Vogelkampf

[Faria]

Wollte nur mal kurz von einem "Vogelkampf" berichten, der mich wirklich beeindruckt hat.
Angriffe von Krähen auf Bussarde oder andere Vögel habe ich schon öfters gesehen, aber so noch nie. Dieses mal war es eine Krähe, die einen kleineren (Greif-)vogel sehr penetrant verfolgt hat.
Allerdings muss ich zur Verteidigung der Krähe noch sagen, dass ich nicht sicher bin, ob sie es war, die den Streit angefangen hat.
Jedenfalls gesellte sich nach einiger Zeit noch eine zweite Krähe zu der Rangelei dazu, der andere Vogel, den ich leider nicht erkannt habe, wurde dann von beiden in die Mangel genommen. Dann schaute auch noch einen Bussard, dessen Stammplatz ganz in der Nähe auf einem Baum ist, nach dem Rechten in seinem Revier und zu guter letzt meinte auch noch eine Schwalbe mitmischen zu müssen. Das war ein Gerangel und Gezeter
Leider weiß ich nicht so richtig wie die Geschichte ausgegangen ist, denn der Pulk verschwand verfolgungsjagdmäßig hinter einer kleinen Baumgruppe und bis ich hinterhergeflitzt bin kam mir der Bussard und die Schwalbe schon wieder entgegen, der Rest war verschwunden...
Worum es denen wohl ging, vielleicht etwas besonders Leckeres zum Mampfen??!!

Vermutlich ist das gar nichts besonderes, aber ich war trotzdem total fasziniert

[die fellberge]

Das gibt sogar einen jagdtlichen Ausdruck dafür: Das Hassen auf Greifvögel.

Es sind meisst junge Greife die anggegriffen wrden- ich habe schon mal einen notlanden sehen.

[Nightshade]

Krähen und etliche andere Vögel attackieren Greifvögel vehement. Dieses Verhalten nennt man "hassen", es kann zum Tod des Greifvogels führen. Manche Arten, Z.B. die Wacholderdrosseln, bespritzen den Greif mit flüssigem Kot, andere hacken auf ihn ein oder stören ihn durch Angriffe und Geschrei.

Der Ausdruck "Streit anfangen" ist extrem vermenschlichend und verteidigen brauchst du das Krähenpaar auch nicht. Es hat garantiert den "Streit angefangen" - das ist ein Instinkt. Die Jungkrähen werden demnächst ausfliegen und Krähen vertreiben alle größeren Vögel aus der Umgebung des Nests.

[Faria]

Beobachtet habe ich das auch schon öfters, aber der Begriff dafür war mir neu; wieder was gelernt
Dass ich es vermenschlicht habe war mir klar, dazu neige ich wohl, wenn mich etwas begeistert begeistert ist vielleicht auch nicht das richtige Wort, denn gemein sah es schon aus, wohl eher fasziniert.
Habt ihr auch schon gesehen, dass dann noch ein Greifvogel dazu kam?

[die fellberge]

Wenn es ein Jungvogel war- könnte es der Altvogel gewesen sein.

[Andreas75]

Hy!

Die Krähen haben mit Gewissheit angefangen...
Bei denen beginnt jetzt die Ästlingszeit, will heißen, die Jungtiere verlassen das Nest, und halten sich noch in dessen Umgebung auf.
Schon einige Zeit vor diesem Ereignis werden die Altkrähen äußerst unleidlich gegenüber allem, was den Jungtieren eine Gefahr werden kann, und machen nicht viel Federlesens.
Wenn auch noch eine Schwalbe mitgemischt hat, denke ich mal, dass der Greif ein Sperber oder Habichtsterzel war, die auf alle Fälle für Krähen- Ästling wie Schwalbe eine Gefahr sind.

Grüße,
Andreas

Edit: Erst ganz lesen ... Nightshade hat's ja schon gesagt, mit dem baldigen Ausfliegen .

[Nightshade]

Hier unsere Air force.

Die werden seit Jahren gefüttert, damit sie hier bleiben, hier ein Nest bauen und jeden anderen großen Vogel angreifen. Seit dem Winter sind die alten Krähen (waren etwa 16 Jahre) fort und ein Sohn übernahm das Nest. Der freche Kerl kommt auf Armlänge heran und schüchtert die Hunde ein. Die Zuag´heiratete ist eher schüchtern, aber sie lernt schnell.

