Manfreds kleiner Bauernhof

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Manfred

Re: Manfreds kleiner Bauernhof

#211

Beitrag von Manfred » Do 29. Nov 2012, 11:01

So, Dach ist endlich fertig. Gestern wurden die Blecharbeiten erledigt. Wenigstens bei der Baustelle kann der Winter kommen.
Bei meinen 50 anderen Baustellen könnter er sich ruhig noch 10 Jahre Zeit lassen...

:)
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Adjua
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Re: Manfreds kleiner Bauernhof

#212

Beitrag von Adjua » Do 29. Nov 2012, 11:11

Schaut doch sehr schön aus ...

Manfred

Re: Manfreds kleiner Bauernhof

#213

Beitrag von Manfred » Do 29. Nov 2012, 11:34

Am Samstag haben wir die Stierkälber von diesem Jahr kastriert. War das erste Mal, weil ich den Bestand aufstocken muss und zudem die Weideochsen"mast" testen will. So brauche ich die Herde auch nicht zu trennen und habe keine Gefahr von zu frühen Trächtigkeiten bei den weiblichen Jungtieren.
Ging leichter als gedacht. Die Tiere wurden in der Fanganlage mit dem Halsfang fixieren. Der Tierarzt kann dann zu nächst eine Beruhigungsspritze und anschließend örtliche Betäubung in die beiden Samenleiter gegeben. Wir haben die Hinterbeine mit Stricken nach vorne festgehalten, damit das Tier den Tierarzt nicht treten kann. Dann wurden die Samenleiter (mit den darin liegenden Arterien) durch eine Burdizzo-Zange abgeklemmt und dabei zerstört. Die Hoden können sich durch die reduzierte Blutversorgung nicht mehr weiterentwickeln und das Tier wird unfruchtbar. Gegenüber der blutigen Methode mit Entfernung der Hoden entsteht keine offene Wunde. Die Tiere bekommen nur eine Schwellung (Bluterguss) im Bereich der zerstörten Arterien, die nach einigen Tagen wieder abklingt.
Von einer Vollnarkose hat der TA wegen der Witterung abgeraten, weil die Tiere dann bis zum Abklingen der Narkose auf dem kalten Boden liegen und sich evtl. eine Lungenentzündung einfangen würden.
Die Tiere haben die Behandlung aber sehr gut weggesteckt und nach Abklingen der Beruhigungsspritze auch gleich wieder normal gefressen und sich normal bewegt. Sie verhalten sich, als wäre gar nichts passiert.

Wenn nächstes Jahr der neue, größere Unterstand fertig ist, in dem ich auch einen Abkalbebereich abtrennen könnte, will ich es evtl. mal mit einer gemischten Herde mit freiem Deckverhalten versuchen. Darüber hab ich neulich mit Ernst Hermann Maier gesprochen, der das in seiner Uria-Herde ja schon lange so macht. Der meinte aber auch, dass die Herde ca. 10 Jahre benötigt habe, ums ich drauf einzustellen. Wichtig seien eine nicht zu frühreife Rinderrasse und dass die Tiere ganzjährig der Witterung ausgesetzt sind, also einen natürlichen Jahreszyklus durchlaufen. Aber auch dann sei in den ersten ca. 10 Jahren mit Frühbelegungen weiblicher Jungtiere und streuenden Abkalbezeitpunkten auch im Winter zu rechnen. Deshalb habe ich noch große Bauchschmerzen, ob ich mich auf dieses Risiko einlassen soll und will.

Manfred

Re: Manfreds kleiner Bauernhof

#214

Beitrag von Manfred » Do 29. Nov 2012, 11:35

Adjua hat geschrieben:Schaut doch sehr schön aus ...
Ja. Jetzt sieht man erst, wie gammlig die Hütte unten drunter ist. An die Fassade muss ich wohl auch mal ran... :mrgreen:

zaches
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Re: Manfreds kleiner Bauernhof

#215

Beitrag von zaches » Do 29. Nov 2012, 11:56

Ja. Jetzt sieht man erst, wie gammlig die Hütte unten drunter ist. An die Fassade muss ich wohl auch mal ran... :mrgreen:
Stimmt!

