EU-Saatgutverordnung

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ahora
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Re: Freiheit für die Vielfalt - EU-Saatgutverordnung

#51

Beitrag von ahora » Sa 27. Apr 2013, 20:05

Gute Fragen, kleines Licht

Hätte ich auch gerne gewusst, unser Grundstück in Deutschland ist so deutlich zu sehen, wenn da Essen auf dem Teller auf dem Terrassentisch stünde, könnte man erkennen, was es an dem Tag gab - erschreckend. Hier auf Mallorca gab es vor einigen Wochen auch neue Bilder, die sind so unscharf, da kann man kaum was erkennen, noch nicht mal ich selbst konnte auf meinem Grundstück alles zuordnen :hmm:

lg Ahora

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65375
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Re: Freiheit für die Vielfalt - EU-Saatgutverordnung

#52

Beitrag von 65375 » So 28. Apr 2013, 04:13

Ich glaube nicht, daß wir letztendlich irgendeine Chance haben. Die ganze Entwicklung - nicht nur im Saatgutbereich - bewegt sich rasant und immer schneller auf den kompletten Irrsinn zu, ohne Ausweg oder Rettung.
Es fühlt sich an wie eine Dürrenmatt-Geschichte. Der hat uns in jedem seiner Werke immer wieder genau das erzählt, was wir gerade erleben.
Kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken, klar! Wehren müssen wir uns! Aber ich bezweifle, daß das die Irren in Brüssel auch nur ein kleines bißchen bremst.

Die Petition würde ich übrigens gerne unterschreiben, aber die Seite springt bei jedem Buchstaben, den ich schreibe, auf und ab und nimmt manche Buchstaben nicht an. Dieses Problem biete ich gerne den Verschwörungstheoretikern zum Spielen an. :pfeif:

Griseldis

Re: Freiheit für die Vielfalt - EU-Saatgutverordnung

#53

Beitrag von Griseldis » So 28. Apr 2013, 07:44

65375 hat geschrieben:Ich glaube nicht, daß wir letztendlich irgendeine Chance haben. Die ganze Entwicklung - nicht nur im Saatgutbereich - bewegt sich rasant und immer schneller auf den kompletten Irrsinn zu, ohne Ausweg oder Rettung.:
Ja, genau. Passt ins Gesamtbild.
Ich finde auch den gewählten Zeitpunkt aussagekräftig, denn der gemeine Kleingärtner, Landwirt usw. hat gerade andere Dinge im Kopf, als sich in Medien über kommende EU-Verordnungen schlau zu machen.

Ich habe unterzeichnet und weitergeleitet, also so laut aufgeschrien, wie es mir möglich ist.
Für eine eigene Mail fehlen mir grade Zeit und Nerven, vielleicht könnte ich ja die vom hunsbuckler....??? :flag:

Malli

Re: Freiheit für die Vielfalt - EU-Saatgutverordnung

#54

Beitrag von Malli » So 28. Apr 2013, 08:11

Ich habe auch an die Abgeordneten geschrieben und folgen Antwort bekommen:

Ich kann verstehen, dass Sie durch die aktuelle Berichterstattung zur Neuregelung der europäischen Saatgutverkehrsgesetzgebung verunsichert sind. Die kursierende Behauptung, die Europäische Union wolle den Obst- und Gemüseanbau von Privatgärtner einschränken, ist allerdings nicht auf belegbaren Fakten begründet. Mir drängt sich der Eindruck auf, dass zahlreiche Medienvertreter voreiligen Fehlinformationen aufgesessen sind. Denn voraussichtlich erst am 06. Mai wird die Europäische Kommission dem Europaparlament und dem Rat einen endgültigen Entwurf zum gemeinschaftlichen Saatgut vorlegen.
In einer Stellungnahme vom 24. April 2013 ec.europa.eu reagiert die EU-Kommission auf die Verbreitung von Fehlinformationen und erklärt: "Privatgärtner können auch in Zukunft ihr Saatgut wie bisher verwenden." Die neuen Regeln sollen ausschließlich professionelle Akteure wie beispielsweise Landwirte oder Gartenbaubetriebe betreffen.
Die FDP im Europäischen Parlament bemüht sich um seriöse Politik, die auf Fakten und Tatsachen beruht - nicht auf Spekulationen. Bis zur finalen Abstimmung des Kommissionsentwurfs ist es zudem möglich, dass daran auch kurzfristig noch Änderungen vorgenommen werden.
Aus diesen Gründen bitte ich Sie um Verständnis, dass ich zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Stellung zu einem unfertigen Sachverhalt beziehen kann. Sobald mir der tatsächliche Entwurf zum gemeinschaftlichen Saatgutrecht vorliegt, werde ich diesen genau prüfen und behalte mir vor, Änderungsanträge einzubringen.
Ich hoffe, ich konnte, die von Ihnen geäußerten Bedenken entkräften und Ihnen nachvollziehbar darlegen, warum ich Ihnen heute noch keinen Standpunkt übermitteln kann.

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65375
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Re: Freiheit für die Vielfalt - EU-Saatgutverordnung

#55

Beitrag von 65375 » So 28. Apr 2013, 09:16

Hier findet man die sechs für Hessen zuständigen Europaabgeordneten:
http://www.rp-darmstadt.hessen.de/irj/R ... 166e05c655

Hunsbuckler, würdest Du Deinen Text für Plagiatoren zur Verfügung stellen?

Laut Wiki sitzen da zur Zeit 99 Deutsche und 19 Österreicher. Ein bißchen aufmischen sollten wir die schon.

