Erfahrung mit Land Rover (Defender) o.ä.

zaches
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Re: Erfahrung mit Land Rover (Defender) o.ä.

#11

Beitrag von zaches » Do 17. Jan 2013, 10:22

Tja - manche Frauen leisten sich ne Kokohandtasche, wöchentlichneue Schuhe und Botox-Spitzen - ich leiste mir eine alten 90er und eine Familienkarre mit 7 Sitzen als 110er.

Der 90iger ist unser Abreitstier - hat fast 200.000km (Neupreis war damals unter 15.000€) drauf und hat mich schon ne neue Kupplung, 2 neue Planen, neue Gelenke und diverse andere Dingelchen gekostet. Ist als LKW zugelassen, was die Steuer in die Höhe treibt und mit der Versicherung regelmäßig Ärger macht. Lässt sich allerdings alles nicht ändern bei dieser Seriennummer. Er zieht das Heu, das Holz, die Pferde, den Umzugsanhänger, den Flaschenzug - er schiebt die Ameise, wenn sie mit einer Tonne Kacheln sich festgefahren hat, er zieht Kinder mit Schlitten durch die Winterwiesen, wird im Wald genutzt um Sturmschäden zu beheben, Nachbarn leihen ihn, wenn sie zu Tierschauen wollen und mit ihrem Nissan die Berge bei Kassel nicht bezwingen können. Er hat 2,5 Sitze, die ausreichten um mich, 2 Kinder und einen Hund zu beherbergen - alle in Felle und decken gehüllt. Er ist mein Schatz :rot:

Der 110er wurde nur gekauft, weil wir für Schul- und andere Kinder-wege ein Fahrzeug brauchten, der mind 6 Sitze hatte. Die üblichen Familienbusse brauchen bei weniger PS genauso viel Sprit und sind teurer in der Anschaffung. Haben allerdings mehr Platz!! Kein Auto für Menschen über 1,80m. Hinten sowieso nicht. Hat den Vorteil, daß Kinder schneller ohne Sitze fahren können, als in anderen Autos - die Sitze im Heck sind eigenlich Kindersitze.... :aeh:
Großer Nachteil: das Teil ist gedrosselt - fährt max 135 km/h. Das Motorengeräusch mag ich immer noch. die hohe Sitzposition auch! Es wird keinem schlecht, beim betrachten der Landschaft. Großer Vorteil - wenn hier mal wieder die Strassen blockiert sind durch Rüben- oder Kartoffellaster, die stundenlang Berge von feldfrüchten aufladen, dann biege ich einfach aufs Feld und fahre um die Laster rum und winke gnädig den lachenden Kerlen....

Die Hilfsbereitschaft anderer Defender Fahrer ist auch nicht zu unterschätzen.
Egal - ich mag die Teile einfach, auch wenn sie hart gefedert sind. :rotschopf: Zinnober
"Erdachtes mag zu denken geben, doch nur Erlebtes wird beleben." Paul von Heyse

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Benutzer 146 gelöscht

Re: Erfahrung mit Land Rover (Defender) o.ä.

#12

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Do 17. Jan 2013, 10:38

@zaches:
wie wär`s mit `nem Nebenjob als Werbetexter bei Land Rover :hhe: Schönes Plädoyer! :daumen:

@connymatte:
"nen Panza" hat einen Wendekreis von 0,0m ;) (muss doch `was für meinen Platz im Klugscheiß-Ranking tun... :pfeif: )

Gruß

frodo

Manfred

Re: Erfahrung mit Land Rover (Defender) o.ä.

#13

Beitrag von Manfred » Do 17. Jan 2013, 12:10

Fassen wir zusammen:
Defender = Zugmaschine, langstreckentauglich auf der Straße, große Anhängelast, teilweise als Traktorersatz zu gebrauchen (dafür wurden sie ja mal gebaut). Also praktisch, wenn man öfter schwere Hänger bewegt, viele Feldwege fährt und ab und zu auch mal quer durchs Gelände muss.

Gator, Mule, Ranger = Leichtfahrzeuge für häufige Querfeldeinfahrten und Arbeiten unter beengten Verhältnissen. Nicht langstreckentauglich, begrenzte Zugleistung (auf der Straße meist nur Kleinstanhänger zulässig), verursachen aber bei Querfeldeinfahrt kaum Flurschäden und kommen je nach Ausstrattung auch an Stellen, wo der Defender schon lange aufgegeben hat. Also was für den Golfplatz (John-Deer Elektro-Gator) bis zum Einsatz für leichte Arbeiten auf großen (arrondierten) Weidetierbetrieben in schwierigem Gelände (Polaris Ranger).

Gesegnete Erde
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Re: Erfahrung mit Land Rover (Defender) o.ä.

