Grüße aus Oberbayern (Landkreis Altötting)

einöde

Grüße aus Oberbayern (Landkreis Altötting)

#1

Beitrag von einöde » Mo 4. Mär 2013, 11:21

Hallo alle Zusammen,

ich möchte mich mal kurz/(lang :-) vorstellen:

Ich bin vor fast 3 Jahren auf den ehemaligen Einödhof (Landkreis AÖ) meiner Eltern gezogen und liebäugle Richtung Selbstvesorgung.
Jedoch bleibt mir neben meiner täglichen Arbeit nur bedingt Zeit da was voranzutreiben. Ich lebe hier mit meinem Partner, drei Jungs (4,8 und 10 Jahre alt) sowie meiner Mutter (Pflegestufe 2). Mein Partner arbeitet Vollzeit und ich bin für den Rest zuständig: Kinder (vorallem die ewige Fahrerei nimmt soviel Zeit weg), Betreuung meiner Mutter, und alle Arbeiten rund ums Haus.

Manches habe ich aber schon hinbekommen:
- geheizt wird ausschließlich mit Brennholz aus dem eigenem Wald
- Stromverbrauch liegt sehr niedrig da auch überwiegend mit Holzofen gekocht und gebacken wird (10 kW/Tag bei 7 Personen).
- Obstbäume haben wir letzten Herbst gepflanzt
- vieles wird schon selbst hergestellt und nicht mehr gekauft: Apfelsaft, Marmelade, Brezen und Semmeln (Brot kaufe ich jedoch noch größtenteils, da die Kinder mein selbstgemachtes nicht gerne essen :-(), Milch hole ich vom Nachbarn und mache daraus Joghurt und Sahne. Mit "'Creme Fresh", Quark und Co. klappt es noch nicht so ganz.....leider....
Gemüse gibt's aus dem eigenem Garten, aber ich muss noch dazukaufen.


Was noch so fehlt:
- Hühnerstall
- Gemüsegarten hegen und pflegen und erweitern (eventuell Gewächshaus)
- Haus + Nebengebäude + Aussenalage fertig ausbauen.

Wofür ich manchmal noch Hilfe bräuchte:
- Ernten und Einmachen von Obst/Gemüse
- Unterstützung bei der Pflege meiner Mutter (wenn ich wegfahre oder krank bin, ausgelasstet mit Holzmachen etc. bin)

Eigentlich ist hier im Haus noch genügend Platz für Mitbewohner (3 Zimmer), jedoch gestaltes sich das nicht so leicht....
Den meisten ist es zu abgelegen oder unsere Gewohnheiten gehen zu sehr ausseinander, manchmal denke ich schon, ich werde hier zu eigen ;-(.

Ich merke, dass ich ein Problem habe, wenn jemand z.B. mit den Elektroherd kocht, obwohl daneben der Holzofen an ist, oder dass ein Mitbewohner 3/4 von der Mülltonne an Platz braucht für seinen Abfall, nur weil er es nicht schafft den Müll zu trennen (wir haben einen Komposthaufen!) und auch beim Einkaufen nicht darauf achtet. Ich kann es auch nur schwer tolerieren, daß man Lebensmittel im Überfluss auf dem Tisch bringt, nur damit jedes Kind zwischen Hähnchenschenkel und Hähnchenflügel wählen kann. Ich finde ein Huhn hat halt mal zwei Flügel und zwei Schenkel und reicht mit Beilagen locker für 6 Personen mit genügend Gemüsebeilagen. Und mir geht es da selten um die Kosten (Ich kann die Mülltonne ja auch alle zwei Wochen rausstellen und nicht nur alle 2 Monate die Kosten sind die selben!), sondern mich stört da einfach die unnötige Verschwendung von Resourcen.

Ich lebe nun schon seit fast 30 Jahren in WGs (aber bis vor 3 Jahren immer in Städten) und habe das immer als Bereicherung angesehen. Jedoch waren da halt keine Kinder bzw. später nur meine drei involviert und Konflikte mit Holzofen versus Elektroherd gab es auch nicht, da kein Holzofen vorhanden war. Und wenn Mitbewohner einen Fernseher hatten, musst ich ja nicht auch mitgucken, aber mit Kindern ist da die Abgrenzung dann halt schwierig. Anscheinend gibt es in Städten auch mehr Nichtraucher als auf dem Land. Aber ich möchte hier gerne die gute Luft geniesen können und nicht immer den Zigarettenqualm vor der Nase haben.

