Ethisch korrekte Paläo-/Primal-Ernährung?

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Albert
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Re: Ethisch korrekte Ernährung?

#31

Beitrag von Albert » Mi 22. Feb 2012, 15:37

Erstmal zum rohen Fleisch:
Es gibt Forscher, die für die Zeit ab circa 600.000 vor heute davon ausgehen, dass die Besiedelung des nordalpinen Europa durch Homo heidelbergensis (synonym für den späten Homo erectus in Europa) nur mit Hilfe von Feuernutzung möglich war.
Im Neolithikum wurde bereits Ackerbau und Viehzucht betrieben betrieben. Gerste, Einkorn ab ca. 10500 v.Chr., Erbsen ab 8500 v.C.
Mit 40 war man damals alt. Ich glaube nicht dass uns das ein Vorbild sein kann.
Wenn der Stier das Gatter durchbricht und auf den Abgrund zurennt, so bringt er die Hörner und die Hufe durch,
warum jedoch nicht auch den Schwanz?

ingetraut
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Re: Ethisch korrekte Ernährung?

#32

Beitrag von ingetraut » Mi 22. Feb 2012, 16:33

Das Lebensalter betrug auch gerade mal ca. ethische 30 Jahre, dies ersparte allerlei Pflege- und Arztkosten, bzw.
die Frage
Was ist ethisch korrekt ?
dürfte sich nicht in der Art gestellt haben, wie wir das heute uns erlauben können.

Hallo Albert, ok, 40 Jahre, aber bei den Frauen ging das Entbinden häufig davor letal aus.

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fuxi
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Re: Ethisch korrekte Ernährung?

#33

Beitrag von fuxi » Fr 15. Mär 2013, 13:50

Da ich mich gerade (mal wieder) mit Paleo beschäftige, kram ich diesen Thread mal wieder aus.

Das mit der Lebenserwartung ist ein häufiges Missverständnis. Was dort angegeben wird, ist die durchschnittliche Lebenserwartung, bei der alle lebend geborenen Kinder eingerechnet werden. Eine hohe Säuglingssterblichkeit verzerrt das angegebene Alter also enorm. Hatte man einmal die Pubertät erreicht, konnte man problemlos 60 werden.
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Re: Ethisch korrekte Ernährung?

#34

Beitrag von Rati » Di 19. Mär 2013, 16:28

fuxi hat geschrieben:Da ich mich gerade (mal wieder) mit Paleo beschäftige, kram ich diesen Thread mal wieder aus.

Das mit der Lebenserwartung ist ein häufiges Missverständnis. Was dort angegeben wird, ist die durchschnittliche Lebenserwartung, bei der alle lebend geborenen Kinder eingerechnet werden. Eine hohe Säuglingssterblichkeit verzerrt das angegebene Alter also enorm. Hatte man einmal die Pubertät erreicht, konnte man problemlos 60 werden.
Danke das das auch mal ein anderer (in dem fall eine andere) schreibt.
Diese Erkenntniss scheint es wirklich schwer zu haben sich zu verbreiten.
Sie ist (um es mit dem grade wieder verschriehenen Wort aus einem anderen Tread zu beschreiben) esoterisch (geheimwissen)

Grüße Rati
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Re: Ethisch korrekte Ernährung?

#35

Beitrag von Ragna » Mi 20. Mär 2013, 15:43

Ich möchte eine Frage zu Getreide stellen, und hoffe es ist hier richtig.

Über einen Zeitungsartikel* bin ich darauf aufmerksam geworden, dass nicht das Gluten die Unverträglichkeit macht, sondern ein Beistoff der das Getreide resistenter gegen Schädlinge macht.
Ein Protein, Adenosin-Triphosphat-Amylase, abgekürzt ATI.

Zitat:"
Für Prof. Schuppan ist das des Rätsels Lösung: „Diese Stoffe erklären letztendlich auch, warum es heutzutage mehr dieser so genannten Glutenunverträglichkeiten gibt. Weil es mehr dieser Substanzen gibt in den neuen Sorten durch Kreuzung, durch Züchtung.“ Es liegt also am Insektenabwehrstoff ATI. Der ist zwar nicht giftig, aber er sorgt für Eigenschaften, an denen es alten Getreidesorten mangelt: Resistenzen gegen Schädlinge und ein hoher Ertrag. Und genau darauf sind Hochleistungssorten für das globale Getreidegeschäft getrimmt."
Quelle:
http://www.swr.de/odysso/-/id=1046894/n ... 96/2j4w1w/


Meine Frage ist, dürfen Biogetreide durch Züchtungen auch zu Hochleistungsgetreide gemacht werden, kann also in Biogetreide auch ein Hoher Anteil von ATI enthalten sein?
Ich kann im Netz nichts dazu finden. :aeh:

*http://www.tagesspiegel.de/wissen/ernae ... 47080.html
Wer sagt, dass etwas nicht geht, sollte die nicht stören, die es gerade machen.

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Re: Ethisch korrekte Ernährung?

