Regenwürmer unter Verdacht

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Stieglitz
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Regenwürmer unter Verdacht

#1

Beitrag von Stieglitz » Mi 26. Dez 2012, 16:28

Sie sind wohl die fleissigsten Helfer in unserem Garten. – Aber ich glaube, es kann auch des Guten zu viel werden, wenn man die Regenwürmer (die Grossen meine ich) im Garten zu gut versorgt. Das habe ich wahrscheinlich so gemacht.

Jeden Herbst eine Schicht Bokashi obendrauf auf den Gartenboden, und im Frühling ist er praktisch verschwunden, runtergezogen und verarbeitet von den Regenwürmern. Zugegeben, sie produzierten eine wunderschöne Gartenerde. Wenn ich den Angaben von A. France-Harrar glauben kann, wäre noch lange nicht Schluss mit dem organischen Anteil meines Gartenbodens (65%). Bei mir bestand er z.T. aus aufgeschüttetem, lehmigem Material, das ich verbessern wollte.

http://www.oeko-agrar.com/html/humus.html
France Harrar.jpg
France Harrar.jpg (32.38 KiB) 5276 mal betrachtet
Ende September säte ich 2 Felder Feldsalat in 2 Sorten mit unterschiedlich großem Samen. Parallel dazu säte ich diesen in 2 Kübeln. Der eine Salat auf dem Feld blieb komplett weg, der andere, mit etwas grösseren Samen kam nur spärlich und blieb sehr klein bis heute. Der Samen in den Kübeln (ohne Würmer) kam üppig dick.

Folgerung: Die Regenwürmer haben mir den Samen gefressen. Vermutlich kann ich dort vorläufig nur noch vorkultivierte Pflanzen ansetzen. Mit säen ist vorläufig nichts mehr. Schade!

Folgenden Text über die Regenwürmer hat mir meine Vermutung bestätigt:
Die nachtaktiven Regenwürmer sind überwiegend Substrat- und Pflanzenfresser, das heißt, sie füllen ihren Darm mit humusreicher Erde und vermodertem Pflanzenmaterial. Sie ziehen nachts beispielsweise Keimlinge und Blätter in die Erde, um sie dort verrotten zu lassen und später als Nahrung zu verwerten..... etc.
http://de.wikipedia.org/wiki/Regenw%C3%BCrmer

Ein weiterer Link zu Gunsten des Regenwurms ist der folgende:

http://biofarmland.com/derBoden.htm#1._Die_Düngerlüge_

Ich bin verunsichert. Nicht nur, dass diese edlen Geschöpfe mir den Samen fressen, - nein, - ich habe sie im Verdacht, dass sie sich auch alles einverleiben, was pilzähnlich ist. So verhindern sie, dass der normale symbiotische Austausch zwischen Gemüsepflanzen und Mykorrhizen (Pilzartigen) gar nicht mehr stattfinden kann. Die Gemüsepflanzen bleiben klein und mickerig. Ich vermute, dass die Würmer auch die Wurzelballen der Tomaten nach Pilzfäden abweiden, und die Tomaten deshalb gar keine Anstrengungen mehr machen, ihre Nahrung ausserhalb ihres Wurzelballens in der weiteren Umgebung zu suchen. Die Würmer rauben ihnen den Symbiosepartner.

http://de.wikipedia.org/wiki/Mykorrhiza

Ich weiss momentan nicht, was ich glauben und tun soll. Eigentlich hätte ich den biologischen, angesäuerten Kompost schon lange auf den Garten ausbringen sollen. Die Würmer haben ihn zum Fressen gern, aber was nützt es mir, wenn ich nachher nichts mehr ansähen kann? An Möhren und Petersilie ist nicht zu denken.

Wie kann ich die Würmer wieder vertreiben?

Muss ich den Samen in Zukunft wieder beizen, was ich eigentlich verhindern wollte?
Wer kann mir einen Rat geben? Man kann überall nur Positives über die Regenwürmer lesen, und ich komme mir fast wie ein Verräter vor.

Eine kompetente Antwort würde mich freuen. Ich wünsche allen einen guten, grünen Daumen im neuen Jahr.

