Small Talk: Der Thread für Belangloses

[Windgefluester]

ich versteh nur Bahnhof Olaf :D :D :D :D

[hobbygaertnerin]

Hallo Frau Hollerbusch,
ich war früher auch auf dem neuesten Stand der Informationen, wollte Teil der Wissens- und Informationsgesellschaft sein. Inzwischen sehe ich das sehr differenziert.
Irgendwelche Menschen wählen irgendwelche Informationen für uns aus und alles, was noch täglich auf dieser Welt geschieht, bzw. die wirklich wichtigen Informationen werden uns vorenthalten.
Passiert ein Erdbeben oder z.B. der Tsunami in Japan werden wir 14 Tage bis 3 Wochen mit Nachrichten und Bildern überschüttet- und dann zieht das Medieninteresse weiter, ich hab mich schon oft gefragt, wie es den Menschen wohl gehen wird, aber man erfährt nichts mehr davon.
Und was mich noch ärgert, es werden nur die schlechten Nachrichten gebracht, es gibt auf dieser Welt auch viel Gutes und Schönes, da verkauft sich nicht so gut, nur in der Adventszeit wird dem Helfen und der Not anderer ein wenig Raum eingeräumt.
Ich schau mir schon lange keine Nachrichten mehr an, auch die Tageszeitung interessiert mich immer weniger.
Es ist so vorrauschaubar, jetzt die Advents- und Weihnachtsfeiern, dann die Faschingsbälle, ........................... über Jahr weiß man eh ziemlich genau, was so alles geschrieben wird- und was mir auch noch aufgefallen ist, wenn ich Veranstaltungen besuche und ein paar Tage später den Zeitungsartikel darüber lese, reibe ich mir immer die Augen, war das wirklich die gleiche Veranstaltung die ich besuchte und wie darüber berichtet wird?
Sollte die Welt am 21. Dezember wirklich untergehen, dann muss es eben so sein und wenn in China ein Fahrrad umfällt, daran kann ich auch nichts ändern.
Mir täuscht diese Informationsflut eine Massenscheininformation vor, die ich nicht mehr überblicken kann- eine Teestunde mit meiner Freundin gibt mir hier viel mehr,
eine Nachtwanderung mit der Laterne und in Begleitung meines Mannes oder unsere Hundes mit dem Blick in den unendlichen Sternenhimmel lässt mich vor Andacht verstummen, wir sind Staubkörner in diesem Universum.

[marion]

Wie findet man eigentlich die Balance zwischen "informiert-sein" und Gelassenheit? Ich bin im Grunde ein sehr optimistischer Mensch und der Meinung, daß es für alles eine Lösung gibt. Auch für meine persönliche Zukunft habe ich nicht nur einen Plan-B, sondern mindestens noch C und D. Irgendwas und irgendwie wird's schon werden.

Aber an manchen Tagen hab ich das Gefühl, die negativen Meldungen überrollen mich. Im persönlichen Umfeld, und dann auch noch allgemein.
Nachrichten und Schlagzeilen zu entgehen ist verdammt schwierig, wenn man nicht gerade stromlos und ohne soziale Kontakte mitten im Busch lebt. Wenn man bewußt Nachrichtensendungen meidet schreien einen die Titelblätter der Zeitungen beim einkaufen an, oder andere sprechen einen drauf an, ob man dies und jenes schon gehört habe. Und was im Familien- und Freundeskreis läuft kann man ja schon gar nicht ausblenden oder so tun, als gehe es einen nichts an. Nein, das geht einem nahe, wenn es einem da nicht gut geht!

Einerseits will ich ja auch wissen was läuft, um nötigenfalls entsprechend reagieren zu können. Aber manchmal hab ich echt das Gefühl, ich möchte von all dem gar nichts mehr hören und würde mich am liebsten einfach nur weg beamen.
Wie schafft man das, Neuigkeiten zwar zu lesen/hören, aber es nicht an sich ran zu lassen? So als empathischer, empfindsamer Mensch mit Gerechtigkeitssinn?!

