Warum Wassersparen keinen Sinn macht

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Thomas/V.
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Re: Warum Wassersparen keinen Sinn macht

#41

Beitrag von Thomas/V. » Sa 17. Nov 2012, 21:25

Ja, nachher! Im Osten hat man ja überdimensionierte Infrastrukturen angelegt in der Annahme, dann kämen Investoren, Menschen oder sonstwer. Und das Geld war ja da :bang: :bang: :bang:
Keine Ahnung, wo Du den Käse wieder her hast :roll:

Die Abwassersystem sind derart überdimensioniert gebaut worden, weil irgendwelche "Berater" aus dem Westen den Verantwortlichen eingeredet haben, das die so groß sein müßten. Der Grund war wieder mal einfach das Geldverdienen.
Die "Berater" waren nämlich Architekten, die nach dem Umfang (also den Kosten) der Investition bezahlt werden.
Je teurer die Anlage, desto höher das Honorar.
Natürlich wurden auch "einfache" Planungsfehler zusätzlich gemacht. Bei uns verschwindet ein Abwasserrohr, das teilweise 10m tief und 100m lang in Felsgestein gebaggert wurde, 100m weiter in einer Wiese. Die Anlieger haben jetzt natürlich alle eine eigene Kläranlage und das einzige Wasser das den Berg runter macht ist ein bissl Grauwasser und Regenwasser :bang:
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Theo
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Re: Warum Wassersparen keinen Sinn macht

#42

Beitrag von Theo » Sa 17. Nov 2012, 21:36

Thomas/V. hat geschrieben:Keine Ahnung, wo Du den Käse wieder her hast :roll:

Die Abwassersystem sind derart überdimensioniert gebaut worden, weil irgendwelche "Berater" aus dem Westen den Verantwortlichen eingeredet haben, das die so groß sein müßten.
Ja, sag ich doch! Von meinem Geld!!! :sauenr_1: :sauenr_1:
Thomas/V. hat geschrieben:Je teurer die Anlage, desto höher das Honorar.
Ja sicher! Durch planwirtschaftliche Umverteilung.

Im Grunde nicht viel schlauer als der Cargo-Kult.
Gruß
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DerElch

Re: Warum Wassersparen keinen Sinn macht

#43

Beitrag von DerElch » Sa 17. Nov 2012, 22:09

mal ne dose mitleid aufmach :lol:

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Thomas/V.
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Re: Warum Wassersparen keinen Sinn macht

#44

Beitrag von Thomas/V. » So 18. Nov 2012, 00:06

Ja sicher! Durch planwirtschaftliche Umverteilung.
So, gab es 5-Jahrespläne, die den Zufluß an Geld für Architekten beinhalteten?
Ich denke eher, das der Gesetzgeber versagt hat, weil er solchen Blödsinn zugelassen hat.
Was hat politisches Versagen mit Planwirtschaft zu tun außer der Tatsache, das bei Beidem menschliches Versagen (Irrtum, Unwissen oder Dummheit) vorkommt?
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Benutzer 146 gelöscht

Re: Warum Wassersparen keinen Sinn macht

#45

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » So 18. Nov 2012, 10:45

Dagmar hat geschrieben:Hallo,

was mich mal wirklich interessieren würde, wäre der Stromverbrauch und die Leistungen die gebraucht werden, um das Trinkwasser mit genügend hohem Druck in die Wohnhäuser anzuliefern.

Wenn ich mir eine einfache für den Hausverbrauch gebaute Pumpe angucke, dann braucht die vielleicht 1 bis 1,5 KW Leistung um einen relativ niedrigen Wasserdruck zu erzeugen und dieses nur für ein paar Meter. Danach fällt der Wasserdruck recht schnell ab.

Wenn ich mir also vorstelle, ich muß für eine Stadt die sich über mehrere Quadratkilometer mit sehr vielen Häusern hinzieht oder einen ländlichen Bezirk, wo auch recht lange Wasserwege unter Druck gesetzt werden müssen, da vermute ich mal, daß die Wasserwerke recht hohe Drücke erzeugen müssen.

Aber wieviel das ist und wie hoch der Stromverbrauch ist, das würde ich schon gerne mal wissen.


