@Chaosgarten
Ja, ich bin auch Deiner Meinung, dass billiges Vlies nichts bringt. Habe die Erfahrung früher machen dürfen.
Momentan nutze ich erst mal ganz viel Pappe. Meine Tochter hatte bereits gleich nach dem Umzug begonnen, einen Weg anzulegen mit viel Pappe vom Umzug und Grasschnitt darauf (später folgt wahrscheinlich mal Unkrautvlies und Rindenmulch darauf). Hab noch viele Kartons gelagert und Mulch bekomme ich ausreichend von Nachbarn. Es gibt schon einen riesigen Haufen.
Ein weiteres Stück "Unkrautwüste" hab ich als Beet beackert... so weit es ging, die Queckenwurzeln und Wildkräuter raus. Ich säe jetzt noch Feldsalat und Winterportulak. Bereits ausgesät sind Rote Rüben, Mangold und Pflücksalat. Ich schau einfach, was sich von all den Blättern noch als Salat verwenden lässt.
Teilweise haben wir Mitte Juli gleich Senf und Lupinen als Gründüngung gesät. Ersterer ist hervorragend gekommen, die Lupinen weniger gut.
Da ich ausreichend Fläche zur Verfügung habe, findet Kohl im nächsten Jahr genug Platz, um keine Probleme mit Senf zu bekommen.
Auf gutes Mulchvlies hab ich bis jetzt noch verzichtet, weil im nächsten Frühjahr wahrscheinlich ein Brunnen gegraben wird und die Weg- und Beetaufteilung sich noch mal ändern kann, je nachdem, wo Wasser zu finden ist.
Es gibt zwar direkt unter dem Haus einen Brunnen, aber der Zugang ist so kompliziert und lang(direkt vorn in einer Stufe der Hauseingangstreppe und man braucht 30m Schlauch von dort bis zum Wasser hinein). Wurde mir allerdings in dieser Deutlichkeit vor dem Einzug nicht gesagt
In einer Mietwohnung kann ich da auch nicht einfach mal im Haus bohren, um einen direkten Zugang zum bestehenden Brunnen bekommen.
Da die Wasseradern hier schon in 5-12 m Tiefe liegen, hab ich mit meinen direkten Nachbarn vor, direkt im Garten im Frühjahr einen neuen Brunnen bohren zu lassen. Der Bohrmeter würde wohl ca 50 Euro kosten. Allerdings brauchen wir noch die Zustimmung des Eigentümers. Dass wir die Kosten selbst tragen müssen, ist uns dabei klar. Aber ohne Wasser wird's auch nichts mit Garten. Über Regentonnen, die ich schleunigst gekauft hatte, kommt nicht ausreichend Wasser. Laut Aussage der Nachbarn hat es hier seit Anfang Mai erst an 4 Tagen geregnet, davon seit meinem Einzug Mitte Juli ganze 2x. Zusätzlich trocknet der häufig wehende Wind aus.
Die Pflanzen rettet hier wahrscheinlich, dass der Boden sehr sandig ist und somit keine Röhren wie bei Lehmboden entstehen, über die dann das bisschen Feuchtigkeit wieder verdunstet. Auch ist hier viel Tau, der Feuchtigkeit bringt. Die gestern beschriebenen Tomaten, die sich wild ausgesät hatten, habe ich nicht ein einziges mal gegossen. Trotzdem stehen sie unglaublich prächtig. Auch die Wildkräuter sind immer ganz saftig. Anders sieht es mit den frisch gesetzten Pflanzen aus. Die sehnen sich schon sehr nach Wasser.
Vor reichlich 2 Wochen hat der Eigentümer die von mir noch nicht beackerte Fläche mähen lassen. Jetzt gibt es wieder ein frisch gedecktes Salat- und Kochbüfett. Und natürlich sind die Quecken wieder da. ABER es gibt auch was Nützliches dabei, hab mich nämlich schlau gemacht Im Frühjahr kann man die Wurzeln wunderbar als Heilmittel sammeln... gegen Blasen- und Nierenleiden, Husten, Rheuma und Gicht und zur Blutreinigung. Da heißt es dann: Quecke, ich komme!
Ok, ich weiß, Sieger wird immer die Quecke bleiben, da ich nicht vor habe, ihr Meter tief in ihre Verstecke zu folgen, aber bisschen was Nützliches darf sie mir schon liefern.
Also, lange Rede, kurzer Sinn, ich decke jetzt erst mal bisschen was mit Pappschichten und Rasenschnitt ab und im Frühjahr sehen wir weiter. Was ich dann nicht beackern kann, wird ab und zu gemäht. Damit ist schon mal der Wildkräutertisch wieder reichlich gedeckt. Ich habe auch nicht vor, alles zu bekämpfen. Ganz im Gegenteil. Schafgarbe, wilde Malve, Spitzwegerich, Sauerampfer sind wunderbar aussehende Pflanzen. Ich werde sie immer mit integrieren, da, wo sie wachsen. Auch in Beeten. Schafgarbe habe ich schon bewusst mit zu meinen Blumen gesetzt. Die Malve deckt auch mit den Boden ab.
Vielleicht probiere ich nächstes Jahr mal die Kartoffel- Pappe- Mulch- Methode. Der Winter gibt mir genügend Zeit zum Träumen und Planen. Dann schaun wir weiter. Wie heißt doch gleich das Forumsmotto? Klein anfangen und bei Bedarf erweitern. Ich hab schließlich auch noch einen Job von mind. 40 Stunden.
So, jetzt freu ich mich auf Eure Anregungen.
Es folgen noch paar Fotos: