Nutztiere als "Haustiere"

(wir werden nicht gebraten)
Sue
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Re: Nutztiere als "Haustiere"

#71

Beitrag von Sue » Mi 31. Okt 2012, 12:31

Schlachter bestellen? Läuft das so einfach??
Hier müsste man es hinbringen und dann mit allem drum und dran - Fleischbeschau und so.
Das müsste ja jemand "schwarz" machen, oder?
Oder sind Kontrollen bei Schlachtung für den Eigenbedarf nicht notwendig?

Sabi(e)ne
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Re: Nutztiere als "Haustiere"

#72

Beitrag von Sabi(e)ne » Mi 31. Okt 2012, 12:35

:) im östlichen Teil Deutschlands gibt es fahrende Schlachter - mit Kühlung im Anhänger.
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Kaufnix
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Re: Nutztiere als "Haustiere"

#73

Beitrag von Kaufnix » Mi 31. Okt 2012, 14:31

Sue hat geschrieben:Oder sind Kontrollen bei Schlachtung für den Eigenbedarf nicht notwendig?
Generell gibt es eine Lebendtierbeschau vor der Schlachtung und eine Fleischbeschau (Trichinenschau) danach.
Bei Hausschlachtungen für den Eigenbedarf darf die Lebendbeschau entfallen. Bei Geflügel und Kaninchen zusätzlich die Fleischbeschau. Vorausgesetzt der Schlachtende hat keinerlei Bedenken bzgl. des Fleisches ;)
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Melusine

Re: Nutztiere als "Haustiere"

#74

Beitrag von Melusine » Mi 31. Okt 2012, 14:40

Schlachter in der Nachbarschaft.
Manchmal kann man auch den Dorfmetzger(im Laden) fragen.
Da finden sich Möglichkeiten.
Die machen auch die Fleischbeschau mit...

Kobold
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Re: Nutztiere als "Haustiere"

#75

Beitrag von Kobold » Mi 31. Okt 2012, 15:23

Rati hat geschrieben:Ist den machbare Natürlichkeitsnähe in der Tierhaltung gar nicht von Bedeutung?
Jährlich zu lammen ist für diese Tiere natürlicher als Jahre lang gemolken zu werden.
Und glaub mal ja nicht, das in der Natur mehr Lämmer (prozentual)ein Jahr überleben würden als in der Nutztierhaltung.
Was dort Krankheiten schlechtes Wetter und Raubtiere sind ist in der Nutztierhaltung der Mensch.

Mir (ganz persönlich und subjektiv)erscheint die Sache mit dem durchmelken zu Entlastung der Tiere als etwas fadenscheiniges Argument um keine Lämmer töten zu müssen.
Aber Schafmelker kann uns ja nächstes Jahr (und auch die darauffolgenden Jahre) mal berichten wie es bei dem Kollegen von ihm gelaufen ist.

Grüße Rati
Die "Natürlichkeit" finde ich bei sowas immer sehr kritisch. Überspitzt ausgedrückt müsste ich mir dann auch ein paar Raubtiere zulegen, die mal durch die Herde rennen, müsste Hungersnöte einbauen, dürfte bei Geburten nicht helfen etc. Wenn ich die Möglichkeit habe, meinem Tier ein angenehmeres Leben zu machen (ob das beim Durchmelken so ist sei mal dahingestellt, dazu weiß ich zu wenig darüber) indem ich die "natürlichen" Verhältnisse ändere, finde ich das eine gute Sache. Und nur weil die Natur Lämmer tötet muss ich das ja nicht auch machen :pfeif:

Ich war total fasziniert von der Idee des Durchmelkens, das Argument, dann keine Lämmer töten zu müssen ist für mich alles andere als fadenscheinig bzw. bedarf nicht der Ausrede (wenn es denn eine ist), dass es auch für das Tier weniger belastend ist. Natürlich wäre es toll, wenn ich so auch noch den Fleischbedarf meines Hundes decken könnte, aber damit wäre ich (zumindest im Moment noch) überfordert.
Wenn ich auf diese Weise ohne dem Tier zu schaden und ohne mich mit dem Schlachten auseindersetzen zu müssen an eigene Milch kommen könnte, wäre das eine feine Sache :)
Ich freue mich auch auf Erfahrungsberichte :ziege:

MfG,
Kobold

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Re: Nutztiere als "Haustiere"

#76

Beitrag von Rati » Mi 31. Okt 2012, 16:04

Kobold hat geschrieben:
Rati hat geschrieben:Ist den machbare Natürlichkeitsnähe in der Tierhaltung gar nicht von Bedeutung?......
Die "Natürlichkeit" finde ich bei sowas immer sehr kritisch.
machbare Natürlichkeitsnähe hatte ich geschrieben. Machbar in dem Sinne das nach den Nutzbedürfnissen des Menschen ausgelegt eine möglichst natürliche Haltungsweise anstrebbar wäre.
Somit :
Kobold hat geschrieben:..Überspitzt ausgedrückt müsste ich mir dann auch ein paar Raubtiere zulegen, die mal durch die Herde rennen, müsste Hungersnöte einbauen, dürfte bei Geburten nicht helfen etc.
entfällt das mit dem überspitzen, den so hätten die Tiere keinen Nutzen mehr oder? :aeh:
Kobold hat geschrieben:.....Wenn ich auf diese Weise ohne dem Tier zu schaden und ohne mich mit dem Schlachten auseindersetzen zu müssen an eigene Milch kommen könnte, wäre das eine feine Sache :)
ja das glaube ich gern, und genau deswegen (jetzt nicht auf dich bezogen) halte ich es für ein Argument, das einfach zu schön ins Bild passt um es noch groß zu hinterfragen, ähnlich dem Argument das Pflanzen essen ja nicht so verwerflich sei, die spüren ja eh nix. (Ich halte übrigens weder Tiere noch Pflanzen essen für verwerflich)
Kobold hat geschrieben:.....Ich freue mich auch auf Erfahrungsberichte
Ich auch... mal sehn ob sie zu denen passen die ich schon wieder gegeben habe.

