Offgridtaugliche Reinigungsmittel

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Kaufnix
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Re: Offgridtaugliche Reinigungsmittel

#31

Beitrag von Kaufnix » Do 15. Nov 2012, 15:15

Das beruhigt mich schon mal. Instinktiv hatte ich Bedenken sowas zu tun, selbst wenn es biologisch abbaubare Tenside sind.

Aber Sand, Holzasche, Birkenhaarwasser sind auch gute Tipps.
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Benutzer 1612 gelöscht

Re: Offgridtaugliche Reinigungsmittel

#32

Beitrag von Benutzer 1612 gelöscht » Do 15. Nov 2012, 16:31

Nicht vergessen zum Waschen: EFEU!
Ich mache einen Absud daraus wie aus Seifenkraut auch. Es heißt, dass dunkle Wäsche weniger schnell ausbleicht, wenn sie mit Efeu gewaschen wird. Meines Erachtens nach bringt hier das Weglassen von Bleichmittel schon sehr viel... Aber sauber wird es jedenfalls. Und Efeu wächst überall.

Wenn man irgendwas saponinartiges hat und Essig, braucht es weiter keine Putzmittel -> meine Erfahrung

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Raubritterin
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Re: Offgridtaugliche Reinigungsmittel

#33

Beitrag von Raubritterin » Mo 26. Nov 2012, 12:31

Servus beisammen,

habe dieses sehr interessante Thema gerade erst gefunden und möchte Euch meinen bepflanzten Mörtelkübel (80 Liter) vorstellen. Es handelt sich um einen Probelauf über die letzten 2 Jahre.
Ab kommender Gartensaison ist geplant einen größeren Sumpfstreifen (8 -10 m2) im Halbkreis um ein kleinenes Biotop mit Bademöglichkeit mit ca. 8 - 10 m3 anzulegen.
Der Mörtelwannenversuch ist in meinen Augen geglückt. Die Filterwirkung ist natürlich erst nach einigen Wochen gegeben, wenn sich die Wurzeln diverser Pflanzen die ich aus meinen bestehenden Tümpeln/Teichen entnommen habe, entwickelt haben. Das Wasser soll wegen der Gefahr des Austrocknens nicht ganz leerlaufen, deshalb ist der Ablauf auf der Hälfte des Behälters angebracht. Die Füllung ist zu einem großen Teil Blähton.
Bei meinem Versuch habe ich eine kleine alte Aquariumtauchpume mit 20 Watt verwendet, die an einer Zeitschaltuhr hängt. Der Strom wird mehrmals täglich für jeweils 15 Minuten gegeben. Später soll die Stromversorgung über eine Solarzelle laufen.
k-P1080733.JPG
k-P1080733.JPG (131.07 KiB) 2820 mal betrachtet
Das so mit den Pflanzen gefilterte Wasser läuft in ein kleines Kunststoffbecken mit vielleicht 200 - 300 Liter. Der zweite Kübel daneben schützt nur die Steckdose und die Zeitschaltur vor Regen.
Die Filterung wird hier zwar nur verwendet um das Wasser dieses kleinen Beckens zu reinigen, aber ich könnte mir gut vorstellen, das man so auch anfallendes Wasser aus einem halbwegs biologischen Haushalt aufbewahren und dabei stetig klären kann.
- Unser Küchen-Abwaschwasser läuft derzeit noch zu den Johannisbeeren.
- Geduscht wird mit warmen Wasser das über den ca. 20 Meter langen Schlauch gewärmt wird, der auf dem Blechdach liegt. Die Gardena-Dusche (a richtigs Glump) steckt mit Spieß im Rasen, mal hier mal da. Da kommt irgendwann was sinnigeres her.
- Auf dem "Stillen Örtchen" gibt es eine selbstgebaute abwasserfreie Kompostoilette mit Urintrennung und Lufttrocknung der Feststoffe. Die Toilette funktioniert super und ist völlig geruchfrei. Das ist wahrer Luxus!

Liebe Grüße von Karin
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Re: Offgridtaugliche Reinigungsmittel

#34

Beitrag von Rati » Mo 26. Nov 2012, 12:44

Hi Raubritterin,

ich hab das jetzt noch nicht ganz verstanden. :rot:
Beantwortest du mir noch mal direkt ein paar Fragen?

Welches Wasservolumen/ Zeit wird da zur momentan gereinigt?
Wie stellst du den Reinheitsgrad fest?
Ist es immer das gleiche gleiche Wasser in einem Kreislauf (inc. Verdunstungsnachfüllung) oder kommt da neues Wasser dazu?
Welche verschmutzung hat das nicht gereinigte Wasser?

Dank & Gruß
Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
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Re: Offgridtaugliche Reinigungsmittel

#35

Beitrag von fuxi » Mo 26. Nov 2012, 12:55

Spannend.
Hältst du die Konstruktion im Winter eisfrei und wenn ja wie?
We have normality. Anything you still can’t cope with is therefore your own problem.

