Nutztiere als "Haustiere"
Re: Nutztiere als "Haustiere"
Hi, melde mich auch mal wieder,
hatte eine Freundin, die 2 Ziegen aus Mitleid gekauft hat, die hatten jeweils 1 Lamm, die geschlachtet wurden (vom Vorbesitzer der Ziegen). Dieser riet ihr, die Ziegen noch eine Zeit lang zu melken. Das tat sie. Aus dieser "Zeit lang" wurden mehr als 10 Jahre. Anfangs dachte sie, daß die Ziegen von selber aufhören würden Milch zu produzieren, aber es ging immer weiter. Im Winter weniger als im übrigen Jahr. Die Ziegen sollten eigentlich der Gesellschaft für das Pferd sein. Es klappte auch ganz gut, trotzdem bekam das Pferd dann doch noch eine perdige Gesellschaft. Die Ziegen waren jedoch so anhänglich, daß sie sogar bei kleineren Ausritten mitliefen.
Also die Milch war deshalb anfangs gar nicht erwünscht, aber meine Freundin fand Geschmack daran und belieferte auch eine Nachbarin, deren Sohn eine Kuhmilchallergie hatte. Die Ziegen haben sich immer wohlgefühlt und waren nie krank. Erst in hohem Alter wurden sie trocken und sind inzwischen an Altersschwäche gestorben.
Ihr kriegt Euch in die Haare was nun artgerechter sei, jedes Jahr ein Lamm oder Dauermelken. Ich nehme doch an, daß ihr Eure Tiere kennt. Da merkt man doch, wenn dem Tier etwas fehlt oder nicht. Vielleicht ist das auch von Tier zu Tier unterschiedlich; wie bei meinen Pferden. Das Pony seht sich überhaupt nicht nach Nachwuchs. Wird nie merkbar rossig und bevorzugt keine männlichen Artgenossen. Das Vollblut tut alles um ein Fohlen zu bekommen. Bei fremden Pferden wird sie sofort rossig, egal wie groß oder ob männl. od. weiblich. Bisher wurde sie jedoch immer enttäauscht. Nun hat sie einen Wallach, der sie tatsächlich bespringt und beide sind glücklich. Ich hoffe nur, daß der Fohlenwunsch nun nicht zur Scheinschwangerschaft führt.
Im Übrigen macht sich doch auch keiner Gedanken, ob es artgerecht ist, wenn Hühner Eier legen und diese nicht bebrüten können. Im Gegenteil, es werden dann halt Rassen bevorzugt, die einen niedrigen od. gar keinen Bruttrieb haben. Vielleicht ist das bei Ziegen ja auch rasseabhängig.
Meine Großeltern haben 3 Milchkühe gehalten, die auch jeweils mehr als 1 Jahr (für ein Kalb) Milch gaben. Die 3 Kühe wurden im Wechsel gedeckt, so daß es jedes Jahr nur ein Kalb gab. Das heißt, die Kühe gaben mehr als 2 Jahre Milch ohne neues Kalb. Die Milchleistung wurde jedoch kontinuierlich weniger, aber durch diese Wirtschaft konnte sie dennoch auf einem gewissen Level bleiben, ließ sich aber natürlich nicht mit der üblichen Hochleistungs-Milchkuhhaltung vergleichen. Für meine Großeltern war es aber die beste Haltungsform. Sie hatten ein kleines Nebeneinkommen und genügend für den Eigenbedarf und die Kühe wurden älter als jede mir bisher bekannte Kuh. Sie wurden nach über 10 Jahren geschlachtet bzw. verkauft, weil meine Großeltern sie aus alters- und gesundheitlichen Gründen nicht weiter halten konnten. Kuhkälber wurden verkauft. Stierkälber bis zur Geschlechtsreife gezogen, dann durfte er eine Kuh decken und wurde dann tränenreich an den Metzger verkauft.
