Einkaufsgemeinschaft für kleine Landmaschinen

Benutzer 146 gelöscht

Re: Einkaufsgemeinschaft für kleine Landmaschinen

#21

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Sa 29. Dez 2012, 11:27

mal `ne Frage zur prakischen Anwendung der abgebildeten Sämaschine:
die braucht ja ein vorbereitetes Saatbett, soll aber hinter einem Einachser/Kleintraktor angehängt werden. Beide Zugmaschinen erzeugen aber in einem Saatbett, das durch diese Mini-Saatrillen-Zinken an dem leichten Gerät geöffnet werden kann, tiefe Fahrspuren VOR der Sämaschine, deren maximaler Reihenabstand 250mm, also gerade mal der Reifenbreite entspricht :hmm:

gedaechtnisbuero
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Re: Einkaufsgemeinschaft für kleine Landmaschinen

#22

Beitrag von gedaechtnisbuero » Sa 29. Dez 2012, 12:12

Ja, das wird jetzt langsam zu einer philosophischen Diskussion, wo es um persönliche Werteinstellungen geht.
Nix dagegen, aber ich glaube an Pragmatismus.
Ich habe Bohrschrauber von 10 Euro bis 300 Euro gehabt. In keiner dieser Preisklassen ist mir das Bohrfutter kaputt gegangen. Alle Bohrschrauber haben irgendwann die Limitierung mit der Lebensdauer des Akkus.

Ich finde die Idee mit dem Maschinenring recht gut. Der Haken wird allerdings gleich mitberichtet. Mit wem soll man so einen Maschinenring machen, wenn nur Großbauern in der Nähe sind?
Ich würde das Problem sogar noch weiter zuspitzen. Es sind ja nicht nur Großbauern in der Nähe, sondern auch kleine und mittlere Betriebe mit einem deutlich überdimensionierten Maschinenpark. Trotzdem bestehen sie auf ihren eigenen teuren Maschinen, wenn es nicht gerade um Mähdrescher geht. Eine Ursache, übrigens, warum seit Jahren die Kleinbetriebe aufgeben und in Konkurs gehen, weil sie sich mit ihren Investitionen übernehmen.
Ab einem bestimmten Punkt helfen da auch die EU-Subventionen nichts mehr, die kleineren Landwirten ohnehin durch reduziert zu gute kommen. Im Endeffekt ist die EU-Subvention auch ein großzügiges Geschenk für die deutsche und europäische Maschinenbau- und Düngemittelindustrie.
Wenn man sich da rausbewegen will, muss man wieder zu angemessenen Preis-Leistungsverhältnissen kommen und die bieten Ballenpressen für 20000 Euro oder Einachsersysteme für 30 000 Euro (mal ein Beispiel aus dem Gartenbau) mit Sicherheit nicht. Jedenfalls nicht für Kleinbetriebe, es sei denn es geht um Lifestylefarming, das ein riesiges Minusgeschäft ist, welches sich diese Farmer aber leisten können, weil sie genug Geld haben.

Die Diskussionsbeiträge gegen China finde ich insofern übertrieben, wenn sie so tun, als würde alles sofort kaputt gehen.China ist eines der größten Länder mit Kleinstbauern, die alle diese Geräte in ihrer eigenen Landwirtschaft nutzen.
Die meisten Industrieunternehmen in Europa sind sich einig, dass China inzwischen ein mittleres Qualitätsniveau erreicht hat und fürchten deshalb die chinesische Konkurrenz. Auf der anderen Seite stammen diverse chinesische Bauteile inzwischen aus Deutschland. So habe ich bei einer kleinen Quadratballen-Presse gefragt, warum diese auch in China über 10000 Dollar kostet. Antwort des Herstellers: Die zentrale Knotenmechanik stammt aus Deutschland und treibt den Preis nach oben.

Unter deutschen Landwirten ist Chinatechnik verpönt, obwohl ich nur sehr wenige Landwirte kennen, die es damit probiert haben. Es ist schlicht ein Vorurteil und eine Prestigefrage, chinesische Maschinen vom eigenen Hof fern zu halten. Man könnte auch sagen, es ist ein Konservativisums über den wenig nachgedacht wird. Manche Landwirte gehen lieber Pleite, als ihre Einstellung zu ändern.

Wenn ich den Diskussionsverlauf hier richtig einschätze, gibt es hier die gleichen Vorurteile und eine Einkaufsgemeinschaft für chinesische Geräte ist mit der 90% der Bloger hier nicht zu machen.

Schade.

gedaechtnisbuero
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Re: Einkaufsgemeinschaft für kleine Landmaschinen

#23

Beitrag von gedaechtnisbuero » Sa 29. Dez 2012, 12:31

für Frodo

die maximale Arbeitstiefe des Gerätes ist 10cm. So weit sinkt ein Einachser bei derartig leichter Belastung nicht ein.

