Welche Wildbeeren Nutzt ihr?

[Sonnenschein]

Auch ich nasch bzw. (je nach vorhandener Menge) nutze die "üblichen Verdächtigen" wie z.B. Hollunder, Dirndl, Kriacherl, Hagebutte, Heidelbeere, Brombeere... Auch von Eiben stipitze ich mir immer wieder gern einige rote Früchte (und spucke den Kern natürlich immer brav aus ).
Ich finde es einfach unheimlich schön bei einem Spaziergang einmal von hier und einmal von da zu naschen.

LG
Sonnenschein, die leider keinen guten "Preiselbeer-Platz" in ihrer Nähe kennt

[sabine65]

Sanddorn gibt´s bei uns auch hier und da. Marmelade ist lecker, vor allem aber Likör daraus. Gleiches gilt für Hagebutten und Kroatzbeeren. Die stacheln zwar ordentlich, aber das Ergebnis lohnt die Mühe. Ich weiß bei letzteren allerdings nicht genau, ob die hier bei uns ein Restbestand "ehemaliger Zivilisation" oder tatsächlich "ganz wild" sind.

[Faladrin]

Sanddorn
Cranberries (Wir wohnen auf einem ehemaligen Kasernengelände der Amis. Da sind die verwildert)
Bickbeeren
Walderdbeeren
verwilderte alte Erdbeeren (sehr lecker, weil das noch nach Erdbeere von früher schmeckt! Diese Wasserbomben von heute )
Himbeeren
Brombeeren
rote Johannisbeeren
Schlehen
Holunder
Hagebutten

Felsenbirne ist die Kretze. Jeder der sowas im Garten hat tut mir leid :-D Wir versuchen die seit Jahren tot zu kriegen! Wusste nicht, dass man die essen kann... Hab da noch nie nennenswert Früchte gesehen, was aber wohl der rigorosen Abholzungspolitik der besseren Hälfte verschuldet ist!

[Benutzer 72 gelöscht]

Felsenbirne ist die Kretze. Jeder der sowas im Garten hat tut mir leid

oops!
ich habe diese Pflanze vor ein paar Jährchen sogar extra gekauft, weil ich auf die süßen Früchte neugierig war - sollen ja nach Heidelbeere schmecken.....
Leider hatte ich nicht wirklich den passenden Platz gefunden - sie steht total im Schatten und überlebt bis jetzt gerade so ("ausrotten" könnte ich sie leicht).
trägt auch noch keine Früchte!
steht die Pflanze bei dir vielleicht auch eher schattig/feucht?
hab nämlich gelesen, dass sie das nicht mag und wollte sie deshalb umsetzen - aber wenn das auch nichts bringen tät....
Na ja, dafür hab ich auch schon gelesen, dass verwilderte amerikanische Heidelbeeren (die großen Sträucher, die man in den Garten setzt) in manchen Gegenden ein invasiver Neophyt sind! Was mich auf die Idee brachte, von einer Kultursorte mal Samen auszusähen - ob dabei dann die Wildform rauskommt??

Beeren finden wir zur Zeit eigentlich keine mehr in der freien Natur - mein Jüngster allerdings hat begonnen, die kleinen roten Früchte von dieser Zier-Berberitze zu essen. Zuerst wollte ich es ihm ganz verbieten, aber dann hab ich ihn ein paar essen lassen - richtig giftig sind sie ja nicht (will sagen: es wird einem eigentlich "nur" schlecht davon).
Wer weiß, wofür er diesen "Vitaminstoß" brauchen konnt. Er hat kein Bauchweh kriegt.
- ist jetzt aber nicht zur Nachahmung empfohlen!! Nur die Wildform der Berberitze hat eßbare Früchte, die anderen sind leicht giftig (angelesenes Wissen)

[Faladrin]

Felsenbirnen sind auch ein extrem invasiver Neophyt. Wenn wir sie lassen würden, wäre innerhalb von 5 Jahren alles voller Schößlinge außerdem kann man sie abschneiden und sie schlagen noch 10 Jahre später wieder aus. Hier in den Heidegebieten sind die ne echte Plage... Das komplette ausgraben ist bei uns leider keine Option, da wir viele 35 Meter hohe geschützte Kiefern haben, die sonst instabil werden würden.

Allgemein bin ich kein Freund von diesen invasiven Arten. Als Botaniker sind die quasi mein natürlicher Feind :-D

Bei Heidelbeeren hab ich das noch nicht gehört... Würde mich aber nich wundern!

[Shura]

Allgemein bin ich kein Freund von diesen invasiven Arten. Als Botaniker sind die quasi mein natürlicher Feind :-D

Hallo,

für ein "Botaniker" eine recht unsachliche Haltung - zumal im Thread bisher nicht die Art der Felsenbirne genannt wurde! Eine Art der Felsbirnenfamilie stammt meines Wissen auch aus Europa.

(Einmal davon abgesehen, daß jede Menge Pflanzen die heute als "Neophytzen" verunglimpft werden -laut archäo-botanischer Forschungen- durchaus bis zur letzten Eiszeit in Europa vorgekommen sind, dann aber durch die Eiszeit ausstarben.)

