Forstseilwinde für Kleintraktor

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Narrenkoenig
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Re: Forstseilwinde für Kleintraktor

#11

Beitrag von Narrenkoenig » Mo 31. Dez 2012, 10:44

clochard hat geschrieben:....
Mit so einer Motorsägenwinde kann man auch nur beiseilen, aber nicht rücken. Das gleich gilt aber wohl auch für einen 20 kW Schlepper.....
Sag sowas nicht, mein ehemaliger Fendt Geräteträger hatte mit ner Buche BHD 60cm und knappen 6 Meter Länge keine Not. Gut der hatte etwas mehr wie 750kg, aber von der Motorleistung her seh ich da weniger Probleme.

Grüße

Robert
Ich bin zur Vernunft gekommen,
leider war sie grad nicht da.

Holzknecht

Re: Forstseilwinde für Kleintraktor

#12

Beitrag von Holzknecht » Mo 31. Dez 2012, 12:25

@ Clochard

Die Standsicherheit bei einem Forstseilschlepper oder bei einem Traktor mit Forstseilwinde in der Dreipunktaufnahme oder auch bei einer Forstwinde für Einachsschlepper kommt durch das Schild das in den Boden eintaucht. Wichtig ist dabei das dieses Schild freiarbeiten kann,also so tief in den Boden eintauchen wie es nötig ist.
Dieses Schild baut durch das eintauchen in den Boden ein Widerstand auf. Bauform bedingt taucht das Schild der Forstwinde je größer die aufzubringende Zugleistung ist umso tiefer in den Boden ein, um so ein stärkeres Widerlager zubilden. Dabei ist es von größter wichtigkeit das das Schild nicht durch die Hydraulik des Schleppers oder durch unterliegende Äste behindert wird. Also die Heckhydraulik des Schleppers muß auf Schwimmen gestellt werden so das sich das Schild freibewegen kann.

Man steht direkt neben der Motorsägenwinde, wenn dann wieder erwarten das Seil reißen sollte gibt es eine richtige Maulschelle!
Motorsägenseilwinden wie die Vik 1000 haben im Verhältnis zur Zugkraft sehr stark ausgelegte Stahlseile die extra für Forstarbeit zugelassen sind.

Gruß Holzknecht

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AlterSchwede
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Re: Forstseilwinde für Kleintraktor

#13

Beitrag von AlterSchwede » Mo 31. Dez 2012, 14:38

So eine Motor"sägen"winde hatte ich auch schon mal angedacht - Allerdings aus mehreren Gründen verworfen. Zum Einen habe ich grundsätzlich ein ungutes Gefühl nahe an Dingen in Bewegung oder unter Spannung arbeiten (Beim Greifzug geht es ja noch weil man fühlen kann wenn sich mit den Hebelzügen anfängt eine größere Spannung aufzubauen). Könnte mir vorstellen daß einem auch ein hochwertiges Stahlseil um die Ohren fliegen könnte falls unter hoher Spannung plötzlich irgendwas passiert das eigentlich nicht passieren dürfte... Was das anbelangt gefällt mir der Gedanke der Heckwinde die man aus ein paar m. seitlichem Abstand heraus bedient schon sehr gut... :)

Ein weiterer Punkt gegen die Motor"sägen"seilwinde war auch das Gewicht das man da rumtragen muß - dazu dann auch nochmal das viele lose Seil... Gerade unter den von mir skizzierten Bedingungen im Hang ist das Schwerstarbeit - vor allem wenn man bei jedem Schritt auch noch damit rechnen muß daß unter dem Waldboden ein Loch klafft in das man unter Lastdurchbricht.
Das Störende am Arbeiten mit dem Greifzug war ja auch weniger das eigentliche "pumpen" (das hat ja sogar bissl was meditatives...) sondern die Arbeiten die vor- und nachher anstehen. (Den Greifzug ranholen - an der richtigen Stelle befestigen - Seil von der Hapel abwickeln und am Widerlager fest machen - Seil reinfriemeln... und dann nachher wieder Seil aufwickeln, saubermachen und Alles rausschaffen... ).