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AlterSchwede
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Re: Einkaufsgemeinschaft für kleine Landmaschinen

#24

Beitrag von AlterSchwede » Sa 29. Dez 2012, 14:09

Made in China ist dann eine tolle Sache wenn es sich um Dinge aus dem Niedrig-Preis-Segment handelt. Also Dinge die man einfach wegschmeissen kann sobald Probleme auftreten. Gespart wird dann nicht nur am Anschaffungspreis - sondern vor allem auch am Problemhandling... Also nicht lange nach der Rechnung suchen wegen Garantiefall... gar nicht erst aufschrauben... nicht lange mit Händler kommunizieren wegen Ersatzteil... nicht lange auf Ersatz warten... Sondern einfach Neues Gerät kaufen und fertig.
Bei größeren und komplexeren Sachen sieht die Sache aber schon wieder anders aus...

Einen Traktor für 3.000€ schmeißt man halt nicht einfach unbesehen weg und holt sich einen Neuen weil er wegen irgendwas nicht funktioniert. Da geht dann also genau der Zirkus los den man sich bei "anderem Billigstkram" sparen kann. Wobei man aber dann noch das Problem hat daß man mit "Kleinigkeiten" nicht einfach zu einem Dorfschmied gehen kann der sich der Sache zu einem typischen III.Welt-Lohn von ein paar Dollar pro Arbeitstag "annimmt"...
Ein Gerät das in der III.Welt ohne jeden Zweifel auch wirtschaftlich Sinn macht - kann unter unseren Rahmenbedingungen eben schon lange keinen Sinn mehr machen... Vor allem wenn man so ein Gerät von einem Handel bezieht der wiederum selbst westliche Ansprüche an Margen und Löhne stellt...

Dann hat man nämlich wieder folgendes Problem: Der relative Anteil der Distributionskosten am Gesamtpreis wächst erheblich an - Sprich man bekommt als Kunde vergleichsweise noch weniger Produkt für's bezahlte Geld.
Lesenswert auch für nicht-religiöse Gläubige: [url]http://www.giordano-bruno-stiftung.at/?p=1337[/url]

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AlterSchwede
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Re: Einkaufsgemeinschaft für kleine Landmaschinen

#25

Beitrag von AlterSchwede » Sa 29. Dez 2012, 15:31

Ansonsten ist halt auch so ein Argument wie "mittleres Qualitätsniveau" herrlich nichtssagend. Und das nicht nur weil eine Mitte immer sehr relativ ist...
Primär muß man ja erkennen daß Qualität keineswegs einfach eine Ableitung der Möglichkeiten ist. Die Möglichkeiten setzen hier lediglich eine erreichbare Obergrenze - sagen aber nichts über die Qualität der einzelnen Erzeugnisse aus. Letztere richtet sich mämlich primär danach was der Kunde zu bezahlen bereit ist.

Volkswagen baut eben auch nicht nur High-End-Fahrezuge - sondern hat unter seinem Konzerndach auch abgespeckte Angebote für kleinere Geldbeutel.
Lesenswert auch für nicht-religiöse Gläubige: [url]http://www.giordano-bruno-stiftung.at/?p=1337[/url]

gedaechtnisbuero
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Re: Einkaufsgemeinschaft für kleine Landmaschinen

#26

Beitrag von gedaechtnisbuero » Sa 29. Dez 2012, 16:03

Mag sein. Aber die Sache mit dem Traktor ist dann doch ein schönes Beispiel dafür, wieviel nutzlosen Komfort man mitbezahlen kann, ohne dass die Qualität steigt. Sie sinkt sogar, wenn man den Gebrauchswert betrachtet, weil die Anfälligkeit von Elektronik das Hauptproblem moderner Fahrzeuge ist. Elektronik, die überwiegend in Asien produziert wird. Einfache Traktoren gehen weniger oft kaputt und sind leichter zu reparieren. Fast ausschließlich auch in Asien produziert. Die Anfälligkeit gilt auch für andere Produkte, die überkomplex sind. In erster Linie natürlich für Autos. Auch Volkswagen fährt mit Elektronik aus Asien.
Der drittgrößte Traktorenhersteller ist Mahindra aus Indien. Da würde ich mir mal die Konstruktion und die Preise bei deutschen Importeuren angucken. Danach gibt es keinen ökonomischen Grund mehr, John Deere zu kaufen.

Ich kann in diesem Blog jedenfalls keine stichhaltigen Argumente finden, warum man aus China nur Schrott importieren kann.
Wenn man es mit einer Distributionskette zu tun hat, hat man es auch mit einem deutschen Händler zu tun, der nicht nur die Preise in die Höhe treibt, sondern auch Garantieverantwortung trägt. Auch dafür ist das Geld, das man mehr zahlt.

Deutsche Importeure haben aber nicht alles für den kleinen Bedarf.

