Kalk

Hühnerfan
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Re: Kalk

#21

Beitrag von Hühnerfan » So 3. Feb 2013, 02:19

Manfred hat geschrieben:
stoeri hat geschrieben:Und was wären dann kohlenstoffhaltige Materialien?
Stroh, Sägespäne, Herbstlaub usw. Also überwiegend holzige Pflanzenteile.
Junge Pflanzen enthalten zwar auch Kohlenstoff, aber auch viel Stickstoff.
Das Ziel bei der Kompostherstellung ist ein ausgewogenes Verhältnis von Kohlenstoff zu Stickstoff (C:N-Verhältnis).
Wenn du viel Stickstoff hast, mische kohlenstofflastiges Zeug rein und den Stickstoff zu binden. Und wenn du kohlenstofflastiges hast, mische was Stickstofflastiges rein, um die Rotte zu fördern.
Ich hätte da noch was bez: C + N Verhältnis.
Grünmasse aus frischen Gartenabfällen : C:N =7:1. Sprich: 7 Teile Kohlenstoff zu 1 Teil Stickstoff.
Frischer Rasenschnitt : 12:1
Küchenabfälle:23 : 1
Fichtennadeln:30 : 1
Laub:50 : 1
Sägespähne: 200 : 1

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Kalk

#22

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » So 3. Feb 2013, 15:17

Ideal zur schnellen Kompostierung ist ein c:N von 50:1...

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Little Joe
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Re: Kalk

#23

Beitrag von Little Joe » So 3. Feb 2013, 18:10

Manfred hat geschrieben:
Olaf hat geschrieben:Ich vermute mal, das es sich bei Ziegenmist ähnlich verhält?
Ziegenmist hat typisch 8% Gesamtstickstoff.
Rindermist liegt bei ca. 5,5%.
Schweinemist bei 7,3%.
Karnickelmist und Hühnermist mit Einstreu ca. 18%.
Reiner Hähnchenkot kann bis zu 30% enthalten.
Ziegenmist ist also eher unkritsch und kann pur verwendet werden.
Karnickel- und Hühnermist sollte man sehr fein verteilen oder mit stickstoffarmem Material vermischt kompostieren. Oder man macht Jauchen draus und verwendet die als Flüssigdünger während der Vegetationsperiode.

hast du auch eine Angabe für Pferdemist (frischer als auch kompostierter) und macht es Sinn den mit dem Hühnermist zu mischen :hmm:
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

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Stieglitz
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Re: Kalk

#24

Beitrag von Stieglitz » So 3. Feb 2013, 19:37

Hallo ihno
Das Verhältnis 50:1 C/N scheint mir doch etwas zu hoch.

Manfred hat geschrieben: (Ich weiss zwar nicht mehr wo, aber ich habe es notiert, und ich finde diese Formulierung sehr gut).
Wenn du Stickstoff haltiges Material hast, mische Kohlenstoff haltiges Zeug rein um den Stickstoff zu binden.
Wenn du Kohlenstoff haltiges Material hast, mische was Stickstoff haltiges rein, um die Rotte zu fördern.
Die folgende Tabelle mit Inhaltsangaben habe ich mir mal heruntergeladen. Sie geistert an mehreren Orten herum, und ich weiss nicht mehr, von wo ich sie habe. Sie gibt einen guten Überblick über das Verhältnis C/N.
________________________________________
C-N-Verhältnis-Tabelle

(C = Kohlenstoff, N = Stickstoff)

Um organische Masse wieder in pflanzenverfügbare Nährstoffe umsetzen zu können, brauchen Mikroorganismen Stickstoff.
Die für die Kompostierung und Fermentierung vorgesehenen organischen Abfälle müssen daher ein ausreichendes C-N-Verhältnis haben.
(Wichtig ist eine gute Vermischung der unterschiedlichen organischen Stoffe!)