Dieser Planet ist halt die Erde und nicht das Paradies und die Erde existiert nur in stetem Wandel von Werden und Vergehen oder von Geburt und gefressen werden oder sonstiger Tod (leider). Das Einzige was uns bleibt ist achtsam mit allen Lebewesen umzugehen. Dazu gehört auch machmal das Töten. Ideal fände ich es, alles leben zu lassen, bis es krank oder altersschwach ist und erst dann zu essen. Aber ehrlich gesagt, nur Suppenhühner oder so zähes Rindfleisch, daß man Schuhe besohlen könnte schmeckt auch nicht. Aber Leute, die aus Vergnügen töten ekeln mich an. Also bleibt die Suche nach dem goldenen Mittelweg und der sieht bei jedem etwas anders aus.
hatte eine Freundin, die 2 Ziegen aus Mitleid gekauft hat, die hatten jeweils 1 Lamm, die geschlachtet wurden (vom Vorbesitzer der Ziegen). Dieser riet ihr, die Ziegen noch eine Zeit lang zu melken. Das tat sie. Aus dieser "Zeit lang" wurden mehr als 10 Jahre. Anfangs dachte sie, daß die Ziegen von selber aufhören würden Milch zu produzieren, aber es ging immer weiter. Im Winter weniger als im übrigen Jahr. Die Ziegen sollten eigentlich der Gesellschaft für das Pferd sein. Es klappte auch ganz gut, trotzdem bekam das Pferd dann doch noch eine perdige Gesellschaft. Die Ziegen waren jedoch so anhänglich, daß sie sogar bei kleineren Ausritten mitliefen.
Also die Milch war deshalb anfangs gar nicht erwünscht, aber meine Freundin fand Geschmack daran und belieferte auch eine Nachbarin, deren Sohn eine Kuhmilchallergie hatte. Die Ziegen haben sich immer wohlgefühlt und waren nie krank. Erst in hohem Alter wurden sie trocken und sind inzwischen an Altersschwäche gestorben.
Ihr kriegt Euch in die Haare was nun artgerechter sei, jedes Jahr ein Lamm oder Dauermelken. Ich nehme doch an, daß ihr Eure Tiere kennt. Da merkt man doch, wenn dem Tier etwas fehlt oder nicht. Vielleicht ist das auch von Tier zu Tier unterschiedlich; wie bei meinen Pferden. Das Pony seht sich überhaupt nicht nach Nachwuchs. Wird nie merkbar rossig und bevorzugt keine männlichen Artgenossen. Das Vollblut tut alles um ein Fohlen zu bekommen. Bei fremden Pferden wird sie sofort rossig, egal wie groß oder ob männl. od. weiblich. Bisher wurde sie jedoch immer enttäauscht. Nun hat sie einen Wallach, der sie tatsächlich bespringt und beide sind glücklich. Ich hoffe nur, daß der Fohlenwunsch nun nicht zur Scheinschwangerschaft führt.
Im Übrigen macht sich doch auch keiner Gedanken, ob es artgerecht ist, wenn Hühner Eier legen und diese nicht bebrüten können. Im Gegenteil, es werden dann halt Rassen bevorzugt, die einen niedrigen od. gar keinen Bruttrieb haben. Vielleicht ist das bei Ziegen ja auch rasseabhängig.
Meine Großeltern haben 3 Milchkühe gehalten, die auch jeweils mehr als 1 Jahr (für ein Kalb) Milch gaben. Die 3 Kühe wurden im Wechsel gedeckt, so daß es jedes Jahr nur ein Kalb gab. Das heißt, die Kühe gaben mehr als 2 Jahre Milch ohne neues Kalb. Die Milchleistung wurde jedoch kontinuierlich weniger, aber durch diese Wirtschaft konnte sie dennoch auf einem gewissen Level bleiben, ließ sich aber natürlich nicht mit der üblichen Hochleistungs-Milchkuhhaltung vergleichen. Für meine Großeltern war es aber die beste Haltungsform. Sie hatten ein kleines Nebeneinkommen und genügend für den Eigenbedarf und die Kühe wurden älter als jede mir bisher bekannte Kuh. Sie wurden nach über 10 Jahren geschlachtet bzw. verkauft, weil meine Großeltern sie aus alters- und gesundheitlichen Gründen nicht weiter halten konnten. Kuhkälber wurden verkauft. Stierkälber bis zur Geschlechtsreife gezogen, dann durfte er eine Kuh decken und wurde dann tränenreich an den Metzger verkauft.
