Hartz 4

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ahora
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Re: Hartz 4

#171

Beitrag von ahora » Mi 23. Jan 2013, 19:31

ich habe gerade festgestellt, dass ich den post garnicht gepostet hatte, in dem ich die zeit beschrieb, in der ich die <mounted games> gruppe trainierte, da ich mir nicht sicher war, ob ich ihn posten solle, oder nicht, da das in deutschland gerne als selbstbeweihräucherung ausgelegt wird. na ja, nachdem ich ihn oben erwähnt hatte, poste ich ihn. ist so eine art politischer sozialer lebenslauf:

mit 15 jahren eintritt in die SPD - mehrere aktionen organisiert u.a. für eine bessere busanbindung in den einzelnen ortsteilen. da oberstufenschüler überhaupt kein frühbus zur verfügung stand.

in der zeit privat bedürftige familien so weit es möglich war, unterstützt, sowohl mit geld als auch mit arbeitseinsätzen

sich um suizidgefährtete gekümmert

mit 27 austritt SPD eintritt bei den grünen,

mit 28 einzug ins gemeindeparlament - viele aktionen geleitet - umwelt, kindergartensituation, etc. - das war eine sehr interessante erfahrung. wir waren die einzigen, die in der gemeindevertretung saßen um für andere etwas zu tun. alle anderen sassen nur darin, um sich aufträge zu sichern oder ihr ackerland in bauland umwandeln zu lassen etc. :hmm:

während der rotgrünen koalition austritt aus den grünen - das, was die da machten, war nicht meins auf bundesebene.

in den ganzen jahren in mehreren vereinen ehrenamtlich tätig, die entweder etwas mit gartenbau oder pferden zu tun hatten. in den reitvereinen wurde immer viel für kinder organisiert. ich habe u.a. eine <mounted games> gruppe geleitet. und wir sind mit den kindern auf turniere gefahren - meist mit den eigenen autos, dem eigenen sprit etc. es war ein reiterhof, der von kindern aus dem dorf bevölkert war. die besitzer waren sehr kinderfreundlich. es war eine art <immenhof>. die kinder durften gegen mithilfe im stall etc. die ponys reiten. ich habe mich nie interessiert, woher die kinder kamen, aus welchen familien, da hat keiner gefragt. es gab zum beispiel immer gespendete reit-klamotten, wo sich jeder bedienen konnte.

ich hatte immer mehrere gärten und natürlich auch dort interessierte kinder als natürlich auch bei den schafenund hühnern. ich habe mich nie erkundigt, aus welchen familien sie stammten, ich war ja selbst zugezogen und somit kannte ich die kinder des dorfes nicht. es gab kinder, die sich dann auch im eigenen garten einen kleinen garten angelegt haben.

dann war ich selbständig mit gärtnerei, in der zeit ging natürlich aus zeitlichen gründen nicht mehr allzuviel. ich hatte mehrmals besuch vom kindergarten und ich bin in den waldkindergarten und habe dort für die kinder kräuterführungen gemacht.

und vieles weitere, was ich ganz einfach vergessen habe.

hier führe ich interessierte menschen und kinder durch meinen garten und zeige den urlauberkindern tiere, die hier heimisch sind, wenn es sich eben ergibt. gut diese kinder sind nicht bedürftig also finanziell, aber da habe ich nie einen unterschied gemacht. ich habe immer nur versucht interesse zu wecken.

ich hatte gottseidank in meiner kindheit eine tante, die mir vieles beigebracht hat, das interesse am garten hatte ich von geburt an, aber z.b. stricken, häkeln, spinnen, keltern etc. wurde doch erst geweckt, als ich es bei anderen kennenlernte.

adjua, du hast bestimmt viel mehr gemacht. gut so.

