Tafeltrauben in Planung

Nightshade
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Tafeltrauben in Planung

#1

Beitrag von Nightshade » So 5. Mai 2013, 09:31

Baut hier jemand Wein an und könnte mir helfen? Ich hätte gerne Tafeltrauben, es wäre aber mein Erstversuch.

- Geplanter Standort vor der nachbarlichen Südmauer, 4m Abstand zur Mauer. (Mauer-Gehweg-Gartenzaun-mein Weinstock)
- Derzeit steht dort lauter Gestrüpp, das meine Eltern gesetzt haben. Lauter Spiersträucher. Die Nachbarin jubelt über eine Rodung und wäre mit Wein sehr einverstanden. Er wird eh nicht unterirdisch zu ihr wuchern, oder?
- Wir liegen im Weinbaugebiet, der nächste Weingarten ist 10 Gehminuten entfernt. Eine zuverlässig pilzresistente Sorte ist erforderlich.
- Die Temperaturen fallen selten, aber doch, unter - 15 Grad.
- Auf meinem Boden stand vor 100 Jahren noch Buchenwald. Leider ist bei mir kein Löss, sondern der Boden ist sehr schwer, im Winterhalbjahr schlammig, im Sommerhalbjahr steinhart und bröckelig.
- Ich kann zur Bodenverbesserung fruchtbares Donausediment in rauhen Mengen kostenlos bekommen. (Anders ausgedrückt, mein Freund ist froh, wenn ich nach Überschwemmungen helfe, die Hütte wieder auszugraben und das Sediment gleich mitnehme.)
- Ich hab noch nie ein Spalier gebaut, aber das krieg ich hin. Irgendein Weinbauer wird mir sicher diese Metallstreben besorgen können.
- Der Schnitt ist mir derzeit ein Rätsel, aber werd mich schon einlesen. Muss man unbedingt schneiden? Eine Laube wäre so hübsch.
Edit: Oh, komme ich mit einer Pflanze aus oder müssen es zwei sein?

Ich denke, mit Muscateller Bleu bin ich gut bedient. Piroschka tät mir gefallen, aber ist wohl zu heikel.

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kraut_ruebe
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Re: Tafeltrauben in Planung

#2

Beitrag von kraut_ruebe » So 5. Mai 2013, 10:11

auf http://www.fassadengruen.de gibts ne menge infos zu/über wein, inkl. sortenbeschreibung und das oft vergessene detail, die windanfälligkeit resp. blütenfestigkeit und vieles über schnitt und spalierformen. da müsste es auch infos geben wie und wann man wein scheidet, den man (in bestimmte richtung) wachsen lassen will. einfach nur wachsen lassen geht auch, erzogen ist er aber hübscher.

schwerer boden macht dem wein nix - vielleicht nicht jeder sorte, aber zumindest bei den hier heimischen - bzw. passt sogar recht gut. die burgenländischen weinbaugebiete sind grossteils lehmboden und bringen u.a. auch anerkannte qualität hervor.

gedüngt wird wein eher nicht, überdüngung führt zu verkrüppelten ästen. wenn dein boden nicht vollkommen mager ist reicht ihm das sicher was da ist. ich mulche mit rasenschnitt, das reicht bei mir an zufuhr von aussen.

wenns arg trocken ist braucht er etwas wasser. sonst reicht regen vollkommen aus, an pflegeleichtigkeit ist wein kaum zu übertreffen (im weinbauklima - woanders wohl eher nicht)

zur sortenauswahl kann ich nix beitragen. ich hab zwei tafeltrauben, die sind zu frisch um darüber was zu schreiben, eine wilde rebsorte und natürlich uhudler/isabella, wobei die letzten beiden wurzelecht sind und bei dir vermutlich gar nicht erlaubt bzw. passen sie sowieso nicht in deine kriterien.

unterirdisch wuchert da nix. bis aus einer einzelpflanze eine laube wird rinnt viel wasser die donau runter. wenn platz ist würd ich mehr nehmen.
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Nightshade
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Re: Tafeltrauben in Planung

#3

Beitrag von Nightshade » So 5. Mai 2013, 12:50

Oh, Uhudler, wie nett. :-)
Ob er erlaubt ist, wäre mir egal. Erstens wird hier niemand die Sorte erkennen und zweitens nutze ich sie nur selber.
Der Uhudler ist mir aber zu sauer.

Ich habe ein relativ kleines Grundstück, der Anbau zur Weinbereitung kommt daher nicht in Frage. So viel Platz ist einfach nicht. Ein Weinstock, maximal zwei.
Ich will den Wein haben, weil er hübsch ist, weil er irgendwie typisch für Wien ist, weil ich ihn dann besser in der Schule erklären kann, weil man Weinblätter und Weinbeeren essen kann.

Was für Tafeltrauben hast du?