Dieser Planet ist halt die Erde und nicht das Paradies und die Erde existiert nur in stetem Wandel von Werden und Vergehen oder von Geburt und gefressen werden oder sonstiger Tod (leider). Das Einzige was uns bleibt ist achtsam mit allen Lebewesen umzugehen. Dazu gehört auch machmal das Töten. Ideal fände ich es, alles leben zu lassen, bis es krank oder altersschwach ist und erst dann zu essen. Aber ehrlich gesagt, nur Suppenhühner oder so zähes Rindfleisch, daß man Schuhe besohlen könnte schmeckt auch nicht. Aber Leute, die aus Vergnügen töten ekeln mich an. Also bleibt die Suche nach dem goldenen Mittelweg und der sieht bei jedem etwas anders aus.
Re: Nutztiere als "Haustiere"
Hey,
vielen Dank für den Erfahrungsbericht Eule. In der Tat funktioniert das Leben nur, indem man anderes Leben nimmt, seien es nun Tiere oder Pflanzen. Da ist es nur fair, sich dieser Verantwortung zu stellen, so gut es geht und alle Lebewesen mit Respekt zu behandeln. Das ist auch mein späteres Ziel in der Selbstversorgung. Meine Tiere sollen in meiner Idealvorstellung alle solange bei mir leben, bis sie einen "natürlichen" Tod sterben. Dass das im Gesamtkreislauf nicht funktioniert ist mir dabei durchaus klar, denn wirtschaftlich lässt sich das nicht betreiben. Das Geld, das ich in meinem Beruf verdiene wurde auch mit der Erzeugung von Lebensmitteln verdient (arbeite u.a. auch im Auftrag von konventionellen Landwirten) und mit der unwirtschaftlichen Art der SV, die ich anstrebe, werde ich auch weiterhin darauf angewiesen sein.
Und meine Tiere brauchen halt auch Fleisch, das irgendjemand produzieren muss. Ich bevorzuge dabei Wildfleisch und bin immer noch auf der Suche nach einer Quelle für Biofleisch, das ich bezahlen kann. Wenn ich es mir leisten könnte, würde ich mir einen SV-ler suchen, dem ich Haltung und Schlachtung bezahle. Ein weiteres Ziel auf der langen Liste
Für mich ist der goldene Mittelweg, mich um die Tiere und Pflanzen in meiner Obhut so gut es geht zu kümmern und im Rahmen meiner Verhältnisse so wenig Schaden in der Welt anzurichten, wie es mir möglich ist, dazu gehören für mich auch Müllvermeidung oder ein halbwegs benzinsparendes Auto.
Ich merke aber auch, dass ich mir viele Zusammenhänge noch nie so wirklich bewusst gemacht habe, da ist dieses Forum echt genial. Gerade wenn es um solche Dinge geht, wie Bunz sie mit der Milcherzeugung dargestellt hat (klar weiß man das, macht es sich aber nicht wirklich bewusst oder blendet es aus) oder dass man für den Gemüseanbau auch tierischen Kompost benötigt etc. Und da hält man sich schon für schlau, weil man weiß, dass Kühe nicht lila sind und Fleisch nicht im Beutel wächst
Also eigentlich sind alle meine Tiere irgendwie Haustiere (um mal wieder etwas on-topic zu werden
). Ich würde da in der Haltung auch keinen Unterschied machen, unabhängig, ob die Tiere mir Nahrungsmittel, Wolle o.ä. liefern oder nicht. Wobei meine Katzen im eigentlichen Sinn schon recht "nutzlos" sind, da sie nur im Haus sind (sind schon älter und brauchen regelmäßig Medikamente). Dafür haben sie mir definitiv schon durch heftige Zeiten geholfen und ich behaupte, dass ich ohne meine Tiere in diesen Zeiten keinen wahren Sinn mehr im Leben gesehen hätte. Viel nützlicher geht es doch eigentlich nicht
Was in meinen Augen ein Nutztier auch zum Haustier macht ist zum Beispiel, dass ich auch mit meinen Wachteln (momentan meine einzigen "Nutztiere")zum Tierarzt gehen würde und hohe Behandlungskosten in Kauf nehmen würde, was natürlich wirtschaftlich auch totaler Quatsch wäre. Damit meine ich nicht, dass Menschen mit Nutztieren nicht zum Tierarzt gehen würden, bitte nicht falsch verstehen.