Rati
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Re: Hartz 4

#172

Beitrag von Rati » Do 24. Jan 2013, 16:40

ina maka hat geschrieben:hallo!
Rati hat geschrieben:glaubst du tatsächlich das menschen die auf Flohmärkten mitfühlender menschen extra billige Kleidung erwerben dürfen oder die Gelder aus Spenden annehmen müssen sich nicht benachteiligt und minderwertig fühlen?
Aus Erfahrung kann ich sagen - nein, wenn ich auf Billig-Flohmärkten einkaufe oder Kleidung geschenkt bekomme - das ist nicht so schlimm!
Schlimm wäre es, wenn jemand zu mir kommen tät und öh? zum Beispiel sagen tät "komm, ich sing mit deinen Kindern was Schönes!" oder "ich impfe deine Kinder jetzt mal gratis so richtig durch"
i.O. ina, bisher wuste ich noch nicht das ihr zu den echt armen gehört, ich mein wenn ich so lese was ihr habt (Forellenteich, Gartengrundstück und so) da hab ich nicht den lebensstandert im Sinn den ich hier von mir bekannten H4 familien kenne.
Wir gehn auch gern übern Flohmarkt, wir durchstöbern Sperrmüll und freuen uns über Geschenkte Sachen. Aber wir sind nicht davon abhängig (wirklich abhängig weil wir sonst nichts zum anziehen oder am Monatsende zum essen hätten) solche Angebote zu bekommen.
ahora hat geschrieben:...rati - ich hatte nicht geschrieben, eine musikschule im garten - sondern ein projekt für kinder in ihrem garten, also um kindern das gärtnern näherzubringen, oder da adjua aus einer musikalischen familie stammt, ein musikprojekt anbieten und nicht ein liedchen vorträllern,...
ja, so hab ich mir das schon gedacht.
Leute.. :) und hier in dem Fall adjua, habt doch mal nicht immer gleich das Gefühl euch will jemand in euer Leben reden, euch maßregeln oder bekehren.... ist alles halb so wild. :)

extra liebe Grüße
Rati
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Benutzer 72 gelöscht

Re: Hartz 4

#173

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 24. Jan 2013, 20:56

hallo!
Rati hat geschrieben:i.O. ina, bisher wuste ich noch nicht das ihr zu den echt armen gehört, ich mein wenn ich so lese was ihr habt (Forellenteich, Gartengrundstück und so) da hab ich nicht den lebensstandert im Sinn den ich hier von mir bekannten H4 familien kenne.
Wir sind ja auch keine H4-Familie! ;)

wobei das Grundstück gekauft worden ist, als wir noch dachten, dass alles anders laufen wird....
So kann es schnell kommen!!
Man verschuldet sich, verliert den job (bzw. frau bekommt ein ungeplantes Baby) - dann ist man schon drinnen.
Denn: einen job kriegt nicht jeder, der sucht!
Auch nicht jeder, der ernsthaft sucht und wirklich arbeiten will - es gibt nicht für alle :im:

Tja, und dann ist das mit dem "Arm-Sein" (hier in Mitteleuropa!) schon eine recht seltsame Sache - so arm, dass man verhungert oder erfriert, ist hier wohl fast niemand.
Aber es gibt viele Entscheidungen, die man als "Armer" fällen muss - unter anderem: Grundstück behalten, aber dafür kein neues Gewand kaufen - lieber ein bisschen frieren (oder zu Hause Wollpulli anziehen), als "Billigfraß" essen, lieber hier und da ein Buch kaufen, statt Pommes mit Cola.....
geht ewig weiter diese Liste, und wenn stimmt, was Sabi(e)ne aus ihrer Erfahrung erzählt, dürften wir da echt ein bisschen eine Ausnahme sein.
Noch mal: wir beziehen kein H4 - mein Mann arbeitet!
Aber :aeug: auf mehr Geld kommen wir deshalb nicht wirklich.
Deshalb bin ich auch gegen diese "1-Euro-jobs" oder wie die alle heißen, die Zwangsarbeiten für Leute, die nicht arbeiten wollen.
Es drückt den Preis.
Und je mehr Arbeitslose (und Arbeistwillige!!) es gibt, umso leichter fällt es, wenig zu zahlen und trotzdem wen zu finden, der das tut.
hm.
Rati hat geschrieben:Wir gehn auch gern übern Flohmarkt, wir durchstöbern Sperrmüll und freuen uns über Geschenkte Sachen. Aber wir sind nicht davon abhängig (wirklich abhängig weil wir sonst nichts zum anziehen oder am Monatsende zum essen hätten) solche Angebote zu bekommen.
Das wiederum finde ich faszinierend an den Statistiken, die ich immer wieder lese - wenn dort steht, wieviel Prozent die Menschen für Miete/Essen ausgeben! :nudel:
Bei uns ergibt Miete (inklusive Kreditraten) und Essen eben - hm, ich bin nicht gut in Rechnen, aber es dürften etwa 80 Prozent sein von unserm Einkommen, das wir dafür ausgeben müssen, na ja vielleicht 70.

fühl mich allerdings nicht arm - das Gefühl hatte ich nicht mal als ich als Jugendliche mal auf der Straße lebte.