Liebe Grüsse Stieglitz

hobbygaertnerin
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Re: Regenwürmer unter Verdacht

#2

Beitrag von hobbygaertnerin » Mi 26. Dez 2012, 18:13

Hallo Stieglitz,
wenn du Hühner über deine Fläche laufen lässt, werden sie den Regenwürmern bestimmt an den Kragen gehen. Vögel, Mäuse, es gibt viele Liebhaber von fetten Regenwürmern.
Ich höre wirklich das 1. Mal, das Regenwürmer ans Saatgut gehen, bist du dir sicher, dass sie wirklich den Feldsalatsamen gefressen haben? Bei mir gibt es viele Würmer, sie haben mir noch nie geschadet, aber die Wühlmäuse ärgern mich ständig.
Wieviele Würmer hast du pro m2, man könnte sie mit einer Lösung austreiben, um genau zu zählen, ich find das nicht so toll, aber bei einer Spatenprobe kann ich ungefähr zählen, wieviele Würmern in einem Spatenziegel vorhanden sind.
Zur Zeit sind die Regenwürmer noch sehr aktiv, überall sind Häufchen in grosser Zahl zu finden.
Ich lege auf die Beete Stroh oder Heu, angewelktes Gras, selbst auf den mit Hackschnitzel angelegten Gartenwegen sind haufenweise Regenwurms..... zu finden. Mit der Zeit finde ich dann die Stroh- oder Heusterne.
Soweit ich gelernt habe, holt sich der Regenwurm sein Fressen von oben, zieht es in seine Röhren und lässt es dort von anderen Lebewesen besiedeln, um es dann mit seinem zahnlosen Maul abzusaugen, für die Verdauung holt er sich dann noch Bodenteilchen hinzu.
Mein Wissen über den Regenwurm hab ich von Dr. Johannes Bauchhens, er galt lange Zeit als der Regenwurmpapst.
Von wem das Wissen über den Regenwurm bei Wikipedia ist, ich hab bei Bereichen, wo ich mich gut auskenne, auch Wikiveröffentlichungen gefunden, die nicht den Tatsachen entsprechen.
Im Gewächshaus und in den anderen Beeten hab ich jede Menge Feldsalat und Portulak stehen, bis jetzt hat sich noch kein Regenwurm daran vergriffen, bis zum Frühjahr ist allerdings das Mulchmaterial auf den Beeten ziemlich verschwunden.

Manfred

Re: Regenwürmer unter Verdacht

#3

Beitrag von Manfred » Mi 26. Dez 2012, 18:37

Ich hab das schon öfter gehört / gelesen, dass starke Regenwurmaktivitäten den Keimerfolg beeinträchtigen. Ob durch Überhäufung emfpindlicher Samen oder durch Fressen oder Verbringen in tiefere Bodenschichten.
Nach deiner Beschreibung ist dein Boden mit organischem Material überversorgt. Ich würde mal eine Bodenprobe machen lassen und die Düngung nach deren Ergebnis reduzieren. Denn sollte sich auch der Regenwurmbestand normalisieren.
Als Gegenmaßnahme könntest du z.B. die Samen vorkeimen lassen und erst dann ausbringen, wenn sich erste Keimlinge zeigen.
Dann läuft die Saat deutlich schneller auf und ist damit für die Würmer nicht mehr angreifbar.
Als Ursache für die schlechte Keimung kommen aber auch allerlei anderes Bodenleben in Frage. Pilze, Bakterien, Insekten, Ackerschnecken...

Erzgebirgler
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Falscher Verdächtiger identifiziert?

#4

Beitrag von Erzgebirgler » Mi 26. Dez 2012, 19:49

kann es sein, dass Dein Bokashi- (über)versorgter Boden ähnlich wie frischer Kompost keimhemmende Stoffe hat?

Könnte mir vorstellen, dass gerade diese hohe Regenwurmaktivität mit dazu beiträgt, diese abzubauen. Irgendwie muss sich wohl ein gewisses Gleichgewicht auch hier einspielen.