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Re: Offgridtaugliche Reinigungsmittel

#36

Beitrag von Raubritterin » Mo 26. Nov 2012, 13:14

Hallo Rati,
ich schreib es in grün zwischen Deine Zeilen.
Rati hat geschrieben: Welches Wasservolumen/ Zeit wird da zur momentan gereinigt?
jetzt gar keines, weil die Pumpe und das Stromkabel in Winterruhe ist. Über diesen und den letzten Sommer hing der Topf am dem ca. 300 Liter Kunststoffteich incl. dem verbleibenden Rest in der Tonne.
Wie stellst du den Reinheitsgrad fest?
ist optisch klar und stinkt nicht mehr.
Ist es immer das gleiche gleiche Wasser in einem Kreislauf (inc. Verdunstungsnachfüllung) oder kommt da neues Wasser dazu?
gelegentlich wird außer Regenwasser mal eine Gießkanne reingeschüttet um den Bodensatz wieder in Umlauf zu bringen. Entnommen wird zum Gießen auch immer wieder mal eine Kanne voll.
Welche verschmutzung hat das nicht gereinigte Wasser?
Zu Beginn des Versuches hat das Wasser nach dem Umrühren faulig gerochen und hatte Dreckflusen und eine deutliche Trübung. Nach der Filterung gab es allerdings schon auch ordentlich Fadenalgen die ich dann immer rausgezogen habe.
Rati
Übrigens hocken in diesem Teich jetzt auch wieder Frösche.

Liebe Grüße von Karin

PS. An Fuxi. Im Winter friert der ganze Pott ein aber der Ablauf ist dicht geblieben.
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Re: Offgridtaugliche Reinigungsmittel

#37

Beitrag von Rati » Mo 26. Nov 2012, 13:52

Danke Raubritterin.

Also eine reine Teichwasserfilteranlage, mit relativ geringem Neuzugang von Verschmutzung (Fische leben doch nicht im Biotop oder?).
Auf jeden Fall ein gutes System für genau diese Voraussetzung.
Ach ja, und gut sieht es auch noch aus. :)

Brauchwasseraufbereitung ist dann schon etwas anderes.

Grüße Rati
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Re: Offgridtaugliche Reinigungsmittel

#38

Beitrag von Sonnenblumeli » Mi 28. Nov 2012, 22:07

Ich nehme für vieles Salbei, das viele ätherische Öle in einem Produkt enthält. Vor allem zum reinigen.
Zitat:
Die in Salbei enthaltenen ätherischen Öle, die hauptverantwortlich sind für die virenhemmende, pilztötende und antibakterielle Wirkung, beinhalten u.a. Kampfer, Thujon, Salviol, Salven, Pinen, Cineol, Borneol, Salviol, Glutamin, Saponin, Rosmarinsäure und Urolsäure.
Quelle: http://www.kraeuter-verzeichnis.de/blog/salbei.shtml

Was will man mehr. Man kann davon ätherisches Öl herstellen, man kann es selbst anbauen, ernten, trocknen, als Tee trinken, zum Zähneputzen nehmen, zum reinigen von Sanitäranlagen verwenden, mit Honig vermischt zum gären bringen und Brot damit backen.

Salbei - Blätter
Wenn man Sabei verräuchert, klärt und reinigt das Räume und auch die Aura. Zentrierung und Konzentration sind wieder möglich.
Salbei-Tinktur
kann man auch in der Kräuterkosmetik einsetzten, denn Salbei hat eine adstringierende, keimtötende sowie schweißhemmende Wirkung. (für Gesichts- und Rasierwässer, und in der Mund- und Zahnpflege)
Schwangere und stillende Mütter sollten Salbei meiden, außer Sie wollen abstillen.

so einfach gehts
LG Sonnenblumeli :kaffee:
Wenn Du deinen Weg gehst, fügen sich die Dinge!

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Re: Offgridtaugliche Reinigungsmittel

#39

Beitrag von Sabi(e)ne » Mi 28. Nov 2012, 22:22

In Amiland werden rein pflanzlich hergestellte Seifen als ungefährlich für Biokleinkläranlagen bezeichnet - das müßten aber reine Schweineschmalz- oder Rindertalgseifen auch sein.
Wobei ich reine Schmalz/Geflügelfettseifen als zu weich empfinde, - die trocknen nicht vernünftig schnell, und Rindertalgseifen als sehr hart fühle - nix für mich auf der Haut.
Schaffett zum Verseifen hatte ich noch nicht, aber ich hab echte Hemmungen, wirklich gute Pflanzenöle zu verseifen - die sind als Nahrung viel wertvoller.
In Krisenzeiten würd ich alles verseifen, was als Fett Lagerschäden oder sonstige Nachteile hätte.
Ein 20kg Sack NaOH aus dem Raiffeisen dürfte für 10 Jahre Seife reichen, wenn man genug Fett hat... :lol:
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

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Re: Offgridtaugliche Reinigungsmittel

#40

Beitrag von AlterSchwede » So 23. Dez 2012, 20:28

Also wenn ich jetzt mal "off grid" als "Du wohnst da quasi alleine" interpretiere... und mal unterstelle daß Du da keinen Waschsalon oder ein anderes Gewerbe betreibst wo nicht-mehr-haushaltsübliche Abwasser- und Reinigungsmittel-Mengen zusammenkommen...
Dann kannst Du die Suppe(n) auch mit konventionellen Reinigungssubstanzen problemlos versickern lassen oder auch in ein besseres oberflächengewässer (Bach - nicht Rinnsal... und natürlich keine Fäkalien) einleiten ohne daß deswegen gleich die ganze Landschaft "umkippt".
Die Natur verfügt über Selbstreinigungsmechanismen... so lange man die nicht überstrapaziert bleibt eigentlich Alles im "grünen Bereich".
Lesenswert auch für nicht-religiöse Gläubige: [url]http://www.giordano-bruno-stiftung.at/?p=1337[/url]

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