Meine neue Chance in Vorpommern

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Joni
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Meine neue Chance in Vorpommern

#1

Beitrag von Joni » Di 4. Jun 2013, 11:04

Das Leben spielt oft anders als man/frau denkt. Nun geht es für mich doch wieder ans Wasser... an die schöne Ostsee, im Juli.
Habe solch ein GLÜCK, solch ein riesiges Glück Bild... gute Festanstellung bekommen, schöne, bezahlbare Mietwohnung, und gleich vor der Terrasse ein riesengroßes Areal zum Gärtnern. Ist netterweise schon umgepflügt worden... ich könnte gleich loslegen.

Kann ich aber noch nicht, da ich erst noch umziehen muss. Davor graut es mich wahnsinnig. Aber das Thema kennen ja viele von Euch. Loslassen von Ballast( was schätze ich als Ballast ein?), die Kosten, das Packen, das Malern der alten Wohnung, die körperliche Anstrengung...
Zum Glück kann ich mich auf einen wunderschönen, total ruhig gelegenen, großen grünen Lebensraum freuen, wo die Nachtigallen noch singen, es keinen Handykontakt gibt und ich in der Mittagspause von Arbeit aus in der Ostsee schwimmen könnte. Oder nach der Arbeit.

He, das ist alles noch gar nicht richtig zu glauben, welch ein Glück ich hab. Ich bin so unsagbar dankbar.

Ich könnte sogar die Wiese beackern, schaffe ich aber nicht. Mein Job wird mich zeitlich sehr einbinden. Der Eigentümer des Grundstücks lässt die Wiese von einem Schäfer beweiden. Find ich eine gute Lösung.
Wunderschön ist, dass mein Garten gleich vor der Terrasse liegt. Und Gartenwasser gibt es auch, dafür muss ich mir noch eine Pumpe kaufen.

Hier ein erstes Foto vom Land:
zukünftige Gartenmöglichkeiten.JPG
zukünftige Gartenmöglichkeiten.JPG (175.63 KiB) 3222 mal betrachtet
Ich werde Euch an der Entwicklung teilhaben lassen, schließlich mach ich das auch gern bei anderen Bild
Schöne Grüße, Joni

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Re: Meine neue Chance in Vorpommern

#2

Beitrag von Spencer » Di 4. Jun 2013, 11:06

:daumen:

Noch mal meinen herzlichsten Glückwunsch zu Deinem Volltreffer !!!

Bin gespannt wie sich das entwickelt und gucke auf jeden Fall dann mal ein.

Rati
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Re: Meine neue Chance in Vorpommern

#3

Beitrag von Rati » Di 4. Jun 2013, 11:41

Jo, das sieht gut aus.
Viel Spass damit. :daumen:

Grüße Rati
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Joni
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Re: Meine neue Chance in Vorpommern

#4

Beitrag von Joni » Di 4. Jun 2013, 11:50

Danke Spencer und Rati.
Spaß und Freude werde ich sicher haben. Bin schon so aufgeregt Bild... ist einfach unglaublich für mich.

Sicher werde ich mir dann auch meinen WACHTEL- Traum erfüllen. Den träum ich schon seit ein paar Jahren.
Zur Wachtelhaltung gibt es ja im Forum viiiel zu lesen.
Schöne Grüße, Joni

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Re: Meine neue Chance in Vorpommern

#5

Beitrag von Peterle » Di 4. Jun 2013, 19:39

Das hört sich ja toll an!!
Das Grundstück sieht sehr schön aus und die Vorbreitung ist ebenfalls klasse.
Das Hügelbeet am Ende schreit ja schon nach Pflanzen, vielleicht kannst du da schon einiges einsetzen?
Da die Wildkräuter etwas gegen offenen Boden haben würde ich Gründünger einsähen. Oder hat das der Vermieter auch schon erledigt bei der Vorbereitung?

Wegen Umzug: ich kann gut loslassen und habe nachher nur noch Zeit und Kosten im Auge gehabt. Mein Herz hängt nicht am Irdischen, eher an Erfahrungen und Erinnerungen.

Ich freue mich für dich und wünsche dir einen tollen Start!

Gruß

Peter

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Joni
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Re: Meine neue Chance in Vorpommern

#6

Beitrag von Joni » Di 4. Jun 2013, 22:01

Ja, Peter, der Acker mitsamt dem Hügelbeet ruft, doch ich kann noch nicht hin. Mein Umzug wird erst gegen Ende Juli sein.
Hab schon hin und her überlegt, was ich machen könnte. Die kostengünstigste Lösung scheint mir zu sein, wenn ich den Bauern, der gepflügt hatte, bitte, es Anfang August zu wiederholen gegen einen Obolus. Das wäre dann sehr viel günstiger als wenn ich erneut 1000 km in den Norden fahren würde.

