Kaninchenfutter: Getreide

kleinesLicht
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Re: Kaninchenfutter: Getreide

#41

Beitrag von kleinesLicht » Di 15. Jan 2013, 22:41

@smallfarmer
Um das Leinexpellerschrot schleiche ich schon eine Weile rum. Wieviel kann man da geben? Koennen das auch Huehner und Enten fressen?
viele Grüße
ein kleines Licht

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Re: Kaninchenfutter: Getreide

#42

Beitrag von kleinesLicht » Di 15. Jan 2013, 23:44

Kaufnix hat geschrieben:Wenn ich mal so unwissenschaftlich sein darf :mrgreen:
Bei mir gerne, auch wenn meine Frage nach den Werten einen anderen Eindruck hinterlaesst! Dieses ganze Hin- und Hergerechne ist m.E. am Ende sowieso fuer die Katz.

Wie lange laesst du die Kleinen mit dem Rammler zusammen?

Ich hatte im Sommer drei Rammler (ab der 12. Woche) zusammen auf zwei qm Aussengehege. Die haben sich sowas von gefetzt, als sie 18 Wochen alt waren, dass ich sie trennen musste. Einer der drei war allerdings aus einem anderen Wurf, ich werde ja dieses Jahr sehen, ob maennliche Wurfgeschwister vertraeglicher sind.

Ausserdem gefaellt mir smallfarmers Methode ganz gut, die Rammler frueh zu schlachten. Haesinnen mit Mutter hatte ich problemlos bis zur 26. LW zusammen. Ich werde dieses Jahr ausprobieren, auf welches Gewicht die Rammler mit zwoelf bis vierzehn Wochen kommen, ob ich sie eventuell nochmal umsetzen muss und wenn ja, wie lange, bis sie ein vernuenftiges Gewicht erreichen.
viele Grüße
ein kleines Licht

hobbygaertnerin
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Re: Kaninchenfutter: Getreide

#43

Beitrag von hobbygaertnerin » Mi 16. Jan 2013, 07:21

Bei mir läuft der Versuch, jeweils weibliche und männliche Kaninchen in getrennten Gruppen zu halten. Bis jetzt gab es bei den Herren keine Rangkämpfe und Raufereien, sie sind ein halbes Jahr alt und bis jetzt friedlich.
Meine Befürchtung, wenn ich ihnen Hafer zum Fressen geben würde, dass sie dann rauflustiger werden würden, hat sich bis jetzt nicht bestätigt.
Allerdings die Zuchtkaninchen sind nur solange in Gruppenhaltung, bis sie Junge bekommen. Hab hier noch keine Lösung für eine Gruppenhaltung gefunden und hier wäre mir auch der Versuch um den Preis der Jungen zu hoch.
Papa Hase ist ausserhalb seiner Arbeitszeit unter seinen Söhnen,
Mein Ziel ist Kaninchenfleisch mit einem guten Fettsäuremuster in Richtung Omega 3 Fettsäuregehalt, Maiskolben gibts nur als Leckerli hin und wieder. Gras und Heu ist mit Sicherheit das billigste Futter im Bezug auf die Fettsäure, dieses Jahr werd ich vielleicht mal den Unterschied testen, eine Gruppe bekommt nur Gras und Heu, Klee, Luzerne, die andere dazu etwas Hafer, Gerste, Lein. Nachdem mir immer wieder die Wichtigkeit von Fettsäuremusterrelationen in der menschlichen Ernährung unterkommt, müsste das bei den Tieren ebenfalls seine Bedeutung haben.
Ob Rindenabnagen den Kaninchen einen gesundheitlichen Zusatznutzen bringt, kann ich nicht sagen, aber wenn sie keine Rinde zum Nagen haben, nagen sie im Stall die Bretter an, also lieber Baum- und Strauchschnitt.
@Kleines Licht, ich hab mir gestern Leinschrot geholt, Leinsamen lieben sie nicht so besonders, also werden wir mal testen, wie sie auf den Leinschrot reagieren.
Ich hoffe, dass ich jetzt endlich mal in Ruhe meine kleine Ölpresse ausprobieren kann, dann hätte ich Leinkuchen, Rapskuchen.
@Sabi(e)ne, wie würde denn die Kaninchenhaltung aussehen müssen, dass sie deinen jetztigen Erfahrungen entspricht?
Im Bücherdschungel zwischen dem verhätschelten Luxuszwergkaninchen, der mit allem bespasst wird, was es käuflich zu erwerben gilt, mit pschologischer Behandlung und was weiß ich noch allem, was hier der Markt hergibt ist vieles zu finden, aber leider für eine vernünftigen Haltung von Kaninchen, die am Ende ihres Lebens in die Kühltruhe und in den Kochtopf wandern sollen, ist eher nur die Schnellmast auf Kunststoffrosten beschrieben.
Kaninchen auch Essen zu wollen, das ist heute fast etwas zum Schämen, zumindest vermitteln Bücher, Kaninchenforen ein Bild vom teuren Liebling und Schmusetier.