#14

Beitrag von Gesegnete Erde » Do 17. Jan 2013, 14:41

Wir fahren den Defender (110er Station) auch schon seit über 10 Jahren und schonen ihn nicht. Den grössten Teil seiner bisher 130 000 gelaufenen km hat er auf unbefestigten Erdstrassen zurückgelegt. Bei entsprechendem Untergrund verläßt den Fahrer eher der Mut, als den Landi die Traktion. Auf festem Untergrund ist er eine Ziege. In der Regenzeit kommt er auf den durchweichten Lehmuntergründen schnell ins rutschen und ist dann schwer kontrollierbar bis unkontrollierbar.
Verbrauch um die 10 l. Komfort gemässigt, die Sitzposition für den Fahrer gewöhnungsbedürftig, da sehr linkslastig.
Für uns ein nützliches, sehr vielseitiges Fahrzeug, das auch schon mal 12 Personen befördern kann; hat sich bewährt und ist bisher sehr zuverlässig.

Michael
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Sue
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Re: Erfahrung mit Land Rover (Defender) o.ä.

#15

Beitrag von Sue » Do 17. Jan 2013, 15:17

Der Trend geht zum Zweit-Landy ;)
Wir haben einen 109 Serie III Pickup, 30 Jahre alt und einen neuen 110er Station. Mit dem alten hole ich Heu für die Pferde - glaubt immer erst kein Mensch, dass da 18 Kleinballen drauf passen. Und alles für den Hausumbau haben wir auch damit geholt. Im Sommer kann man das Truckcab abnehmen und hat ein Cabrio :)
Ich liebe das Teil, aber es wird uns verlassen müssen. Die Alltagsverlässlichkeit ist nicht mehr gegeben und die Investitionen wären zu hoch, wenn man alles richten wollen würde. Und um ihn wirklich täglich fahren zu können braucht man auch echt gute Nerven, viel Kraft, unempfindliche Ohren und Zeit.
Schade drum (irgendwo in einem anderen Thema hab ich auch mal ein Bild gepostet). Hätte ich nen Haufen Geld und Zeit übrig, sowie genügend (überdachten) Platz würde ich den Oldie halten wollen.
Der 110er ist natürlich im Vergleich eine Luxuskarosse.

Der Nachfolgerzweitwagen soll wieder ein Defender werden und in jedem Falle ein Pickup - ob 90er oder 110er wird sich noch zeigen. So was wie eine eierlegende Wollmilchsau: Geländetauglich, zugkräftig, alltagsarbeitswegstreckentauglich, offen + geschlossen zu fahren, Transportfahrzeug... Und den fahr ich dann bis zur Rente :holy:

Goldhofer

Re: Erfahrung mit Land Rover (Defender) o.ä.

#16

Beitrag von Goldhofer » Mo 4. Feb 2013, 12:22

Kann hier nur meine bescheidene Meinung zum Besten geben, die beruht aber immerhin auf eigener Erfahrung :)

Ein Defender ist sicher nicht das richtige Fahrzeug für jeden, aber ich möchte unseren guten, alten 110 nicht missen. Seit rund 15 Jahren fahre ich jetzt Land Rover und sehe für mich keinen Grund das zu ändern. Der Landy ist eines der wenigen Vehikel, die den Namen Nutzfahrzeug noch verdient haben.
Der Nutzwert ist, bei überschaubarer Technik und ohne Firlefanz, einfach enorm.
Viel Platz zum Laden, große Anhängelast, sehr gute Geländetauglichkeit, hoher Freizeitwert (losfahren, anhalten wo´s gefällt und daheim sein), leicht instand zu halten, schnelle und günstige Ersatzteilversorgung über Nacht... wo soll ich aufhören?
Darüber hinaus hat sich um den Landy eine echte Community gebildet, weil die meisten ihre Bolle einfach lieben. Man schraubt schon öfter mal an den Karren, ein Landy ist nie richtig ganz, dafür aber auch nie ganz kaputt. Zumindest schraubt man selten alleine, denn wir und unsere vielen Bekannten und Freunde, die auch landyfiziert sind, treffen uns gerne zum Schrauben wenns irgendwo klemmt. Danach wird gemeinsam geköchelt oder gegrillt und mit verschmierten Fingern eine Hopfenkaltschale gehoben.
Wir fahren mit dem Landy auch nicht über eine abgesoffene Wiese, aber bei normalen Verhältnissen ist der Flurschaden erheblich geringer, als mit unserem Trecker. Der Landy reisst dank Mitteldifferenzial im Allradbetrieb nicht die Grasnarbe auf. Hatte mal einen Toyota Land Cruiser, der hat da ganz anders gerupft.
Wir nutzen ihn als Alltagskarre, zum Holz machen, als Tansportmittel auf dem Hof, als Urlaubsfahrzeug zum unabhängig reisen, eigentlich für alles.
Als Verbrauch haben wir 9 Liter Diesel ermittelt, was für den Nutzwert der Karre in Ordnung geht. Sprit sparen geht besser, indem man unnötiges Fahren verhindert, als dass man sich in seinen Möglichkeiten beschränkt. Als Berufspendlerfahrzeug für die City würd ich ihn jetzt nicht gerade empfehlen, aber das dürfte klar sein. :)
Was den Komfort angeht, da kommt es darauf an, wie man Komfort definiert. Man darf einen Landy eben nicht mit einem herkömmlichen PKW vergleichen, die Sitzposition ist ungewohnt und die Federung für hartes Gelände und hohe Zuladung ausgelegt. Fakt ist aber, dass ich aus dem Landy in der Regel entspannter aussteige, als beispielsweise einem A4 oder auch einem VW-Bus. Das aufrechte Sitzen, die eigentlich völlig rudimentären Sitzmöbel als solches, vor allem aber das gemütliche Fahren in dem Eimer lassen einen recht relaxt ankommen. Der Landy taktet einen runter, rasen macht damit eh keinen Spaß. Und das beste... der Landy sieht am schönsten aus, wenn man ihn nicht wäscht! Wer würde sowas auch tun? :)
Sicher fahren in der Münchner City einige polierte Landys rum, die als Statussymbol missbraucht werden, für die allermeißten ist er aber eher das Gegenteil und Teil eines Lebensgefühls.