Denn ich hab da etwas in mir drinnen, das "weiß" einfach, dass alles gut wird.
Deshalb verfolge ich diese Diskussionen über "positives Denken" und so auch mit großem Interessen.
Wer will, der macht sich seine Realität, wenn er kann :duckundweg:
Wenn er wollen kann, denn wir können zwar tun, was wir wollen, aber nicht wollen, was wir wollen - oder wie war das?

sorry, ich rede Stuss - leider kann ich niemandem meinen Optimismus "schenken", das ist mal so, ich tät es gerne!!!!

Und ich weiß, dass das Leben auch dann lebenswert ist, wenn man mit Schmerzen und halbseitig gelähmt ans Bett gefesselt ist....

Es ist einfach Leben.

Damit will ich niemanden kränken, der krank ist und unglücklich - denn wie gesagt, ich empfinde meinen "Optimismus" oder "positives Denken" als Geschenk, das ist nichts, was man sich so einfach erarbeiten kann - ich weiß nicht viel von Wünschen, die man ans Universum schicken kann, aber
vielleicht macht einen einfach schon der Glaube daran glücklich?
Von dem her finde ich es gar nicht so überheblich, sowas vorzuschlagen.... :flag: ;)

sorry, ich hoffe, das kommt nicht falsch rüber .....

liebe Grüße!

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Re: Hartz 4

#174

Beitrag von ahora » Do 24. Jan 2013, 21:44

hallo ina,

gerne würde ich dich mal fest drücken. :)

es ist dieses gefühl, selbst wenn man auf die schnautze gefallen ist, es bleibt dieses gefühl, es wird besser. ich kanns nicht besser beschreiben.

@rati, all die sachen, die zu mir finden, bräuchte ich auch nicht unbedingt zum überleben, aber sie machen das leben angenehmer und irgendwie stärken sie dieses positive grundgefühl. ich habe mich früher oftmals anstecken lassen von der panik meiner mitmenschen, davon habe ich mich befreit. ich mache mein ding.


schöööööööööööön

ahora

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Hartz 4

#175

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Do 24. Jan 2013, 21:50

So ists recht arm oder Reich ist eine reine Ansichtssache .
Da kann ich bestens mit Leben :michel:

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Sonnenblumeli
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Re: Hartz 4

#176

Beitrag von Sonnenblumeli » Do 24. Jan 2013, 22:07

ina maka hat geschrieben:hallo!
fühl mich allerdings nicht arm - das Gefühl hatte ich nicht mal als ich als Jugendliche mal auf der Straße lebte.
Denn ich hab da etwas in mir drinnen, das "weiß" einfach, dass alles gut wird..
Das sagt mir meine bessere Hälfte auch immer. Und es stimmt, wir gehen unseren Weg.[/quote]
ina maka hat geschrieben:sorry, ich rede Stuss - leider kann ich niemandem meinen Optimismus "schenken", das ist mal so, ich tät es gerne!!!!
Warum entschuldigst Du Dich?
ina maka hat geschrieben:Und ich weiß, dass das Leben auch dann lebenswert ist, wenn man mit Schmerzen und halbseitig gelähmt ans Bett gefesselt ist....
Das kann nur jemand wissen, der es selbst erlebt und ein Kämpfer ist.

ina maka hat geschrieben:sorry, ich hoffe, das kommt nicht falsch rüber ......
nööö
:kaffee:
Wenn Du deinen Weg gehst, fügen sich die Dinge!