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Re: Kaninchenfutter: Getreide

#44

Beitrag von kleinesLicht » Mi 16. Jan 2013, 08:43

Chemische Bestandteile der Rinde http://e-collection.library.ethz.ch/ese ... 434-04.pdf

Seite 29 Tabelle 7 - Vielleicht sollte man Rinde als Futter doch nicht so unterschaetzen.

Ich bin sowieso ueberzeugt, dass, auch wenn viele Dinge als gut erforscht gelten, es immer noch ein gutes Stueck bis zur entgueltigen Wahrheit ist. Wer forscht denn gerade bei Fuetterung und warum?
Was mich immer wieder beeindruckt ist, dass Kaninchen anscheinend sehr genau "wissen", welche Kraeuter ihnen gut tun und welche sie besser liegen lassen. Wenn ich z.B. Obst oder Gemuese fuettere, was sie bis dato noch nicht kannten, probieren sie erst mal und lassen den Rest liegen. Erst bei der naechsten oder uebernaechsten Fuetterung wird alles aufgefressen. Witzig finde ich, dass jedes Kaninchen offensichtlich einen anderen Geschmack hat. Eins frisst zuerst die Moehren, eins den Kohl und das naechste zuerst Petersilie.

@hobbygaertnerin
Du hast den erwachsenen Rammler zwischen den Jungsspunden? :eek: Wieviele sind das auf wieviel qm?
viele Grüße
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Re: Kaninchenfutter: Getreide

#45

Beitrag von hobbygaertnerin » Mi 16. Jan 2013, 09:35

Hallo kleines Licht,
ca. 14 Quadratmeter für 10 Jungspunde und Herrn Papa. Sollte ich das Gefühl haben, dass sich die Herren nicht mehr vertragen, kommt Papa in Einzelbox und die Jungherren bekommen Metzgerbesuch. Meine Befürchtung war, dass die Haferkost ihnen zu Kopf steigen würde, aber bis jetzt sind sie sehr friedlich. Allerdings, das ist die Erfahrung von 2 mal Kaninchenaufzucht, ob das langfristig geht, weiß ich auch nocht nicht.
Dieses Jahr hoffe ich auf frühere Kaninchenwürfe und dann wären sie wieder auf Weihnachten schlachtreif.
Ich suche mir alte Bücher über die Fütterung der Kaninchen und bräuchte dazu einen Sack Zeit.
Die ganzen Untersuchungen sind sicher sehr genau und wichtig, aber was haben die Menschen und Tiere zu der Zeit gemacht, als sie das noch nicht rein wissenschaftlich erforscht - wussten.
Bevor ich mir Fischölkapseln reinschmeisse, füttere ich mir lieber meine Viechers so, dass ich dann in den Lebensmitteln als am Ende der Nahrungskette stehender Mensch davon profitieren kann. Hier gibts eben leider sehr wenig brauchbare Literatur, aber dennoch, ein paar Bücher hab ich gefunden, die wenigstens ansatzweise darüber berichten.
Dieser Gedanke hilft mir dann auch wieder, wenn frau mal Frust schiebt.
Nicht nur Kaninchen haben einen sehr guten Instinkt, hab das auch bei allen anderen Tieren gesehen, dass die genau wissen, was sie brauchen.