Klar bleibt natürlich daß 750 Kilo "kein Fels" sind... auch wenn man das Teil mit dem Schild recht ordentlich im Boden "verankert" bekommt. Das Hauptproblem bleibt da natürlich auch die geringe Breite des Fahrezugs... Da wird man wohl den Traktor grundsätzlich für jeden einzelnen Windeneinsatz genau in Zugrichtung ausrichten müssen.
Aber wie gesagt: Wegen den "dicken Oschis" würde ich mir wohl die Winde nicht mal kaufen... (da reicht mir die Aussicht mit dem Traktor die abgelängten Stämme schleppen zu können) bei den "dicken Oschis" hatte ich ja bisher auch kein Problem mit "Sträflingsarbeit" weil sich da nach dem Sägen ein entsprechend konkrter geldwerter Lohn für die Mühen einstellt...
Entsprechend schwerer über"winden" kann ich mich halt dann wenn ich genau weis daß ich da jetzt zwar dem Landschaftsschutz und Anwohnern eine nachvollziehbare Freude mache - aber selber unter dem Strich nicht nur auf Kosten sitzen bleibe - Sondern auch noch Arbeit habe die keinen Spaß macht (und in der Zeit auch Nützlicheres erledigt werden könnte das mehr Spaß macht...).

Mein Fazit ist jetzt eigentlich daß ich mir so eine Winde kaufen werde. Ich denke sogar daß ich hier auch mal am untersten Preis-Niveau bleiben werde - Die Fa. Krpan hat eine Winde mit 70m 8mm hochverdichtetem Seil für rund 1300€. Weis nicht ob es Sinn macht zu fragen ob man das Ding für's gleiche Geld mit entsprechend weniger Lfm 10mm-Seil bekommen kann... Wahrscheinlich bringt's nix weil das schwächste Glied in der Kette eh der Traktor bleibt...
Habe eh den Eindruck daß es in dieser Leistungs/Preisgruppe nur diese eine Winde gibt... unter verschiedenen Namen bzw. Lackierungen...

An dieser Stelle bedanke ich mich ganz herzlich bei Allen die hier mit ihren Gesichtspunkten beigetragen haben. Ganz besonderer Dank gebührt natürlich "Holzknecht"...
Lesenswert auch für nicht-religiöse Gläubige: [url]http://www.giordano-bruno-stiftung.at/?p=1337[/url]

Benutzer 2365 gelöscht

Re: Forstseilwinde für Kleintraktor

#14

Beitrag von Benutzer 2365 gelöscht » Mo 31. Dez 2012, 15:21

Hallo Josef,
anhand Deiner diversen Beiträge scheint mir, dass Du sehr viel Ahnung von der Materie "Holz machen" hast. Daher möchte ich Dich gerne 2 Dinge fragen :

1. Du scheibst von der Schwimmstellung der Ackerschiene. Ich arbeite nur saisonal mit dem Traktor und bin da nicht so firm. Wie kann ich diese Schwimmstellung erreichen ? Ich senke die Rückewinde immer manuell über den entsprechenden Ventilhebel ab und fahre dabei rückwärts, um SO möglichst tief in den Boden zu dringen. Aber dann steht das Schild in der erreichten Tiefe eben fest. Mir ist jetzt auch nicht ganz klar, warum es NOCH TIEFER rutschen soll, denn dadurch wird doch eigentlich Kraft, die eigentlich aufs Zugseil soll, weggeleitet ?

2. Man hat mir erzählt, dass ich eine Halb- oder auch Vollmeißelkette entsprechend anschleifen kann, um ihre Längsschnittfähigkeiten zu optimieren. Nur, WIE der Anschliff erfolgen soll, konnte mir keiner sagen.

Wenn es Dir zeitlich möglich ist, wäre ich sehr dankbar für die Beantwortung der beiden Fragen.

LG und gutes neues Jahr !