Das C-N-Verhältnis unterschiedlicher organischer Stoffe in der Trockensubstanz

Organische Masse Kohlenstoff Stickstoff
Harn 0,8: 1
Mistsickersaft 2-3: 1
Fäkalien 6-10: 1
Grünmasse 5-15: 1
Schwarzerde 5-20: 1
Mistkompost 10-20: 1
Rasenschnitt 10-15: 1
Kot landwirtschaftlicher Nutztiere 10-15: 1
Stapelmist 10-15: 1
Hülsenfruchtstroh 10-20: 1
Luzerne / Zwischenfrüchte 15-25: 1
Stroharmer Frischmist 20-25: 1
Küchenabfälle 20-25: 1
Strohreicher Mist 25-30: 1
Schwarztorf 30-40: 1
Stadtmüll 30-40: 1
Baumlaub 30-50: 1
Getreidekleie 30-50: 1
Getreidespelz 50-80: 1
Getreidestroh 50-150: 1
Verrottetes Sägemehl 150-250: 1
Sägemehl 250-500: 1

(Die Zahlen sind zwar etwas verschoben. Man muss sie etwas nach rechts schieben unter die betreffende Rubrik).

Zum Binden von gelösten mineralischen Ionen geben Sie Gesteinsmehl dazu.

Wichtig für einen guten Verlauf der Fermentierung und der späteren Düngewirkung ist die Zusammenstellung des Pflanzenmaterials und deren Verhältnis von Kohlenstoff zu Stickstoff (C/N).

Ein günstiges C/N-Verhältnis liegt bei 15-25 C / 1 N

Überwiegt z.B. der Anteil Kohlenstoff zu sehr, verlangsamen sich Fermentation und spätere Rotte im Boden, weil die Mikroorganismen bei Stickstoffmangel im Aufbau ihrer Körpersubstanz und ihrer Vermehrung stark eingeschränkt sind und die Fermentations- und Rotteleistung gering bleibt.

Bei zuviel Stickstoff läuft die Fermentation und die Rotte zwar schnell ab, aber es entstehen nur wenig stabile Humusverbindungen, die wiederum zu Stickstoffverlusten führen.
(Siehe Kohlenstoff/Stickstoff-Verhältnistabelle)

Gleichermaßen wichtig ist eine Zugabe von Gesteinsmehlen.

Die Wichtigkeit der Ionenbindung darf nicht unterschätzt werden, sie bildet in den zukünftigen Kreisläufen die Voraussetzung für eine ausreichende mineralische Nährstoffversorgung für Mikroorganismen und Pflanzen.
________________________________________

Die wichtigsten Stoffe sind der Stickstoff, aus dem Eiweiß für das Wachstum der Pflanze gebildet wird, Phosphat, welches die Wurzelbil-dung und die Fruchtbildung fördert und Kali, welches für den festen Aufbau des Pflanzengewebes sorgt. Hinzu kommt noch der Kalk, der einerseits die Zellwände festigt, andererseits die Säuren und giftigen Stoffe im Boden bindet. Zu guter Letzt kommen noch die Spurenelemente, wie Magnesium (für das Blattgrün) und Kupfer (schützt das Blattgrün) hinzu.
________________________________________

Hier noch eine Formulierung von mir:
Alles biologische Material für Kompost oder Bokashi, das gelb bis braun gefärbt und trocken ist, ist Kohlenstoff lastig.
Alles biologische Material für Kompost oder Bokashi, das grün und saftig ist, ist Stickstoff lastig.

Liebe Grüsse Stieglitz

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Kalk

#25

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » So 3. Feb 2013, 20:00

guckst du Rasenschnitt 15: 1 !!!!
Nach deiner Meinung ist reiner Rasenschnitt gut Kompostierbar ??? :hmm:
ist eigentlich auch egal da ja keiner hergeht und irgendwelche c:n Nachprüft
in der Praxis machste das so wie Manfred es beschrieben hat.
Rasenschnitt ( 15 :1 C: N ) +Grob gehäckseltes Baummaterial ( 200:1 C:N ) und am Ende landeste irgendwo zwischen 40-70 : 1 C: N .

