Auf Anfrage ;-) Regenwassernutzung

johndooe
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Auf Anfrage ;-) Regenwassernutzung

#1

Beitrag von johndooe » Di 22. Jan 2013, 16:19

Ich hatte bim Hausbau keinen Bock wie einige Nachbarn 3 Schächte zu setzen. Vorschlag vom Architekt ;-(
- Revision
- Versickerschacht mit elektrischer Pumpe zum Kanal, da Lehm und nix versickert.....
- Zisterne mit Überlauf in Versickerschacht....

Ich habe damals meinen Kanal mit einem 90° T-Stück versehen und in eine 25cm dicke Betonplatte einbetoniert.
Darauf sitzen Betonelemente mit 2m Durchmesser (ich glaube es waren 4 oder 5) dann der Konus und ein LKW befahrbarer Deckel.

Auf das T-Stück habe ich 2,5 oder 3m Kanalrohr senkrecht nach oben gesteckt. Wenn jetzt die Zisterne voll ist, dann läufts da drüber ab.

Auf einen Siphon aus Kanalrohren (War geplant) habe ich bisher mangels schlechter Erfahrung verzichtet. Unsere Kanalisation stinkt so gut wie nicht?!?

Das schlimmste was jetzt passieren könnte wäre eine Verstopfung im Kanal, dann müsste ich halt mal notfalls 10.000 Liter Regenwasser ablaufen lassen.
Vermutlich wäre dann der Kanal eh sauber. (ACHTUNG!!!! Rückstauhöhe ins Haus beachten!!!!!) Ich hatte massive Bedenken, daß die Zisterne beim Abzug des Überlaufs aus der Toilette im Keller drücken würde.
Hat sie aber Gott sei Dank nicht.... Ich hatte sie mal zum Säubern abgelassen und danach, als ich realisierte, daß die Toilette sicher einen Meter UNTER der vollen Zisternenwasseroberfläche lag waren die Füße auf den Weg in den Keller recht weich ...... Es war nix passiert.....

Konstruktion:

Einlauf: Einfach die Fallrohre von Haus und Garage. Nix "Vorfluter" nix"Abscheider" nix "Beruhiger" gar nix Ende Rohr platsch rein.
Absaugung: Mit einem in Frosttiefe verlegtem 1" Wasserrohr, das ca 25cm über dem Boden also in gut 2m Tiefe ansaugt von der Zisterne ins Haus.
Installation innen: Hauswasserwerk, doppelte Rohrführung zu jeder Toilette. Jeder Spülkasten mit zwei VÖLLIG getrennten Schwimmer/Ventil Garnituren!
Außen zwei Wasserhähne blau = Trinkwasser rot = Regenwasser (auch beschriftet!)
Absolut keinerlei Verbindung zwischen beiden Wassersystemen.

Erfahrungen:

in 20 Jahren 2 Hauswasserwerke. Die ersten Jahre massive Dichtigkeitsprobleme der Zisterne. Nach Anwendung von "Zementschlämme" mit dem Tapezierwaschel zweifach (härtet glasartig aus) ist Ruh.
Die letzten 10 Jahre nicht mehr gereinigt, mach ich auch erst in 10 oder 20 Jahren wenn schwarzer Dreck aus der Toilettenspülung kommt oder kommen würde. (Sprich der Schmodder 25-30cm hoch in der Zisterne steht. Oder ich binde dann den Ansaugrüssel 30cm hoch und lasse das meine Erben machen ;-)

In den letzten 20 Jahren 2x im August mal für ein oder zwei Woche zwar nicht völlig umgekippt, aber schon nach "Wald-Weiher" gerochen. Ansonsten geruch- und farbloses Spülwasser.
Die Spülkästen kann man alle 3/4 Jahre mal mit dem Schlauch durchspritzen, es setzt sich "Feinstschlamm" ab (Ist das das Pendant zu Feinstaub ;-) Der lässt sich prima mit dem Gartenschlauch abspritzen. Spülventil dabei offen halten, dann läuft das gleich ab. So ein Mist aber in anderer Farbe setzt sich übrigens in jeden Kasten ab. Kalk? Der "Feinstschlamm" lässt sich jedoch mühelos wegspülen!