Joa... das war dann so unsere Ode an den Landy :) Wir lieben ihn.

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Re: Erfahrung mit Land Rover (Defender) o.ä.

#17

Beitrag von emil17 » Mo 4. Feb 2013, 13:39

Goldhofer hat geschrieben: ... hoher Freizeitwert (losfahren, anhalten wo´s gefällt und daheim sein) ...
aber wenns Dir auf meiner Wiese gefallen sollte, fragst Du mich bitte vorher und nimmste auch den Müll wieder mit, ja?
Die Leute, die diesbezüglich Mühe machen, fahren allerdings keine Landys, und auch keine umgebauten VW-Busse. Aber Wohnmobile sind hierzulande aufgrund sehr konkreter Vorfälle vielenorts nicht so wirklich beliebt, das fällt dann leider auf alle zurück die sich vernünftig verhalten.
Musste auch schon mal einen wegbitten, der stand auf einem Zufahrtsweg, der nicht so oft benutzt wird, und hat beschlossen, dass da keiner durch will.
Gehört wohl in ein eigenes Thema und ich habe nichts gegen Offroadfahrer, wenn sie entweder auf ihrer eigenen Wiese oder dann auf dafür vorgesehenen Plätzen üben.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Erfahrung mit Land Rover (Defender) o.ä.

#18

Beitrag von Goldhoferin » Mo 4. Feb 2013, 14:07

emil17 hat geschrieben:
Goldhofer hat geschrieben: ... hoher Freizeitwert (losfahren, anhalten wo´s gefällt und daheim sein) ...
aber wenns Dir auf meiner Wiese gefallen sollte, fragst Du mich bitte vorher und nimmste auch den Müll wieder mit, ja?
Falls es uns bei Dir gefällt, fragen wir Dich natürlich! Und den Müll, der da auch noch zufällig durch die Gegend fliegt, nehmen wir dann selbstverständlich auch mit.... Denn der unsere ist immer in der Mülltüte im Auto, da wo er hin gehört... Plätze, die wir besuchen, sind hinter her sauberer, als sie vorher waren. Wir kennen auch niemand, der achtlos seinen Müll liegen lässt... Klar, gibt´s bestimmt auch!

Viel schlimmer finde ich übrigens die MacDonaldtüten-aus-dem-Fenster-schmeißerei! Aber anderes Thema!
Ein "echter Landyfahrer" lebt eine Lebenseinstellung! Die hat dann zum Beispiel auch was mit Respekt der Natur und seinen Mitmenschen gegenüber zu tun :engel:

Ein Landyfahrer lebt gerne mit und in der Natur :hack:

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Re: Erfahrung mit Land Rover (Defender) o.ä.

#19

Beitrag von emil17 » Mo 4. Feb 2013, 15:34

Goldhofer hat geschrieben:Und den Müll, der da auch noch zufällig durch die Gegend fliegt, nehmen wir dann selbstverständlich auch mit
Plätze, die wir besuchen, sind hinter her sauberer, als sie vorher waren
Finde ich eine vorbildliche Einstellung, hilft mehr als "das ist nicht von uns". Nur leider ist das selten.
Goldhofer hat geschrieben:Wir kennen auch niemand, der achtlos seinen Müll liegen lässt
Das ist ja das Leidige, dass man sie nicht kennt, denn wüsste man, wer es war, dann könnte man sie zum Aufräumen zitieren.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Erfahrung mit Land Rover (Defender) o.ä.

#20

Beitrag von Olaf » Mo 4. Feb 2013, 16:36

Wir kennen auch niemand, der achtlos seinen Müll liegen lässt... Klar, gibt´s bestimmt auch!
Viel schlimmer finde ich übrigens die MacDonaldtüten-aus-dem-Fenster-schmeißerei!
Meine Kinder sinds nicht, das liegt alles IM Auto, kaum das man ihnen das borgt!
:motz:
Aber ich darf auch regelmäßig unseren Straßengraben absammeln, ich weiss , was ihr meint!
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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