Erfahrungen/ Überlegungen zu Grauwassernutzung?

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Spottdrossel
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Erfahrungen/ Überlegungen zu Grauwassernutzung?

#1

Beitrag von Spottdrossel » So 11. Nov 2012, 16:35

Zum Thema Regenwasser nutzen und Trinkwasser sparen findet sich hier im Forum ja einiges.
Was mich an Regenwassernutzung immer gestört hat: wenn´s im Sommer lange trocken ist, muß man evtl. doch noch Frischwasser nachtanken, und was aus den Tanks überläuft, kostet zukünftig Abwassergebühren.
Pfiffiger finde ich da Grauwasseranlagen, wo z.B. Wasser aus Dusche und Waschmaschine nochmal eine Ehrenrunde durch die Klospülung dreht - also einmal Frischwasser zahlen, zweimal nutzen.
Hat schon jemand so ein Ding im Gebrauch oder sich dazu Gedanken gemacht?
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Löwenzahn
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Re: Erfahrungen/ Überlegungen zu Grauwassernutzung?

#2

Beitrag von Löwenzahn » So 11. Nov 2012, 17:29

Zunächst kostet eine Regenwasseranlage mit Versickerung des SELTENEN Überlaufs oft keine Abwassergebühr.

http://www.getrennte-abwassergebuehr-20 ... hessen.de/

Ob man Wasser nachtanken muss, kommt auf die örtlichen Gegebenheiten (Regenspende, Dachfläche, Zisternengröße, Wasserbedarf) an. Im Vogelsberg sollte dies eigentlich ein günstiges Verhältnis sein.

Weiterhin sind gut funktionierende Grauwasser-Anlagen in der Regel aufwendiger = kosten- und energieintensiver und das Wasser wirklich nur für das Klo nutzbar. Geht es nur darum, ist eine Kompostoilette sparsamer und viel günstiger. Ich biete alles seit über 15 Jahren an. Nicht ohne Grund liegt aber der Nachfrage-Schwerpunkt bei Komposttoiletten, dann kommt die Regenwassernutzungsanlage und erst ganz am Ende, vorrangig für den öffentlichen Bereich, kommt die Grauwasser-Nachfrage. Denn dort fallen dann täglich auch entsprechende Mengen an! Um 100 l durchs Klo spülen zu können, muss ein halbwegs sparsamer Mensch ganz schön lange Duschen...

Aber im Kleinen kann man doch leicht etwas machen. Spül/Duschwasser auffangen mit Schüssel, Schlauchabgang,...und schnellstmöglich wieder verwenden (Toilette, Garten) Auf meiner Insel praktizieren wir das so, denn Wasser ist dort knapp.

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Re: Erfahrungen/ Überlegungen zu Grauwassernutzung?

#3

Beitrag von Knurrhuhn » So 11. Nov 2012, 17:40

Das sind auch meine Gedanken. Lohnt sich der Aufwand nur für die Klospülung? Wo ich doch eh 'n Kompostklo haben werde? :hmm:
Wäre toll wenn man das Abwasser irgendwie ohne großes Gedöns einigermaßen klären und dann wiederverwenden könnte. Aber da fällt mir auch nur eine Pflanzenkläranlage ein, die ja auch nicht mal eben so für nichts gebaut ist.

Allerdings ... vielleicht kommt es ja auch drauf an, womit man wäscht und duscht?! Wenn meine "eigentlich nur mit Wasser"-Körperreinigungspläne tatsächlich serienreif und praktikabel wären .... ja dannnn wär das ja alles kein Problem. :mrgreen:

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Löwenzahn
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Re: Erfahrungen/ Überlegungen zu Grauwassernutzung?

#4

Beitrag von Löwenzahn » So 11. Nov 2012, 17:48

Wie an anderer Stelle erwähnt, haben wir auf der Insel nur natürliche Mittel im Einsatz, so dass ich die zwar nicht über die Erbeeren, aber zu allem anderen hinkippen kann. An einem bisschen Seife ist noch kein Grashalm zugrunde gegangen.

Im sparsamen Haushalt ist auch eine Pflanzenkläranlage eine kleine, günstige Angelegenheit, vor allem, wenn eben nur Grauwasser anfällt und nicht Pippi und Kacka und irgendwelche bösartigen Reinigungsmittel.

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Re: Erfahrungen/ Überlegungen zu Grauwassernutzung?

#5

Beitrag von Knurrhuhn » So 11. Nov 2012, 17:51

Pflanzenkläranlage find ich grundsätzlich auch prima und könnte ich wählen hätte ich auch gerne eine. Doch was nutzt einem das, wenn man wg. Anschlußpflicht gezwungen wird, sich an den Kanal anzudocken. :sauenr_1:

Zum Rasen oder Blumen wässern schadet normale Seife ganz sicher nicht, klar. Schöner oder sinnvoller wäre es, wenn man das Wasser auch für das wichtigere Gemüse + Obst nutzen könnte.

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Spottdrossel
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Re: Erfahrungen/ Überlegungen zu Grauwassernutzung?

#6

Beitrag von Spottdrossel » So 11. Nov 2012, 19:10

Löwenzahn hat geschrieben: Um 100 l durchs Klo spülen zu können, muss ein halbwegs sparsamer Mensch ganz schön lange Duschen...

Aber im Kleinen kann man doch leicht etwas machen. Spül/Duschwasser auffangen mit Schüssel, Schlauchabgang,...und schnellstmöglich wieder verwenden (Toilette, Garten) Auf meiner Insel praktizieren wir das so, denn Wasser ist dort knapp.
Jetzt, wo Du´s sagst - bei näherer Betrachtung ist man tatsächlich öfter auf´m Topf als unter der Dusche :mrgreen: .
Diese Schüsselspielereien mag ich nicht, damit hat meine Oma beinahe die Abwasserrohre (Guß) vom Elternhaus gemeuchelt - ist nur gutgegangen, weil Oma "rechtzeitig" gestorben ist, bevor alles zugesetzt war (da wurde sogar Zahnputzwasser archiviert :roll: ).
Da ich hier auch schonmal den großen Spülwagen vorm Haus hatte, habe ich gerne ordentlich Druck auf der Klospülung. Spülkasten mit Regenwasser auffüllen habe ich mal eine Zeitlang praktiziert, bis ich meine "Ersparnis" ausgerechnet hatte - das war dann deprimierend.
Wenn man im Haus keine "Mitstreiter" hat, noch deprimierender.
Mit Komposttoilette habe ich ein klitzekleines Problem: jedes Scheißhaus sitzt direkt an einer Terrasse, und das Haus steht auch noch unterhalb der Grünflächen, stelle ich mir logistisch bißchen schwierig vor..?
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