Einmal in den letzten 20 Jahren irgendwo Ende Hochsommer hätte ich in den Spülkästen das Eckventil vom Trinkwasser aufmachen müssen wegen Spül-Wassermangel.
Ich hatte mich dann für die praktischere Variante entschieden ;-) Schlauch in die Dachrinne der Garage ;-) und nen Kubik Wasser durchs Abflussrohr in die Zisterne laufen lassen... So weit ich mich erinnere kam dann am selben Abend ein unangekündigtes Gewitter mit ein paar tausend Litern Regen ;-)

In den Jahren danach haben wir im Sommer mit Gartengießwasser nicht mehr so geaast seit dem nie mehr zu wenig Wasser. Jetzt wird halt der Garten im Hochsommer braun und im Herbst wieder grün... macht auch nix ;-) Alter stimmt milde ;-) Und noch gibts keine Enkel die den halben Tag im Sommer durch den Rasensprenger hüpfen wollen.

Waschmaschine wollten wir nicht an das System anschließen, dazu sind wir dann doch zu wenig Öko...
(Vermutlich hätte das bis heute niemand gemerkt ;-)

Irgendwann hatte ich dann mal ne Wasseruhr angeschlossen. Da ist jetzt eine viertel MILLION Liter Regenwasser durch... Wasser das nicht als TRINK-Wasser aufbereitet werden musste!
Ach ja, Pipi Taste verwenden wir NICHT! Ich mag einen sauberen und gespülten Kanal!

Noch Fragen?

mfg

John

Sabi(e)ne
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Re: Auf Anfrage ;-) Regenwassernutzung

#2

Beitrag von Sabi(e)ne » Di 22. Jan 2013, 16:40

:lol: Ja: wieviel Dachfläche hast du für deine 10 Kubikmeter?
Ansonsten, schön knackig geschrieben, damit kann man doch was anfangen, DANKE! :daumen:
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johndooe
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Re: Auf Anfrage ;-) Regenwassernutzung

#3

Beitrag von johndooe » Di 22. Jan 2013, 16:52

1. Danke ;-)
2. öööhm ca. 130 Haus (wirksamer Grundriß) nicht tatsächliche Dachfläche plus ca 80 Garage.

Es reichen aber weniger. Müsstest mal nachkucken wieviel Niederschlag wir hier p.a. haben.
Ist halt in niederschlagsarmen Zeiten schön. Da kommt auch bei wenig Regen schnell was zusammen.

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Re: Auf Anfrage ;-) Regenwassernutzung

#4

Beitrag von Spencer » Mi 23. Jan 2013, 14:34

Auch von mir ein :daumen:

Benutzer 146 gelöscht

Re: Auf Anfrage ;-) Regenwassernutzung

#5

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Mi 23. Jan 2013, 15:41

johndooe hat geschrieben:
Noch Fragen?
Ja: vermute ich richtig, dass Du keinerlei Bewuchs am und ums Haus hast, von dem aus Blätter aufs Dach fliegen/fallen?

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Re: Auf Anfrage ;-) Regenwassernutzung

#6

Beitrag von johndooe » Mi 23. Jan 2013, 21:11

Nicht übermäßig.

Also nicht 5 Kubik Eichenblätter und zwei Tonnen Kastanien nebst 3 Eichhörnchenleichen und 15 Vogeleiern...

Ein bisschen was fliegt schon rum an Blättern Moos Vogelkacke Pollen Staub Ruß.... und es bildet sich ja im Laufe der Jahre auch eine schwarze Schlammschicht unten in der Zisterne.
Mag sein, daß aufgrund der üblichen Kühle und der Größe das aber keine ernsthaften Konsequenzen hat. Wie schon geschrieben. Richtig umgekippt noch nie,
nur in Extremsommern mal etwas "Moorteich"-Geruch angenommen. Nicht Umkipp-Gülle-Gestank. Noch nicht..