...deshalb nehmen Rnovierungen/Restaurierungen nie ein Ende....

lg, zaches, die auch dringen diverse Wände streichen und verputzen sollte, denn das neue Dach fällt so auf....
"Erdachtes mag zu denken geben, doch nur Erlebtes wird beleben." Paul von Heyse

www.hilshof.de

Manfred

Re: Manfreds kleiner Bauernhof

#216

Beitrag von Manfred » Do 6. Dez 2012, 11:55

Heute servieren wir Weiderind an jungem Frankenwaldschnee:

Die Mamis nehmen den Unterstand in Beschlag.
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Je höher, desto weißer.
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Ein Teil vom Nachwuchs 2012.
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Leider sind die meisten Bilder wegen der Kontrastverhältnisse wieder nichts geworden. Nächstes mal nehm ich ein Teleobjektiv mit und fotografiere Rind mit wenig Schnee. ;)

Gesegnete Erde
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Re: Manfreds kleiner Bauernhof

#217

Beitrag von Gesegnete Erde » Do 6. Dez 2012, 12:04

Oh ja, der Winter hat was....................

Schöne Bilder. Ab Januar bin ich für knapp drei Monate in Deutschland, dann erlebe ich den Winter hoffentlich auch so weiss.

Sonnige Grüße
Michael
Alles, was ist, ist gut, weil es ist.

kleinesLicht
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Re: Manfreds kleiner Bauernhof

#218

Beitrag von kleinesLicht » Do 6. Dez 2012, 15:44

Sind die schön! *schwärm*
viele Grüße
ein kleines Licht

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Distelbauer
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Re: Manfreds kleiner Bauernhof

#219

Beitrag von Distelbauer » Do 6. Dez 2012, 17:57

Hallo Manfred,
schöne Tiere das und eine ideale Haltung. Wie machst du das, daß die Tiere sich nicht zu Wildtieren entwickeln? Ich hatte auch mal einen Stier mit der Herde laufen, sicher hatte ich zu wenig persönlichen Kontakt gepflegt.Als er dann so knapp 2Jahre war stand er mit scharrenden Hufen und gebeugtem Kopf vor mir, da wurde er mir zu unheimlich. Da ich keinen Fangstand o.ä. hatte fing ihn mir der Viehhändler auf eine nicht ganz ungefährliche Art.Er hing sich an den Kopf des Stieres rannte einige Runden im Festzaun bis der Stier schliesslich müde war. Das war mir dann doch etwas zu gewagt, danach hatte ich nur noch besamt. Aber auch die Kühe, die das ganze Jahr auf der Weide waren, waren oft schwer zu bändigen (Klauenstand).Vielleicht hatte ich einfach zu wenig Zeit fürs schmusen eingeplant.Die Pferde werden ja täglich getätschelt, da kommt sowas nicht vor.

LG Georg

Manfred

Re: Manfreds kleiner Bauernhof

#220

Beitrag von Manfred » Do 6. Dez 2012, 18:57

Hallo Georg,

ich hab eine Fanganlage und übe in unregelmäßigen Abständen mit der Herde da durch zu gehen. Funktioniert ziemlich reibungslos. Warteraum auf, einen Eimer Schrot rein und der Großteil der Bande ist drin. Ein paar muss ich dann meist noch reinteiben. Dafür habe ich inzwischen den Warteraum unterteilt, damit die ersten nicht wieder raus laufen, bevor die letzten drin sind.
Und dann geht es Gruppenweise durch den Treibgang in den Fangstand.

Mit den Bullen hatte ich bisher immer Glück. Liegt wohl auch an der Rasse. Einen Bullen der Zicken macht, würde ich sofort zum Schlachten aussortieren, genau wie eine angreifende Kuh. Alles andere ist lebensgefährlich.

