurecht eine Anfrage gestellt unter welchen Voraussetzungen und Umständen eine Jurte als Dauerzustand überhaupt genehmigungsfähig wäre und welche Auflagen es geben könnte. Falls ich eine aussagekräftige Antwort erhalte, werde ich das hier weitergeben.

@ art Deine kritische Masse ist sicher eine Hoffnung wert. Möchte aber erst mal sehen, gegen welche Gesetze ich verstoße, bevor ich sie eventuell erlebe.

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Re: Leben in einer Jurte

#97

Beitrag von JurteReal61 » Sa 6. Jul 2013, 07:54

Bisher sind zwei Antworten eingegangen.
http://www.bau.net/forum/normen/10836.php#1373089269

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Re: Leben in einer Jurte

#98

Beitrag von liska » Do 29. Aug 2013, 22:03

Guten Abend allerseits,
ich bin relativ neu hier und habe gerade ein paar Beiträge bezüglich Leben in einer Jurte gelesen und da ich mich ebenfalls für den Aufbau einer Jurte interessiere, bräuchte auch ich Infos zu rechtlichen Vorgaben. Ich würde in der Jurte gerne freiberuflich tätig sein und Gesundheit mit Kultur sozusagen verbinden und evtl. gelegentlich auch in der Jurte wohnen. :)
Konnte bisher aber nur ganz wenige Infos im Netz zu den "VOR-Schriften" finden. Möglicherrweise dann auch ganz in eine Jurte ziehen.
Deshalb wäre ich für jeden Tipp dankbar. Gerade habe ich auch schon per Mail bei der Stadtverwaltung angefragt. Mal sehen, ob ich hier weiterkomme.
Ganz liebe Grüße
liska

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Re: Leben in einer Jurte

#99

Beitrag von JurteReal61 » Do 29. Aug 2013, 22:14

Hallo,
ich bin soweit gekommen, daß eine Jurte eventuell baurechtlich unter "Mobilheim" fällt (siehe Link in meinem letzten Beitrag) - konnte mich aber jetzt nicht mehr weiter darum kümmern. Es scheint aber, wenn man einen Verein gründet und nicht dauerhaft in der Jurte wohnen will, leichter zu sein. Leider hat sich für die rechtlichen Grundlagen (Baurecht) hier noch kein Experte gefunden. Wenn Du etwas heraus bekommst, wäre es super das hier weiter zu geben. Selbst bin ich auch froh um jede belastbare Info. Viel Glück und halte uns auf dem Laufenden! :) P.S. bei der Stadtverwaltung würde ich mal persönlich vorbei schauen

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Re: Leben in einer Jurte

#100

Beitrag von liska » So 1. Sep 2013, 23:48

Hallo JurteReal61,

nun bin ich total demotiviert :ohoh: , die zuständige Mitarbeiterin der Stadtverwaltung hat mir prompt geantwortet auf meine Anfrage und daraufhin habe ich mit ihr kurz telefoniert. Leider ist meine - wie ich finde gute- Idee wohl zum Scheitern verurteilt. Da eine Jurte, die dauerhaft (länger als zwei Monate) steht , kein sogen. fliegender Bau mehr ist, greifen hier baurechtliche Vorschriften (Baugesetz und hier die Bay. Bauverordnung).
Außerdem hat sie mir mitgeteilt, dass vor den baurechtlichen Vorschriften noch die planungsrechtlichen Vorschriften zu beachten sind. Die besagen nämlich, dass ich nicht einfach dahergehen und ein Grundstück pachten kann, auf dem ich dann eine Jurte (zu welchen Zwecken auch immer) hinstelle, selbst wenn mir ein netter Bauer sein Stück Land verpachten würde. Hier würde § 35 BauGB gelten. Dort wird die Unterscheidung zwischen Außenbereich mit privilegierten Bauvorhaben und Innenbereich (kann hier nachgelesen werden. http://www.juraforum.de/lexikon/aussenbereich) gemacht. Das hinstellen einer Jurte ist gemäß § 35 BauGB kein privilegiertes Bauvorhaben. Die Dame sagte, dass wenn ich ein Haus mit Garten hätte, ich u. U. im Garten dann eine Jurte aufstellen könnte; allerdings müsste dies dann auch baurechtlich geprüft werden.

Neulich war ein Artikel in der Süddeutschen Zeitung, in dem von einem Pärchen berichtet wurde, die bewusst in einer Jurte leben. Zwischenzeitlich haben sie auch Nachwuchs in der Jurte bekommen und kommen mit 10.000 € im Jahr aus. Hier der Link zum Artikel: http://www.sueddeutsche.de/leben/altern ... -1.1731952. Vielleicht sollte ich die Leute mal besuchen und nachfragen, wie die das machen? :)

Ich bleibe weiter dran, vielleicht gibt es denn doch eine Möglichkeit...

Liebe Grüße
liska

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