Obwohl meine Tierärztin mich etwas verständnislos angesehen hat, als ich sie gefragt habe, ob sie auch Wachteln behandeln würde
Da sollte ich mich an einen Land-Tierarzt wenden.
Was ich mir rein aus Spaß aber noch vorstellen könnte, ist die Haltung von Schweinen. Finde die total lustig und nett, aber die Haltung ist da natürlich für "nur so zum Spaß" ziemlich aufwendig.
LG,
Kobold
vielen Dank für den Erfahrungsbericht Eule. In der Tat funktioniert das Leben nur, indem man anderes Leben nimmt, seien es nun Tiere oder Pflanzen. Da ist es nur fair, sich dieser Verantwortung zu stellen, so gut es geht und alle Lebewesen mit Respekt zu behandeln. Das ist auch mein späteres Ziel in der Selbstversorgung. Meine Tiere sollen in meiner Idealvorstellung alle solange bei mir leben, bis sie einen "natürlichen" Tod sterben. Dass das im Gesamtkreislauf nicht funktioniert ist mir dabei durchaus klar, denn wirtschaftlich lässt sich das nicht betreiben. Das Geld, das ich in meinem Beruf verdiene wurde auch mit der Erzeugung von Lebensmitteln verdient (arbeite u.a. auch im Auftrag von konventionellen Landwirten) und mit der unwirtschaftlichen Art der SV, die ich anstrebe, werde ich auch weiterhin darauf angewiesen sein.
Und meine Tiere brauchen halt auch Fleisch, das irgendjemand produzieren muss. Ich bevorzuge dabei Wildfleisch und bin immer noch auf der Suche nach einer Quelle für Biofleisch, das ich bezahlen kann. Wenn ich es mir leisten könnte, würde ich mir einen SV-ler suchen, dem ich Haltung und Schlachtung bezahle. Ein weiteres Ziel auf der langen Liste

Für mich ist der goldene Mittelweg, mich um die Tiere und Pflanzen in meiner Obhut so gut es geht zu kümmern und im Rahmen meiner Verhältnisse so wenig Schaden in der Welt anzurichten, wie es mir möglich ist, dazu gehören für mich auch Müllvermeidung oder ein halbwegs benzinsparendes Auto.
Ich merke aber auch, dass ich mir viele Zusammenhänge noch nie so wirklich bewusst gemacht habe, da ist dieses Forum echt genial. Gerade wenn es um solche Dinge geht, wie Bunz sie mit der Milcherzeugung dargestellt hat (klar weiß man das, macht es sich aber nicht wirklich bewusst oder blendet es aus) oder dass man für den Gemüseanbau auch tierischen Kompost benötigt etc. Und da hält man sich schon für schlau, weil man weiß, dass Kühe nicht lila sind und Fleisch nicht im Beutel wächst

Also eigentlich sind alle meine Tiere irgendwie Haustiere (um mal wieder etwas on-topic zu werden


Was in meinen Augen ein Nutztier auch zum Haustier macht ist zum Beispiel, dass ich auch mit meinen Wachteln (momentan meine einzigen "Nutztiere")zum Tierarzt gehen würde und hohe Behandlungskosten in Kauf nehmen würde, was natürlich wirtschaftlich auch totaler Quatsch wäre. Damit meine ich nicht, dass Menschen mit Nutztieren nicht zum Tierarzt gehen würden, bitte nicht falsch verstehen.