Er richtet Blutbäder unter den Tauben an, Gott sei Dank, mit Freuden räume ich die Kadaver weg. Saatkrähen trauen sich im Winter nicht hierher. Die Wanderfalken vom nächsten Block wurden von beiden Krähen scharf angegriffen. Die Falken sind übrigens die schlechteren Taubenkiller, offenbar haben sie einen kritischeren Energiehaushalt. Die Krähen haben schon mehrere Tauben/Tag erwischt, außerdem plündern sie die Taubennester.

[Rati]

Die Krähen haben mit Gewissheit angefangen...

hätte ich auch geschrieben, wenns hier nicht schon stünde.
Wenn der Greifvogel angefangen hätte wäre es keine verfolgungsjagt geworden.

Habt ihr auch schon gesehen, dass dann noch ein Greifvogel dazu kam?

Wenn es ein Jungvogel war- könnte es der Altvogel gewesen sein.

da würde ich auch drauf tippen.

@ Nightshade: cool, das sind doch Nebel/Aaskrähen Hybriden oder? Dann wohnst du ja direkt im Überschneidungsgebiet der beiden Rabenkrähenarten.
Ich mag Rabekrähen.

Grüße Rati

[Spottdrossel]

Hier diskutieren auch noch Krähen und Elstern untereinander, wird öfters ziemlich laut .
Da die Rabenkrähen offensichtlich Kohldampf hatten, wurde ein Teil der Nußfuttermischung im Napf serviert, da schaufeln die Kameraden wie die Weltmeister.
Im Winter haben die Elstern einem geparkten Bussard so lange in den Popo gezwickt, bis er abgeschwirrt ist.
Nur mit meinen Gipseiern muß ich aufpasssen, wenn ich ein Legenest zum Saubermachen neben die Regentonne stelle, ist das Gipsei weg - jetzt bekommen sie die Wechseljahr-Eier ohne Dotter, als Kompromiß .

[Nightshade]

@ Nightshade: cool, das sind doch Nebel/Aaskrähen Hybriden oder? Dann wohnst du ja direkt im Überschneidungsgebiet der beiden Rabenkrähenarten.
Ich mag Rabekrähen.

Ja, Wien liegt genau auf dieser "Grenze". :-)

Der rechte Vogel im oberen Bild ist "mein" Jungtier. Ich weiß nur nicht, aus welchem Jahr er ist.

Die Mutter war eine typische Nebelkrähe, der Vater eine schwarze Rabenkrähe. Es tut mir leid um die zwei... Sie gehörten seit vielen Jahren einfach zur Nachbarschaft. Aber na ja, es war klar, dass sie irgendwann nach dem Winter nicht mehr da sind. (Vor dem geschissenen Sylvester hab ich sie zuletzt gesehen....)

Alle Jungtiere waren "Mischlinge", schwarze gab es nie. Die Brustzeichnung der Mutter war ein "v"-förmiger, grauer Einschnitt in die schwarzen Gefiederbereiche und genau diese Zeichnung zeigt der neue Vogel auch.
Außerdem kennt sich der verdammt gut aus und verhält sich genau wie das frühere Paar. Irgendwie glauben die Viecher, dass sie den zweifarbigen Hund zum Bellen bringen müssen, damit es Futter gibt. Der arme Hund hat was auszustehen.

Als der ebenfalls black& tan gefärbte Schäfermix eingeschläfert werden musste, kamen die früheren Krähen monatelang nicht zum Futter. Ich musste das Fleisch wieder einsammeln. Ohne den tobenden Hund war es für sie nicht ok. Auch die schwarze Hündin samt Welpen war nicht richtig, obwohl sie an den Welpen durchaus Interesse gehabt hätten.
Erst seit ein neuer, zweifärbiger, erwachsener Hund da ist, den sie triezen können, wird auch das Fleisch wieder genommen. Dass der neue Hund Schlappohren hat, ist den Krähen egal.

Krähe beschimpft Hund, Hund beschimpft Krähe....