Mich würde auch interessieren wie andere WGs (insbesondere mit Kindern) zusammen leben und wie die verschiedenen Ansichten dann einfach nebeneindander gelebt werden können. Wie sind die einzelnen Selbstversoger intern organisiert?
Gibt es hier im Forum überhaupt größere Gemeinschaften oder beschränkt sich das meist auf Paare mit eventuell Kindern?

Ach ja, in den ersten zwei Jahre lebte eine Frau mit einem Sohn hier und seit 1/2 Jahr nun ein Vater der am Wochenende oft seine 3 Kinder hat.

Soviel nun zu mir!

einöde

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Re: Grüße aus Oberbayern (Landkreis Altötting)

#2

Beitrag von Little Joe » Mo 4. Mär 2013, 18:54

na, das ist ja mal ne ausführliche Vorstellung :daumen: Willkommen im Forum :mrgreen:
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

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Re: Grüße aus Oberbayern (Landkreis Altötting)

#3

Beitrag von hobbygaertnerin » Mo 4. Mär 2013, 20:23

Auch von mir herzlich Willkommen, deine Einstellung zu vielen Dingen gefällt mir.
Bei uns hat ein Huhn auch 2 Beine und 2 Flügel, es wird bei der Verteilung durchgewechselt.
Herzl. Gr.
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Re: Grüße aus Oberbayern (Landkreis Altötting)

#4

Beitrag von Spottdrossel » Mo 4. Mär 2013, 20:26

Hallo und Willkommen,
toll, was Du schon alles machst :daumen: . Um Deine Kinder zum eigenen Brot zu "bekehren", empfehle ich das Büchlein "Geheimnisse eines französischen Bäckers". Es ist liebevoll gestaltet, sehr fachkundig beschrieben (mein Mann ist ehemaliger Bäcker und war begeistert) und schon alleine das Baguette-Rezept ist die Sache wert. Da kommt keine gewerbliche Bäckerei mit. Inzwischen haben wir experimentiert, mit teilweise selbstgemahlenem Dinkelmehl und zugekauftem Weizenvollkorn bekommt man auch eine recht fluffige "vernünftige" Baguettevariante hin, die satt UND glücklich macht.
(toll, jetzt hab ich Hunger ;) )
Mit Deinen no-gos in Sachen Zusammenleben ist es doch nicht viel anders als in einer Partnerschaft - über manche Sachen sieht man drüber weg, bei anderen geht der Hut hoch.
Obwohl mein Mann von gefühlten 7000 Filmen jede Szene nacherzählen kann, ist Mülltrennung immer noch ein schwieriges Thema :roll: . Da er -siehe oben- eventuelle schlechte Laune mit eßbaren Glückshormonen ausgleicht, bleibt das Zusammenleben friedlich.
Würde jemand anderes mich mit solchen Müll-Merkwürdigkeiten aufhalten (man muß ja laufend "Falschparker" rausfischen), gäbe es vermutlich früher oder später Ärger.
Wenn Du weißt, daß Du das "geht mich nix an"-Gefühl nicht hinbekommst, ist es wohl besser, die Spielregeln für Mitbewohner vorher festzulegen.
Sonst brodelt es ewig in Dir, und bei einer scheinbaren Kleinigkeit kommt der große Knall.
(bei mir laufen auch ab und zu E- und Holzherd parallel. Wenn im Backfach grade 350 Grad herrschen und mein geplantes Essen keine ausreichende Speckkruste hat, hilft alles nix - da ist der E-Herd schneller aufgeheizt, als sich der Große wieder beruhigt hat)
Hühner sind auch nur Menschen...
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Re: Grüße aus Oberbayern (Landkreis Altötting)

#5

Beitrag von citty » Mo 4. Mär 2013, 21:05

Willkommen im Forum!