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Re: Kaninchenfutter: Getreide

#46

Beitrag von Sarek » Mi 16. Jan 2013, 12:05

Da kommt ja einiges an Praxiseindrücken zusammen. Vielen Dank für die Anmerkungen!
@Sabi(e)ne, wie würde denn die Kaninchenhaltung aussehen müssen, dass sie deinen jetztigen Erfahrungen entspricht?
Im Bücherdschungel zwischen dem verhätschelten Luxuszwergkaninchen, der mit allem bespasst wird, was es käuflich zu erwerben gilt, mit pschologischer Behandlung und was weiß ich noch allem, was hier der Markt hergibt ist vieles zu finden, aber leider für eine vernünftigen Haltung von Kaninchen, die am Ende ihres Lebens in die Kühltruhe und in den Kochtopf wandern sollen, ist eher nur die Schnellmast auf Kunststoffrosten beschrieben.
Kaninchen auch Essen zu wollen, das ist heute fast etwas zum Schämen, zumindest vermitteln Bücher, Kaninchenforen ein Bild vom teuren Liebling und Schmusetier
Ich habe nun das Buch
Rassekaninchenzucht (Ein Handbuch für den Kaninchenhalter und - züchter) - K.Dorn und habe damit endlich ein Buch was detailiert und vor allem wissenschaftlich die gesammte Palette der Kaninchenhaltung darstellt. Sicherlich ein wichtiger Klassiker! Das Buch stammt ursp. aus den 60ern und man merkt immer wieder, dass die Nachkriegsjahre (Fleisch, Leder, Fellproduktion) einen wichtige Rolle spielen. Gerade auch auf "günstige" Möglichkeiten der Ernährung wird eingegangen und bewertet. Selbst Damenschuhe aus Hasenleder werden angesprochen ;)
Auch Mengen in der Ernährung, Mittelwerte für Gewichtszunahmen nach Rassen pro Woche, genaue Aufzucht etc. sind ausführlichst angesprochen.
Sehr zu empfehlen!

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Re: Kaninchenfutter: Getreide

#47

Beitrag von smallfarmer » Mi 16. Jan 2013, 12:56

Für Hobbygärtnerin... http://www.eatwild.com
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Re: Kaninchenfutter: Getreide

#48

Beitrag von fuxi » Mi 16. Jan 2013, 13:49

Zacharias hat geschrieben: wie kommst du in so einer Massentierhaltung ohne Getreide auf 20-23% Eiweiß?
Sabi(e)ne hat geschrieben:Kraftfutter mit Kokzidiostatika aus dem Landhandel.
Wenn man Soja zum Getreide zählt, ist das aber auch wieder Getreidefütterung, oder nicht?

Es läuft ja immer wieder auf den Anbau von Eiweißpflanzen hinaus. Also auch hier (wie im Wachtel-/Hühnerfutter-Thema): geht nicht Erbsenschrot? Oder Lupinenschrot?
Und Luzerneheu? Oder Luzerne-Silage (verträgt scih das mit dem Verdauungstrakt von Kaninchen)?
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Re: Kaninchenfutter: Getreide

#49

Beitrag von Thomas/V. » Mi 16. Jan 2013, 15:02

Sabi(e)ne hat geschrieben:okay, ich hab zu lange zum Posten gebraucht:
@Thomas: rechnest du die Rationen für deine Kaninchen auf Inhaltsstoffe aus?
Also auf Zuchtruhe/niedertragend/hochtragend/säugend/Jungtiere?
Nein.
Ich habe es einfach so gemacht, wie ich mich selber ernähre ;)
Also: möglichst vielseitig und nahrhaft, aber artgerecht.
Und artgerecht heißt nun mal, das es im Frühjahr, wenn das Grünzeug den höchsten Nährwert hat, Junge gibt.
Und nicht im Herbst oder Winter.

In meiner Anfängerzeit habe ich ja oftmals gar nicht gewußt, ob die Häsin trächtig ist, bis sie dann geworfen hat, oder auch manchmal nicht. Darum habe ich auch keine extra Zufütterung gemacht. Trotzdem waren die Würfe groß und die Jungen sind alle gewachsen (von 1-2 gelegentlichen Kümmerlingen abgesehen).
Mit der Zeit habe ich es ihnen dann natürlich angesehen, das sie trächtig waren und habe ihnen dann eben etwas Haferflocken oder nen Brotkanten zusätzlich gegeben.