Benutzer 72 gelöscht

Re: Hartz 4

#177

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 25. Jan 2013, 11:02

hallo!
Sonnenblumeli hat geschrieben:Das kann nur jemand wissen, der es selbst erlebt und ein Kämpfer ist.
Ja, ich hab es erlebt (und es hat mir sooo viel beigebracht), aber Kämpfer-Typ bin ich nicht, eher der "Annehme-Typ".
Das reicht.
Schade, dass man das nicht wissen kann, ohne es selber erlebt zu haben. hm.

liebe Grüße!

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Re: Hartz 4

#178

Beitrag von Rati » Mo 28. Jan 2013, 13:04

Tschuldigung das ich die olle Dimng noch mal vorkrame, aber ich hab da noch einen Kommentar zu geben.

hallo Ina, ich hatte deinen Beitrag [ 24.01 19:56 ]zwar gelesen aber bis jetzt keine Zeit zum antworten:
ina maka hat geschrieben:
Rati hat geschrieben:i.O. ina, bisher wuste ich noch nicht das ihr zu den echt armen gehört, ich mein wenn ich so lese was ihr habt (Forellenteich, Gartengrundstück und so) da hab ich nicht den lebensstandert im Sinn den ich hier von mir bekannten H4 familien kenne.
Wir sind ja auch keine H4-Familie! ;).
ina maka hat geschrieben:Aus Erfahrung kann ich sagen - nein, wenn ich auf Billig-Flohmärkten einkaufe oder Kleidung geschenkt bekomme - das ist nicht so schlimm!
Ja, aber das gilt halt nur für dich. Du kannst nicht für andere sprechen.
Ich hingegen kenne H4 Familien und ich weiß das es zumindest für diese schlimm ist.
Das heist zwar nicht das das alle betrifft, aber der Gedanke von adjua -um den es mir hier ja ging - das so etwas nicht ernidrigend wäre stimmt eben mMn nicht.
ina maka hat geschrieben:...Tja, und dann ist das mit dem "Arm-Sein" (hier in Mitteleuropa!) schon eine recht seltsame Sache - so arm, dass man verhungert oder erfriert, ist hier wohl fast niemand...
Verhungern muß niemand, da hast du sicher Recht. Hier geht es aber nun mal um H4 und das gibt es nur in deutschland
Aber glaubst du es ist angenehm wenn die Mutter am 20. sagen muß, ab jetzt nur noch halb so viel Milch sonst reicht sie nicht bis zu nächsten H4 Zahlung u.ä.?
Und erzähl mir jetzt nichts davon das zu viel Milch so wie so nicht gesund ist, hier gehts um das Gefühl das die ständige Einschränkung mit sich bringt.
Wenn mensch sich zum Monatsende geld borgen muß und dann zwar im nächsten Monat alles zurück geben kann aber deshalb am Monatsende wieder was borgen muß.
Wenn die Kinder beim Schulausflug nicht die Pommesbude besuchen können weil sie kein Taschengeld bekommen.
Auch hier geht es nicht darum was bei deinen oder meinen Kindern da in der Erziehung anders gelaufen wäre sondern darum wie diese Menschen sich dabei fühlen.
ina maka hat geschrieben:...fühl mich allerdings nicht arm - das Gefühl hatte ich nicht mal als ich als Jugendliche mal auf der Straße lebte....
hier hast du es richtig geschrieben, du hast dich so nicht gefühlt. Hätte ich wahrscheinlich aucgh nicht, aber darum geht es nicht.
Nebenbei, wie bist du auf der Strasse gelandet?
Freiwillig oder Zwang?
ahora hat geschrieben:...@rati, all die sachen, die zu mir finden, bräuchte ich auch nicht unbedingt zum überleben, aber sie machen das leben angenehmer und irgendwie stärken sie dieses positive grundgefühl. ich habe mich früher oftmals anstecken lassen von der panik meiner mitmenschen, davon habe ich mich befreit. ich mache mein ding...
jo ahora, ich hab schon verstanden was du meinst. Mir geht es genau so, nur das ich das mit der Panik nicht erst überwinden brauchte. Die positive Denkerrei ist ja auch an sich gut, nur kann mensch die halt - so wie ina ja auch schon schrieb- niemandem vermitteln.