Anfang August werde ich Phacelia in den Sandboden einsäen und damit vielleicht einigermaßen gute Voraussetzungen für den Anbau im nächsten Jahr schaffen.
Schöne Grüße, Joni

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Re: Meine neue Chance in Vorpommern

#7

Beitrag von Joni » Mi 28. Aug 2013, 23:04

Der Umzug ist bewältigt, so langsam findet alles seinen Platz und im Garten tut sich was. Zum Glück hat mir meine Tochter geholfen.
Die zu früh umgepflügte ehemalige Wiesenfläche stand wie erwartet in schönster Quecken- und Wildkräuterpracht. Obwohl der Boden sehr sandig ist und es so gut wie nie geregnet hatte, war alles total saftig. Für mich als Wildkräuterfreak einerseits ein Paradies.

Leider ist die QUECKE in der Überzahl, oh Graus! Bild


Schafgarbe, Spitzwegerich, Melde, Sauerampfer, Malve,bisschen Vogelmiere, wenig Brennnessel... ich hab sie in Massen in der Küche verwertet, doch es wird nicht weniger im Garten.
Meine Tochter hat gleich am Tag nach dem Umzug begonnen, die erste Fläche von "Unkräutern" zu befreien und einige mitgebrachte Küchenkräuter und Blumen eingesetzt. Dabei fand sie, welch Wunder, drei Tomatenpflanzen, die von allein auf der ehemaligen Wiese gewachsen waren. Sie waren verzweigt und blühten reichlich.
Anschließend kommen 3 Fotos, die ich Anfang August gemacht habe. Morgen fotografiere ich die Tomatenpflanzen nochmals und stell das Foto ins Forum. Es ist nämlich unglaublich, was sich inzwischen getan hat. Das ist ein regelrechter Tomatendschungel geworden aus den 3 Pflanzen, mit einer Unmenge Tomaten dran. Und die erste davon ist schon orange. Bild Das verspricht noch eine reiche Ernte.
Dateianhänge
bisschen was ist geschafft.JPG
bisschen was ist geschafft.JPG (178.35 KiB) 2859 mal betrachtet
von selbst gewachsene Tomatenpflanzen.JPG
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der schlimmste Teil.JPG
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Schöne Grüße, Joni

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Chaosgarten
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Re: Meine neue Chance in Vorpommern

#8

Beitrag von Chaosgarten » Do 29. Aug 2013, 09:08

Ich würde den Gemüsegarten an deiner Stelle nach Bedarf erweitern. Die bewirtschaftete Fläche muss schließlich auch einigermaßen freigehalten werden und auch mit Mulchen kommst du ums Unkrautjäten nicht herum - gerade Quecke...

Wenn du Beerenobst willst, würde ich in ein gutes Mulchvlies investieren. Das erspart sehr viel Arbeit, weil die UNkrautbekämpfung dort dann praktisch ausfällt. Geht natürlich nicht bei Himbeeren, weil die von unten nachtreiben.

Viel Spaß auf der Scholle!

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Joni
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Re: Meine neue Chance in Vorpommern

#9

Beitrag von Joni » Do 29. Aug 2013, 11:07

@Chaosgarten
Ja, ich bin auch Deiner Meinung, dass billiges Vlies nichts bringt. Habe die Erfahrung früher machen dürfen.


Momentan nutze ich erst mal ganz viel Pappe. Meine Tochter hatte bereits gleich nach dem Umzug begonnen, einen Weg anzulegen mit viel Pappe vom Umzug und Grasschnitt darauf (später folgt wahrscheinlich mal Unkrautvlies und Rindenmulch darauf). Hab noch viele Kartons gelagert und Mulch bekomme ich ausreichend von Nachbarn. Es gibt schon einen riesigen Haufen.

Ein weiteres Stück "Unkrautwüste" hab ich als Beet beackert... so weit es ging, die Queckenwurzeln und Wildkräuter raus. Ich säe jetzt noch Feldsalat und Winterportulak. Bereits ausgesät sind Rote Rüben, Mangold und Pflücksalat. Ich schau einfach, was sich von all den Blättern noch als Salat verwenden lässt.

Teilweise haben wir Mitte Juli gleich Senf und Lupinen als Gründüngung gesät. Ersterer ist hervorragend gekommen, die Lupinen weniger gut.
Da ich ausreichend Fläche zur Verfügung habe, findet Kohl im nächsten Jahr genug Platz, um keine Probleme mit Senf zu bekommen.

Auf gutes Mulchvlies hab ich bis jetzt noch verzichtet, weil im nächsten Frühjahr wahrscheinlich ein Brunnen gegraben wird und die Weg- und Beetaufteilung sich noch mal ändern kann, je nachdem, wo Wasser zu finden ist.
Es gibt zwar direkt unter dem Haus einen Brunnen, aber der Zugang ist so kompliziert und lang(direkt vorn in einer Stufe der Hauseingangstreppe und man braucht 30m Schlauch von dort bis zum Wasser hinein). Wurde mir allerdings in dieser Deutlichkeit vor dem Einzug nicht gesagt Bild

In einer Mietwohnung kann ich da auch nicht einfach mal im Haus bohren, um einen direkten Zugang zum bestehenden Brunnen bekommen.

