fuxi hat geschrieben:Da ich mich gerade (mal wieder) mit Paleo beschäftige, kram ich diesen Thread mal wieder aus.
Das mit der Lebenserwartung ist ein häufiges Missverständnis. Was dort angegeben wird, ist die durchschnittliche Lebenserwartung, bei der alle lebend geborenen Kinder eingerechnet werden. Eine hohe Säuglingssterblichkeit verzerrt das angegebene Alter also enorm. Hatte man einmal die Pubertät erreicht, konnte man problemlos 60 werden.
Danke, fuxi!
Leider treiben sich noch viel mehr solcher Vorurteile über die "schrecklich schlimme Steinzeit" in den Köpfen herum...
Man sollte erstmal differenzieren zwischen Altsteinzeit, Mittelsteinzeit und Jungsteinzeit.
Und diese Jungsteinzeit war auch nicht "einheitlich", sondern erst an ihrem Ende vollzogen sich die einschneidendsten Veränderungen in relativ kurzer Zeit.
Z.B.:
Im Neolithikum wurde bereits Ackerbau und Viehzucht betrieben betrieben. Gerste, Einkorn ab ca. 10500 v.Chr., Erbsen ab 8500 v.C.
Es ist erwiesen, das zu Beginn des Neolithikum erstmal nur Wildgetreide gesammelt wurde als Ergänzung, Hauptnahrungsgrundlage war noch bis zum Ende des N. Jagen und Sammeln.
Der Anteil der landwirtschaftlichen Produkte hat sich nur ganz allmählich gesteigert und ist erst mit Beginn des Bewässerungsfeldbaues "gekippt" (in Mesopotamien ca. 5000 v.u.Z.).
Die hohe Kindersterblichkeit war übrigens wohl eher Folge des Übergangs zur Landwirtschaft.
Jäger und Sammler bekommen weniger Kinder (lange Stillzeit) als Bauern, die in größeren Gemeinschaften und zusammen mit Haustieren in enger Nachbarschaft leben. Viele Infektionskrankheiten stammen von Haustieren oder werden von Kulturfolgern wie Mäusen und Ratten übertragen.
Schwere, eintönige landwirtschaftliche Arbeit ist auch ungesunder als Jagen und Sammeln