Grüße Rati
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Kobold
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Re: Nutztiere als "Haustiere"

#77

Beitrag von Kobold » Mi 31. Okt 2012, 16:52

Hey ;)
also Tiere zu essen halte ich auch nicht für verwerflich (Pflanzen auch nicht :mrgreen: ). Und ich finde es toll, wenn jemand sich der Verantwortung stellt und seine Tiere für den Eigenbedarf selbst und vernünftig hält. So lange ich das nicht kann esse ich halt keine :grinblum:
Das Durchmelken käme für mich auch nur in Frage, wenn es den Tieren dabei nicht schlechter geht als mit dem jährlichen Lammen. Ich wollte damit auch nur sagen, dass natürlich nicht immer gleich gut gut ist, sonst kann auch sowas schnell zur Ausrede für schlechte Haltung dienen (schlechte Haltung ist hier nicht auf das Lammen bezogen). Leider (da stimme ich Dir zu) steht man ja meist Argumenten, die zur eigenen Idealvorstellung passen, sehr viel aufgeschlossener gegenüber :aeh:

Liebe Grüße,
Kobold

Benutzer 72 gelöscht

Re: Nutztiere als "Haustiere"

#78

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 31. Okt 2012, 18:45

hallo!

Ich könnte gar kein Tier halten, ohne es "wie ein Haustier" lieb zu bekommen - auch wenn es dann geschlachtet wird. :im:
Wir hatten an unseren Forellen mindest so eine Freude wie ein Koi-Besitzer an seinen Zierfischen!

Bin auch sehr neugierig auf Erfahrungsberichte übers "Durchmelken" - wobei: mein größtes Problem (vielleicht weil ich selber Mutter bin?) an dem ganzen ist - und meine Frage: muss man bei den angezüchteten Milchleistungen der heutigen Rassen wirklich das kleine Lamm schlachten, kann man nicht zuwarten bis das Tier größer ist ("abgestillt") und danach auch wirklich als Braten nutzen??
Denn in dem Fall, denke ich, ist es für die Tiere noch relativ am natürlichsten - oder nicht?
Mutterkühe (und Schafe, Ziegen sicher auch, oder?) weinen ihren Jungen anfangs schon sehr nach - später ist es ihnen eher egal (zumindest wirkt es so auf mich)

liebe Grüße!

Bunz
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Re: Nutztiere als "Haustiere"

#79

Beitrag von Bunz » Do 1. Nov 2012, 07:38

hallo Ina,
ich frage mich ernsthaft, worauf Du hinaus willst.
Also fangen wir mal ganz von vorn an:
Die milchgebenden Tiere müssen in der Regel ein Kleines kriegen, damit der Milchfluß in Gang kommt.( Über die Ausnahmen ist hier nun schon genug gesagt)
Solange das Lamm bei der Mutter säugt, gibts für den Menschen keine Milch.
Fertig.
Mit etwa drei Monaten wird das Kleine von der Mutter getrennt (auch da gibts tierfreundliche Maßnahmen), wenn der Mensch an die Milch will. Und bei unseren gezüchteten Tieren gibts die Milch eben noch eine ganze Weile.
Und nun bleibt es dem Selbsversorger überlassen, ob er dieses Lamm gleich schlachtet, es größer werden läßt (dann kann es auch bei der Mutter bleiben)und dann schlachtet, oder ob er es zur Aufstockung seines Tierbestandes beläßt.
Wovon Du evtl. gehört haben magst, ist die Arbeitsweise der Tierfabriken. Dort kommt es mitunter vor, daß die Lämmer ziemlich bald von der Mutter getrennt werden. Sie werden dann mit Kunstmilch gefüttert, wenn sie nicht sofort zu Hundefutter verarbeitet werden.
Und DAS muß sich der Käse-Esser immer vor Augen halten.
Wenn er DAS schlecht findet, muß er halt eigene Milchtiere halten, oder einen Kleinanbieter konsultieren.
Und was nun das Nachtrauern der Mutter angeht: Richtig, den ganz Kleinen trauert sie nach und zwar erheblich. Mit den genannten 3 Monaten hält es sich sehr in Grenzen, denn große Lämmer gehen mit der Mutter nicht zimperlich um.
lg
Bunz
Der Weg zur Gesundheit führt durch die Küche und nicht durch die Apotheke.
Sebastian Kneipp

Benutzer 72 gelöscht

Re: Nutztiere als "Haustiere"

#80

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 1. Nov 2012, 13:00

hallo!

Danke, Bunz, für die Aufklärung - du hast meine Frage genau richtig verstanden! :)

Ich halte ja selber keine Milchtiere und deshalb war ich mir nicht sooo sicher, wie das jetzt läuft....
ist ja dann relativ tierfreundlich machbar das ganze mit der Milch in der Selbstversorgung! (so wie du beschrieben hast, hätte ich mir das auch vorgestellt, war aber eben nicht ganz sicher, weil ich doch immer wieder von "muss man Lämmer töten" lese.....)
Danke für den Hinweis darauf, dass das in der "industriellen Massentierhaltung" so gemacht wird - ein großes Argument für SV oder "vom Nachbarn kaufen"! :daumen:


liebe Grüße!

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