Da die Wasseradern hier schon in 5-12 m Tiefe liegen, hab ich mit meinen direkten Nachbarn vor, direkt im Garten im Frühjahr einen neuen Brunnen bohren zu lassen. Der Bohrmeter würde wohl ca 50 Euro kosten. Allerdings brauchen wir noch die Zustimmung des Eigentümers. Dass wir die Kosten selbst tragen müssen, ist uns dabei klar. Aber ohne Wasser wird's auch nichts mit Garten. Über Regentonnen, die ich schleunigst gekauft hatte, kommt nicht ausreichend Wasser. Laut Aussage der Nachbarn hat es hier seit Anfang Mai erst an 4 Tagen geregnet, davon seit meinem Einzug Mitte Juli ganze 2x. Zusätzlich trocknet der häufig wehende Wind aus.
Die Pflanzen rettet hier wahrscheinlich, dass der Boden sehr sandig ist und somit keine Röhren wie bei Lehmboden entstehen, über die dann das bisschen Feuchtigkeit wieder verdunstet. Auch ist hier viel Tau, der Feuchtigkeit bringt. Die gestern beschriebenen Tomaten, die sich wild ausgesät hatten, habe ich nicht ein einziges mal gegossen. Trotzdem stehen sie unglaublich prächtig. Auch die Wildkräuter sind immer ganz saftig. Anders sieht es mit den frisch gesetzten Pflanzen aus. Die sehnen sich schon sehr nach Wasser.

Vor reichlich 2 Wochen hat der Eigentümer die von mir noch nicht beackerte Fläche mähen lassen. Jetzt gibt es wieder ein frisch gedecktes Salat- und Kochbüfett. Und natürlich sind die Quecken wieder da. ABER es gibt auch was Nützliches dabei, hab mich nämlich schlau gemacht Im Frühjahr kann man die Wurzeln wunderbar als Heilmittel sammeln... gegen Blasen- und Nierenleiden, Husten, Rheuma und Gicht und zur Blutreinigung. Da heißt es dann: Quecke, ich komme! Bild

Ok, ich weiß, Sieger wird immer die Quecke bleiben, da ich nicht vor habe, ihr Meter tief in ihre Verstecke zu folgen, aber bisschen was Nützliches darf sie mir schon liefern.

Also, lange Rede, kurzer Sinn, ich decke jetzt erst mal bisschen was mit Pappschichten und Rasenschnitt ab und im Frühjahr sehen wir weiter. Was ich dann nicht beackern kann, wird ab und zu gemäht. Damit ist schon mal der Wildkräutertisch wieder reichlich gedeckt. Ich habe auch nicht vor, alles zu bekämpfen. Ganz im Gegenteil. Schafgarbe, wilde Malve, Spitzwegerich, Sauerampfer sind wunderbar aussehende Pflanzen. Ich werde sie immer mit integrieren, da, wo sie wachsen. Auch in Beeten. Schafgarbe habe ich schon bewusst mit zu meinen Blumen gesetzt. Die Malve deckt auch mit den Boden ab.

Vielleicht probiere ich nächstes Jahr mal die Kartoffel- Pappe- Mulch- Methode. Der Winter gibt mir genügend Zeit zum Träumen und Planen. Dann schaun wir weiter. Wie heißt doch gleich das Forumsmotto? Klein anfangen und bei Bedarf erweitern. Ich hab schließlich auch noch einen Job von mind. 40 Stunden.

So, jetzt freu ich mich auf Eure Anregungen.

Es folgen noch paar Fotos:
Dateianhänge
Morgens Ende August.JPG
Morgens Ende August.JPG (218.74 KiB) 2806 mal betrachtet
Tomatendschungel.JPG
Tomatendschungel.JPG (163.7 KiB) 2806 mal betrachtet
Essigbaum als Schattenspender.JPG
Essigbaum als Schattenspender.JPG (177.78 KiB) 2806 mal betrachtet
Schöne Grüße, Joni

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Re: Meine neue Chance in Vorpommern

#10

Beitrag von Spencer » Do 29. Aug 2013, 15:14

:daumen:

Na Prima... es geht voran.

Es wäre echt super wenn Du von den Tomaten ein paar Samen behalten könntest. Wenn sowas sich schon von allein ausbreitet, MUSS man einfach derart starke Pflanzen weiter "züchten". Ich komm dann vorbei und hole mir ein paar Samen ab und die dürfen dann bei uns auf der Scholle austreiben ;)

Auf jeden Fall komm ich demnächst mal rüber. Okay, sagt sich immer so einfach. Meistens hab ich ja eh keine Zeit, bzw. nutze die anders. Hm... wir hatten so einen schönen Sommer und ich bin das letzte mal im Juni mit dem Beiwagen unterwegs gewesen. Wird wirklich wieder Zeit. Und ich lese schon, bei Dir kann ich noch was lernen über Wild- und andere Kräuter.

Der Anfang ist getan und ich wette schon nächstes Jahr hast Du eine blühende Landschaft...

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