LG Citty
Dr. Roger Liebi fan :)

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Re: Grüße aus Oberbayern (Landkreis Altötting)

#6

Beitrag von Sabi(e)ne » Di 5. Mär 2013, 00:05

:michel: Huhu, Adrian!!!!!!
Schön, daß du uns mal wieder besuchst!!!! :daumen:
Geht es euch gut? :grinblum:
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

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Re: Grüße aus Oberbayern (Landkreis Altötting)

#7

Beitrag von Sabi(e)ne » Di 5. Mär 2013, 00:20

Spottdrossel hat geschrieben:Um Deine Kinder zum eigenen Brot zu "bekehren", empfehle ich das Büchlein "Geheimnisse eines französischen Bäckers". Es ist liebevoll gestaltet, sehr fachkundig beschrieben (mein Mann ist ehemaliger Bäcker und war begeistert) und schon alleine das Baguette-Rezept ist die Sache wert. Da kommt keine gewerbliche Bäckerei mit. Inzwischen haben wir experimentiert, mit teilweise selbstgemahlenem Dinkelmehl und zugekauftem Weizenvollkorn bekommt man auch eine recht fluffige "vernünftige" Baguettevariante hin, die satt UND glücklich macht.
Soch, jetzt bist DU schuld, daß ich meinen Bücher-Etat schon bis zum 30.6. überzogen hab... :pft: :engel: (Danke!)
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

Words are no substitute for actions...

einöde

Re: Grüße aus Oberbayern (Landkreis Altötting)

#8

Beitrag von einöde » Di 5. Mär 2013, 10:25

@Little Joe: Ich bin meist sehr direkt, aber leider auch langatmig...ich arbeite aber daran ;-)

@hobbygaertnerin: Jetzt muss ich nur noch jemand finden dem meine Einstellung gefällt UND der auch mit mir leben möchte...
Du suchst nichts? Oder vielleicht deine genau identische Zwillingschwester ;-)?

@Spottdrossel:
Danke für den Buchtipp "Geheimnisse eines französischen Bäckers". Ich werde gleich mal in der Bücherei + bei Freunden danach suchen (eine Freundin von mir ist ebenfalls Bäckerin und die hat mir z.B. "Brezen backen" beigebracht.
Baguett + Semmeln backe ich auch selbst und werden auch gerne gegessen, nur mit dem Brot klappt es eben nicht so. Ich finde mein Brot schmeckt mitlerweile ganz gut (ok, es bröselt ein bischen mehr als das gekaufte), aber ich glaube ich habe zu Beginn meine Kinder "verschreckt": Ich habe 100% Vollkorn genommen (das was meine kleine Mühle eben so von Dinkelkörnern "ausspuckt") + Sauerteig (keine Hefe!) und das hat meine Kinder SEHR nachhaltig "geschockt" :-((....

Ich weiss mitlerweile sehr genau was mich stört und womit ich leben kann und sage das auch sehr direkt, die einen schrecke ich damit natürlich ab (was aber ok ist, denn dann würde es einfach nicht passen), aber oft habe ich das Gefühl die Leute "kennen sich selbst nicht besonders gut".

Einfaches Beispiel:
Ich kaufe Lebensmittel auf einem Bauernmarkt (da darf nur selbstproduziertes angeboten werden, ist aber nicht zwingend Bio) + Milch,Eier und Kartoffeln direkt von umliegenden Bauern. Sind alle keine Bio-Bauern, aber ich sehe die Hühner noch im Freien laufen, weiss das für die Kartoffelernte keine billigen Arbeitskräfte ausgebeutet werden, die Kühe leider auch keine Weide mehr sehen aber freilaufend im Stall sind und noch einen Namen haben und wenn eine Kuh mal krank ist, versucht man sie gesund zu pflegen auch wenn sich das finanziell teilweise nicht rechnet.