<<< Wie schafft man das, Neuigkeiten zwar zu lesen/hören, aber es nicht an sich ran zu lassen? So als empathischer, empfindsamer Mensch mit Gerechtigkeitssinn? >>>

Ich befürchte : gar nicht ...
Witzig: über dieses Thema diskutiere ich oft mit meinem Mann. Da ich leider wohl auch zu den empathischen Gerechtigkeitsfanatikern gehöre , nehmen mich dieses ganzen Gruselmeldungen immer bannig mit und ich versteh die Welt nicht mehr. Allerdings hab ich sie noch nie wirklich verstanden, schon als ganz kleines Kind nicht, von daher:
Manchmal, eigendlich sogar oft -sehr oft sogar- möchte ich mich in eine Hütte am Waldesrand verkriechen. Ohne die meisten Mitmenschen, ohne Telefon, ohne Zeitung, ohne Internet, ohne...
Nur meine Liebsten und meine Tiere und sonst nichts mehr.
Mein Mann meint immer, dass das die Vorstufe vom Suizid wäre ... ich glaube aber, dass er da irrt.
Ich weiß nicht wie man damit umgehen soll, ich versuche es seid dem ich denken kann, aber ich hab einfach keine Lösung. Außer die oben genannte Idee vieleicht.
Ich wäre soooo gerne unsensibel, so gerne ... und eine Dumpfbacke Mann, ich glaub, dann wäre das alles sooo viel einfacher.

Senf für alle ???

Marion
-der grad der Winter gehörig auf den Keks geht -

[Theo]

Da ich leider wohl auch zu den empathischen Gerechtigkeitsfanatikern gehöre , nehmen mich dieses ganzen Gruselmeldungen immer bannig mit und ich versteh die Welt nicht mehr. Allerdings hab ich sie noch nie wirklich verstanden, schon als ganz kleines Kind nicht, von daher:

Vielleicht hast Du selbst noch zu wenig Negatives kennengelernt. Ich freu mich jedenfalls immer, wenn es mich nicht trifft.

[Knurrhuhn]

Nun, immerhin ist es schön zu wissen, daß man nicht die einzige "Mimose" ist .....
Nein, es ist schon so: als mitfühlender Mensch kann man das wohl nur schwer an sich abprallen lassen, wenn man solche Nachrichten/Infos mitbekommt.
Auch wenn ich natürlich immer zusehe, gedanklich und emotional nicht zu sehr einzusteigen. Oft haut das einfach total rein, ob man es will oder nicht.

Das bekloppte ist, daß ich ja schon ganz bewußt gar keine Nachrichten mehr ansehe, Zeitung lesen schon gar nicht, auch nicht die regionalen Käseblätter. Aber ich schaue eben doch täglich fern und kriege da zwangsläufig immer irgendwo was mit. Sei es, weil ich den Videotext einschalte um mir den Programmablauf anzuschauen - auf der Startseite direkt irgendwelche Meldungen. Oder schon alleine hier im Forum stößt man ja jeden Tag auf Neuigkeiten, die einen in Rage bringen oder sonstwie treffen.
Dann geht man einkaufen oder tanken, und es prangen einem die Schlagzeilen von Bild und Express entgegen. Im Auto mach ich hin und wieder das Radio an, und auch da wird dann mal wieder irgendwas mitgeteilt.

Einzige Möglichkeit wäre der Rückzug von der (vor allem elektronischen) Welt. Ich pack das aber irgendwie nicht, weil ich mir im I-net eben auch viele (gute!) Informationen hole und das eine Art Tor zur Außenwelt und zu gleichgesinnten ist, das ich nicht gerne missen möchte.
Die guten bzw. für mich interessanten Fernsehsendungen selektiere ich ja schon oft im Vorfeld - aber irgendwas an blöden Nachrichten kommt eben doch zwischendurch immer rüber.

Die schönste Zeit ist immer mein Campingurlaub in GB - kein Internet, kein TV, keine Zeitung, allerhöchstens mal etwas Radio - und ich muß mich dann nicht allzu sehr anstrengen, um über die Nachrichten hinweg zu hören. Das ist ein Vorteil, wenn man eine Sprache nur leidlich, aber nicht perfekt spricht.
Ansonsten interessiert mich nur die Wettervorhersage, über die die meisten Campingplatz-Onkels oder auch Zufalls-Begegnungen immer gerne Auskunft geben.