Grüße Rati
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Re: Hartz 4

#179

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 28. Jan 2013, 19:38

hallo!
Rati hat geschrieben:Nebenbei, wie bist du auf der Strasse gelandet?
Freiwillig oder Zwang?
freiwillig frei :mrgreen:

(es war die Konsequenz für einige Entscheidungen, die ich freiwillig gefällt habe, aber trotzdem hab ich dann jahrelang davon geträumt, in einer Wohnung zu leben, aus der mich nienand rauswerfen kann....)

Es ist sicher nicht angenehm, wenn man geldlich kaum über die Runden kommt, was ich nicht ganz versteh, ist der Zusammenhang mit "erniedrigt" oder gar "gedemütigt" fühlen.
Das macht mich fast wütend!

Es braucht sich niemand zu schämen, weil er/sie kein Geld hat - schämen sollten sich wohl eher die, die "zuviel" Geld haben (egal woher)

Und damit will ich bittschön nicht denen einen Vorwurf machen, die wenig Geld haben und sich dafür schämen - ich tät diese Einstellung nur sehr gerne aus den Köpfen aller Menschen verbannen oder ausradieren. hm

Ich bin glaube ich ganz ohne Ehrgeiz geboren, vielleicht kann ich deshalb so vieles nicht verstehen.

Es macht aber einen Riesenunterschied für die Lebensqualität, ob ich zu den Pommes-Buden schiele und zu den Mädchen mit ganz neuen modischen Schuhen, oder ob ich stolz bin auf meine abgetretenen alten Lederschuhe und sag "Pommes mag ich eh nicht."

Ich hab früher sehr sehr oft Thunfischdosen mit Erdäpfel gegessen, weil das billig ist und ich mir einbildete, es wäre eine komplette Mahlzeit. Damit es besser schmeckte, wollte ich Salat dazu, aber das Geld reichte nicht. Also hab ich die losen Salatblätter genommen und bei der Kasse gesagt "für mein Meerschweinchen".

Ich hab mich dafür nie geschämt, sondern war stolz auf meinen Einfallsreichtum.

Irgendwo hier ist der Punkt, der den Unterschied macht zwischen "Glücklich-Leben" und "Sich-erniedrigt-Fühlen".

Ich will aber nicht, dass sich jetzt irgendwer wegen meiner Aussage "erniedrigt" fühlt oder minderwertig - nein! ganz im Gegenteil!!
Jeder Mensch ist einzigartig und auf seine Art "richtig", solange er so lebt, wie er lebt.
- solange er lebt, wie er lebt... hm - verständlich??

Irgendein Sprichwort sagt "das Glücksgefühl ist in den Herzen zu Hause" - das ist kein Hohn oder so.
Das ist ein Wegweiser, wo man nach diesem Glücksgefühl suchen sollte - egal, ob das Konto hoffnungslos überzogen ist oder eine Million drauf klebt.

Mehr wollte ich eigentlich nicht sagen :rot: :pfeif:

liebe Grüße!

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Re: Hartz 4

#180

Beitrag von kraut_ruebe » Mo 28. Jan 2013, 20:09

für einen alleine, der nur sich selber verantwortlich ist, ist das schon ok. da bin ich auch dafür mit positiver energie die dinge schöner aussehen zu lassen, solang man welche irgendwoher schöpfen kann.

der knackpunkt ist m.E. wenn es nicht nur um einen selber geht, sondern auch um andere die einem anvertraut sind.

was tun, wenn dich der hund gross ansieht und auf futter wartet? wenn die katze hungrig um deine beine streicht? wenn die schafe hoffnungsvoll zum zaun laufen wenn du kommst aber du hast nix dabei?

wenn dein mann/deine frau beeren/nüsse/vogelmiere nicht als ernsthaften nahrungsersatz ansehen kann? oder - steigerungsstufe - ratis beispiel: wenn du deinen kindern nicht mehr das geben kannst von dem du meinst dass es das minimum ist was sie brauchen wie das glas milch (oder sonstwas)?

so positiv kann man gar nicht sein dass einem das keinen stich versetzt oder nahezu das herz bricht je nach schwere der situation/nach typ. einmal, zweimal, dreimal steckt man das sicher schnell weg. bessert sich die situation aber länger nicht, wirds schwer und immer schwerer sich nicht gedemütigt zu fühlen.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

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