Wenn man genug Zeit, Leckerli und Streicheleinheiten investiert, kann man die Herde auch sehr zahm machen. Kenne einige, die daran ihre Freude haben und wo du jedes Tier überall anfassen und manche sogar reiten kannst.
Aber das ist nicht mein Ziel. Ich hab einige die gerne kommen und sich mal etwas streicheln lassen. Und andere halten lieber 2 m Sicherheitsabstand.
Welche Variante besser ist, muss jeder für sich entscheiden. An superzahme Tiere kommst du meist bequem ran, aber durch den geringeren Respekt vor dem Menschen ist der Körperkontakt auch enger und damit das Verletzungsrisikio für den Menschen. Und wenn es drauf ankommt, z.B. bei einer von Hormonen überquellenden Kuh direkt nach der Geburt, kommst du evtl. doch nicht dran und brauchst wieder eine Fanganlage.
Meine Herde ist auch noch gemischt. Die Tiere sind teils noch aus Anbindehaltung und ein Teil war bis vor einem Jahr noch jeden Winter im Laufstall. Wie sich das mit den reinen Freilandtieren einpendelt, bleibt abzuwarten.
Wichtig ist, dass man die Herde bei Bedarf sicher fangen und handhaben kann.

Vom Ideal ist meine Haltung auch noch weit entfernt. z.B. durch unsere winternassen Lehmböden, die an den Hotspots (Eingang zum Unterstand, die 2 Furten durch den Bach, an Toren zwischen einzelen Weiden etc. schnell schlammig werden. Diese Stellen will ich nach und nach befestigen.
Auch der Unterstand ist mir für die aktuelle Tierzahl zu klein. Letztes Jahr hat das Verhältnis gut gepasst.
Eigentlich sollte der 2. Unterstand noch vor dem Winter fertig sein, es hat aber diverse Verzögerungen gegeben. Der Bauantrag liegt zur Zeit beim Landratsamt und harrt der Zustimmung durch divese Fachbehörden. Habe heute erst nachtelefoniert. Ca. die Hälfte ist erledigt. Wenn es gut läuft, ist der Antrag noch vor Weihnachten durch.
Aber diesen Winter muss wohl noch der kleine Unterstand reichen. Muss halt entsprechend mehr einstreuen zu zufüttern, damit die Fläche trotz der Tierdichte halbwegs trocken bleibt.
Außerdem habe ich an zwei Stellen auf der Weide zusätzliche Futterstellen angelegt, damit alle Tiere gut ans Futter kommen und kein niederrangiges Tier abgedrängt wird.
Mit dem zweiten Unterstand stehen dann wieder für alle genug Liegeflächen und Fressplätze bereit.
Ich würde auch sehr gerne noch ein Stück Wald mit einzäunen, als zusätzliche Unterstellmöglichkeit und Windschutz im Winter. Aber an die Fläche komme ich bisher nicht dran. Evtl. lassen sich die Nachbarn ja irgendwann überzeugen.
Ich denke, je vielfältiger und größer die Weide ist, desto besser können sie ihrern Veranlagungen folgen.
Es ist z.B. schön zu beobachten, wie sie je nach Witterung, Wind und Insektenaufkommen unterschiedliche Plätze bevorzugen.
Wenn die Insekten im Sommer sehr lästig sind, stellen sie sich gerne abseits von Wasser und Bäumen auf die freie Fläche in den Wind.
Und wenn es nasskalt und windig ist oder im tiefen Winter ein eisiger Ostwind bläst, dann suchen sich sich entsprechen windgeschützte Ecken.
Da das Gelände hügelig ist und es verschiedne Hecken und Gehölze darauf und außenherum gibt, finden sie auch für jede Windrichtung den passenden Aufenthaltsort. Auf einer ganz freien, ebenen Fläche müsste ich für den Winter wohl einen von mind. 3 Seiten hoch geschlossenen Unterstand bauen, um einen vergleichbaren Effekt zu ereichen.
Es wird halt jedes Jahr ein Stück weiter gebastelt und irgendwann habe ich dann hoffenltich das für die Tiere und mich optimale Haltungssystem raus. Man lernt ja auch ständig dazu. Evtl. seh ich in ein paar Jahren manche Sachen wieder ganz anders als heute.

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