DieterB
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Re: Regenwürmer unter Verdacht

#5

Beitrag von DieterB » Do 27. Dez 2012, 01:45

Ich kann mir nicht vorstellen, dass Regenwuermer die Erde systematisch nach Samen absuchen, mit dem Resultat, dass fast alle Samen weggefressen wurden. Soweit ich das verstehe, bevorzugen Regenwuermer ohnehin vorkompostierte Planzenteile und vergehen sich selten an frischen Pflanzenteilen oder Samen. Auch ist keineswegs sicher, dass die Samen ihre Keimkraft verlieren, wenn sie denn tatsaechlich mit Erde oder anderen Materialien den Verdauungstrakt von Regenwuermern durchlaufen.

Um die genaue Ursache des Verlusts der Keimfaehigkeit zu verstehen, muesste man schon etwas mehr ueber deine Erde sowie Erdbearbeitung wissen. Ich hab z. B. die Erfahrung gemacht, das grosse Gaben von nicht- oder halb-kompostiertem Pflanzenteile (z.B. in Form von Mulch oder halbreifem Kompost) die Keimfaehigkeit von Samen stark reduzieren kann. Der Grund ist, dass viele Pflanzen allelopatische Eigenschaften haben, d. h. sie verhinder, dass andere Pflanzen keimen oder wachsen. Diese Eigenschaft wirkt nicht nur in lebenden Pflanzen sondern auch in toten Pflanzenteilen.

lg. Dieter

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Re: Regenwürmer unter Verdacht

#6

Beitrag von hobbygaertnerin » Do 27. Dez 2012, 09:47

Hallo Stieglitz,
hast du im Herbst Bokashi auf die Fläche gegeben, wo du den Feldsalat angebaut hast?
Bokahsi ist in der Regel sauer, beim Kompost nimmt man den Kressetest her, der zeigen kann, wie die Kresse keimt.
In frischem Bokashi verziehen sich bei mir die Regenwürmer. Selbst im frischen Mist mag kein Kompostwurm wohnen.
Herzliche Grüsse
hobbygaertnerin

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Re: Regenwürmer unter Verdacht

#7

Beitrag von Sabi(e)ne » Do 27. Dez 2012, 10:02

Moin,
Stieglitz hat geschrieben:Jeden Herbst eine Schicht Bokashi obendrauf auf den Gartenboden, und im Frühling ist er praktisch verschwunden, runtergezogen und verarbeitet von den Regenwürmern. Zugegeben, sie produzierten eine wunderschöne Gartenerde. Wenn ich den Angaben von A. France-Harrar glauben kann, wäre noch lange nicht Schluss mit dem organischen Anteil meines Gartenbodens (65%).Bei mir bestand er z.T. aus aufgeschüttetem, lehmigem Material, das ich verbessern wollte.
Moment mal - du tust im Herbst Bokashi drauf - und was im Frühling/ Sommer?
Bernhard hat mich auf die Spur geschubst:
Auf nackten Böden ohne pflanzliches Material zum Reinziehen in die Gänge, nehmen sie auch frisches Material. In der Not.
Viele Würmer in einem leeren Boden - kein Ort für junge Pflanzen.
Dein lehmiges Material ist doch leer von Pflanzenteilen - deine Würmer haben da nix anderes als deine Saaten!
Ganzjährig mulchen, und zwar nicht nur mit dem sauren Bokashi, wird vermutlich sehr helfen.
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

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Re: Regenwürmer unter Verdacht

#8

Beitrag von roland » Do 27. Dez 2012, 10:20

Hi,
wie Sabine schon richtig geschrieben hat, sind hungrige Würmer für alles Dankbar, was sie sonst nicht fressen würden.
Sie fressen normalerweise die Fäulniss-Pilze und Bakterien,

Fäulnissbakterien und Schimmelpilze zersetzen die Organischen Strukuren (Abbauprozess), danach werden sie vom Regenwurm gefressen und somit wird der Humus von diesen befreit und ist kein Fäulnissboden mehr (machen auch andere Bakterien und Tiere, aber der Regenwurm ist halt der Superstar unter ihnen).
Aber: wenns zu viele für die vorhandene Organische Masse werden, kippt auch hier das Gleichgewicht:
es gibt zu wenig Abbauprozesse, u.U. wird sogar das Material nicht mehr umgesetzt.
die Würmer holen sich junges Blattgrün, das sie zur Not sogar direkt fressen können, normalerweise aber zersetzten lassen und die "Zersetzer" fressen (sozusagen wird der Wurm zum Bakterien/Schimmelpilz-Hirte und füttert diese mit den Jungpflanzen ).