Dagmar
Hi Dagmar,

ich denke mal, dass der Energieverbrauch von einem sog. "Hauswasserwerk" nicht so ohne Weiteres auf den einer kommunalen Wasserversorgung hochgerechnet werden kann. Da ist z.B. nicht die Notwendgkeit gegeben, den Druck mittels Pumpe aufrecht zu erhalten - das besorgt nämlich die Schwerkraft. Der Druck wird durch den Höhenunterschied zwischen Hochbehälter/Wasserturm und Zapfstelle erzeugt.
Natürlich muss das Wasser zuvor gegen die Schwerkraft dort hinauf gepumpt werden, aber das Fehlen der "just in time"-Anforderung ermöglicht es, dies mit vergleichsweise schwächeren Pumpen zu tun, die zwar den statischen Druck des Höhenunterschiedes zwischen Quelle und Hochbehälter überwinden, aber nur den maximalen DURCHSCHNITTSVERBRAUCH über mehrere Tage (abhängig vom Volumen des Hochbehälters) und nicht den maximalen MOMENTANVERBRAUCH abdecken können müssen.
Trotzdem ist der Energieverbrauch für die Wasserversorgung deshalb nicht unerheblich... :pfeif:

Gruß

frodo

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Warum Wassersparen oft Sinn macht

#46

Beitrag von emil17 » So 18. Nov 2012, 11:13

Nur so als Anhaltspunkt, die Wasserwerke der Stadt Zürich geben auf ihrer Webseite an, dass die Aufbereitung des Trinkwassers bei ihnen nur 0.65 kWh pro Kubikmeter benötige. Das ist Seewasser, und dank des grossen Zuflusses aus den Alpen ist dieses schon sehr sauber. Für Stuttgart z.B. kommt der Grossteil des Wassers aus dem Bodensee. In vielen Gemeinden mit Karst (Schwäbische Alb, Schweizer Jura usw.) ist die Wasseraufbereitung extrem teuer, weil das Wasser sofort im Boden versickert und oft von weither bezogen werden muss. Zur Energie kommen dann vielfach noch Spezialchemikalien zur Ausfällung und Sedimentierung von Phosphaten usw. hinzu, deren Herstellungsaufwand nicht im Energieverbrauch des Wasserwerks aufscheint.
Bevor man also generell feststellt, dass Wasser sparen keinen Sinn macht, sollte man sich schon die Mühe machen, den Energieverbrauch pro Wassermenge beim Wasserwerk zu erfragen und überhaupt einmal die generellen Hinweise der Wasserwerke für Verbraucher lesen. Die Überzeugung, dass auch dort nur regelementierungswütige und unfähige Bürokraten sitzen, kann man ja dann in der Diskussion verteidigen.

In Regionen mit viel Wald über Gebirge aus Urgestein oder kalkarmen Sedimenten mag es stimmen, dass Wasser sparen wenig Sinn macht. Die Schweiz ist in dieser Situation privilegiert. Seltsamerweise haben auch bei uns viele städtische Wasserwerke Informationskampagnen zum Wassersparen ("Tragt Sorge zum Wasser") durchgeführt. In Deutschland wohnen mindestens drei Viertel der Bevölkerung entweder im Tiefland und/oder in städtischen Gebieten, wo die Wasserversorgung viel aufwendiger ist.
Schon aus rein statistischen Gründen ist die Behauptung, Wasser sparen mache keinen Sinn, also wahrscheinlich falsch.

Dass bauliche Planung manchmal ins betriebswirtschaftliche Abseits führen kann, ist bekannt. Daran dürften allemal übertriebene Prognosen zur Bevölkerungsentwicklung schuld sein. Die falsche Sparsamkeit der Bürger (lieber billiges Wasser und verrottete oder zu kleine Leitungen statt Wasserzinsen, die auch langfristige Schadenprävention erlauben), wird wohl das Ihre zum Problem beigetragen haben. Aus England ist dank M. Thatcher hinlänglich bekannt, dass die Privatisierung der Wasserversorgung bald zu teurerem Wasser schlechterer Qualität führt.