Ist eigentlich schon mal jemand auf die Idee gekommen, das die säugende Häsin deswegen so viel Energie verbraucht, weil sie ständig versucht, den sie bedrängenden Jungtieren zu entkommen, weil sie in den Boxen nicht ihre separaten Ruhepunkte hat?
Das war bei mir damals der Auslöser dafür, mich dafür zu interessieren, Kaninchen artgerechter zu halten.
Die Häsin war nämlich sehr dankbar, als ich ihr eine Höhle in die Box gestellt hatte, wo sie sich "in Sicherheit" bringen konnte.
Auf solche "spinnerten" Ideen kommen nämlich auch die wenigsten...
Bei mir läuft der Versuch, jeweils weibliche und männliche Kaninchen in getrennten Gruppen zu halten. Bis jetzt gab es bei den Herren keine Rangkämpfe und Raufereien, sie sind ein halbes Jahr alt und bis jetzt friedlich.
Meine Befürchtung, wenn ich ihnen Hafer zum Fressen geben würde, dass sie dann rauflustiger werden würden, hat sich bis jetzt nicht bestätigt.
Kann ich alles bestätigen :daumen: .
Allerdings die Zuchtkaninchen sind nur solange in Gruppenhaltung, bis sie Junge bekommen. Hab hier noch keine Lösung für eine Gruppenhaltung gefunden und hier wäre mir auch der Versuch um den Preis der Jungen zu hoch.
Versuch es ruhig. Ich hatte 2 Häsinnen in einem Gehege, die haben sich gleichzeitig decken lassen und am selben Tag geworfen (jede eine Höhle für sich, aber gemeinsame Freifläche) und die haben auch die Jungen zusammen aufgezogen. Nur den Rammler habe ich nicht drin gelassen, das war mir dann zu riskant. Aber da die beiden den Herrn 4 Wochen lang auf Abstand gehalten hatten, bis sie ihn "ran gelassen" haben, könnte ich mir vorstellen, das er evtl. auch Respekt vor den Kleinen gehabt hätte.
In der Natur wird doch wohl auch kein Rammler Jungtiere totbeißen?
Alle möglichen "Unarten", die Kaninchen nachgesagt werden, haben m.M. nach mit nicht artgerechter Haltung und Fütterung zu tun.
Ob Rindenabnagen den Kaninchen einen gesundheitlichen Zusatznutzen bringt, kann ich nicht sagen, aber wenn sie keine Rinde zum Nagen haben, nagen sie im Stall die Bretter an, also lieber Baum- und Strauchschnitt.
Laut meinem Kaninchenbuch ist die Gerbsäure und Lignin in Blättern und Rinde wichtig für die Verdauung und auch Mineralstofflieferant.
Also nicht nur Beschäftigungstherapie, sondern notwendiger Bestandteil des Futters.
Wer mal sowas füttert wird merken, das die Kaninchen nicht nur aus Langeweile dran rum fressen, sondern es wirklich brauchen.
sehr genau "wissen", welche Kraeuter ihnen gut tun
Ja, und sicherlich "kennen" sie auch ihren inneren Zustand genau und möchten dementsprechend
Eins frisst zuerst die Moehren, eins den Kohl und das naechste zuerst Petersilie.
differenziert und vielseitig gefüttert werden, je nach "Befinden".
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Kaninchenfutter: Getreide

#50

Beitrag von fuxi » Mi 16. Jan 2013, 15:58

Thomas/V. hat geschrieben:Ist eigentlich schon mal jemand auf die Idee gekommen, das die säugende Häsin deswegen so viel Energie verbraucht, weil sie ständig versucht, den sie bedrängenden Jungtieren zu entkommen, weil sie in den Boxen nicht ihre separaten Ruhepunkte hat?
Das war bei mir damals der Auslöser dafür, mich dafür zu interessieren, Kaninchen artgerechter zu halten.
Die Häsin war nämlich sehr dankbar, als ich ihr eine Höhle in die Box gestellt hatte, wo sie sich "in Sicherheit" bringen konnte.
>>Hier<< gibt es eine Zeichnung mit Maßen für eine Wurfkiste mit 2 Funktionen. (Der Hintergrund der Seite ist ganz grausig, aber die Kiste ist gut (und ich glaube auch, dass das die Seite ist, wo die Zeichnung das erste Mal erschienen ist ... wird mit Freuden kopiert ohne auf eine Quelle zu verweisen)
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