Also, warum nicht in China kaufen?

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Narrenkoenig
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Re: Einkaufsgemeinschaft für kleine Landmaschinen

#27

Beitrag von Narrenkoenig » Sa 29. Dez 2012, 17:40

Eigentlich ist das eine recht einfache Sache.
In China werden recht brauchbare landwirtschaftliche Geräte und Maschinen hergestellt.
Die brauchen ja auch selber taugliche Werkzeuge zum Arbeiten.
Aber jetzt kommt das Aber.
Das was von China aus billig nach Europa verschickt wird ist nicht das mit was die selber arbeiten. Das ist Billigware für den Billigkäufer.
Interessant wird es wenn ich mir solche Geräte direkt anschauen kann, also mit den Fingern. Dann kann ich so halbwegs abschätzen mit welchem Aufwand ich das Ding brauchbar bekomme. Aber auch nur wenn ich die Fähigkeiten dafür habe.
Der Markt für Schmalspur oder Kleingeräte ist ja in Europa sehr dünn geworden, von daher ist die Ostasienware schon interessant, einfach weil dort noch Sachen hergestellt werden die hier nicht mehr in dem Umfang nachgefragt werden das sich eine Fertigung in Europa lohnt.
Ansonsten lohnt es sich wirklich den Gebrauchtmaschinenpark plündern, dann aber auch immer mit Anpassungen an meinen bestehenden Maschinenpark. Einfach und billig ist das also auch nicht zu haben.

Grüße

Robert
Ich bin zur Vernunft gekommen,
leider war sie grad nicht da.

ludwig
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Re: Einkaufsgemeinschaft für kleine Landmaschinen

#28

Beitrag von ludwig » Sa 29. Dez 2012, 18:25

Die Frage ist wohl auch ob man unbedingt die Chinesischen Arbeitsbedingungen und deren Wirtschaft fördern sollte.
Das inzwischen alles mit allem zusammen hängt ist schon klar, es wird sich wohl kaum eine Maschine finden lassen die nicht auch produzierte Teile aus China über Zulieferer verbaut haben.
Traktoren ohne Elektronik gibt es aber auch aus Europa, zb. SDF, ( Same Deutz Fahr Lamborghini und Hürlimann. )
Für de Bewirtschaftung von 3 ha wie eingangs beschrieben ist so ziemlich alles Liebhaberei.
Kleine Flächen Getreide lassen sich auch per Hand ansäen, das macht sogar Spass und ist nicht anstrengend, zum Pflügen, Grubbern etc. würde ich erst mal einen Nachbarn oder Lohnunternehmer fragen, Abrechnung über den Maschinenring oder die Stundensätze vom Maschinenring, die haben alles klar und deutlich aufgelistet da gibt es hinterher keine Unstimmigkeiten.
Wenn man nach ein paar Jahren sieht, was sich überhaupt lohnt angebaut zu werden, kann man erst mal rechnen ob sich ein eigener Fuhrpark lohnt.
Mein Mc Cormik Traktor ist jetzt 42 Jahre und der läuft wie eine eins, ohne Reperaturen und ohne Herumgebastle, sowohl im Wald wie bei der Heuernte, solche Maschinen gibt es genügend für unter 5000 Euro zu kaufen, ob da ein neuer Foton mithalten kann ist die Frage.
Mich würde interessieren wer von Euch einen China Traktor besitzt und welche Erfahrungen er damit hat, kein Japaner Kubota etc, weil die sind echt gut.

LG

ludwig
Wir alle stehen in unserem eigenen Licht.

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Re: Einkaufsgemeinschaft für kleine Landmaschinen

#29

Beitrag von staudi » Sa 29. Dez 2012, 22:53

Zu bachten ist auch, dass es Geräte aus China gibt, die eine linkslaufende Zapfwelle zum Antrieb benötigen. Alle Europäischen Traktoren haben meines Wissens rechtslaufende Zapfwellen. Solch ein Gerät ist hier nicht zu verwenden, oder nur mit hohem Aufwand umzubauen. Auch haben die Anbaugeräte oft eine andere Aufnahme und müssen auf Kat.1 oder 2 umgebaut werden. All diese Faktoren verteuern die "billigen" Geräte um einiges.

Kürbis1968
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Re: Einkaufsgemeinschaft für kleine Landmaschinen

#30

Beitrag von Kürbis1968 » Sa 29. Dez 2012, 22:55

Leute kuckt euch doch ma die primitive konstruktion an , die rechtfertigt nichtmal den niedrigen preis.guckt euch nach ner alten pferdedrille um und baut,se auf dreipunkt um . hab ich dieses jahr erst gemacht, und die kostete nen fuffi, paar elektroden und fertig.Überlegt ma , von china holen ,zum bestimmungort bringen ,bezahlen , umbauen je nach bedarf,und am ende nur lackierter schrott.
mfg ronny

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