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Re: Auf Anfrage ;-) Regenwassernutzung

#7

Beitrag von Sabi(e)ne » Mi 23. Jan 2013, 22:48

Ich schrieb ja, ich bin in Planungsphase - wäre es sinnig, die Zisterne über der 150qm Fläche einer Luft-Erdwärme-Pumpe zu positionieren? Die Kabel kann man problemlos auch deutlich tiefer als die Zisterne legen.
Kalt würde es darüber in jedem Fall, diese Fläche fiele als Ertragsfläche des Gartens eh weg (wobei beides eh nicht im Garten, sondern unter der Einfahrt läge).
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Re: Auf Anfrage ;-) Regenwassernutzung

#8

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Mi 23. Jan 2013, 22:49

johndooe hat geschrieben:Nicht übermäßig.

Also nicht 5 Kubik Eichenblätter und zwei Tonnen Kastanien nebst 3 Eichhörnchenleichen und 15 Vogeleiern...

Ein bisschen was fliegt schon rum an Blättern Moos Vogelkacke Pollen Staub Ruß.... und es bildet sich ja im Laufe der Jahre auch eine schwarze Schlammschicht unten in der Zisterne.
Mag sein, daß aufgrund der üblichen Kühle und der Größe das aber keine ernsthaften Konsequenzen hat. Wie schon geschrieben. Richtig umgekippt noch nie,
nur in Extremsommern mal etwas "Moorteich"-Geruch angenommen. Nicht Umkipp-Gülle-Gestank. Noch nicht..
ich dachte auch nicht ans Umkippen, das hat weniger mit Verschmutzungen als mit Temperatur zu tun, - ich denke eher an das Anwachsen der Schlammschicht bis sie angesaugt wird. Beim Verzicht auf jegliche Filterung würde das recht schnell gehen, wenn Bäume über das Haus ragen.
Ist keine Theorie - ich kenne das von meiner ersten, eigenen Anlage im Elternhaus :pfeif:

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Re: Auf Anfrage ;-) Regenwassernutzung

#9

Beitrag von Sabi(e)ne » Mi 23. Jan 2013, 22:50

Ja, Frodo, ich müßte auch Filter dranmachen, wegen zu großer Eichen in der Nähe, mit allem, was die mit sich bringen.
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Re: Auf Anfrage ;-) Regenwassernutzung

#10

Beitrag von johndooe » Do 24. Jan 2013, 21:28

erst mal kurze Korrektur der bisherigen Wassermenge.

es dürfte mittlerweile ne Million Liter sein ;-)

Und wegen dem Dreck. Wie schon geschrieben, ich kann ja den Ansaugschwengel optional auch noch ein oder zweimal höher hängen ;-)

Wobei mir schon klar ist, wenn der Fremdstoffeintrag "mit dem Schubkarren" stattfindet muss man andere Massnahmen treffen.
Ich wollte nur die übliche Planungshysterie etwas einbremsen. I.d.R. benötigt man nicht 3 verschiedene Absetzt,-Beruhigungs- oder Vorflutbecken.
Das ist alles tolle Theorie. Praxis sieht oft anders aus.

die einen kippen trotz solcher Maßnahmen um die anderen auch ohne nicht....

Ich vermute, daß die Gesamtgröße der Zisterne eine erhebliche Rolle spielt. Daß so ein 1000Liter Plastikfaß schenller umkippt als 10.000Liter in einer kühlen Betonzisterne erscheint mir logisch.

Was ich mal ernsthaft interessieren würde ist die tatsächliche Auswirkung des Bio-Films an den Wänden. Für die einen Teufelszeug, daß chemisch bekämpft werden muß, für die anderen eine wichtige Maßnahme zur keimarmhaltung des Wassers.
Die Chemielobby hat die deutlich aktiveren Propagandaabteilungen.

Ich mach den nicht mehr weg, solange das Wasser die Qualität hat wie die letzten 10 Jahre!

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