Ach ja, woher ich das glaube zu wissen (Quellenangabe ;) ): eigene Wurmkiste zu Beobachtung, lesen von France-Harrar und ein paar Regenwurm-Seiten

Roland

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Re: Regenwürmer unter Verdacht

#9

Beitrag von Stieglitz » Do 27. Dez 2012, 18:20

Hallo an alle, die mir geschrieben haben und vielen Dank für die vielen und interessanten Anregungen.

@ hobbygärtnerin,
Du fragst mich nach der Anzahl Würmer. Als ich die beiden Beete mit der Grabgabel (um die Würmer zu schonen) bearbeitete, gab es da ungefähr 1,2,3 und im Extremfall 4,5 Würmer pro Ziegel. Ich freute mich eigentlich über die schönen kräftigen Exemplare. Umgraben musste ich, weil vorhin dort die Erbsen gestanden haben. Der Boden war hart vom darauf gehen, vom Giessen, Aufbinden und Ernten der Erbsen. Auch Unkraut hatte es ziemlich viel, sodass ich mich entschloss umzugraben. Es war mir auch klar, dass ich die Wurzeln der Erbsen, die Stickstoffträger waren, freilegte. Ich dachte, dass dies die neue Saat schon verkraften würde.

Momentan sieht es so aus, dass auf einem Beet absolut gar nichts und auf dem andern ein paar winzig kleine Pflänzchen anzutreffen sind. Kein Vergleich zu denen in den Kübeln, von denen ich bereits einmal ernten konnte.
Feldsalat1.jpg
Feldsalat1.jpg (77.85 KiB) 5065 mal betrachtet
@ Manfred
Von den Regenwürmern wird in der Regel nur Positives berichtet. Ich habe nochmals gesucht und habe folgende Texte gefunden:

Quelle Wikipedia: Die nachtaktiven Regenwürmer sind überwiegend Substrat- und Pflanzenfresser, das heißt, sie füllen ihren Darm mit humusreicher Erde und vermodertem Pflanzenmaterial. Sie ziehen nachts beispielsweise Keimlinge und Blätter in die Erde, um sie dort verrotten zu lassen und später als Nahrung zu verwerten.

http://www.bodenkunde-online.de/neu/ind ... &Itemid=62

Nicht schädlich, jedoch lästig, können Regenwürmer dann werden wenn sie in großer Zahl auftreten und die Wurzelentwicklung stören.

Du schreibst:
Als Gegenmaßnahme könntest du z.B. die Samen vorkeimen lassen und erst dann ausbringen, wenn sich erste Keimlinge zeigen.

….. finde ich einen Supertip von Dir, und ich habe dazu auch gleich einen Video-Clip gefunden.

http://www.youtube.com/watch?v=elGa1fgMQPw


@ Erzgebirgler,
Ich glaube nicht, dass eine Überversorgung oder eine Übersäuerung stattgefunden hat.

Durch die vielen Anregungen las ich mein Gartenbuch nochmals durch. Dabei ist mir wieder in den Sinn gekommen, dass ich die ersten 14 Tagen nach der Saat diese mit einer perforierten, hellgrünen Plastikfolie abgedeckt hatte.

Ich habe noch in Erinnerung, dass die Frauen nach dem Krieg den Feldsalat, direkt auf den Acker der geernteten Kartoffeln säten. Diesen deckten sie mit Tüchern oder Matratzenstoff für einige Zeit zu wegen Vogelfrass. So wollte ich es mit der Plastikfolie machen. Vielleicht hat sich darunter ein Klima gebildet, das dem Samen unzuträglich war.

@ DieterB
Wenn ich mir heute das leere Beet anschaue, stelle ich fest, dass es nur sehr wenige Wurmhäufchen hat, dass es aber sehr viele Wurmlöcher gibt, die man an er Oberfläche sieht.
Durch das Umgraben hatte ich den Würmern ihr Zuhause zerstört. Sie mussten sich wieder neu orientieren. Es fiel ihnen leicht. Die Erde war locker, und sie orientierten sich nach zarten Knospen, vergammelten Pilzfäden oder nach Knöllchenbakterien die den Erbsenwurzeln anhafteten. Es war leicht für sie, den gekeimten Samenkörnern nachzuschleichen. Das Sensorium hatten sie ja.

