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von Andreas75 » Do 31. Jan 2013, 03:14
Hy!
Ja, habe ich/ haben wir auch ^^!
Unsere ersten Hennen, die wir 2011 geholt haben, haben lebenslanges Bleiberecht, darunter vor allem die braune Legehybride Berta, von der man manchmal den EIndruck bekommen könnte, dass sie eigentlich Hund werden wollte.
Dann haben wir bei den Hirschen einen Spießer, der definitiv leben bleibt.
Wir haben ja Sikawild, und dieses ist anders als Damwild noch nicht quasi- domestiziert, sondern noch durch und durch Wildtier. Nur im Winter lassen die einen auf unter 10 m ran, im Sommer sieht man sie nur von weitem, ist auch ok so...
Einer aber sticht aus der Truppe heraus, das ist Pluto. So genannt, weil er sich schon als Kalb immer etwas weiter vorwagte, und hörbar am Boden rumschnupperte, ob da was leckeres läge (wobei wir die Hirsche nur in der kalten Jahreszeit zufüttern). Schon seine Mutter, die Gruppenälteste, war die vertrauteste der Gruppe, ebenso ihre Tochter von 2010 (Pluto ist 2011er Jahrgang), so dass ich denke, er hat das quasi von seiner Mutter geerbt.
Wie ich mich durch die Erfahrungen mit der Alten und ihren beiden letzten Kälbern (sie starb im harten Februar 2012) überhaupt frage, ob der Zahmheit nicht ursprünglich eine Mutation zugrunde liegt...
Obwohl er von seiner Mutter aufgezogen wurde, und wir niemals engeren Kontakt zu den Hirschen haben, als im Winter zuzufüttern, ist er der einzige, der weit aus der Gruppe heraus auf uns zu kommt, der schon im Sommer mit laaaaangem Hals nach unserer Hand geschnuppert hat, und der jetzt ein Stück Möhre aus der Hand nimmt.
Während wir das Heu in die Raufe füllen, steht er ganz locker da und mampft, während die anderen, die auch schon mampften, erstmal wieder ein paar Meter zwischen sich und uns bringen...
Es ist richtig auffällig: Pluto ist alles herzlich egal, und profitiert als erster am Heu und an der Futterrinne davon, während den anderen wirklich buchstäblich ihre Wildheit im Wege steht. Sind die anderen immer mit allen Sinnen wachsam und auf Zack, trottet Pluto gemütlich dahin und hat den Vorteil, dass ihm keine Angst im Wege steht.
In der Wildnis wäre er wahrscheinlich das gefundene Fressen für jedweden Räuber, aber in der Gatterhaltung sehe ich das als echten Vorteil, weil Sikawild an sich doch durchaus leicht kopflos wird, und sehr sensibel auf Außeneinflüsse reagiert, und dann auch kein links und rechts mehr kennt, dann wird nur noch gerannt und gesichert.
Pluto ist daher, wenn alles so klappt, eventuell ein erster Schritt zu einem Schlag vertrauten Gatter- Sikawildes, und darum bleibt er auf jeden Fall. Und ich frage mich, ob solche Spezis wie Pluto es nicht auch waren, die die Domestikation der Haus- und Nutztiere überhaupt erst ermöglicht haben (gleichermaßen speziell sollen ja auch die Wölfe gewesen sein, denen schließlich die Hunde entsprossen)...
Mein einziger Gedanke, der ein paar Schatten wirft, ist der, wie wohl die Konsequenzen des vertrauten Verhaltens aussehen, wenn er mal Platzhirsch ist... Ich hoffe ganz ehrlich, dass die Vertrautheit dann nicht mal in die Hose geht...
Er wird seinen Rivalen haben, wie auch sein Vater einen hat (bei Sikawild sind zwei nicht ganz gleichstarke Böcke besser als nur einer), und ich hoffe, das langt ihm dann, um sein Mütchen zu kühlen *risikoooo*.
Grüße,
Andreas