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Little Joe
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Re: Freiheit für die Vielfalt - EU-Saatgutverordnung

#56

Beitrag von Little Joe » So 28. Apr 2013, 11:56

Was soll denn das jetzt schon wieder :hmm:

http://www.taz.de/EU-Reform-des-Saatgutrechts/!115202/
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

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Heiko
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Re: Freiheit für die Vielfalt - EU-Saatgutverordnung

#57

Beitrag von Heiko » So 28. Apr 2013, 12:14

Nichts genaues weiß man nicht:
In diesem Papier steht ausdrücklich, dass die neuen Regeln EU-weit nur für Akteure gelten sollen, die „professionell“ zum Beispiel anbauen oder züchten. Allerdings wäre es Landwirten und Gärtnereien danach tatsächlich verboten, nicht zugelassene Sorten weiterzugeben.

Sehr wohl steht in dem Kommissionsentwurf hingegen, dass historische Sorten künftig einfacher zugelassen werden sollen als zum Beispiel kommerzielles Hochleistungssaatgut.
Die 2 Sätze sind ja eine tolle Akrobatik. Also besteht doch ein Zwang zur Zulassung und alternative Sorten dürfen nicht vertrieben werden.
Die vollends aufgeklärte Welt erstrahlt im Zeichen triumphierenden Unheils.

hunsbuckler
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Re: Freiheit für die Vielfalt - EU-Saatgutverordnung

#58

Beitrag von hunsbuckler » So 28. Apr 2013, 15:39

Hallo Griseldis, 65375 und alle anderen,
Ihr dürft meinen Entwurf sehr gerne verwenden/verbessern/anpassen!
Ein paar Variationen sind sicher von Vorteil, damit es nicht so nach Massenmail aussieht.
Die Politiker sollen sehen, daß da ihre leibhaftigen Wähler hinterstehen.
Liebe Grüße, Hans www.jugendrettet.org

Griseldis

Re: Freiheit für die Vielfalt - EU-Saatgutverordnung

#59

Beitrag von Griseldis » Mi 1. Mai 2013, 08:09

hunsbuckler hat geschrieben:Hallo Griseldis, 65375 und alle anderen,
Ihr dürft meinen Entwurf sehr gerne verwenden/verbessern/anpassen!
Ein paar Variationen sind sicher von Vorteil, damit es nicht so nach Massenmail aussieht.
.
Danke!
Hab den freien Tag gleich sinnvoll genutzt -was will man bei 7°C und Nebel auch sonst tun :ohoh: - und Deine Mail leicht verändert an meine beiden EU-Abgeordneten geschickt, Linke und CDU.
Nun bin ich gespannt, ob eine individuelle oder eine Massenmail zurück kommt.

hunsbuckler
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Re: Freiheit für die Vielfalt - EU-Saatgutverordnung

#60

Beitrag von hunsbuckler » Mi 1. Mai 2013, 14:29

So - auf meine Anfrage hat Frau Christa Klaß (CDU) folgendes geantwortet:

http://www.abgeordnetenwatch.de/frage-9 ... ml#q377954

Vielen Dank für die zügige Beantwortung, Frau Klaß!

Herr Creutzmann antwortete:

http://www.abgeordnetenwatch.de/frage-9 ... ml#q377955

und verwies auf die Antwort seiner Kollegin Frau Britta Reimers.
Ich habe Verständnis dafür, daß die Antworten auf ähnliche Fragen zusammengefaßt von jenen Abgeordneten beantwortet werden, die sich speziell mit der Thematik befassen.
Da die andere Frage aber leider auf unzureichenden Informationen beruhte, war es für Frau Reimers einfach, sie mit Hinweis auf unzutreffende Medienberichte "abzuwimmeln":

http://www.abgeordnetenwatch.de/britta_ ... ml#q377655

Insofern hätte ich mir von Herrn Creutzmann schon ein genaueres Eingehen auf meine Argumente der Handlungs-, Vertrags-, und Berufsfreiheit erhofft, die ja eigentlich zentrale Werte gerade der FDP betreffen.
Naja, da kommt hoffentlich in den Beratungen noch was, einstweilen vielen Dank an die Abgeordneten Herrn Creutzmann und Frau Reimers!

Wenn so auch die Befürchtungen der Kontrolle von Privatgärtnern einstweilen beschwichtigt werden, so bleiben doch etliche Fragen ungeklärt:

Nach welchen Kriterien und ab welchen Größenordnungen sollen Saatgutvermehrungs- und -handelsaktivitäten als professionell/kommerziell gelten und somit den Zertifizierungsvorschriften unterworfen werden?

Die weite Verbreitung und tiefe Verankerung der Sortenzucht in Privatgärten ist zwar unbedingt notwendig und wünschenswert, jedoch keinesfalls ausreichend, um die Sortenvielfalt und das Wissen und Können um ihre Erhaltung und Weiterentwicklung über Generationen hinweg zu erhalten!

Die gewissenhafte Erhaltung, Weiterentwicklung und Vermehrung gerade seltener Sorten erfordert erhebliches Fachwissen, professionelles Können, Kapital, Land, Technik, sektorübergreifende Kooperation und Leidenschaft!

Professionelle Gärtnereien und Bauernhöfe, Forschungsinstitute und Genbanken, Pflanzenzüchter, Genossenschaften und Initiativen, Saatguthändler und Tauschkreise müssen die Freiheit haben, ungegängelt und unbespitzelt, spontan und unbeschränkt die Vielfalt ihrer genetischen Ressourcen untereinander und mit Privatgärtnern und Verbrauchern auszutauschen!

Nur wenn sie von diesem Austausch auch leben können, findet dieser im zur Vielfaltserhaltung erforderlichen Umfang statt!
Liebe Grüße, Hans www.jugendrettet.org

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