Obwohl meine Tierärztin mich etwas verständnislos angesehen hat, als ich sie gefragt habe, ob sie auch Wachteln behandeln würde

Was ich mir rein aus Spaß aber noch vorstellen könnte, ist die Haltung von Schweinen. Finde die total lustig und nett, aber die Haltung ist da natürlich für "nur so zum Spaß" ziemlich aufwendig.
LG,
Kobold
Re: Nutztiere als "Haustiere"
Wenn wir alle wesensgemäß handeln würden, gäbe es andere Arten der menschlichen Beerdigungen...(ich will ja gern eine Geier-Beerdigung, aber die ist ja wegen Schwermetallbelastung für die Geier schon obsolet...Kobold hat geschrieben:Hey,
vielen Dank für den Erfahrungsbericht Eule. In der Tat funktioniert das Leben nur, indem man anderes Leben nimmt, seien es nun Tiere oder Pflanzen. Da ist es nur fair, sich dieser Verantwortung zu stellen, so gut es geht und alle Lebewesen mit Respekt zu behandeln.

Wie schon oft zitiert: Leben ernährt sich von lebenden Zellen - auf jedem Level.
Wenn man das anerkennt, und möglichst wenig Schaden anrichtet (keine Arten ausrottet, etc) kann man relativ gut und trotzdem lebensfreundlich leben.
Wir haben Verantwortung für unsere Viecher - das beinhaltet auch einen schnellen möglichst schmerzfreien Tod, egal ob Tier zum Essen oder zum Liebhaben.
Kein Leiden.
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)
Words are no substitute for actions...
And resistance is fertile. :-)
Words are no substitute for actions...
Re: Nutztiere als "Haustiere"
Hallo Ina,
da Dich das Thema interessiert, werde ich Dir nun auch noch berichten, wie es bei MIR nach über 20-jähriger Erfahrung läuft:
Ich habe Ziegen, die den Typ 2 des von mir schon vorgestellten Textes darstellen.
Es sind also Ziegen, die einmal gelammt haben und dann weiter Milch geben.Um den Dezember herum versiegt die Milch langsam, sodaß ich erst sammle, dann die Tasse voll an das Hühnerfutter gebe und dann ganz mit dem Melken aufhöre. Im Frühling, wenn wieder gutes Futter zur Verfügung steht, kommt der Milchfluß wieder in Gang ohne, daß ein Trächtigkeit vorgelegen hat.
Das geht so 2-3 Jahre bis die Milch insgesamt etwas weniger wird, sodaß man mit einer neuerlichen Geburt mal sozusagen "nachhelfen" muß.
Die dabei entstehenden Lämmer lasse ich mit 3-5 Monaten schweren Herzens schlachten, und es ist wohl für niemanden etwas Schönes, einem Tier das Leben zu nehmen. Gut.
Nun, warum 3 Monate (denn ich war früher vehement gegen das Schlachten von so kleinen Lämmern)?
Weil eben auch männliche Tiere "anfallen" und diese können bereits ab diesem Alter sogar die Mutter erfolgreich bespringen, und das wäre ja nun das Allerletzte was sich der Ziegenhalter wünscht. In der Natur würden diese kleinen Springer vom Altbock vertrieben, aber der Selbstversorger hat in der Regel nicht soviel Land um ganze Herden zu halten.
Und wie ich schon geschrieben habe, hält sich ab diesem Alter die Trauer der Mutter in Grenzen. (Besuch, der mal seinen Finger zum Spaß einem Lamm hinhielt, zog ihn zum größten Erstaunen blutig zurück. AUA, ja die süßen Kleinen haben schon richtige Zähne.)
