Es gibt da ja verschiedene Gründe für Unzufriedenheit.
Entgegen der ersten Vermutungen ist Burn-out gar nicht eine typische Managerproblematik, sondern hauptsächlich am unteren Ende der Hirarchie angesiedelt. Der krankmachende Faktor ist also weniger ein zuviel an Arbeit als zuviel sinnlose Arbeit, Fehler in den Betriebsabläufen, die unnötige Mehrarbeit produzieren usw.
Daher sind auch Selbstständige oft bei hoher Stundenzahl trotzdem zufriedener - man weiß, warum man das macht, und hat sich selber dafür entschieden.
Dann gibt es noch das Thema "Beruf" und "Berufung". Leider wird nicht jede Arbeit, die der eigenen Berufung entspräche, angemessen bezahlt, deshalb wird in "bessere" Jobs ausgewichen, in denen man sich dann aber verbiegen muß.
Oder -da kommt wieder der erste Absatz: der Job an sich ist in Ordnung, aber das Umfeld hat sich negativ verändert. Dieses Problem tritt nach meiner Beobachtung in den letzten 10 Jahren gehäuft auf. Immerhin hat ein Experte in einer Reportage von 3sat vorhergesagt, die Firmen würden sich, wenn Nachwuchskräfte knapper werden, endlich mal (notgedrungen) mit der Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter beschäftigen - bis jetzt habe ich das Gefühl, die Chefs sind alle blind und taub auf diesem Gebiet.
Im 3sat-Beitrag hatten sie auch eine Studie erwähnt, in der jetzt offiziell belegt wurde, daß ungerechte Bezahlung auch krank macht.
Grade frage ich mich, ob man so wie Food-watch auch ein Arbeitgeber-watch anzetteln sollte. Gewerkschaften sind heutzutage weitgehend machtlos, aber bei schlechter PR fangen die Schlipsträger an, munter zu werden

.