Der Aspekt der „allelopathische Eigenschaften“ ist interessant. Das würde heissen, dass Feldsalat u .U. mit der Vorkultur Erbsen schlecht verträglich ist.

Es ist schon komisch, dass der Feldsalat in der Eternit-Kiste kressich-dick gekommen ist, und derjenige im Gartenbeet total versagt hat. Dies, obwohl beide die gleiche Erbsen-Erde hatten. Die erste Reihe Erdziegel beim umgraben nahm ich heraus, siebte sie, nahm eventuelle Würmer raus, machte eben und drückte die Erde an. Dann wässerte ich, säte an und übersiebte mit selbst hergestellter Pikiererde, die einen Anteil Holzkohlepulver intus hatte. Dann legte ich ein Eisengitter auf die Kiste wegen der Katzen und machte absolut nichts mehr. Wasser bekamen sie, wenn es regnete.

@ hobbygärtnerin
Bokashi habe ich im vorletzten Herbst auf den Garten drauf gegeben. Im folgenden Frühling habe ich die Erbsen gemacht und anschliessend den Feldsalat. Die Säure war da längst verklungen. Die Erbsen waren kräftig gewachsen.

Aber auch da machte ich eine interessante Feststellung: Ich machte den Boden etwas locker, stupfte die Erbsen auf beiden Seiten einer Baugitter-Wand, deckte zu, feuchtete und liess wachsen. Aus Sicherheitsgründen säte ich ca. 100 Samen gleichzeitig auf ein Plateau. Ich stellte fest, dass es bei den gesäten Erbsen am Gitter immer wieder Lücken gab. Ich dachte mir nicht viel dabei, nahm die Erbsen auf dem Plateau und füllte die Lücken auf, indem ich mit dem Setzholz ein Loch grub und die Reserve-Erbsen setzte. Sie waren alle gleich gross und Lücken sah man dann keine mehr.

Aufgefallen war mir, dass die Erbsen in den Lücken, die nicht gekommen waren zwar noch vorhanden waren aber irgendwie ist der Keim nicht erwacht. Ich sah auch keinen. Was von der Erbse noch übrig war, war eine weisse mehlige Masse, wenn überhaupt.

Was ich mit meinen Beobachtungen sagen will ist, dass ich in Zukunft noch viel besser beobachten muss und zwar auch das, was sich im Boden abspielt (so wie bei den Tomaten und den Erdbeeren).

Früher hätte ich bei einem Totalausfall gesagt : „Schlechter Samen. Das nächste Mal kaufst du ihn anderswo!“.

Nochmals vielen Dank!

LG Stieglitz

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Re: Regenwürmer unter Verdacht

#10

Beitrag von hobbygaertnerin » Do 27. Dez 2012, 20:23

Hallo Stieglitz,
ich werde das kommende Jahr auch sehr genau auf die Würmer achten.
Von Sepp Braun aus Freising weiß ich, dass der über 300 Regenwürmer pro m2 im Boden hat. Werde ihn mal fragen, ob er auch derartige Erfahrungen wie du gemacht hat.
Ich pflanze den Feldsalat mit Erdpresstöpfen aus, geht sich mit der Bepflanzung besser aus, die Bohnen sind mir heuer in der Aussaaterde sehr schlecht gekeimt, die Tomaten waren ein Totalausfall, auch die Gemüsezwiebeln haben sich mit der Aussaaterde nicht anfreunden können.
In der gekauften Aussaaterde waren mit Sicherheit keine Regenwürmer.
Das soll jetzt nicht heissen, dass die Regenwürmer einen Heiligenschein haben.
Ich werde die nächste Aussaaterde selbst zusammenmischen, dann sehe ich, ob meine Vermutung, dass auch die teure Aussaterde ihre Macken hat, selbst testen können, ich habe vor, die Wurmhäufchen auf den Wegen zu sammeln und als Startdünger für die zu pikierenden Sämlinge zu verwenden.
Für einen Versuch hab ich schon einmal die Wurmhäufchen als Start in ein sehr gutes Pflanzenleben getestet.
Hast du mit Holzkohle versehener Erde, bzw. Bokashi auch schon postive oder negative Erfahrungen gemacht?

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