Spottdrossel hat geschrieben:
erster Krisenherd: Badezimmer. Nachdem Genosse Einhandmischer an der Badewanne sich zunehmend in seine Bestandteile auflöst, haben wir den Baumarkt nach bezahlbarem Ersatz abgesucht. Theoretisch erfolgreich. Praktisch stellte sich nach Demontage der alten Armatur raus, daß da diese Antüddel-Ausgleichstücke zwischen Wand und Armatur dermaßen ans Limit ausgereizt waren, daß das neue Wunderding exakt um 1 mm nicht andocken kann - das Gewinde greift nicht richtig.
Mit sanfter Gewalt den Anschluß beiziehen hat nicht funktioniert, irgendwann ließ es sich nicht mehr schrauben, dafür hatte ich viel unplanmäßiges Wasser im Bad.
Ich hab noch nicht nachgeforscht, ob es diese Ausgleichsdinger auch mit mehr Spielraum gibt - es ist nämlich nicht erkennbar, ob und wie ich die festgekeimten alten Dinger runter bekomme. Wenn was schiefgeht, ist das einzige Bad mit funktionierendem warmen Wasser lahmgelegt - da habe ich momentan keinen Nerv zu. Das schöne, glänzende Dingelchen liegt erstmal nutzlos im Flur.
Warum kommt mir das so bekannt vor?
(rasch auf Wunsch der inoffiziellen Regierung des Hauses die rieselnde Armatur tauschen - nach 3 Stunden und dem ganzen Bad voll Werkzeug und Dreck merkt man, was man noch braucht, aber seit 15 Minuten sind die Geschäfte zu)
Gut, hast Du aufgehört. Nach fest kommt ab. Besonders bei halb durchkorrodierten verzinkten Stahlrohren wird es dann richtig lustig, denn du darfst der Leitung nach die Wand öffnen bis du ein gesundes Stück findest um da ein Gewinde reinzuschneiden (den ungünstigen Fall, dass die Rohre bzw. was davon übrig ist hinter der Badewanne verschwinden lassen wir mal weg). Es gibt Pressfittings, die einem das ersparen, aber dazu braucht es Spezialwerkzeug, das Du vermutlich nicht hast. Falls du den Gewindeschneider auch nicht hast, hilft sowieso nur das Telefon zum Gas-Wasser-Scheisse-Mann.
Vermutlich findest du beim Sanitärfachhandel (nicht Baumarkt, ausser Du hast viel Glück) "Dackelfüsse" die passen. Der Sanitär-Pannenwagen hat die in allen möglichen Grössen mit (3/8', 1/2', 3/4', Innen - oder Aussengewinde, in diversen Ausladungen; mit oder ohne Absperrventil - die mit sind besser, aber länger). Leider kommt die Armatur damit gerne zu weit vor die Wand. Wenn die Befestigungswinkel dahinter müde sind, brechen sie dann wegen der Hebelwirkung irgendwann raus.
Oder du tauschst die Armatur aus. Nimm dazu die alte mit. Es gibt meines Wissens 12, 15 und 15.3 cm Abstand der Anschlussstutzen. Vor allem 15 und 15.3 kann man leicht verwechseln. Diese Abstände haben mit der Umstellung von Zoll auf metrisch zu tun (das Rohrgewinde hat aber überlebt) und der Sinn der Vielfalt ist, Menschen zu quälen.
Ausführliche Diskussion dazu
hier
Die zuerst deprimierende Aussage, es helfe nur aufstemmen, im richtigen Abstand neu montieren und dann neu verfliesen, deckt sich mit meinen Erfahrungen.
Ich würde die neue Armatur mit Malerkrepp umwickeln, damit sie nicht verdreckt, und als Lehre für die Montage der Wandwinkel gebrauchen.
Wenn die Wand hinter den Fliesen aus irgend einem Spar-Brösel-Ersatzstoffzeit-Werkstoff sind, musst du ein richtig grosses Loch machen, das reinigen, vornässen und ausmörteln, damit Du einen Befestigungs-Untergrund hast.
Falls Du das alles vor hast, kaufe auch gleich zwei Montagestopfen aus Plastik. Die kommen während des Verfliesens auf die Anschlüsse.
Schlimmer als wenns erkennbar nicht geht ist, dass es scheinbar geht, aber nicht wirklich dicht ist und dann leise und zerstörerisch Wasser hinter den Fliesen in die Konstruktion rinnt. Diese Verschraubdichtungen nehmen auch leichtes Verkanten übel.
Viel Spass - das Programm fürs nächste Schlechtwetterwochenende dürfte fest stehen

Und frage nicht, warum ich das alles weiss.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.