Zudem fällt keinerlei Müll an: Eierschachteln, Kartoffelkübel und Milchkannen werden immer wieder verwendet. Ok, so 2-5 Eierschachtel pro Jahr landen dann im Kompost, weil mal ein Ei drinnen zerbrochen ist oder einfach die Schachtel kaputt ist.
Eier und Milch werden zu Fuß geholt (alles innerhalb eines Kilometers) und die Kartoffel wenn man eh vorbei kommt. Also kein zusätzlicher Energieaufwand, ist für mich vernünftig.

So, nun meinte der potentielle Mieter, seine Kinder sind Vegetarier und essen somit kein Fleisch (bei uns gibt es am Sonntag Fleisch, und manchmal unter der Woche ein Gericht mit ein bischen Fleisch/Wurst wie z.B. heute veg. Pizza für die Erwachsenen und für die Kinder Pizza mit Salami) und auch nur Bioprodukte, könnte dann ein Problem geben am Wochenende mit zusammen kochen/essen. Ok, ich verschiebe das Fleichgericht auf den Montag (von Mo.-Fr. sind seine Kinder bei der Mutter), was mich nicht stört auch wenn es einige Diskussionen deshalb mit meiner Mutter gibt (am Sonntag gehört Fleisch auf dem Tisch!) und koche dann etwas aus meinen eigenem Garten (ist dann sicher Bio!). Ich habe noch genügend eingefrorenen Bohnen, Apfelmuss....

Seine Kinder sind einverstanden und kochen und essen mit, alles bestens, denke ich.
Dann "kocht" der Mitbewohner mal, und was gibt es: Bio-Würstchen aus der Dose (ißt dann nur er und eins seiner Kinder, da die zwei anderen "harte" Vegetarier sind) und gekauftes Baguett und Käse vom Bioladen mit Möhrensaft in der Wegwerfflasche. Im Endeffekt nimmt die Verpackung dann mehr Volumen ein als das Essen. Rein von so einem Wochenendeinkauf pro Monat schaft er es mehr als die Hälfte vom Verpackungsmüll in unserem Haushalt zu produzieren
(leicht übertrieben, aber kommt fast hin ;-). Darauf angesprochen kommt "da kann man halt nicht aus, Diktat der Wirtschaft/Gesellschaft", auf meinen Hinweis, Verpackung kann man mitnehmen und Würstchen bekommt man beim Metzger auch direkt in die Tupper kommt "kostet viel zu viel Zeit die Planung".

Ja, sicher auch mit dem Partner hat und hatte man immer wieder Differenzen, aber ich denke da lässt man (also der andere und ich) sich besser darauf "ein": Da ist man zuerst mal verliebt und somit wird das Gehirn neu "programiert", nicht mehr so nachhaltig wie durch die Kindheit, aber auch noch sehr gravierend. Dieses "verliebt sein" und "sich annähern zueinander" fällt natürlich bei Mitbewohnern weg. Aber ich dachte, man könnte dies durch genau Absprachen ausgleichen: Also ich suche mir nicht jemand in den ich verliebt bin und wo wir uns dann beide zueinander annähern, sondern ich suche mir gleich jemand der sagt "Ja ich will mich auch so weit wie möglich selbst versorgen, wenig Müll produzieren und wenig Rohstoff verbrauchen" und dann auch demensprechend lebt.

So jetzt höre ich aber auf...sieh "Ich arbeite daran" bei @Little Joe ;-))

@Citty: Du wohnst in Kanada? Habe ich das richtig gelesen? Wie lange bist Du schon dort? Wie ist da das Leben im Vergleich zu Deutschland (ich nehme mal an du bist gebürtig aus DE).

@AdDigDifWorld: Und ich dachte schon Du bist aus meiner DIREKTEN Nachbarschaft.....Aber "Adrian" ist hier nicht so ein geläufiger Name, deshalb habe ich den Namen natürlich gleich mit der einzigen Person in Verbidung gebracht die in meinem Umfeld so heißt ;-). Aber vielleicht bis Du es ja doch, und der angegebene Wohnort bei Dir stimmt nicht...?....
Rein "neugierig": Weshalb hast Du thematisch hier nichts mehr zu suchen..?....