#36

Beitrag von Thomas/V. » Mi 20. Mär 2013, 16:09

fuxi hat geschrieben:Da ich mich gerade (mal wieder) mit Paleo beschäftige, kram ich diesen Thread mal wieder aus.

Das mit der Lebenserwartung ist ein häufiges Missverständnis. Was dort angegeben wird, ist die durchschnittliche Lebenserwartung, bei der alle lebend geborenen Kinder eingerechnet werden. Eine hohe Säuglingssterblichkeit verzerrt das angegebene Alter also enorm. Hatte man einmal die Pubertät erreicht, konnte man problemlos 60 werden.
Danke, fuxi!
Leider treiben sich noch viel mehr solcher Vorurteile über die "schrecklich schlimme Steinzeit" in den Köpfen herum...
Man sollte erstmal differenzieren zwischen Altsteinzeit, Mittelsteinzeit und Jungsteinzeit.
Und diese Jungsteinzeit war auch nicht "einheitlich", sondern erst an ihrem Ende vollzogen sich die einschneidendsten Veränderungen in relativ kurzer Zeit.

Z.B.:
Im Neolithikum wurde bereits Ackerbau und Viehzucht betrieben betrieben. Gerste, Einkorn ab ca. 10500 v.Chr., Erbsen ab 8500 v.C.
Es ist erwiesen, das zu Beginn des Neolithikum erstmal nur Wildgetreide gesammelt wurde als Ergänzung, Hauptnahrungsgrundlage war noch bis zum Ende des N. Jagen und Sammeln.
Der Anteil der landwirtschaftlichen Produkte hat sich nur ganz allmählich gesteigert und ist erst mit Beginn des Bewässerungsfeldbaues "gekippt" (in Mesopotamien ca. 5000 v.u.Z.).

Die hohe Kindersterblichkeit war übrigens wohl eher Folge des Übergangs zur Landwirtschaft.
Jäger und Sammler bekommen weniger Kinder (lange Stillzeit) als Bauern, die in größeren Gemeinschaften und zusammen mit Haustieren in enger Nachbarschaft leben. Viele Infektionskrankheiten stammen von Haustieren oder werden von Kulturfolgern wie Mäusen und Ratten übertragen.
Schwere, eintönige landwirtschaftliche Arbeit ist auch ungesunder als Jagen und Sammeln :pfeif:
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Ethisch korrekte Ernährung?

#37

Beitrag von Rati » Mi 20. Mär 2013, 16:33

Ich glaube die Frage ist hier nicht ganz richtig und es gibt bestimmt einen traed zur Glutenunverträglichkeit, aber was solls. :aeh:

Da ich von dieser Unverträglichkeitsursache zum ersten mal höre, kann ich dazu erst mal nicht viel sagen.
Ragna hat geschrieben:Ich möchte eine Frage zu Getreide stellen, ....
Meine Frage ist, dürfen Biogetreide durch Züchtungen auch zu Hochleistungsgetreide gemacht werden, kann also in Biogetreide auch ein Hoher Anteil von ATI enthalten sein?...
Da Biobauern die Bedürfnisse welche solche Hochleistungsgetreide haben gar nicht erfüllen können, ist die Wahrscheinlichkeit hoch das du keine Pflanze mit hohem ATI Anteil finden wirst. Es sei denn sie hat von natur aus einen hohen Anteil, um sich gegen Schädlinge zu wehren.

Grüße Rati
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Re: Ethisch korrekte Ernährung?

#38

Beitrag von Rati » Do 21. Mär 2013, 09:39

so, hab mich jetzt noch mal mit ATI beschäftigt.
Ragna hat geschrieben:...Ein Protein, Adenosin-Triphosphat-Amylase, abgekürzt ATI...
Also, was mir gestern schon auffiehl, ich aber noch mal prüfen wollte:
Ich kennen Adenosin triphosphat ATP, das eine essenziellen Substanz für die Energiegewinnung im Körper ist.
Und
Ich kenne Amylase, welches ein spezifisches Enzym zur Spaltung von Stärke ist.
Eine Verbindung die aus ATP und Amylase besteht, erscheint mir nicht vorstellbar.
Entweder gibt es da einen Verständigungsfehler, oder es ist eine Ente. :aeh:

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Re: Ethisch korrekte Ernährung?

#39

Beitrag von Sabi(e)ne » Do 21. Mär 2013, 10:04

Amylase Trypsin Inhibitors heißt es auf englisch....aber dafür kann ich zuwenig Chemie... :rot:
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

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Re: Ethisch korrekte Ernährung?

#40

Beitrag von Rati » Do 21. Mär 2013, 10:23

danke Sabi(e)ne,

das ist schon was anderes (und übrigens nicht neu, habe Artikel aus dem Jahr 1986 darüber gefunden)
leider sind meine Englischkenntnisse im Vergleich zu Sabi(e)nes verschwindent gering.
Hab auch einen deutschen gefunden aber da muß ich mir Zeit für nehmen.
Jedenfalls ist es als eines der Hauptallergene in Getreide bekannt.

Ein Inhibitor ist übrigens ein Verhinderer.
Also dieser Stoff verhindert irgend etwas das mit Amylasyreaktionen zu tun hat.

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