Wenn man sich mal die Mühe macht, ein Fachbuch zur Stadtentwässerung zu lesen (lohnt sich), dann gibt es da z.B. Empfehlungen für die Querschnittsform von Abwasserkanälen, damit es auch bei geringer Durchflussmenge nicht zur Sedimentation kommt. Wenn natürlich flächendeckend die Leute mit Ziegelsteinen im Spülkasten usw. die Wassermenge pro Spülung deutlich unter dem halten, was die technischen Richtlinien für Sanitärinstallationen vorschreiben (da hat sich jemand etwas dabei gedacht), dann kommt es zu Problemen. Geiz ist geil und Geiz frisst Hirn.
Wer fanatisch Wasser sparen will, soll sich lieber ein Trockenklo anschaffen statt dem WC das Spülwasser unter das technisch nötige Minimum zu beschneiden. Die offiziellen Wassersparhinweise informieren denn auch darüber, wie man unnötigen Wasserverbrauch einschränken kann.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Warum Wassersparen keinen Sinn macht

#47

Beitrag von Theo » So 18. Nov 2012, 11:29

Thomas/V. hat geschrieben:So, gab es 5-Jahrespläne, die den Zufluß an Geld für Architekten beinhalteten?
Ich denke eher, das der Gesetzgeber versagt hat, weil er solchen Blödsinn zugelassen hat.
Also noch mal langsam zum Mitschreiben: Es wurde vom Staat den Untertanen Geld weggenommen und dann in unsinnige Projekte gesteckt. Projekte, die sich nicht an der Realität, also den wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhängen orientierten, sondern an dummen Ideen. Und das Ganze planmäßig. Was ist es also? Planwirtschaft! Und ob das jetzt 5-Jahresplan heißt oder Aufbau Ost, ist doch völlig wurscht!
Thomas/V. hat geschrieben:Was hat politisches Versagen mit Planwirtschaft zu tun außer der Tatsache, das bei Beidem menschliches Versagen (Irrtum, Unwissen oder Dummheit) vorkommt?
Planwirtschaft ist die sicherste Methode, politisches Versagen zu erzeugen.
Gruß
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Re: Warum Wassersparen keinen Sinn macht

#48

Beitrag von Thomas/V. » So 18. Nov 2012, 13:21

Projekte, die sich nicht an der Realität, also den wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhängen orientierten, sondern an dummen Ideen.
die einzige "dumme Idee" die ich sehe besteht darin, das jemand möglichst viel Geld auf Kosten der Allgemeinheit "verdienen" will, zusätzlich kommt noch die Unwissenheit oder Unfähigkeit der Entscheidungsträger
einen "Plan" sehe ich nicht, tut mir Leid
Und das Ganze planmäßig
Wer plant denn da irgendwas? (Außer natürlich die Leute, die da vor Ort Blödsinn machen).
Kann es sein, das Du unter Verfolgungswahn leidest? "Alles was schief geht ist von irgendwelchen Sozen geplant worden!" :lol:
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Re: Warum Wassersparen keinen Sinn macht

#49

Beitrag von Bunz » So 18. Nov 2012, 15:49

Um mal etwas zur Erklärung einzuwerfen...
Thomas bezieht sich auf die äußerst fragwürdige Regelung, wonach sich das Honorar von Architekten/Projektanten/Rechtsanwälten nach dem Wert des Projektes bemißt.
Danach waren also Projektanten abseits aller weltanschaulichen Gegebenheiten oftmals bestrebt, kommunale Projekte größer auszulegen, als notwendig.
Wenn sowas flächendeckend passiert, kann es ganz schön ins Geld gehen.
lg
Bunz
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Re: Warum Wassersparen keinen Sinn macht

#50

Beitrag von Theo » So 18. Nov 2012, 17:12

Bunz hat geschrieben:Wenn sowas flächendeckend passiert, kann es ganz schön ins Geld gehen.
Ja, und mich interessieren mehr die Finanzströme, ohne die nämlich der meiste staatliche Planwirtschafts-Blödsinn nicht möglich wäre. Deshalb bin ich auch generell für möglichst wenig Umverteilung.
Gruß
Theo

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