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Re: Tafeltrauben in Planung

#4

Beitrag von Olaf » So 5. Mai 2013, 14:06

Moin,
ich wohne klimatisch nicht so vorteilhaft wie Du.
Insgesamt habe ich 4 Rebstöcke. Der auf dem Bild ist mein bester, bringt üblicherweise so 12 kg im Jahr, so dass das locker für einen 10l-Ballon reicht. Glaubt man nicht, so wie der jetzt aussieht, ist aber so.
k-IMG_7705.JPG
k-IMG_7705.JPG (115.92 KiB) 2405 mal betrachtet
Leider, zu meinem eigenen Ärgernis weiss ich die Sorte nicht, weil die blöden Katzen das Schild abgerissen gaben, ein blauer jedenfalls.
Unter der Pergola hab ich Drähte gezogen, 3, und den Balken vorne benutze ich auch, da werden die Hauptäste gezogen. Jedem Stock stehen an den Drähten jeweis ca. 2 m Länge zur Verfügung.
Um so kürzer die Gesamtlänge, um so besser der Ertrag, also pflanz lieber mehr und halt sie klein.
Das schneiden ist einfach, wenn man einmal das Prinzip begriffen hat. Und mit den Drähten eine gewisse Ordnung halten kann. Zur Not erklär ich das, aber das kann man leicht nachlesen. Ich würde in jedem Fall schneiden.
Vorletztes Jahr hat ein Spätfrost die Blüten ruiniert, dann gab es tatsächlich eine 2. Blüte, hätt ich nie gedacht. Der Ertrag war dann aber schlechter, ich glaub 7 kg.
Mir macht das jedenfalls richtig Spass mit dem Wein, und sieht natürlich auch toll aus, wenn einem da quasi die Trauben in den Mund hängen :mrgreen:
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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Re: Tafeltrauben in Planung

#5

Beitrag von kraut_ruebe » So 5. Mai 2013, 14:27

ich hab königliche esther und ganita, zwei sorten die sich in vergleichbarem klima in ungarn sehr bewährt haben. die sind - später mal - zur weinherstellung gedacht.

uhudlertrauben, vorausgesetzt der sommer patzt nicht und liefert die sonnentage die er bei durchschnittlich 300 pro jahr im sommer liefern soll und vor allem ordentlich ausgereift, sind picksüss. aber man merkt ihren etwas seltsamen eigengeschmack nach erde und erdbeeren, und den muss man mögen.

dass der uhudlerwein oft sauer schmeckt liegt hauptsächlich daran, dass die trauben zu früh geerntet werden weil sie da sehr viel mehr ertrag liefern. wartet man bis die trauben richtig reif sind kommt wenig wein raus, aber sehr viel mehr aroma.
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Re: Tafeltrauben in Planung

#6

Beitrag von Olaf » So 5. Mai 2013, 14:33

wartet man bis die trauben richtig reif sind kommt wenig wein raus, aber sehr viel mehr aroma.
:daumen:
Letztes Jahr hatt ich erstmals die Geduld, oder nennen wir es Gelassenheit!
Olaf
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Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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Re: Tafeltrauben in Planung

#7

Beitrag von Nightshade » Mo 6. Mai 2013, 09:47

Hat vielleicht auch jemand Trauben in Stockkultur? Das wäre nämlich von den räumlichen Gegebenheiten her für mich ideal.
An Stöcken gezogen fänden bis zu 6 Weinstöcke Platz und ich müsste mich nicht auf eine einzige Sorte beschränken.
Außerdem wird Vogelschutz sehr nötig sein und das geht auf Stöcken auch etwas leichter.

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Re: Tafeltrauben in Planung

#8

Beitrag von 65375 » Mo 6. Mai 2013, 10:24

Nightshade hat geschrieben:Hat vielleicht auch jemand Trauben in Stockkultur? Das wäre nämlich von den räumlichen Gegebenheiten her für mich ideal.
An Stöcken gezogen fänden bis zu 6 Weinstöcke Platz und ich müsste mich nicht auf eine einzige Sorte beschränken.
Außerdem wird Vogelschutz sehr nötig sein und das geht auf Stöcken auch etwas leichter.
Ich hab jetzt immer noch nicht verstanden, ob Du Tafel- oder Weintrauben haben willst.

Und was meinst Du mit Stockkultur und ob die jemand hat? Wenn Du Jungpflanzen kaufst oder Stecklinge machst, kannst Du die doch dann ziehen, wie Du willst. Der Pflanze ist jede Form recht.

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Re: Tafeltrauben in Planung

#9

Beitrag von Margit » Mo 6. Mai 2013, 10:33

Wir haben hier am östlichen Stadtrand von Wien die Königliche Esther und New York (Lakemont). Gezogen an einem Durchgangsbogen/Pergola, ähnlich dem Bild von Olaf.
Beide ohne jegliche Düngung oder Spritzmittel sehr gesund und ertragreich. Gekauft hier: http://www.artner.biobaumschule.at/inde ... ntskatalog.html

LG, Margit
Mein Blog: http://www.wachsenundwerden.at
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Re: Tafeltrauben in Planung

#10

Beitrag von Nightshade » Di 7. Mai 2013, 12:29

Ich habe etwas Unüberlegtes getan und besitze nun zwei Uhudlerreben "Isabella".
(Irgendwann sollte ich mit einem Therapeuten über meine Unfähigkeit reden, an photosynthetisierenden Sonderangeboten vorbei zu gehen.)

Na dann probier ich mal die Stöcke. Nein, die Art des Erzehens ist nicht egal. Stockkultur ist weniger ertragreich als Spalier, aber sie erlaubt mehr Pflanzen auf engem Raum. Im Süden zieht man den Wein am Boden liegend, das ist dort günstiger. Der Schnitt ist jeweils unterschiedlich.

Für eine Laube hab ich keinen Platz

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