Gianni

ludwig
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Re: Forstseilwinde für Kleintraktor

#15

Beitrag von ludwig » Mo 31. Dez 2012, 15:24

Die Winden kommen sowieso alle aus Slowenien.
ich habe mir erst eine Oehler gekauft, das ist die Deutsche Vertretung von Kpran, eine absolut tolle Winde.
Seih froh wenn das Seil nur 8 mm hat, meines hat 70m Länge und 9mm Durchmesser und wenn Du es weit herausziehen musst ist das eine ganz schön grosse Kraftanstrengung.
Ich hab bisher immer das Holz von der Fällstelle bis zur Rückegasse geschleppt und freu mich nun auf die Arbeitserleichterung.
Ein grosses Problem sind bei mir immer die Hänger im dichten Fichtenbestand gewesen, das ist jetzt dank Winde auch kein Problem mehr.
Falls ich Dir einen Tipp geben darf, Krpan hat Winden die nur für Slowenien zugelassen sind, diese sind zwar ein bisschen günstiger, aber ich würde Sie wegen der Berufsgenossenschaft nicht kaufen sondern die mit Zulassung für Europa nehmen. ( muss natürlich jeder selber wissen, hab mich nur bei meinen Recherchen über Winden gewundert warum es 2 Winden extrem günstig gab )

Einen guten Rutsch

ludwig
Wir alle stehen in unserem eigenen Licht.

Holzknecht

Re: Forstseilwinde für Kleintraktor

#16

Beitrag von Holzknecht » Mo 31. Dez 2012, 18:52

Motorsägenseilwinden wie die besagte Vik 1000 haben einen Seiltrommel, auf die 100m 5.5mm Stahlseil passen. Du ziehst nur die Seillänge raus die du brauchst! Die Winde spult dann im Zug das abgewickelte Seil wieder auf!

der Traktor ist bei Forstwinden nur der Kraftgeber. Die Zugkräfte werden komplett von dem Schild aufgenommen. Wenn man das Schild nicht freistellt sondern es nur 10cm mit der Heckhydraulik in der Boden drückt und dann mit der Winde zieht. Stellt man fest das man mit so einer Winde schön planieren kann. Bei leichten Schlepper reicht die Bremsleistung nicht aus um die Winde anzuhalten. Ist aber völlig egal da die BG für Forstseilwinden ein sich im Boden abstützendes Schild vorschreibt. Ausnahmen sind die Motorsägenwinden die ein festes Widerlager brauchen, ein KFZ reicht der BG nicht als fester Punkt aus ( auch der WInde nicht, letztens noch ein Multicar quer gezogen ). Das muß schon ein starker gesunder Baum als Widerlager sein.
Du mußt immer für einen geraden Zug bei der Windenarbeit sorgen, sonst macht das die Winde selber. was dann zu sehr schweren Unfällen führen kann. Man kann aber mit diversen Umlenkrollen arbeiten und so mehrere Bäume erreichen ohne das man ständig den Schlepper umsetzen muß.

Ich kann für die 5to Dreipunkt Forstseilwinde der Firma Tajfun sprechen da ich mehrere Jahre so eine Winde ( Seil gesteuert) als Reservewinde für den MB Trac hatte.
Dies Winden sind sehr stabil und einfach zubedienen, nicht allzu Wartungintensiv (Was man dringend braucht ist einen Federwaage bis 50kg) der Nachteil dieser Winde ist das die Seiltrommel keinen Seilausstoß hat und man somit das Seil immer gegen einen Widerstand ( 20-35kg) raus ziehen muß. Jeden einzelnen Millimeter!
Das hat den Grund: Das wenn man die Trommel ungebremst abwickelt sich Schlaufen bilden, die sich dann zuziehen das Seil einklemmen und beschädigen würden!
Als locker mit dem Windenseil in der Hand mal eben 80m Hangauf laufen geht nicht. Dazu braucht man eine Winde die selbsttätig das Seil ausstößt!

@ Italia

Hi Gianni
Ich weiß nicht was du für einen Traktor fährst, die Schwimmstellung wird bei vielen Hydraulikventilen am ende des Absenkweges erreicht. Also versuche man den Ventilhebel etwas weiter als die Endstellung beim Absenken zudrücken ( Aber nicht mit Gewalt). Wenn dort die Schwimmstellung eingeschaltet wird rastet der Hebel dort ein.

