citty hat geschrieben:habe mal gegooglet wo der Rhabarber eigentlich herkommt und dabei erfahren dass R. kein Obst ist sondern eine Gemueseart aus China- wer haette das gedacht!
- die meisten Rhabarber-Arten sind Wildpflanzen der Hochgebirge und Steppen Asiens.
Ich möchte bei dem, was ich im Garten anbaue oder viel esse, schon wissen, woher es ursprünglich kommt - es hilft zu verstehen, was diese Gewächse für Ansprüche haben. Die meisten Anpassungen ans Grossklima sind nämlich genetisch tief verankert. So kommt z.B. der Weizen aus dem vorderasiatischen/ostmediterranen Raum, wo es eine Vegetationsruhe wegen Sommertrockenheit gibt - was erklärt, warum er nasse Sommer nicht mag.
Wenn man die Wildformen kennt - das beste dazu ist, sie einmal selber in den Garten zu nehmen - dann kann man erst beurteilen, was die Pflanzenzüchtung geleistet hat.
Die europäische Speisekarte wäre ohne Kulturpflanzen aus fremden Ländern
sehr langweilig. An wichtigen Nutzpflanzen, deren Wildform in Europa nördlich der Alpen einheimisch ist, kommen mir nur Hafer, Möhre, Kohl (einschliesslich Raps) und Zuckerrübe in den Sinn. Dann gibt es noch einiges Grünzeug, was man zwar essen, wovon man aber nicht leben kann, wie Spinat, Feldsalat, Himbeere und dergleichen.
Diese Tatsache hilft auch bei Diskussionen mit Leuten, die behaupten, der Mensch sei ursprünglich Vegetarier und es sei eigentlich am besten, sich nur von einheimischen Gewächsen zu ernähren.
- Die Trennung zwischen Obst und Gemüse orientiert sich nicht an botanischen, sondern an küchentechnischen und gesetzgeberischen DIngen. Deshalb sind Gurken und Tomaten Gemüse, obwohl man die Früchte isst, und Rhabarber gehört zum Obst, obwohl man dort die Blattstiele verzehrt.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.