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von Landfrau » Fr 24. Mai 2013, 09:25
Rati,
Du solltest die doch kennen ;-).
Rosina und Konzentra sind zwei bitterstoffarme Kultivare der Sorbus aucuparia vr. moravica, es gibt auch noch die "Klosterneuburger".
In der devisenarmen und selbstversorgungsgeneigten DDR als Rosinenersatz und Saftgrundstoff bemühte Sorten.
Überhaupt kommen aus dem - noch östlicheren - Osten interessante Obstsorten, die wenig züchterisch bearbeitet sind, ZB der Mahonie oder der ZIerquitte.
Die FRüchte der Rosina etc. sind etwas größer als die der Wildform.
Den Vorschlag, die Früchte nach dem Frost zu ernten, hört man öfter mal.
Das klappt aber vermutlich nur in Gegenden, in denen der erste Frost im August kommt.
Spätestens im September haben nämlich die Vögel alles geholt.
Sollte tatsächlich mal etwas am Baum hängen bleiben, ist das zur normalen Frostzeit verschrumpelt, verdreckt und ggf. angeschimmelt.
Die Früchte durch EInlegen ins Wasser zu entbittern mag gehen...aber wofür?
Insgesamt haben sie nicht viel Aroma, ne Menge Bitterstoffe und Säure und in den Kernen die (PAra-)sorbinsäure, wird als KOnservierungsstoff genutzt und macht in größeren mengen mindestens Bauchweh.
Wobei mensch aber die Kernchen meist nicht zerbeißt, Vorsicht aber beim Einsatz von Pürierstäben.
Es gibt eigentlich keinen GRund, Ebereschen zu verarbeiten, wenn man etwas Besseres kriegen kann.
Einzig vllt. dass man sie durch "Wild"pflücke kostenlos bekommt.
Wobei man sich vor Augen halten sollte, dass in D jeder qm Land und somit auch jeder darauf stehende Ebereschenbaum jemandem gehört. Aber geschmacklich werden sie nicht besser dadurch.
EInzig der Ebereschenbrand ist eine absolute Delikatesse, bei längerem Stehen der Maische verestern sich die Inhaltssoffe zu unglaublichen Aromen, die man der Frucht im Rohzustand niemals zutrauen würde.
HAbe mir das bei einer Verkostung mal erklären lassen, die Ausbeute beim Ebereschenbrand ist extrem gering, da die Frucht wenig vergärbaren Zucker enthält und die Aromakonzentration enorm hoch.
Für ein Gläschen davon bezahlte man damals locker 20 DM, wenn das Lokal das überhaupt führte.
Vorteil der Bäume ist noch ihre Wüchsigkeit und Härte und ggf. die leidliche EIgnung als Unterlage fürs "heterovegetative KLonen", sprich Veredeln mit Quitte oder Mispel.
L.
Den Inhalt einer Botschaft bestimmt der Empfänger :-)