Und im Übrigen gilt das, was hier schon geschrieben wurde: Der Selbstversorger kennt seine Tiere genau und kann schon feststellen, ob es ihnen nun gut oder schlecht geht und handelt danach.
lg
Bunz
da Dich das Thema interessiert, werde ich Dir nun auch noch berichten, wie es bei MIR nach über 20-jähriger Erfahrung läuft:
Ich habe Ziegen, die den Typ 2 des von mir schon vorgestellten Textes darstellen.
Es sind also Ziegen, die einmal gelammt haben und dann weiter Milch geben.Um den Dezember herum versiegt die Milch langsam, sodaß ich erst sammle, dann die Tasse voll an das Hühnerfutter gebe und dann ganz mit dem Melken aufhöre. Im Frühling, wenn wieder gutes Futter zur Verfügung steht, kommt der Milchfluß wieder in Gang ohne, daß ein Trächtigkeit vorgelegen hat.
Das geht so 2-3 Jahre bis die Milch insgesamt etwas weniger wird, sodaß man mit einer neuerlichen Geburt mal sozusagen "nachhelfen" muß.
Die dabei entstehenden Lämmer lasse ich mit 3-5 Monaten schweren Herzens schlachten, und es ist wohl für niemanden etwas Schönes, einem Tier das Leben zu nehmen. Gut.
Nun, warum 3 Monate (denn ich war früher vehement gegen das Schlachten von so kleinen Lämmern)?
Weil eben auch männliche Tiere "anfallen" und diese können bereits ab diesem Alter sogar die Mutter erfolgreich bespringen, und das wäre ja nun das Allerletzte was sich der Ziegenhalter wünscht. In der Natur würden diese kleinen Springer vom Altbock vertrieben, aber der Selbstversorger hat in der Regel nicht soviel Land um ganze Herden zu halten.
Und wie ich schon geschrieben habe, hält sich ab diesem Alter die Trauer der Mutter in Grenzen. (Besuch, der mal seinen Finger zum Spaß einem Lamm hinhielt, zog ihn zum größten Erstaunen blutig zurück. AUA, ja die süßen Kleinen haben schon richtige Zähne.)
Und im Übrigen gilt das, was hier schon geschrieben wurde: Der Selbstversorger kennt seine Tiere genau und kann schon feststellen, ob es ihnen nun gut oder schlecht geht und handelt danach.
lg
Bunz
Der Weg zur Gesundheit führt durch die Küche und nicht durch die Apotheke.
Sebastian Kneipp
Sebastian Kneipp
Re: Nutztiere als "Haustiere"
ja klar, da geb ich dir schon recht. (außer na ja, in die Haare kriegen... wars schon so weit?Eule hat geschrieben:..Ihr kriegt Euch in die Haare was nun artgerechter sei, jedes Jahr ein Lamm oder Dauermelken. Ich nehme doch an, daß ihr Eure Tiere kennt. Da merkt man doch, wenn dem Tier etwas fehlt oder nicht. Vielleicht ist das auch von Tier zu Tier unterschiedlich; ...

Aber genau das war auch mein persönlicher Kritik Punkt.
Mir erschien es so, das das Durchmelken hier nicht als mögliche Variante bei entsprechend günstigen Verhältnissen dargestellt wurde, sondern als prinzipiell Tiergerechter.
Und dagegen wollte ich Einspruch erheben.
Einzelne handgemolkene Tiere sind eben schlecht mit großen Herden maschiengemolkenen Tieren zu vergleichen.
Ich persönlich habe auch keine Ziegen, kenne aber wie geschrieben einige Herdenbesitzerinnen.
am brutalsten finde ich immer die Stoßattacken der "lieben Kleinen" wenn sie mit dem saugen beginnen.Bunz hat geschrieben:Und wie ich schon geschrieben habe, hält sich ab diesem Alter die Trauer der Mutter in Grenzen. (Besuch, der mal seinen Finger zum Spaß einem Lamm hinhielt, zog ihn zum größten Erstaunen blutig zurück. AUA, ja die süßen Kleinen haben schon richtige Zähne.)
Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]
[Einstürzende Neubauten 1996]
Re: Nutztiere als "Haustiere"
Gerne wird von Vegetariern/Veganern/Tierhaltungsgegnern vorgeworfen, dass man Gott spiele wenn man Tiere schlachtet oder Fleisch isst.
Ich finde: Gott spielen ist nicht über Leben und Tod entscheiden. Das ist eine ur-tierische Eigenschaft die allen Lebewesen auf diesem Planeten eigen ist. Gott spielen ist so zu tun, als gäbe es ein Paradies auf Erden, in dem nie ein Blutfleck die Weste des Menschen besudelt.
Ich finde: Gott spielen ist nicht über Leben und Tod entscheiden. Das ist eine ur-tierische Eigenschaft die allen Lebewesen auf diesem Planeten eigen ist. Gott spielen ist so zu tun, als gäbe es ein Paradies auf Erden, in dem nie ein Blutfleck die Weste des Menschen besudelt.
In the world I see you are stalking elk through the damp canyon forests around the ruins of Rockefeller Center.
- Tyler Durden, Fight Club
- Tyler Durden, Fight Club
Re: Nutztiere als "Haustiere"
Bei so einem Thema muss ich auch meinen Senf dazu geben. 
Ich selbst bin Vegetarier und total tierfreundlich. Ich persönlich denke dass jeder selbst wissen muss was er isst und was nicht. Jedoch sollte keiner meckern wenn jemandem das ein oder andere nicht wirklich bekommt (ich meine jetzt beide Seiten...).
Meiner Meinung nach ist der Mensch letztendlich kein Fleischfresser da es einfach zu viele Argumente für die fleischfreie Kost gibt. Ich denke Fleisch ist für den Mensch nur bedingt gut, halt in Notsituationen wenn nichts anderes zur Verfügung steht. Alleine wenn man die Anatomie des Menschen mit allen Fleischfressern der Welt vergleicht... Ich hoffe dass gegen meine Aussage jetzt nicht "rumgeflamed" wird, mir gehen hierfür die Argumente so schnell nicht aus.
Ich möchte auch niemandem an den Karren fahren, wie gesagt muss jeder selbst wissen was er macht. 
LG
Alex

Ich selbst bin Vegetarier und total tierfreundlich. Ich persönlich denke dass jeder selbst wissen muss was er isst und was nicht. Jedoch sollte keiner meckern wenn jemandem das ein oder andere nicht wirklich bekommt (ich meine jetzt beide Seiten...).
Meiner Meinung nach ist der Mensch letztendlich kein Fleischfresser da es einfach zu viele Argumente für die fleischfreie Kost gibt. Ich denke Fleisch ist für den Mensch nur bedingt gut, halt in Notsituationen wenn nichts anderes zur Verfügung steht. Alleine wenn man die Anatomie des Menschen mit allen Fleischfressern der Welt vergleicht... Ich hoffe dass gegen meine Aussage jetzt nicht "rumgeflamed" wird, mir gehen hierfür die Argumente so schnell nicht aus.


LG
Alex
Re: Nutztiere als "Haustiere"
Richtig, und wenn sie mit 3 Monaten die Mutter ausheben (über das Euter), dann muß man sich nicht wundern, wenn diese das Melken als Wohltat empfindet.Rati hat geschrieben:am brutalsten finde ich immer die Stoßattacken der "lieben Kleinen" wenn sie mit dem saugen beginnen.
lg
Bunz
Der Weg zur Gesundheit führt durch die Küche und nicht durch die Apotheke.
Sebastian Kneipp
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Re: Nutztiere als "Haustiere"
willkommen im forum.Vinthor hat geschrieben: Argumente
diese argumente brauchst du hier nicht, wir sind ein forum für selbstversorgung und permakultur mit allem was dazugehört. die alte geschichte fleisch ja oder nein will hier niemand wiederkäuen, darüber sind wir hier schon hinaus.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.