Grüße

Shura

[Shura]

Noch ein paar Nachträge:

Die Felsenbirne steht nicht auf der "Schwarzen Liste" der unerwünschten Arten - weder auf der der Schweiz (die Schweizer sind in dieser Frage besonders pingelig) noch der Bayerns. Ebenso steht sie bei beiden nicht auf der jeweiligen sogannten "Watchliste" (Beobachtungsliste). [Vgl.: Wolf-Dieter Storl Wandernde Pflanzen; AT Verlag 2012]

Die heimische Gewöhnliche Felsenbirne bevorzugt trocken-warme Berghänge mit kalkhaltigen Böden. Bei uns wächst sie im Halbschatten und hat meistens mächtig Früchte. Von Wurzelausläufern habe ich bisher nichts gesehen - vielleicht betrifft das die div. Zierversionen aus Nordamerika.

Wenn die Vögel sie ausreifen lassen würden- bei uns klappt das bisher nicht - kann man sie wie gewohnt roh essen zu Marmeladen etc. verarbeiten oder getrocknet wie Korinthen verzehren.

Grüße

Shura

[Faladrin]

Da du dich so wunderbar an dem Wort "Neophyt" festhälst:

Es ist richtig, dass es in Mitteldeutschland und weiter südlich auch die einheimische "Gewöhnliche Felsenbirne" (Amelanchier ovalis) gibt. Diese zählt natürlich nicht zu den Neophyten in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet. Da geb ich dir recht. Aber auch diese gehört nicht in meine Region und somit stellt sie hier eine invasive Art und Neophyten dar. Die im Handel angebotenen Arten sind idR die in Nordamerika beheimaten Kupfer-Felsenbirne (Amelanchier lamarckii), Erlenblättrige Felsenbirne (Amelanchier alnifolia) und Besen-Felsenbirne (Amelanchier spicata) wobei es sich in der Tat auch um Neophyten handelt.

Diese kleine Exkursion ändert aber nichts daran, was ich über die Eigenschaften der Felsenbirnen sagte und das ist auch das entscheidende meiner Aussage.

Und wenn du schon Wert auf die richtigen Bezechnungen legst, handelt es sich nicht um die "Felsenbirnenfamilie", sondern um die Gattung der Felsenbirnen aus der Familie der Rosengewächse.

Was archeo-botanische Forschungen mit dem Ist-Zustand zu tun haben sollen, weiß ich so auf Anhieb nicht. Ist auch nicht die Frage. Defakto sind sie hier aber soweit verdrengt worden, sei es auf Grund der Eiszeiten oder anderer Einflüsse, dass sie sich ohne HIlfe des Menschen nicht wieder ansiedeln konnten. Also per Definition Neophyten.

Und damit ist diese unnütze Wortklauberei vorbei...

[Nightshade]

Servus, Kollege! *winke*

Bei uns wächst Amelanchier ovalis wild bzw. angepflanzt werden reichtragende Sorten.

Eine Freundin hat sie schon ewig im Garten und ich darf bei ihr ernten helfen.

Diese Sträuchern wuchern nicht und brauchen nur alle paar Jahre einen Rückschnitt.

Es ist wohl ähnlich wie beim Bambus. Im Garten einer anderen Freundin, wenn man diesen Dschungel noch so nennen will, fehlt eigentlich nur mehr ein Pandabär. Der könnte den Wildwuchs eventuell reduzieren. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit ist wirklich beeindruckend. Heute war da noch Rasen, morgen stehen dort drei 35cm hohe Bambusschößlinge.

Ich war schlau genug, mir von Haus aus eine Fargesia-Hybride anzuschaffen und habe dieses Problem nicht. Bambuspflanzi steht brav in seiner Ecke.

[Ragna]

Fernsehen bildet doch.
Jedenfalls bin ich gestern durch die Doku, "Unterwegs in Kanada (1/3)" auf arte, darauf aufmerksam geworden das man mit den Früchten vom Essigbaum (Rhus typhina, Hirschkolbensumach) würzen kann.
Heute habe ich im Netz dazu recherchiert, und tatsächlich:

Zitat „die amerikanischen Ureinwohner stellten aus den Früchten ein säuerliches Getränk her. Da der Essigbaum auch bei uns vorkommt, können wir das gesunde und erfrischende Getränk ebenso herstellen. Die stark säuerlichen Beeren werden in kaltes Wasser gelegt, kurz aufgekocht, wobei es sich schön rosa färbt. Es wird dann durch ein Tuch gegossen, um die Härchen aufzufangen, und nach Belieben mit Zucker gesüßt.“

Kennt sich Jemand damit aus? Ich finde es jedenfalls spannend.

Quellen:
http://videos.arte.tv/de/videos/unterwe ... 37306.html
http://www.natuerlich-online.ch/magazin ... tschaften/
http://www.derkleinegarten.de/800_lexik ... igbaum.htm