Ja, von daher kann ich den Wunsch nach der abgelegenen Hütte im Wald sooooo gut nachvollziehen. Ich wünsche mich auch oft sehr weit weg von allem, weiß aber auch, daß das wahrscheinlich nur schwer zu erreichen ist.
Da bleibt mir wohl nichts übrig, als mich weiter in buddhistischer Gelassenheit bzw. Annahme zu üben unter dem Motto: alles was ist, ist gut so, wie es ist. Manchmal kann ich die Dinge auch so annehmen - aber oft genug eben auch nicht.

[hobbygaertnerin]

Ja, die einsame Hütte im Wald, auch mein Traum.
Kann es sein, dass sich hier Menschen begegnen, die sensibler auf das "Draussen" reagieren?
Mann kann sich nicht aus der Welt ausklinken, allerdings, ich bin schon so böse auf der Nase gelegen, dass ich um mir selbst willen lernen musste,
zu sortieren und nicht mehr alles so an mich ranzulassen.
In dieser Welt gibt es so viel schlimmes, ungerechtes, unbarmherziges, dass man daran fast verzweifeln könnte.
Es gilt nur die kleinen machbaren Dinge, Tätigkeiten und Ideen umzusetzen- auch wenn es nur Wassertropfen in einem Ozean sind, besser als nix zu tun, ist es allemal.
Je weniger ich mich vom Draussen aus meiner Mitte bringen lasse, umso besser gehts mir.

[Knurrhuhn]

Ja, genau so ist das.
Man kann leider nicht die ganze Welt retten, und das muß man sich klar machen. Aber man kann jeden Tag sein Leben so führen, daß was gutes dabei rum kommt und somit zumindest sein näheres Umfeld direkt mitgestalten.
Vielleicht ist ja an der Theorie was dran, daß jeder einzelne zur Veränderung der ganzen Welt beiträgt, der an seiner eigenen Entwicklung arbeitet und versucht, ein "gutes" Leben zu führen.

Eine andere Theorie besagt, daß man alles, worauf man seine Aufmerksamkeit richtet, stärkt. Also wenn man sich echauffiert halt auch die Dinge, die man als negativ empfindet und eigentlich bekämpfen möchte. Das finde ich schon sehr interessant, aber darüber könnte man jetzt seitenlang philosophieren.
Jedenfalls versuche ich jeden Tag auf's Neue, mich auf meine Ziele zu konzentrieren und selber so zu leben, daß ich ein Mü zu einer "besseren Welt" beitrage.
Hach, ein weites Thema .... aber wie gesagt - es ist schön, hier Menschen zu finden die gleich oder ähnlich fühlen, und zu wissen, daß man nicht nur von tumben Dumpfbacken umgeben ist.

[si001]

Ich habe gerade beim Vorbeifahren gesehen, dass "meine" Schlehenbüsche der jährlichen Flurbereinigung zum Opfer gefallen sind. Dort stehen nur noch ein paar armdicke Bäumchen wie Streichhölzer aus dem Boden. Buschwerk ist scheinbar nichts wert.

[luitpold]

Buschwerk ist scheinbar nichts wert.

das ist sogar sehr böse, weil nicht geschlechtersensibel.

Planungsempfehlungen zur geschlechtssensiblen
Gestaltung von öffentlichen Parkanlagen

Einsehbarkeit und soziale Kontrolle
· Hohe Frequenz und Belebung der Hauptwege bzw. Sichtbeziehungen zu
belebten Räumen (z.B. benachbarte Straßenräume) erhöhen das
Sicherheitsgefühl. Auch die Sichtverbindungen zwischen den einzelnen
Teilräumen des Parks und von dort zum Hauptweg erhöhen die soziale
Kontrollmöglichkeiten.
· Attraktive, übersichtlich gestaltete Eingangsbereiche stellen besonders gut
einsehbare Teilräume des Parks dar (starke soziale Kontrolle) und
ermöglichen eine Nutzung für PassantInnen im „Vorbeigehen“.

[si001]

Ach Mensch! Da hat´s wirklich keinen gestört. Es war eine seitliche Abgrenzung eines sehr übersichtlichen Freibadparkplatzes. Da ändert sich die Sicherheitslage wirklich nicht.