Aber versuche bitte erst die Schwimmstellung bei deinem Traktor im Internet zusuchen



Für den Längsschnitt solltest du die Hobelzähne( am besten Halbmeißel) anstelle von 30-35° auf 10° feilen, schau mal im Internet da gibt es diverse Anleitungen!

Gruß Holzknecht

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woody
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Re: Forstseilwinde für Kleintraktor

#17

Beitrag von woody » Di 1. Jan 2013, 14:28

Da wir sehr viel auf Privatgrundstücken und im Bergwald arbeiten (Verkehrssicherung Waldwege, Skipisten, Skilifte und Bergbahnen) habe ich mir vor zwei Jahren eine mobile "Portawinch 5000" zugelegt ( http://www.portablewinch.com/de/produkte/PCW5000 ). Da diese relativ leicht ist und mit losem Kunststoffseil betrieben wird ist man damit sehr mobil. Wir betreiben sie meist im direkten Zug ( 1t Zugkraft) oder mit einer Umlenkung (2 t Zugkraft) damit haben wir bisher alles gut bewältigen können. Wenn man mit dem Ding mal eine Zeit lang arbeitet, merkt man erst wie vieleitig die kleine Winch ist, ich möchte sie nicht mehr missen....

vielleicht ist sowas ja eine Alternative ;)
Gruß, Woody

www.baumteam.de

staudi
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Re: Forstseilwinde für Kleintraktor

#18

Beitrag von staudi » Mi 2. Jan 2013, 21:07

Hallo,
also ich bin vor dem gleichen Problem gestanden, Mein Traktor ist ein Kubota B1500 und ich mache mit ihm ca 10-15FM Brennholz. Ich habe mir aus "Schrott" so eine art Galgen mit Aufnahme Kat 1 an den Kraftheber zusammen geschweißt. An dem äusseren Ende habe ich eine Öse mit Scherenhebe - Zange gebaut. Oben drauf habe ich noch eine Winde geschweißt, die 30m Stahlseil hat. Leider bin ich noch zu dämlich, :pft: ein Bild einzustellen. Aber ich arbeite daran. Der Holzheber mit (gebrauchter) Winde hat mich ca. 250€ gekostet und damit kann ich ca. 7m Stämme mit 40cm Durchmesser locker abschleppen. Ich habe extra Bilder gemacht - schade, dass es nicht klappt mit dem Einstellen.
Grüsse mit den besten Wünschen für das neue Jahr
Staudi

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Re: Forstseilwinde für Kleintraktor

#19

Beitrag von AlterSchwede » Do 3. Jan 2013, 20:02

Bild wäre wirklich klasse... klingt interessant. Von der Beschreibung geht das ein bissl in Richtung von diesem "Rückejoch" an dem ich wegen der Hebelkräfte zweifelte...
http://www.youtube.com/watch?v=LAx0Pk3H2MU
Lesenswert auch für nicht-religiöse Gläubige: [url]http://www.giordano-bruno-stiftung.at/?p=1337[/url]

staudi
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Re: Forstseilwinde für Kleintraktor

#20

Beitrag von staudi » Do 3. Jan 2013, 20:37

Ja genau, dass ist es. Nur habe ich meinen Heber etwas stabiler gemacht, indem ich zusätzlich eine Stütze von dem Hebe-Arm zur unteren Querstrebe eingebaut habe und natürlich die Seilwinde obendrauf. Was mir in dem Film gezeigten Heber super gefällt, ist der "Schieber", der zum Boltern verwendet werden kann und gleichzeitig als Gegenlager für die Seilwinde genutzt werden könnte. Da hast Du mir wieder was zum basteln gezeigt - Danke!
Gruß aus dem Süden
Staudi
Ps: irgendwas stimmt mit meinem PC nicht, da ich die Bilder einfach nicht auf die erforderliche Grösse komprimieren kann

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