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Re: Kalk

#26

Beitrag von hobbygaertnerin » So 3. Feb 2013, 20:50

Je älter ich werde, umso grösser wird meine Hochachtung vor der Weisheit der Natur.
In einer Hand voll Boden sollen angeblich mehr Lebewesen existieren, als Menschen auf der Erde leben.
Das macht mich immer sehr klein und demütig. Bevor es den Menschen gab, haben die Bodenlebewesen bereits schwer geschuftet.
Wer kann wirklich sagen, wie die Bodenlebewesen arbeiten?

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Stieglitz
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Re: Kalk

#27

Beitrag von Stieglitz » Mo 4. Feb 2013, 09:05

Hallo Ihno

Ob 50:1 oder 25:1 hängt davon ab, was man will. Ob Kohlenstoff betont oder Stickstoff betont. - Es kommt wiederum die Formulierung von Manfred zum Zuge. – Aber ich habe noch eine andere Erklärung:

Das C/N Verhältnis 25:1 stammt aus einer Zeit, als man dem Kompost noch keine Holzschnitzel beifügte. Dies ist erst möglich seit es die Häckselmaschinen gibt, die z.T. das Häckselgut direkt vor dem Haus häckseln. Die Bürger müssen dann selber schauen, was sie damit machen. Das Naheliegende ist, dass man dieses in kleinen Portionen dem Kompost beifügt. Dies erhöht natürlich sehr schnell das C/N-Verhältnis, sodass Du vielleicht mit 50:1 Recht hast.
Das Verhältnis 25:1 oder ähnlich geistert jedoch noch überall in den Büchern und Meinungen herum.

So dies auch bei Wikipedia:
C/N-Verhältnis
Das Verhältnis von Kohlenstoff zu Stickstoff (C/N-Verhältnis) im Kompostmaterial ist für die Vermehrung der Mikroorganismen und somit für die Abbaugeschwindigkeit wichtig. Die Mikroorganismen benötigen Stickstoff für die Bildung neuer Zellsubstanz. Gibt es einen Stickstoff-Überschuss, ist das C/N-Verhältnis zu eng und es kann zu einer Bildung von Ammoniak (NH3) kommen, wodurch sich auch der pH-Wert für den Abbau ungünstig verschiebt. Ist dies der Fall, können z. B. Stroh oder Sägespäne mit einem hohen Kohlenstoff-, aber geringen Stickstoffanteil dem Kompostmaterial beigemischt werden. Ist der Kohlenstoffgehalt zu hoch, können stickstoffreiche Materialien, wie z. B. Grasschnitt oder Klärschlamm zugeschlagen werden, um das C/N-Verhältnis zu optimieren. Ein C/N-Verhältnis von 20:1 bis 25:1 hat sich als günstig für den Kompostierungsprozess erwiesen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kompostierung

Soll doch jeder das machen, was er am besten findet. Passieren kann nicht viel.

Wie hat Schiller geschrieben:
Das Alte stürzt, es ändert sich die Zeit, und neues Leben blüht aus den Ruinen.
Quelle: Wilhelm Tell IV, 2. (Attinghausen)
Friedrich von Schiller
deutscher Schriftsteller (1759 - 1805)

……. diesmal vielleicht mit etwas mehr Kohlenstoff.

Liebe Grüsse Stieglitz

Manfred

Re: Kalk

#28

Beitrag von Manfred » Mo 4. Feb 2013, 09:18


goos

Re: Kalk

#29

Beitrag von goos » Mo 11. Feb 2013, 20:33

da bekommt ja man genickschmerzen .....
vom kopfschütteln, über den unfug.....
der hier losgelassen wird !!!!
:motz:

Sabi(e)ne
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Re: Kalk

#30

Beitrag von Sabi(e)ne » Mo 11. Feb 2013, 20:36

Hallo, goos,
tolle Einführung hier.... :dreh:
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

Words are no substitute for actions...

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