Danke für alle Willkommensgrüße!
einöde

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Re: Grüße aus Oberbayern (Landkreis Altötting)

#9

Beitrag von hobbygaertnerin » Di 5. Mär 2013, 17:55

Hallo einöde,
nein mit Zwillingsschwester und ähnlicher Genausstattung kann ich leider nicht dienen. Bin auch nicht auf der Suche.
Mir gefällt deine Einstellung in Richtung Essen und Müllvermeidung.
Ich versuche auch müllvermeidend zu leben.
Dank kurzer Wege gelingt es einigermaßen.
Musste heute lächelnd an dich denken, als ich ein Kalb geerntet habe. :engel:
Die Bäuerinnen und Bauern, die ich kenne, hängen mit sehr viel Liebe an den Tieren. Aber nur von der Liebe alleine kann leider niemand leben.
Wo gibts euren Bauernmarkt, wo nur Selbstproduziertes angeboten wird?

Andvari

Re: Grüße aus Oberbayern (Landkreis Altötting)

#10

Beitrag von Andvari » Di 5. Mär 2013, 18:07

Hallo Einöde,

und viele Grüße aus dem Landkreis Erding!

Ich glaube, dass es schwierig wird, einen Mitbewohner zu finden, der/die Deine Vorgaben erfüllen kann und will. So ein Mitbewohner müsste sich ja wirklich zu 100% in Dein Leben eingliedern - genau da einkaufen, wo Du auch einkaufst, genau so kochen, wie Du das möchtest, im Prinzip genau Dein Leben mitleben. Und wenn Du dann doch mal eine Änderung dem Mitbewohner zuliebe zulässt (Fleisch montags statt sonntags), dann ist auch das wieder "Gesetz", keine Abweichung erlaubt. Nun hat aber jede/r so seine/ihre Eigenheiten, jeder/jedem sind andere Sachen wichtig, und nicht jede/r will sich jede kleine Einzelheit zu 100% vorschreiben lassen.

Ich würde mir an Deiner Stelle überlegen, was Dir wirklich wichtig ist (z.B. Nichtraucher, kein TV), und wo Du den Mitbewohner vielleicht einfach auch mal in Ruhe sein Ding durchziehen lassen kannst, auch wenn Du persönlich es eben anders hältst. Es beeinträchtigt ja Dein Leben nicht direkt, wenn dann doch mal der Elektroherd läuft oder wenn etwas mehr Müll anfällt - soll sich der Mitbewohner eben auch um die Entsorgung kümmern oder die höheren Stromkosten tragen. Oder Du wirst Dir bewusst, dass Du da einfach keine Kompromisse mehr eingehen willst, was ja auch verständlich ist - dann würde ich an Deiner Stelle aber auch das Thema "Mitbewohner" geistig abhaken, denn sonst reibst Du Dich daran nur auf.

Ich habe auch nur WG-Erfahrung aus der Zeit vor meinen eigenen Kindern. Meine einzige "Gemeinschaft mit Kindern"-Erfahrung ist, als ich als Single für knapp 2 Jahre auf einem Hof als Angestellte gelebt habe, auf dem die Bauersleute Kinder hatten. Ich bin aber auch nicht der Typ für die ganz engen Gemeinschaften - in den kinderlosen WGs gab es immer nur ausnahmsweise mal gemeinsame Mahlzeiten und solange der Grundkonsens hinsichtlich Sauberkeit und Ordnung passte, redete keiner dem anderen ins private Leben hinein. Mit Kindern könnte ich mir eine Gemeinschaft auch wieder nur in so einer lockeren Form vorstellen, d.h. man lebt eben einfach parallel vor sich hin, ohne den Anspruch zu haben, in allen Bereichen des Lebens komplett gleichgeschaltet sein zu müssen. Auf dem Hof war es in der Hinsicht einfach, dass die Verhältnisse klar waren: ich war eben die Angestellte und musste mich einfügen, da kamen die typischen WG-Diskussionen erst gar nicht auf. Es gibt sicher Leute, die anders gestrickt sind als ich und die ein deutlich engeres Gemeinschaftsleben bevorzugen - ich kann mir nur aus meinen eigenen Erfahrungen heraus nicht vorstellen, wie das wirklich im Alltag klappen kann.

Viele Grüße

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